Mein Mann schreibt mir, wenn wir räumlich länger getrennt sind, lange Briefe mit seinen Sexphantasien. Das hat er schon zu Beginn unserer Beziehung getan. Das Problem ist, ich fühle mich damit total überfordert. Ich kann nicht mal alles lesen was da steht. Mir wird flau im Magen, ich spüre den Druck das alles realisieren zu müssen wenn wir uns wieder sehen. Oder er erwartet das ich mastubiere beim Lesen. Warum kann ich damit so schwer umgehen? Beim realen Sex kann ich mich fallen lassen aber auf die Entfernung nicht. Da ist mir das alles irgendwie zuviel. Ich kann auch keinen Sex Talk, weil das was mich berührt, nichts mit Aussagen wie " dein S... macht mich so geil" zu tun hat. Er tut mir wirklich leid, weil das so unterschiedlich ist bei uns aber ich sehe das Problem hauptsächlich in mir. Habt ihr Tipps wie ich das ändern kann?
Sex Talk und andere Probleme
Das Lesen der langen Briefe mit den Sexphantasien deines Mannes überfordert dich und du fühlst dich unter Druck gesetzt, diese Phantasien in eurem Sexleben realisieren zu müssen. Du kannst auch keinen Sex Talk.
Kurze Frage: Erwartet dein Mann denn von dir, dass du auf seine Sexbriefe deinerseits mit Sex Talk eingehst?
Oder ist er einfach mit dem Teilen seiner Phantasien mit dir zufrieden?
Ich halte es erst einmal für einen großen Vertrauensbeweis deines Mannes dir gegenüber, dass er mit dir seine Sexphantasien teilt. Ich wäre dazu definitiv nicht in der Lage, weil es für mich zu schambehaftet wäre. Ich vermute auch, dass die meisten Männer ihre Sexphantasien in sich hineinfressen und eher bei Selbstbefriedigung und Pornokonsum ein Ventil für diese Bedürfnisse finden.
Ist es nicht vielleicht so, dass sich dein Mann durch seine sexuellen Briefe innere Trieberleichterung verschafft und das keine ganz schlechte Sache für euch ist?
Warum fühlst du dich überfordert? Vielleicht weil du glaubst, dich auf seine Phantasien innerlich einlassen zu müssen.
Aber musst du dich denn auf seine Phantasien wirklich innerlich einlassen? Da besteht doch kein Zwang dazu.
Wenn es für deinen Mann ausreicht, sich Erleichterung durch das Teilen/Beichten seiner Phantasien zu verschaffen, dann steht es dir als Empfänger doch völlig frei, wie du mit seinem Geschriebenen umgehst.
Könntest du seine Brief als eine Art Beichte sehen, die du einfach nur verständnisvoll entgegen nehmen kannst? Ihm einfach eine Art Absolution erteilen und die Sache für dich innerlich abhaken?
Niemand zwingt dich doch, dich in seine Phantasien zu involvieren, nur du selbst machst dir diesen Druck.
Seine Nachrichten ( früher per Mail, heute Messenger) lesen sich wie ein Porno und ich in der Hauptrolle bzw wir. Ich mag auch keine Pornos. Er erwartet eine Reaktion in Form einer ebensolchen Darstellung oder das ich beim Lesen mastubiere.
Dann habe ich das zuerst falsch interpretiert.
Jetzt wird ein Ausweg für dich und indirekt auch für ihn natürlich viel schwieriger.
An erster Stelle sollte dein eigenes Wohlbefinden stehen. Du hast das Recht und im Sinne deiner geistigen Gesundheit auch die Pflicht deinem Mann zu sagen, dass du auf seine Sexnachrichten nicht mehr reagieren willst und du auch nicht bereit bist zu masturbieren.
Dann sitzt er allerdings allein da mit seinem Problem. Angesichts seines erheblichen Triebstaus, den ich aus deinem Posting herauslese, wird sich den Mann nun ein alternatives Ventil suchen müssen.
Das scheint mir der zukünftige Knackpunkt zu sein. Wird das neue Ventil zu seinem Druckabbau das Potential haben euere Partnerschaft ernsthaft zu stören oder gar in ihren Fundamenten zu gefährden?
Könnt ihr nicht gemeinsam nach einem neuen Ventil suchen, das eure Beziehung nicht gefährdet?
Was wäre mit einer partiellen Öffnung der Beziehung für das Ausleben seiner pornographischen Phantasien?
Wäre ein gemeinsamer Besuch etwa in einem Swingerclub eine Lösung, bei dem du gemäß deinen Neigungen nur einen passiven voyeuristischen Part einnimmst?
Mehr fällt mir im Augenblick dazu nicht ein. Ich muss allerdings auch gestehen, dass ich auf dem Gebiet einer gegenseitigen pornographischen Stimulation in einer Beziehung absolut unerfahren bin.
Ich sehe das Problem nicht bei dir. Doch macht es nicht an, im Gegenteil, es löst negative Gefühle aus.
Ich würde daher deutlich kommunizieren, dass ich solche Briefe nicht will bzw sie künftig nicht mehr lese.
Dein Mann kann ja welche schreiben, ohne sie dir zu schicken. Für seine Fantasie ist ja irrelevant, ob du sie wirklich liest oder nicht - er stellt sich ja vermutlich eh nur vor, dass dich das anturnt, während du sie liest - aber rational weiß er bereits, dass das absolut gar nicht der Fall ist! Da muss er sie dir auch nicht aufzwingen.
Für ihn ist es eine Entwicklung in welcher ich meine Selbstbeherrschung ablege. Es reicht also nicht das er es für sich schreibt
Aber das was er erwartet, tritt ja gar nicht ein. Also ist es doch Käse, es dir zu schreiben.
Ich würde klar kommunizieren, dass ich es nicht mehr lese, da es nur negative Gefühle in mir hervor ruft. Übrigens ohne es weiter zu diskutieren!
So hart wie es klingt, aber ich würde mich fragen ob es wirklich zwischen euch als Paar passt. Du musst nichts tun was du nicht möchtest und womit du dich nicht wohlfühlst. Jedoch scheint es deinem Mann sehr wichtig zu sein und er braucht es wohl und wem soll er seine Sexuellen Fantasien offenbaren wenn nicht seiner Frau? Sind es denn irgendwelche außergewöhnlichen Sachen die er dort beschreibt was dir nicht angenehm ist ?
Ich würde solche Briefe und auch sonstigen einseitigen Sextalk außerhalb des Bettes nicht haben wollen und das ganz klar sagen.
Wenn ein Mann das nicht akzeptieren möchte, ist er nicht mein Partner. Das fällt für mich in die Kategorie sexueller Übergriff.
LG Claudi
Ich weiß jetzt nicht inwieweit du das auf dich übertragen könntest, aber bei uns findet so eine Art SexTalk via Messenger hin und wieder dann statt, wenn ich meine Periode habe.
Da sind selten dann Tage dabei in denen ich mich extrem asexuell fühle und nicht angefasst werden möchte.
Wenn mein Mann an solchen Tagen dann totale Lust hat, sind wir in verschiedenen Zimmern und schreiben.
Ich schreibe ihm dann Dinge von denen ich weiß, dass sie ihn anmachen und er schreibt mir was er sich gerade vorstellt und befriedigt sich dabei selbst.
Ich schaue währenddessen eine Serie oder lese und mache diesen SexTalk eher nebenher, ohne mich groß damit auseinander zu setzen, bin sozusagen emotional komplett davon distanziert.
Durch diese "innere Distanz" juckt mich das nicht , weil ich mich gedanklich nicht darauf einlassen.
Es verlangt mir sozusagen nichts ab, ich mache das "mechanisch".
Mein Mann hat mich aber oftmals gefragt, ob das für mich ok ist und setzt mich nicht unter Druck. Durch dieses Verständnis fällt es mir nicht schwer, ihm diesen Gefallen zu tun.
Vielleicht wäre das auch eine Option für euch?
Also, dass du das ganze gar nicht "wahrnimmst"?
Er müsste natürlich im Gegenzug Verständnis aufbringen, dass dich das in Wirklichkeit nicht anmacht und du ihm in diesen Momenten einfach schreibst was er hören mag.