Bin ich einfach nicht beziehungsfähig?

In letzter Zeit frage ich mich wirklich, ob ich einfach nicht Beziehungsfähig bin…

Ich hatte nie eine längere Beziehung, habe Anfang letztes Jahr meinen Freund kennen gelernt und wohne inzwischen auch mit ihm zusammen. Seit einigen Wochen merke ich, wie ich mich oft frage ob es das jetzt wirklich ist, ich ihn wirklich liebe. Wir haben von Anfang an gut harmoniert, gemeinsame Interessen, Ziele und Vorstellungen vom Leben und es hat einfach gepasst. Auch beim zusammen wohnen gibt es keine großartigen Schwierigkeiten und er steht voll und ganz hinter mir.

Irgendwie habe ich das Gefühl, dass meine Gefühle weg sind und ich fühle mich so schlecht dabei. Wir hatten schon wunderschöne Urlaube und auch Pläne für eine gemeinsame Zukunft und irgendwie habe ich auch Angst vor dem was kommt, frage mich ob er mich wird liebt, nur wenn er auch mal nicht gut drauf ist, unter der Woche für uns zu kochen weil er später heim kommt nervt mich und naja, ihm mal einen leckeren Kuchen zu backen über den er sich sehr freut, die Lust hält sich in Grenzen. Am liebsten wäre es mir manchmal, wenn ich einfach nur nach mir schauen müsste und ich glaub das spürt er auch. Ich schaffe es oft nicht mehr, das wir zu sehen.

Ich weiß aber nicht wirklich ob das nur an ihm liegt, in der Vergangenheit ist es mir quasi immer so gegangen, dass jeder Mann uninteressant wurde der sich für mich interessiert hat.

Gemeinsame Zeit ist sehr schön, aber das Gefühl der Verliebtheit ist nicht mehr da. Klar, liegt man auch am Sonntag einfach mal entspannt für ein paar Stunden auf der Couch, würde ich alleine ja auch machen. Und ich denke mir in dem Moment… Man, ist das langweilig geworden. Natürlich kann man nicht ständig was unternehmen und muss auch mal entspannen.

Ich habe irgendwie das Gefühl mich sehr an ihn angepasst zu haben und das macht mir Angst. Klar passt man sich aneinander an und ich finde es auch grundsätzlich schön, viele gleiche Interessen mit dem Partner zu teilen.

Am Anfang habe ich mich voll und ganz drauf eingelassen, und ich merke wie ich mich mehr und mehr distanziere. Ihm geht es nicht gut mal einen Tag, ich bin genervt dass der geplante Ausflug an dem Tag nicht klappt…

Andererseits ist ja auch klar, dass ein gewisser Alltag eingekehrt ist.

Ich bin auch jemand der sich über vieles und alles sehr viele Gedanken macht und das kostet mich auch enorm viel Energie.

Ich weiß einfach gar nicht mehr was richtig oder falsch ist.

Vielleicht hilft mir ein Austausch, um meine Gedanken ein wenig zu sortieren…

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Das was du beschreibst hatte ich immer bei Partnern, die ich nicht wirklich geliebt habe. Wenn man anfängt wie eine Art Checkliste die positiven und negativen Aspekte aufzuzählen, war es - zumindest bei mir - nicht die große Liebe. Viel mehr habe ich versucht es mir schön zu reden und meine Wunschvorstellung von einem Partner auf mein Gegenüber zu projizieren.

Allerdings sind gelegentliche Zweifel ganz normal. Nicht jeder Tag gleicht dem anderen und manchmal hat man eben keine Lust sich noch groß um den anderen zu kümmern, weil man vielleicht müde, gestresst etc ist. Am Ende des Tages ist ein jeder auch nur ein Mensch. Wenn das Negative allerdings auf Dauer überwiegt, sollte man meiner Meinung mal ein offenes Gespräch miteinander führen.

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Das hört sich sehr nach Bindungangst an,
Besonders wenn du von dein Alltag erzählt
Wenn es bei allen Partner vorher auch schon war liegt es wahrscheinlich an dir und nicht an die Partnerschaft.
Ich würde mal in der Kindheit nach schauen
Oft findet man ne fehlen oder unsichere Bindung bei den Eltern. Es wird besser wenn man die Angst ein Namen gibt
Und ich glaube auch mit ne andern Partner wirst du genau an diese Stelle stehen
Gruß
Mato