Mich würde mal interessieren wie ihr dazu steht.
Ich bin nun fast im 5. Monat schwanger.
Mein Mann ist nun seit fast 3 Monaten trocken, vermisst es aber etwas zu trinken, weil er ohne ja kein Spaß haben kann und nicht aus sich herauskommt.
Er ist dennoch stolz auf sich dass er schon so lange geschafft hat und will nicht mehr anfangen.
Nun will er am Wochenende unbedingt auf eine Party gehen, seine Freunde sind da alle am trinken. Aufgrund paar Vorkommnisse vor den 3 Monaten traue ich ihm aber nicht dass er die Finger vom Alkohol lässt. Er hat davor auch versucht aufzuhören aber nie länger als 2 Wochen durchgehalten.
Als er vorm Monat auf einem Geburtstag war hat er mich schon den ganzen Abend genervt weil er ja trinken will und seine Freunde wollten ihm die ganze Zeit was aufschwatzen.
Ich hab da so ein arges Problem mit und will nicht dass er auf diese Party geht, er geht aber ganz egal was ich sage.
Könnt ihr mich bitte etwas beruhigen🥺
Ex-Alkoholiker in Schwangerschaft
Da schrillen bei mir als trockenem Alkoholiker sämtliche Alarmglocken!
Es gibt bei Alkoholikern eine verbissene, kämpferische, unzufriedene Trockenheit, die nur schwer zu ertragen ist und leider nicht selten oder auf relativ geradem Weg in den nächsten Rückfall führt.
Das erinnert mich an die Wochen vor meinem Rückfall. Es war die Zeit um Weihnachten und die Jahreswende. Alles einfach nur grauenvoll. Ich habe mir in diesen Wochen oft gedacht, mit dem Alkohol ging es mir besser wie mit dieser Art von Trockenheit.
Mach deinem Mann klar: Entziehen und trocken werden kann jeder Idiot.
Die frisch erlangte Trockenheit ist nur die Eintrittskarte für ihn, sich mit seiner Suchtpersönlichkeit zu beschäftigen.
Das ist eine lebenslange Aufgabe und kann ihn dahin führen, wo es innerlich sehr schmerzhaft für ihn werden könnte, da er sich auch den dunklen Seiten seiner Persönlichkeit stellen muss.
Aber es lohnt sich wirklich. Ich war noch nie so zufrieden und glücklich in meinem Leben.
Nein, ich kann dich in keinster Weise beruhigen.
Er soll man eine Selbsthilfegruppe wie etwa die AA besuchen.
Ich bin ein Fan der AA-Zoommeetings, die Einwahldaten finden sich über die Homepage der AA.
Falls Bedarf ist, kann mich dein Mann gerne auch anrufen.
Euch beiden wünsche ich gute 24 Stunden
Danke dir!
Er sagt schon die ganze Zeit dass er sich nun besser fühlt und hier scheint er auch nichtmal dran zu denken.
Es geht nur immer los wenn sein altes Umfeld ruft oder irgendwelche Partys, die bei denen sozusagen Tradition sind, anstehen.
Dieses Umfeld sind nur seine Freunde und die kann ich ihm nicht verbieten.
Meines Erachtens würd ich sagen dass die kein Alkoholproblem haben, sie feiern nur hin und wieder gerne und haben ihr Leben im Griff.
Mein Mann ist jedoch sozusagen deren Partykanone, die sich immer abschießt und alle bespaßt. Daher wundern sie sich wenn er nicht trinkt und wollen ihm immer überreden.
Fast alle langfristig trockenen Alkoholiker in meinen Selbsthilfegruppen, die früher vom geselligen bzw. Party-Typen waren, haben ihren alten Freundeskreis im wesentlichen komplett aufgegeben und sich einen völlig neuen Freundeskreis gesucht.
Anders funktioniert es nicht.
Und Freunde, die einen trockenen Alkoholiker zum Mittrinken auffordern sind keine Freunde mehr, sondern....
Aber hier schweige ich lieber.
Nein, auch ich kann dich nicht beruhigen. Oft sind bei Suchtkranken gerade auch das Umfeld das Problem. Oft sind sie es, die beim Süchtigen die Sucht forcieren und ihn wieder zum Suchtverhalten anstacheln.
Wenn er es wirklich, wirklich ernst meinen würde, würde er auch dieses Umfeld meiden und hätte überhaupt kein Bedürfnis, auf Veranstaltungen zu gehen, bei denen es nur darum geht, sich wegzuledern. Sei dir sicher: Wenn er dort hin geht, WIRD er trinken. Er ist nach wie vor ein Süchtiger und das wird sich auch nicht ändern. Wichtig ist, dass man versucht, Situationen zu vermeiden, in denen es zum Rückfall kommen kann. Deine Schwangerschaft sollte eigentlich Ansporn genug dafür sein...
Macht er eine Therapie oder macht er das in Eigenregie?
Er macht keine Therapie.
Seine Mutter sagte mir vor kurzem auch dass er von Therapie nichts hören will weil er das seiner Meinung nach nicht braucht.
Nun hat er ja auch 3 Monate geschafft und hier zuhause oder mit unseren Familien/Wenigen gemeinsamen Freunden denkt er da nicht dran.
Es geht nur immer los wenn er wieder was mit seinem alten Umfeld macht, wie du bereits sagtest.
Er will sich nun aber auch nicht seine alten Freunde verbieten lassen.
Nun hatte ich letztens mit einer Freundin darüber geredet und sie meinte sie kann ihn verstehen, jeder möchte hin und wieder mal feiern und es ist doch ok wenn’s nicht in meinem Umfeld ist.
So seh ich das nur irgendwie absolut nicht🙄
Ich will doch keine Spaßbremse sein, ich hab mich so viel mit dem Entzug durchgesetzt obwohl ich nie welchen nötig hatte. Aber irgendwie versteht mich kaum jemand wenn ich sage es gibt keine Ausnahmen wenn man diesen Gewissen Punkt der Sucht mal erreicht hat.
Wollte er denn überhaupt einen Entzug machen? Was genau ist der Grund dafür? Hat er selber Probleme mit seinem Konsum oder kam das evtl. von dir? Für mich klingt es nämlich gar nicht so, als ob dein Freund das überhaupt will.
Er will nicht trocken bleiben. Also wird er wieder trinken.
Das ist einfach so. Abstinenz ist extrem schwierig bei Menschen, die trocken bleiben wollen. Deiner will es gar nicht. Er macht es nur deinetwegen, daher bettelt er DICH an, statt es einfach zu lassen.
Mit was für einem Menschen hast du da ein Kind zu erwarten...
Leider kann ich dich nicht beruhigen. Traurig nur, dass seine Freunde ihn nicht unterstützen.
Kannst du sonst mit denen mal drüber sprechen und um Hilfe bitten ?
Hey!
Ich stelle mir deine Situation sehr schwierig vor: wie auf dem Pulverfass und du weißt nicht, ob und wann es explodiert.
Das ist nicht zu ertragen.
Ich würde an deiner Stelle auch damit rechnen, dass er wieder trinkt. Es bleibt dir dann nur übrig, aus der Situation Konsequenzen zu ziehen.
Wenn er also wieder trinkt, würde ich dem Zirkus ein Ende setzen. Dann ist dieser Mann der falsche für Frau und Kind.
Besser in der Schwangerschaft beenden als nach der Geburt.
Liebe Grüße
Schoko
Hallo du,
so leid es mir tut, aber die anderen haben Recht: das wird nix. Nach 3 Monaten Abstinenz kann man außerdem noch lange nicht von einem Ex-Alkoholiker sprechen. Er ist gerade in einer trockenen Phase, die sich - und da sprechen viele Angehörige von Alkoholkranken, ich eingeschlossen, aus Erfahrung - mit "nassen" Phasen munter abwechseln.
Wenn er wirklich abstinent bleiben möchte, dann muss er von dieser Party fernbleiben und eine Therapie machen. Die wenigsten schaffen es, sich an den eigenen Haaren aus dem Sumpf zu ziehen.
Viele Grüße,
DieKati
Ich bin seit 9 Jahren trockene Alkoholikerin und wenn dein Mann trinken will wird er es tun unabhängig dieser Party evtl wird es dadurch eher geschehen aber diese Party ist nur ein Stein auf seinem Weg
Siehe dich um man kommt immer mit Alkohol in Berührung sei es die Rotweinsosse im Restaurant, der Geruch des Glühwein auf dem Weihnachtsmarkt, das Anstossen zu Silvester, der Gang durch den Supermarkt
Ich habe eine Langzeit Therapie gemacht fast 5 Monate plus 1 Jahr Ambulant,ich gehe noch regelmäßig zu treffen meiner Gruppe und ich habe meine engeren Freunde informiert
Wenn ich auf Partys gehe wissen sie das ich mich schon mal früh Abseilen,aber nicht aus Trinkverlangen sondern weil die anderen betrunken sind und das kann ich nicht mehr ertragen
Mich triggern auch nach 9 Jahren noch Situationen zb eine Flasche Sekt die im Schrank steht oder im Urlaub ein bunter cocktail aber ich habe dafür Skills denn gesundheitlich geht es mir deutlich besser als mit Alkohol
Ich kann nur anraten eine Therapie zu machen und selbst da ist die Rückfall Quote hoch
Er ist seit 3 Monaten trocken? Sicher?
Im Alleingang oder hat er nen Entzug gemacht?
Wenn er so vehement "danach bettelt" auf die Party zu gehen und seine Freunde ihn eher dazu animieren was zu trinken, anstatt ihn davon abzuhalten - sorry, aber dann kannst du das alles knicken. Er wird sich besaufen, ob es dir gefällt oder nicht. Kenne mich leider mit Alkoholikern aus.