Partner will mehrere Sachen verbieten.

Hallo
Gestern ist ein Gespräch zwischen mir und meinen Mann eskaliert und ich weiß gerade nicht, wie ich weiter machen soll, denn da sind mitunter schon Sachen beisammen gekommen, die mich zweifeln lassen.

Ich habe ihn informiert, dass ich Ende September endlich einen Termin für den Friseur gemacht habe, weil ich es die ganze Zeit vorhatte, aber immer und immer wieder verschoben oder vergessen habe... auf einmal flippte er ziemlich aus und meinte, dass würde er mir nicht erlauben, er mag schließlich lange Haare und würde es definitiv nicht wollen, dass ich sie mir abschneide.
Mit seiner Reaktion kam ich überhaupt nicht klar und war regelrecht schockiert. Daraufhin meinte ich ganz kalt nur, dass das mein Körper sei und er sich überhaupt gar nicht einmischen darf. Er hat noch nicht mal gefragt, was ich vorhabe, es wäre einfach nur etwas Farbe und nur ein kleines Stück, also keine großartige Veränderung.
Ich weiß, dass es nicht der beste Zeitpunkt war, aber ich war wirklich getriggert in dem Moment, da habe ich ihm auch mitgeteilt, dass ich endlich mein Traum von Tattoo in Angriff nehme, da meinte er doch wirklich eiskalt, nein und wenn ich das machen würde, würde er sich scheiden lassen.
Es ist nicht so, dass er mich in diesem Bezug nackt kennengelernt hat, ich habe bereits 4 kleine Tattoos und seitdem wir uns kennen, weiß er, dass ich noch eins will, welches eben etwas größer ist (Unterarm). Er hat mich SO kennengelernt und nicht anders und immerhin sind wir seit 7 J verheiratet und haben bereits 2 Kinder, es ist also wirklich nicht so, dass ich mich um 180 Grad während der Ehe verändert habe und er damit nicht klarkommt, das größere Tattoo war auch immer regelmäßig ein Thema, also auch nicht vergessen oä, aber auch wenn, er darf mir doch nichts verbieten.
Am Abend kam er dann zu mir, aber anstatt sich zu entschuldigen meinte er, warum ich denn ein schlechtes Beispiel für unsere Kinder sein will... ich konnte da einfach nicht mit ihm reden, hatte Angst in dem Moment zu eskalieren und habe vorerst nichts dazu gesagt, weil ich zu wütend war einfach...
Ich wiederhole, ich habe bereits 4 Tattoos und er hat mich so kennen und angeblich auch lieben gelernt.
Dieses etwas verbieten wollen ist eine Eigenschaft, mit der ich wirklich gar nicht klar komme und jetzt sitze ich hier und grübel und grübel und weiß nicht weiter.
Was sagt ihr denn als Außenstehende dazu? Was würdet ihr sagen oder machen?

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Hallo ,
Natürlich gehen Verbote absolut nicht. Man kann Zweifel äußern und über gewisse Dinge diskutieren aber verbieten ist für mich grenzüberschreitend.
Was mich bei deinen Erzählungen stutzig werden lässt ist, dass er genau jetzt anfängt Dinge zu verbieten. Du wirst ja in den 7 Jahren Ehe nicht deinen ersten Frisörtermin gemacht haben - vorher schien das ja kein Problem gewesen zu sein. Ebenso das Beispiel mit dem Tattoo. Ich würde deinen Partner in einem ruhigen Gespräch fragen ob es wirklich um diese banalen Dinge geht oder ob es ein tieferliegendes Problem gibt ,was dadurch nur gerade zum Ausdruck gebracht wird.
Das ist jetzt nur meine persönliche Meinung, ich kenne euch nicht und daher nur Spekulation. Es wirkt so als würde aktiv nach Streit gesucht werden. Die Frage ist eben nur warum.
Alles Gute euch 🍀

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Hi
Für mich hört sich das merkwürdig an.
Als stünden diese Sachen stellvertretend für etwas anderes.
Warte einen ruhigen Moment ab und starte dann mit einer unverfänglichen Frage, die noch keinen Anlass zur direkten Gegenwehr aufwirft.
Vielleicht Sowas wie: wie stehst du zu den Tattoos die ich habe? Gibt es auch Tattoos, die dir gefallen?
Was gefällt dir bei meinen Haaren am besten?
Verstehe mich nicht falsch. Es ist absolut nicht in Ordnung, was er da von sich gibt. Ich glaube einfach nur nicht, dass es darum tatsächlich geht.
Und irgendwie musst ja in ein Gespräch kommen.

Ansonsten beobachte mal deine Beziehung, ob er schleichend anfängt sich zu verändern. Ich hatte im Bekanntenkreis eine Frau, die auch von "merkwürdigen Ausbrüchen" berichtete. In mehreren Gesprächen stellte sich heraus, dass das nur die Spitze war eines Verhaltens, dass nicht in Ordnung war. Er fing an, an ihrer Wahrnehmung zu zweifeln, machte sie klein und stellte immer sie als Problem dar. Da der Prozess so schleichend verlief merkte sie es erst nicht.

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Hi,
ist das ein neues Verhalten? Hat sich bei euch etwas verändert, z.B. bzgl. deiner Selbstständigkeit durch Wiedereinstieg in den Beruf?
Ich denke, das steht stellvertretend für ein anderes Problem. Du kennst ihn ja schon lange.

vlg tina

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Dass er mir etwas verbieten möchte, ist komplett neu.
Er hat sich dahingehend verändert, dass er meint, er weiß alles besser und kann überall mitreden.
Er mimosert seit ca 2 Jahren, wenn ich zum Friseur will, er liebt ja schließlich lange Haare, aber richtig gesagt hat er nie was und jetzt das.
Wenn meine Haare anfangen auszufallen, dann weiß ich, ich muss wieder Spitzen abschneiden und das schon seitdem ich Teenie bin. Er meint, ich würde meine Haare kaputt machen, indem ich mir hin und wieder den Pony glätte. Gesunde Haare hätten nichts mit Spitzen schneiden zu tun etc. Er will mir also meinen eigenen Körper erklären und duldet keine einzige Erklärung.
Und jetzt gepaart mit dem verbieten, weiß ich nicht, wohin das führen soll.

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Ich wäre stinksauer. Grade bei seiner Frage, warum DU ein schlechtes Vorbild sein willst - aktuell ist nur er eins, indem er dir verbieten will, deinen Körper zu verändern.

Wenn er dich wegen einem Tattoo (sofern es jetzt kein Hakenkreuz ist…) verlassen würde, könnte er gehen! Ein einziges Tattoo wiegt mehr als 7 Jahre ehe und 2 Kinder? Du bist also nur begehrenswert mit langen Haaren und „nackiger haut“? Na danke!

Mein Mann und ich sind beide tätowiert. Er möchte seinen einen Arm komplett voll machen, ich finde das auch zu viel. Das weiß er. Aber nie, nie würde ich das verbieten oder mich scheiden lassen! Es ist dein Körper, ER muss damit leben. Er ist trotzdem noch mein toller Mann, den ich liebe, auch mit bunten Armen und Frisur, die ich vielleicht (erstmal) nicht so mag.

Dein Mann überschreitet hier klar Grenzen und das würde ich klar benennen und NICHT akzeptieren!

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Sehe ich eben genauso 😕

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Ich kann mir nur sehr schwer vorstellen, das er sich plötzlich komplett verändert hat. Da muß es doch in den letzten Jahren Vorzeichen gegeben haben.

Es geht mir hier gar nicht mal um die beiden Beispiele, eher um den "Tatbestand", der er dir etwas verbieten möchte. Das ist doch eine Sache, die auch früher schon mal vorgekommen sein muß. Niemand fängt da urplötzlich mit an, denn das ist ja ein mieses Charakterding. Gab es da nichts, evtl. unterschwellig verpackt? Wenn du schon über "den richtigen Zeitpunkt" nachdenkst?

Das er dann im Nachgang dir noch das mit den Kindern und der Vorbildfunktion reindrückt...puh. Aber das passt ja zu diesen unterschwelligen Machtspielchen, die mir so durch den Kopf spuken.

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Anzeichen, naja, wenn darunter immer alles besser wissen fällt, dann definitiv ja.
Aber der Sprung vom meckern ins verbieten ist ja dennoch etwas zu groß und wiegt doch sehr schwer.

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Wäre für mich ein Grund über Trennung zu denken.
Man sollte über alles reden können, man kann doch erst mal fragen, was man genau vorhat etc, aber wenn ein Mann Probleme macht, weil seine Frau sich die Haare, in dem Fall sogar lediglich die Spitzen schneiden will und es sogar versucht zu verbieten, wäre er nicht länger mein Mann.
Ganz ganz miese Charaktereigenschaft.

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Fehlt da vielleicht ein Teil der Geschichte ? 😅

Ich finde das sehr seltsam , dass er dir plötzlich Dinge verbieten will. Geht es wirklich um bestimmte Sachen , oder vielleicht eher darum, dass ihr gewisse Aktivitäten / Termine zuerst absprechen müsst? Irgendwie klingt es ein bisschen trotzig von dir: dann geh ich auch gleich noch ein tattoo stechen😅

Natürlich geht es gar nicht Dinge zu verbieten , aber nach 7 Jahren einfach so plötzlich ohne Grund?!

Könnte es sein, dass du generell (wichtige) Dinge planst ohne ihn miteinzubeziehen und jetzt reagiert er bei banalen Dingen vôllig über? Oder willst du dein Aussehen allgemein aus irgendwelchen Gründen verändern, und er Findet diese Wendung nicht gut?!

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Es gibt gar keine Wendung.
Das mit dem Tattoo ist wirklich nicht neu und die Frisur, da müssen dringend die Spitzen ab und es kommt etwas Farbe rein, wie seit Jahren schon!
Es ist wirklich nicht so, dass ich mich verändert habe und wichtige Entscheidungen treffen wir zusammen, ich wüsste aber jetzt nicht, dass ich ihn in Erlaubnis fragen muss, wenn ich mir sie Spitzen schneiden soll ...

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>>Am Abend kam er dann zu mir, aber anstatt sich zu entschuldigen meinte er, warum ich denn ein schlechtes Beispiel für unsere Kinder sein will...<<

"Aber nein, Hans-Georg! Ich bin ein gutes Beispiel für unsere Kinder, daß man über seinen Körper selbst entscheiden soll. Nur mir ein allen gehört mein Körper, kein anderer Mensch darf darüber bestimmen. Genau DAS lernen unsere Kinder von mir. In dem Du es mir verbieten willst, lernen sie von Dir das Gegenteil!"

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Ich würde da gar nicht so viel diskutieren. Sag höchstens dass du nen Termin beim Frisör für neue Farbe hast und gut.
Zum Tattoo kann ich ihn schon verstehen. Ich wäre auch nicht erbaut von einem "größeren Unterarmtattoo". Aber gut, ist dein Körper.

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Puh, ein solches Verhalten würde mich auch sehr irritieren und zum Nachdenken bringen.

Ich kenne die Vorlieben meines Mannes, er mag auch längere Haare, er dürfte auch gerne unverbindliche Wünsche äußern, aber verbieten lassen würde ich mir nix. Er würde aber auch nicht auf eine solche Idee kommen und hat mich getröstet, als mal sehr viel mehr abgeschnitten wurde, als ich selbst wollte. Umgekehrt mag ich größere Tattoos nicht besonders, aber wenn er mir jetzt erklären würde, dass ein solches Tattoo schon lange sein Herzenswunsch wäre, würde ich ihn sogar unterstützen.

Ich würde mit ihm in einer ruhigen Minute nochmal drüber sprechen, ohne Vorwürfe, ihn fragen, warum er so reagiert hat. Vielleicht hat irgendein Kollege/Familie eine blöde Bemerkung wegen Tattoo oder so gemacht? Gleichzeitig würde ich ihm aber auch klar machen, dass er dir nix in dieser Richtung zu verbieten hat. Bei so etwas finde ich den Spruch "Wehret den Anfängen" sehr passend.