Hallo liebes Forum,
ich befinde mich mich in einer Beziehung mit einem Mann, der noch mit den Altlasten seiner langjährigen Ehe zu kämpfen hat. Das nur am Rande.
Mein Freund hat sich von seiner Frau getrennt, weil diese kaufsüchtig ist und ihn seit Jahren finanziell ausnutzt.
Das ganze Ausmaß wurde erst offensichtlich, nachdem er ausgezogen ist und einen Nachsendeauftrag bei der Post eingerichtet hat. Seitdem flattern hier jede Woche mehrere Mahnungen/Inkassoschreiben ein. Innerhalb weniger Wochen sind hier schon Summen in 4-stelliger Höhe zusammen gekommen.
Seine Ex eröffnet bei Shops und Zahlungsdienstleistern auf seinen Namen und Geburtsdatum Accounts und lässt die Waren an ihre Adresse (= seine alte Adresse) liefern. Die Rechnungen bezahlt sie natürlich nicht - und irgendwann kommen dann die Mahnungen.
Er musste auch sein Bankkonto ändern, weil sie Abbuchungen von seinem Konto (kein Gemeinschaftskonto) veranlasst hat, die nicht von ihm legitimiert waren. Die Bank ist informiert und hat ihm ein neues Konto eröffnet.
Auf jede dieser Mahnungen reagiert mein Freund mit entsprechendem Antwortschreiben, dass er nicht der Besteller ist und unter der Adresse die Exfrau wohnt. Mittlerweile hat er seinen Wohnsitz auch umgemeldet, so dass er beweisen kann, dass er da nicht mehr wohnt.
Seine Ex treibt dieses Spiel seit vielen Jahren und das hat ihm sehr viel Geld gekostet. Er hat immer wieder gedroht, sie anzuzeigen, aber letzten Endes ihre Schulden immer wieder bezahlt, damit nichts nach Außen dringt. Und wer zeigt schon seine Ehefrau und Mutter seiner Kinder an.
Die Trennung hat sie nicht davon abgehalten, mit ihrem Verhalten weiterzumachen
. Aus Rücksicht auf die Kinder, die durch die Trennung eh schon arg belastet sind, hat er immer noch nicht den Mut gefunden, gegen sie Anzeige zu erstatten.
Ich bin wirklich sprachlos, wie skrupellos diese Frau ist. Ich befürchte, solange er keine radikalen Grenzen setzt, wird sie ihr Spiel weiter so treiben.
Da sie auch schon auf den Namen ihrer Mutter und Tanten bestellt hat, würde es mich nicht wundern, wenn ihre Kinder dafür auch noch herhalten müssen.
Habt Ihr Ideen, wie man außer Anzeige und Antwortschreiben an die Gläubiger, dieses kriminelle Verhalten noch unterbinden könnte? Es ist nur eine Frage der Zeit, bis hier gelbe Briefe ins Haus flattern.
Auch wenn mich die Angelegenheit eigentlich nicht persönlich betrifft: jedes Mal, wenn ich meinen Briefkasten öffne, muss ich mich wieder mit meinem Freund mitärgern, weil ich schon beim Lesen des Absenders ahne, was drin steht.
Ich möchte diesen wundervollen, aber leider zu gutmütigen Mann, wenn er wieder frei ist, sehr gerne heiraten - aber bis dahin sollte er seine kriminelle Ex etwas besser im Griff haben.
Was würdet Ihr tun oder mir raten?
Identitätsdiebstahl und Betrug durch Exfrau
Sie ist eher krank als kriminell. Kaufsucht ist auch eine Krankheit. Sie bestellt ja nicht nur auf seinen Namen, sondern auch auf den Namen anderer Familienmitglieder, also geht es ihr gar nicht darum, ihm eins auszuwischen. Sie bräuchte eine Therapie.
Mag sein, dass sie krank ist. Und dass sie eine Therapie bräuchte, sehe ich genauso. Hilft aber nicht, wenn keinerlei Einsicht vorhanden ist.
Und trotzdem bleibt das Verhalten kriminell und ein anderer wird geschädigt. Wie man sich sowas gefallen lassen kann, will mir nicht in den Kopf gehen.
Ich will mir gar nicht groß Gedanken um ihre Beweggründe machen, sondern Wege und Mittel finden, die meinen Freund vor ihren Machenschaften schützen, wenn er die Option der Anzeige nicht wagen will.
Also für mich steht das Seelenheil der Kinder auch immer an aller-oberster Stelle.
Ich kann die Befürchtungen deines Mannes nachvollziehen und hätte ebenfalls Bedenken, die Kinder könnten in einen Loyalitätskonflikt gestützt werden wenn ihre Mutter ihnen erzählt der Papa habe sie bei der Polizei angezeigt.
Nichts desto trotz würde ich das Verhalten unterbinden.
Aber ich würde jetzt nicht wortlos zur Polizei rennen, ich würde mich zunächst ans Jugendamt wenden und dort um Hilfe bitten.
Das Verhalten kommt mir krankhaft vor…aber selbst wenn es „nur“ ein Racheakt gegen den Kindesvater ist, sehe ich das Kindeswohl gefährdet. Die Kinder leben ja vorwiegend bei ihr.
Das würde ich dem Jugendamt schildern und mit den Fachleuten dort weitere Schritte besprechen.
Keinesfalls sollte er sie weiterhin decken und hierbei weiter mitmachen.
Es muss was passieren- nicht nur in seinem Sinne, sondern auch im Sinne der Kinder.
LG
Cersei
Ohne Anzeige endet das nie. Da wäre mir vollkommen egal, ob die "Arme" krank ist. Sie kann ihn ganz schön in die Sch**** reiten.
LG Moni
Bei einer derart schweren Form von Kaufsucht hilft oft nur noch eine Betreuungsverfügung bzw. Vormundschaft, die über das Amtsgericht beauftrag werden kann.
Meines Wissens kann eine Betreuung auch von Dritten und somit vom Noch-Ehemann beantragt werden.
Ich würde mal die regionale Suchtberatung aufsuchen oder ggf. eine Online-Beratung speziell über das Thema Betreuung bei Kaufsucht einholen.
Vielleich wäre das ein gangbarer Ansatz, ohne dass es zu einer Anzeige kommen müsste.
Er hat doch mittlerweile ein neues Bankkonto und eine neue Adresse. Er soll seinen Nachsendeantrag beenden. Dann kommen auch keine Rechnungen mehr bei ihm an. Ist das Problem damit nicht erledigt?
Definitiv nicht! Das ist doch nur Kopf in den Sand stecken.
Die Gläubiger müssen ja zunächst erstmal davon ausgehen, dass er der Schuldner ist. In der Folge ergehen Mahnungen und Mahnbescheide, die dann bei ihr eingehen und von ihr vernichtet werden - aber: auf Mahnbescheide muss innerhalb einer kurzen Frist reagiert werden, sonst gibts es tatsächlich einen vollstreckbaren Titel und Einträge in der Schufa. Von all dem würde er dann zunächst nichts mehr mitbekommen, erst dann, wenn es zu spät ist und der Gerichtsvollzieher vor der Tür steht. Und das alles dann aufzudröseln und klarzustellen, wenn Titel erwirkt wurden, kostet m. E. mehr Kraftaufwand als sich jetzt sofort darum zu kümmern.
Kaufsucht ist nun mal eine Erkrankung im Suchtbereich, dein Partner ist nicht gutmürtig....er ist coabhängig, mehr steckt da nicht hinter.
Er wird immer neue Ausreden finden, das er so weiter macht. Wacht er nicht auf, dann wird es auch auf die Kinder übertragen....dort wird er das ausbügeln, was sie veranstaltet. Je näher die Kinder an die eigene Geschäftsfähigekit kommen, desto weniger Zeit bleibt deinem neuen Partner seine eigene Rolle in diesem Konstrukt zu erkennen.
Es geht hier also nicht um das Unterbinden, sondern um den eigenen Absprung aus der Sache. Und ganz beosnders auch darum, den Kindern eine sichere fianzielle Zukunft zu bieten, das ist wiederum seine verdammte Pflicht als Vater....denn die Mutter ist nun mal krank.
Ich weiß, wie zerstörerisch Sucht sein kann.
Mit der Trennung hat er aber schon den ersten wichtigen Schritt getan. Ich hab ihm geraten, sich professionelle Hilfe zu suchen.
Was die Verantwortung bezüglich der finanziellen Zukunft seiner Kids betrifft, bin ich ganz bei Dir und ich appelliere hier auch an ihn, Verantwortung zu übernehmen.
Gestern ist es wieder eskaliert und dabei kam heraus, dass die Kids (3 bereits voll geschäftsfähig) schon eine Ahnung haben, was mit der Mutter los ist.
Jetzt nach der Trennung der Eltern ist das älteste Kind, das vor 5 Jahren schon ausgezogen ist, zusammen mit Partner (!) wieder im Elternhaus eingezogen. Mir kommt das sehr spanisch vor. Wer zieht wieder ins Elternhaus, wenn er sich mal gelöst hat?
Die Exfrau selbst ist wirtschaftlich abhängig und will trotz großer Kinder nicht arbeiten, aber Geld ausgeben. Da sich der Ex-Mann immer mehr entzieht, sucht sie jetzt wohl neue Einnahmequellen. So kommt es mir jedenfalls vor. Und ich habe echt Angst, dass da der große Knall erst kommt!
Naja, wenn die Kinder shcon längst erwachsen sind, dann sollten sie eigentlich vollumfänglich bescheid wissen. Außer sie übernehmen jetzt die vorgelebte Co-
Abhängigkeit.
Wenn dein Partner nicht einsieht, welches Problem in der Geschichte hat, dann nutzt alles nix und der Große Knall muß dann halt erst kommen.
Sieh zu, das du da nicht weiter mit reingezogen wirst. Der erste Schritt ist nicht die Trennung, sondern das Erkennen, das er selber ein Problem hat.
Du kannst wohl nicht viel machen, wenn er nicht will. Er hat wohl ein schlechtes Gewissen wegen der Trennung und wegen der Kinder. Ihr könntet doch auch bei den Shops, wo sie einkauft, den Zugang von deinem Freund sperren lassen. Dann kann sie dort nichts neues mehr bestellen. Da die Kinder teils schon erwachsen sind, könnt ihr die auch nicht schützen sonder nur die Wahrheit sagen.
Die Sperrung veranlasst er mit jedem Schreiben. Aber dann sucht sie sich halt neue Onlineshops, das Internet ist ja grenzenlos. Es ist immer nur eine Reaktion auf ihre Aktionen - und diese permanenten Grenzüberschreitungen sind halt ermüdend und belastend.
Der Rechtsanwalt, den er mit der Abwicklung der Scheidung beauftragt ist, ist auch informiert über den Sachverhalt. Ob ihr kriminelles Verhalten bei der Scheidung dann noch irgendwie relevant werden kann, weiß ich nicht. Ich würde es aber für sinnvoll halten, wenn das auf den Tisch kommt.
Anzeigen. Sollte es sich nicht bessern, droht ihr uU auch eine Freiheitsstrafe.
Ich weiß! Ich habe ihn gestern gefragt, was er denn zu verlieren hätte, wenn er sie anzeigt. Er darauf: „Meine Kinder!“
Das glaube ich aber nicht, die Kinder sind erwachsen und dürften genug mitbekommen haben, um zu verstehen, dass er das tun muss.
Gestern kam Post von Klarna.
Eine Forderung von über 1.000.— EUR.
Und er überlegt immer noch, ob er sie wirklich anzeigen soll.
Wir werden also heute wieder ein Schreiben aufsetzen und klarstellen müssen, dass er da nichts bestellt hat.
Ich hoffe nur, dass die Onlineshops selbst da mal aktiv werden und Anzeige erstatten, wenn er es nicht tut.
Ich denke du kannst da nichts weiter machen. Wenn er nicht will bist du machtlos. Die Kinder sind doch nur eine Ausrede. Er hat ein schlechtes Gewissen gegenüber seiner Frau. Wenn er es wirklich ernst mit dir meinen würde, hätte er längst für klare Verhältnisse gesorgt. Die Kinder sind alt genug um zu verstehen, dass die Mutter nicht mit falschen Namen im Internet einkaufen kann. Setz ihm eine Frist, damit er alles regeln kann,ansonsten bist du weg.
Die Folgen für die Kinder, zumal sie erwachsen sind, werden sich in Grenzen halten. Ich war 14, als meine eigene Mutter elf Monate auf Bewährung bekam (verdient, wie ich heute objektiv gesehen finde) , und für mich änderte sich dadurch gar nichts. Weil die Bewährung nicht widerrufen wurde, musste sie allerdings nicht in Haft.