Mein Mann und ich haben gemeinsam entschieden, dass ich für 2 Jahre in Elternzeit gehe.
Ich verdiene derzeit etwa 3000 € netto im Monat und werde aus ElterngeldPlus und Kindergeld insgesamt etwa 1000€ im Monat haben (ist das eigentlich netto oder brutto??). Mein Mann hat 3250€ netto monatlich.
Wir haben kürzlich ein Grundstück zu Anteilen von 66% (mein Mann) und 34% (ich) gekauft und werden bald mit dem Bau eines Hauses beginnen, für das wir einen Kredit aufgenommen haben.
Bisher hatten wir beide unsere persönlichen Konten für persönliche Ausgaben und ein gemeinsames Konto für gemeinsame Ausgaben, auf das wir zu gleichen Teilen eingezahlt haben.
Der Plan für die Elternzeit sieht wie folgt aus:
- Wir werden den Kredit weiterhin mit den Prozentsätzen abbezahlen, auf die wir uns von Anfang an geeinigt hatten und mit denen wir auch das Grundstück gekauft haben.
- Sowohl gemeinsame als auch unsere persönlichen Ausgaben (Kleidung, Friseur usw.) werden wir vom gemeinsamen Konto bezahlen. Dazu wollen wir zu je 75% (mein Mann) und 25% (ich) beisteuern. Was übrig bleibt wollen wir als Familie sparen.
- Den Rest des jeweiligen Einkommens behält jeder von uns für sich selbst (Sparen und evtl will mein Mann in der Zukunft investieren oder nochmal gründen, er ist bereits selbständig und da sehr interessiert).
Nach dieser Berechnung zahle ich jeden Monat 350€ für meinen Teil der Kreditrate, 450€ auf das gemeinsame Konto und kann 200€ sparen. Mein Mann zahlt 350€ für den Kredit, 1350€ auf das gemeinsame Konto und kann 1550€ sparen.
Ich bin mir irgendwie nicht sicher, wie ich das finde. An sich klingt es ja gerecht, aber irgendwie erscheint es mir auch unfair, dass mein Mann jeden Monat 1550€ für sich selbst sparen kann wheels mir nur 200€ bleiben. Schließlich chille ich ja nicht sondern kümmere mich um unser gemeinsames Kind (in die Kita wird die Kleine erst mit 2 gehen).
Zudem finde ich dieses Herumgerechne in einer Ehe/Familie irgendwie auch fehl am Platz.
Ich weiß auch nicht so richtig, wie ich es finde, dass wir den Kredit weiterhin so abzahlen wie vorher vereinbart. Schließlich ist das ja auch irgendwo eine Art von Ausgaben oder? Andererseits ist es halt auch eine Kapitalanlage und wir haben unsere Anteile ja mit Kauf des Grundstücks notariell festgelegt.
Zudem trägt mein Mann ja auch deutlich mehr zu unseren monatlichen Ausgaben bei und nimmt unserer Familie damit ja bereits eine große Last von den Schultern.
Ich will meinem Mann auch nicht unrecht tun, er ist super lieb und unterstützt mich allgemein immer sehr.
Was ist eure Meinung dazu bzw. wie handhabt ihr das?
An die Paare die einfach alles zusammenlegen, wie macht ihr das da mit Krediten abzahlen / Immobilien? Und wie mit Sparen? Habt ihr dann jeweils wirklich gar kein eigenes Geld mehr und alles nur in einem Topf oder wie ist das so?
Das liebe Geld… Unangenehme Situation
Hi
Also wir haben keinen Kredit zu bedienen und ich beziehe nur für maximal 1 Jahr Elterngeld…trotzdem möchte ich auch gerne darauf antworten.
Bei uns läuft jetzt nach der Geburt alles weiter, wie davor auch.
Jeder hat sein Konto und eigenen Einnahmen, ein gemeinsames Konto für Rücklagen Reparaturen oder Urlaub etc.
Das gemeinsame besparen wir zu gleichen Teilen monatlich.
Mir fehlen jetzt natürlich Einnahmen von 35% durch Elterngeld.
Trotzdem komme ich damit zurecht. Kann allerdings nichts mehr für mich persönlich sparen.
Für mich ist das für den Zeitraum von einem Jahr bis zum ersten Geburtstag unseres Sohnes in Ordnung.
Mein Mann kann für sich selbst auch mehr sparen, aber ehrlich gesagt rechne ich das nicht auf. Ich bin nicht abhängig von ihm und das war und ist mir wichtig. Und wenn er im Monat 500€ mehr hat finde ich das nicht schlimm. Er hat schon immer mehr verdient als ich, auch vor Kind. ☺️
Du hast weniger Geld durch die EZ für euer Kind und er gleicht dir das nicht mal aus?
Ja. Aber ich finde das nicht schlimm. Wir leben ein gemeinsames Leben und nicht ich meins und er seins.
Großteils haben wir alles gegeneinander aufgerechnet. Miete, Ausgaben für Versicherungen, Lebensunterhalt etc. Aber mal zahlt er und mal ich zwischendrin.
Das kann man als unfair empfinden. Löst bei mir aber nicht derartige Gefühle aus. Meine Mum ist fast 20 Jahre als Hausfrau zu Hause geblieben und hatte ihr ganzes Leben lang kein eigenes Konto. Andere Zeit, anderes Lebensmodell. Aber damit hätte ich beispielsweise ein Problem. Nicht mit einem Jahr weniger Geld als vor dem Kind.
Aber das ist jedem seine eigene Ansichtsweise. ☺️
Liebe Grüße
Ich frage mich gerade wie das Haus aussieht oder wie viel EK Ihr habt, wenn die Kreditrate nur 700€/Monat beträgt. Oder hast du in deiner Berechnung da etwas falsch gemacht?
Ich würde es so machen, dass jeder von euch Betrag X auf dem eigenen Konto für Spaßausgaben lässt und der Rest geht auf das Gemeinschaftskonto, wo dann alle Ausgaben von abgehen und wo Ihr dann auch zusammen drauf spart. So spart keiner für sich alleine und der andere geht fast leer aus.
Ist ein ganz normales Einfamilienhaus, aber wir wohnen ländlich und hier sind die Immobilienpreise nicht so hoch. Eigenkapital hatten wir auch. Die Kreditrate ist auf jeden Fall richtig.
Okay danke und Betrag X würdest du dann für beide gleich lassen? Also zB jeder kann für sich 250€/Monat sparen, alles andere geht aufs gemeinsame Konto? Und die monatliche Kreditrate geht dann auch einfach vom gemeinsamen Konto runter?
Ich kenne keinen der in den letzten Jahren gebaut hat und nur 700€ Abtrag im Monat bezahlt. Und ich habe beruflich in den letzten Jahren sehr viele Häuser gebaut. 😃
Betrag X ist für jeden gleich. Allerdings nicht als Sparbetrag, sondern als Spaßausgabe. Sparen würde ich in so einer Konstellation zusammen.
Also verlierst du Rente, Einkommen und Einkommensteigerungen und Beförderung ohne das dem Rechnung getragen wird?
Würde ich so nicht machen.
Entweder zahlt dein Mann dir ein Gehalt für die Kinderbetreuung (Mindestens die Hälfte für die entgangenen 2000€) oder er zahlt mehr aufs gemeinsame Konto oder für den Kredit. Irgendwie sollten dir aber mindestens noch 1000€ im Monat zu Gute kommen.
Und sicher, dass ihr den Kredit 50:50 bezahlt, dir aber nur 34% dann gehören? So schenkst du ihm ja jeden Monat Geld.
Wir zahlen immer alles prozentual. Also wer mehr verdient zahlt auch mehr bei den gemeinsamen Kosten. So hat jeder den gleichen Prozentsatz vom Einkommen zum Sparen/ Ausgeben.
Also mehr aufs gemeinsame Konto einzahlen würde mein Mann in unserem Beispiel ja (75% er, 25% ich). Nur den Kredit wollten wir so lassen.
Bzgl der Abzahlung des Kredits: Ja ich weiß, das klingt verwirrend. Mein Mann hat deutlich mehr Eigenkapital beigesteuert, die 34/66% sind auf die Gesamtsumme bezogen. Den Kredit zahlen wir 50/50 ab weil wir so insgesamt dann auf 34/66 kommen, das ist also schon korrekt.
Ich sehe das so wie bi_di… Verluste sollten einfach geteilt werden; dann bleibt es fair. Und in eurem Fall kann alles so bleiben wie es ist.
Natürlich muss nicht alles aufgerechnet werden.. trotzdem möchte ich als Frau nicht die einzige sein, die für das Kind „bezahlt“… Fakt ist, wenn einer zuhause bleibt, haben beide weniger Geld. Das kann nicht auf den Schultern von einer Person ausgetragen werden.
Finde auch irgendwie eure Rechnung zu kompliziert und bisschen unfair für dich.
Was konntest du denn vorher zur Seite legen und was dein Mann? Würde mich eher daran orientieren…
Und wenn er nochmal was gründen möchte, kannst du dich ja dann mit „deinem“ Ersparten daran beteiligen..
Hm also dass mein Mann mir jetzt jeden Monat 1000€ überweist damit wir dann beide wieder was auf das gemeinsame Konto zurücküberweisen, das ist mir glaub ich etwas zu kompliziert. Verstehe aber was du meinst. Ansonsten stimme ich dir auf jeden Fall zu.
Meinst du wenn wir einfach alles zusammen werfen wäre es fairer für mich? Und es könnte ja immer noch jeder eine kleine Sparsumme beiseite legen für sich, aber finde das sollte dann wenn für beide gleich sein und auch für beide nur ein geringer Anteil. Fände es besser für unsere Familie/Kinder zu sparen als für irgendwelche Investitionen und Geschäfte.
Du schreibst, er verdient 250€/Monat mehr als du (normalerweise). Das soll ihm auch keiner wegnehmen :)
Alles andere würde ich für die Zeit in der du nicht arbeiten KANNST in 1 Topf werfen. Davon wird alles bezahlt. Was am Ende gespart wird geht durch zwei!
Dann hat er immernoch einen Vorteil, denn sein Anteil am Haus, der abbezahlt wird und ihm gehört ist ja höher als deiner.
Daher wäre ich persönlich einfach dafür, dass er dir 1000€ überweist und ihr dann alles so macht wie bisher.
Sehe da ehrlich gesagt kein Problem. Wieso ist das kompliziert??? Klar kann man die 1000€ auch irgendwie verrechnen, aber da wird es doch nur unübersichtlich…
Man muss wirklich nicht alles aufrechnen. Das machen wir auch nicht. (Mache ich auch nicht mit Freundinnen… am Ende kommt schon in etwa was faires raus, denke ich.)
Mein Mann verdient mehr und bei uns geht auch alles 50/50… dafür lädt er mich dann mal zum Essen ein oder bezahlt mehr beim Urlaub. Er ist da schon sehr fair!
Wenn in Zukunft bei uns einer mehr Teilzeit macht als der andere, dann muss auch hier der Verlust ausgeglichen werden- zumal es da ja dann auch noch um Rente usw geht… Wieso sollte die Frau da alleinig drunter leiden?
Mein Mann und ich sind über 20 Jahre zusammen. Wir hatten schon recht früh ein gemeinsames Konto. Wirklich „meins“ und „deins“ gab es nie. Egal ob du ich mal mehr verdient habe, oder er (ich war 9 Jahre in Elternzeit).
Wir haben mehrere Immobilien, und alles gehört uns zur Hälfte. Alleine eure Prozentuale Aufteilung würde mich massiv stören.
Unter den Bedingungen wäre ich an deiner Stelle nie in Elternzeit gegangen. Das hätte gerne er machen können.
Alleine eure Prozentuale Aufteilung würde mich massiv stören.
Wenn aber das Grundkapital überwiegend vom Mann oder der Familie des Mannes kommt, wäre es umgekehrt nicht fair. Dann würde er mit einem Geschenk der Eltern die Anzahlung stemmen und gleich die Hälfte an die Frau weiterschenken, wenn sie mit 50-50 eingetragen würde. Das haben TE und ihr Mann schon richtig gemacht und als schenkendes Elternteil würde ich auch darauf bestehen, dass es nur meinem Kind und Enkeln zukommen soll und nicht der/dem Ehepartner*in. Dafür werden heute zu viele Ehen zu schnell und zu strittig geschieden.
Mit dem Gedanken der Scheidung sollte man dann besser gar keine Ehe eingehen und gar nichts gemeinsam kaufen, egal zu welchen Teilen.
Mir wäre das alles zu kompliziert. Wir werden alles in einen Topf, sparen auch gemeinsam. Jeder von uns geht verantwortungsvoll mit den finanziellen Mitteln um. Ausgaben für einen selbst über 200 Euro sprechen wir in der Regel ab - und das war’s.
Nur zu einem Punkt:
Ich weiß auch nicht so richtig, wie ich es finde, dass wir den Kredit weiterhin so abzahlen wie vorher vereinbart. Schließlich ist das ja auch irgendwo eine Art von Ausgaben oder? Andererseits ist es halt auch eine Kapitalanlage und wir haben unsere Anteile ja mit Kauf des Grundstücks notariell festgelegt.
Du schreibst es selbst: Den Kredit zu tilgen ist vom Wesen hier viel mehr Sparrate als Wohnkosten.
Ansonsten wurde hier vor einigen Wochen schon mal versucht, so etwas aufzurechnen. Das sind viele Faktoren, die ihr als Paar regeln solltet. Du hast hier gefragt, du wirst sicher viele Stimmen hören, die das voll ungerecht finden. Ob Du dich in Deinem Gefühl davon bestärken lassen willst, ist letztlich Deine Entscheidung. Falls du andere Gedanken dazu brauchst: Dass er so viel Geld verdient liegt zwar an seiner aktuellen Arbeit bei Selbständigkeit aber auch extrem auch an seinem Fleiß in der Gründungsphase. Willst du das auseinander rechnen? Wie?
Noch eine andere Sichtweise: Deine Zeit mit dem Baby ist anstrengende Arbeit schenkt dazu auch erfüllende und unvergessliche Momente der Nähe und Liebe - Momente auf die dein Mann gerade verzichtet.
Ihr habt Euch über die wesentlichen Faktoren geeinigt und eigentlich alles Wesentliche geregelt und seid habt meiner Einschätzung nach einen sehr guten Komproimiss gefunden. In dem großen Graubereich, der als fair gelten könnte, wären sicher viele andere Detaillösungen möglich. Aber Eure ist jedenfalls nicht unfair.
"Unzufriedenheit ist kein Zustand sondern deine Entscheidung"
Frage ihn doch einfach mal, ob er es andersherum so gerecht fände - wenn ER derjenige wäre, der nach gemeinsamer Absprache 2 Jahre EUER Kind betreut und deswegen solche immensen finanziellen Einbußen hat.
Ich finde das nämlich nicht ok. Die finanziellen Einbußen durch das Kind tragen BEIDE Elternteile. Nicht nur der, der in Elternzeit geht. Er kann ja auch nur arbeiten und sparen, weil du die EZ machst