Schwere Zeit nach Schwangerschaftsabbruch

Hallo an alle,
Mein Mann und ich haben uns nach langer Zeit des Versuchens, Paar Therapie, Vielen Gesprächen und Tränen vor 2 Jahren getrennt.
Ich komme mittlerweile ganz gut zurecht und schaue nach vorne.
Meine Familie hat sich von mir komplett abgewendet, aber das Verhältnis war schon immer schwierig weil ich vieles in den Augen meiner Eltern nicht richtig gemacht habe....falscher Beruf, zu wenig Geld, falscher Lebensstil etc.
Der Anlass unserer Trennung war, dass ich schwanger war mit einem kranken Kind, wohl ein Gendefekt, Hydrozephalus, schwerer Herzfehler, offener Rücken etc.
Daraufhin wurde uns ein Abbruch der Schwangerschaft nahe gelegt, und mir war auch sofort klar, dass ich die Schwangerschaft nicht fortführen will. Ich war in der 17.Woche.
Leider war mein Mann da,
anderer Meinung und es gab einen riesigen Konflikt der letzten Endes darin endete, dass ich die Schwangerschaft in der 20.Woche abbrach, womit er nicht leben konnte, und letzten Endes die Trennung folgte.
Mittlerweile komme ich zurecht, bin umgezogen, hab eine neue Ausbildung begonnen und lebe mittlerweile mit einer Frau zusammen....
Also ein ganz anderes Leben.
Der Umbruch war heftig, alles,was ich kannte brach weg.

Erholt man sich davon wieder?
Wie seid ihr mit solchen Einschnitten klar gekommen?
Wie ist euer Leben danach?

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Ich Frage mich gerade, hätte er den Großteil der Carearbeit und die Krankenhausaufenthalte übernommen von dem Kranken Kind?

Vielleicht kommt ja irgendwann ein Zeitpunkt, an dem ihr nochmal drüber reden könnt

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Ich habe so eine große Veränderung nicht erlebt. Tut mir Leid, da kann ich nicht weiterhelfen.

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Wow, das ist wirklich eine große Kehrtwende im Leben.

"Erholt man sich davon wieder?
Wie seid ihr mit solchen Einschnitten klar gekommen?
Wie ist euer Leben danach?"

Erholt man sich davon wieder? - Schwierig, sowas zu beantworten, ja Leute mit den gleichen Situationen unterschiedlich klar kommen.
Wenn du dich selbst davon nicht erholen kannst, gibt es die Möglichkeit der Aussprache (ich denke, das könntest du mit deinem Ex ggf erneut machen oder wenn er nicht mehr verfügbar ist - Therapeut)

Wie seid ihr mit solchen Einschnitten klar gekommen? - Das ist eben Typenabhängig. Wie man sehr mit Sachen klar kommt oder nicht obliegt tatsächlich jedem einzelnen. Ich hatte viele damals im Heim gehabt, die haben den Absprung nicht wirklich geschafft und sie leben auf der Straße oder bieten gewisse Dienste an, um Geld für Drogen und / oder den Zuhälter zu besorgen. Viele von denen leben auch schon nicht mehr, waren auch etwas andere Zeiten damals gewesen. Obwohl ich in einer großen Stadt lebte, war ich die Ausnahme auf der Schule, weil ich die war, die nicht mit Eltern zusammen lebte. Da war ich die einzige aus einem Heim.
Einige mehr sind auch raus und haben ein normales einfaches Leben angefangen, einige kenn ich noch, die Leben von der Stütze, die haben ein Dach über den Kopf und was zu Essen. Einige haben auch einen Job und haben angefangen, im kleinen Kreise eine Familie zu gründen.
Super erfolgreich sind nur sehr sehr wenige, wobei die Definition erfolgreich ja auch für jeden was anderes bedeutet. Sehr Erfolgreich fand ich oft, wenn sie die Straße verlassen haben. Sich nicht mehr selbst verletzt haben, keine Drogen mehr nahmen etc...

Wie ist euer Leben danach?"
Ich hatte auch nach außen hin betrachtet schwere Einschnitte in meinem Leben, die meisten in der Kindheit, weshalb ich im Heim leben musste und auch da wurde ich über 7 mal geschoben in verschiedenen Städten aufgrund von Platzmangel, Kosten und "gewissen" männlichen Erziehern. Ich denke, das kann viel mit einem Machen, wenn man das nahe an sich ran lässt. Ich habe es so für mich gesehen: Ich war ein Kind, abhängig von Erwachsenen. Hätte ich aktiv irgendwas an den Situationen ändern können? War ich an irgendwas schuld, und wenn ja, war es um andere zu verletzen?

Ich denke, du musst vor allem dir selbst verzeihen. Was in deiner Vergangenheit gewesen ist und was du daraus mitgenommen hast.
Deine Eltern haben dich kritisiert für dein Leben... so what, abhaken, DEIN Leben weiterleben. Sie stecken nicht in deinen Schuhen, sie dürfen dich beraten, aber sie haben über deine erwachsenen Entscheidungen keine Entscheidungsgewalt. Du solltest tun, was dich glücklich mach und nicht deine Eltern. Sie hatten ihre Lenkzeit gehabt, als du klein warst, nun dürfen sie zusehen oder es sein lassen....

Das kranke Kind, das du hast gehen lassen, wäre für mich auch eine Entscheidung gewesen, die ich wahrscheinlich genau so getroffen hätte. Wenn ich ein Lebewesen, das nicht einen kleinen Fehler hat, sondern gleich mehrere schwere Erkrankungen hat, mit denen es ggf nicht alt wird und auch scherzen und dauerhafte Aufenthalte in Krankenhaus ha, Dauerbetreuung braucht und und und... ich hätte genauso gehandhabt. Das kann ich aber nur von mir behaupten, wie andere es machen würden, wäre mir so gesehen Wurst, ist nicht mein Leben, habe ich keine Meinung zu (außer ich werde gefragt) und ist nicht mein Körper, mit dem ich es austragen muss, um ggf direkt eine Stillgeburt zu erleben.

Da, wo du jetzt stehst, sehe ich als riesige Chance... ja, alles ist weg und weggebrochen. Jetzt ist deine Zeit. Du kannst dich jetzt entfalten, wie du willst. Kannst machen wie du dich fühlst und dich auch neu erfinden. Was gewesen ist: Lass es in deiner Vergangenheit, vergiss es nicht, aber lass es deine Gegenwart nicht bestimmen. Lerne daraus, den Schmerz zu verarbeiten, damit um zu gehen. Da ich deine aktuelle Situation nicht kenne, weiß ich nicht, wie du damit in Alltag umgehst, aber wenn du ein einigermaßen geregeltes Leben weiterführen kannst und eine liebevolle Partnerschaft pflegen kannst, gehst du meist gestärkt aus solch einer Situation heraus. Sei stolz darauf, du bist eine Überlebenden. kein Opfer