Mann hat nur schlechte Laune

Mein Mann ist selbstständig und deshalb nur am meckern. Ich kann diese negativität nicht mehr ertragen und versuche ihm schon so oft wie möglich aus dem Weg zu gehen, was nicht gerade gesund und förderlich für eine Ehe ist.

Aber ich kann diese schlechte Laune und negativität nicht ertragen. Ich bin von Natur ein positiver Mensch und sehhhhr selten schlecht gelaunt aber das zieht mich so runter. Vorallem geht es manchmal nur um Banalitäten an die er sich so aufhängt oder Dinge die man eh nicht ändern kann (Steuern, etc.). Es hängt Dauerhaft eine schwarze Wolke über ihm und das ist doch nicht normal.

Finanziell sind wir gut aufgestellt aber sehr bescheiden. Wir wohnen normal und fahren keine teuren Autos, fahren 2-3 mal im Jahr in den Normalo Urlaub und haben zum glück keine Geldsorgen, trotzdem immer dieses gemeckerei an allem und jedem. Ich finde man sollte mit dem zufrieden sein und vorallem, dass man gesund ist. Aber es wird nur gemeckert.

Wie soll ich auf Dauer damit umgehen?

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Ich kenne das leider. Ich konnte das irgendwann nicht mehr ertragen. Aber ich bin ihm nie aus dem Weg gegangen. Das wäre für mich sonst der erste Schritt einer Trennung gewesen. Ich bin auf Konfrontationskurs gegangen, weil ich eine Zukunft mit ihm haben wollte, aber nicht mit dieser schwarzen Wolke. Es gab viele viele Diskussionen und wir haben viel geredet, versucht zu ergründen woher die Negativität kommt. Er hat irgendwann eingesehen, dass es so nicht weiter gehen kann. Hat an sich gearbeitet, Stress reduziert. Seit dem ist es besser geworden. Er hat immer noch seine Momente, in denen er in eine Negativitätsspirale gerät. Aber es ist wirklich besser geworden.

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Das mit dem aus dem Weg gehen war vllt etwas übertrieben aber wenn er wieder so einen Moment hat, versuche ich natürlich nicht direkt dabei zu sein und mich zurückzuziehen. Ich gehe dann meistens aus dem Raum oder beschäftige mich schnell mit anderen Dingen um diese negativität nicht an mich zu nehmen. Wir wohnen ja schließlich zusammen und können uns nicht örtlich auseinander gehen. Angesprochen habe ich es schon oft, er weiß ja auch dass es ein Problem ist. Diese Schleife muss unterbrochen werden. Ich denke dass dieser Stressfaktor extrem dazu beiträgt dieses Verhalten auszulösen.

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Die Kunst des negativen Denkens kenn ich nur zu gut aus eigener Anschauung.
Es ist gar nicht so schwer, sich nach und nach und zumindest teilweise davon lösen zu können.
Eine dafür unabdingbare Voraussetzung bei deinem Mann wäre eine Einsicht in die destruktive Fehlerhaftigkeit seiner negativen Gedankenautomatismus und eine sich daraus ergebende Bereitschaft, selbst daran zu arbeiten.

Mit Übungen aus der kognitiven Verhaltenstherapie, möglichst unter der Anleitung eines Therapeuten, könnte er relativ rasch Fortschritte auf diesem Gebiet machen. Wenn er erst einmal erkennt, in welch trüben Gedankensumpf er gefangen war, dann wird er nie mehr dahin zurück wollen.
Hilfreich können auch Ratgeber und Arbeitsbücher sein, einfach mal bei Amazon nach "negativen Gedanken" suchen, hier z.B. "Du bist nicht was du denkst" von Lolos, oder "Kognitive Verhaltenstherapie für Dummies" oder "Therapie to go".

Da er offenbar derzeit nicht einsichtig ist, wirst du - wenn du mit dem bisherigen Zustand nicht mehr leben kannst - ihm zumindest mit einer Trennung drohen müssen, damit er in die Gänge kommt.
Wenn er sich nicht rührt, würde ich an deiner Stelle auch vor einer (zeitweisen?) Trennung nicht zurückschrecken.

Bearbeitet von Christoph61
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Danke für die Literaturtipps.

Ich denke und weiß es eig., dass ihn das noch mehr runterziehen würde und dann tiefer hinein versinken würde, in den Gedanken, dass “Gott ihn hasst” so wie er es nennt und alle sich gegen ihn verschworen haben.

Wir haben auch viele schöne Tage aber oft kommt es dann wie ein plötzliches Gewitter. Z.B. nach einem Anruf, weil das und das nicht klappt. Aber immer Sachen, die für mich nicht meinen Tag so versauen würden. Dann sind es manchmal kleine Sachen wie “ein Stau” der ihm KURZZEITIG schlechte Laune bereitet. Für mich nicht nachvollziehbar. So unwichtig, das ist dann in dem Moment so. Mein Motto ist immer “es gibt schlimmeres”.

Ich habe kurzfristig extra groß geschrieben weil die Laune dann zum Beispiel wenn dieser “Stau” sich schnell wieder auflöst, direkt wieder normal ist. Für mich ist das dann schon irgendwie cholerisch und Therapiebedürftig oder ?

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Ich bin kein Professioneller in diesem Bereich. Aber es gibt den Begriff der negativen automatischen Gedanken (NAG). Darunter verstehe ich eine Art im Lauf des Lebens erworbene, vielleicht auch familiär von Generation zu Generation weiter gegebene Fehlprägung. Alle möglichen Kleinigkeiten, du hast sehr schön den "Stau" oder die "Steuern" erwähnt, lösen reflexhafte negative Emotionen bei deinem Mann aus. Diese reflexhaften negativen Gedanken werden nicht hinterfragt auf ihre Plausibilität bzw. ihre Angemessenheit.

Wenn mehrere dieser eigentlich belanglosen Auslöser zusammen kommen, entsteht ein sich aufschaukelnder Teufelskreislauf, unter dem du sehr leiden dürftest.
Diese Automatismen gilt es zu erkennen und zu entlarven, das kann man in einer Therapie lernen. Oder vorab erst einmal mit den Ratgebern einen Eindruck davon bekommen, was in einem selbst vorgeht.

Meine zugegeben sehr subjektive Einschätzung ist, dass mit gutem Willen und Beständigkeit der Arbeit an dieser geistigen Fehlverarbeitung die Chance auf eine erhebliche Verbesserung sehr gut ist (im Vergleich etwa zu Depressionen, Angststörungen oder Zwangsstörungen, um nur einige zu nennen).

Bearbeitet von Christoph61
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Dich von dem alten Griesgram trennen und alleine ein positives, glückliches Leben führen?
Welchen Mehrwert hat diese Beziehung denn genau für dich? Und wärst du alleine nicht besser dran?

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Alt ist er noch nicht :) :P

ich bin nicht der Typ der immer alles gleich an den Nagel hängt. Ich suche nach Lösungen wie ich ihm aus diesem Strudel raushelfen kann bzw. wie er sich helfen kann und wie ich damit umgehen kann. Eine Ehe heißt ja auch zusammenhalten und gemeinsam Lösungen finden.

Natürlich ist mir klar, dass ich mein Leben lang, bis zum bitteren Ende, nicht so verbringen möchte.

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Will er denn Lösungen finden?

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Du arbeitest ja auch und bist nicht auf Kosten Deines Mannes positiv, oder? Arbeitet ihr gleich viel?

Ansonsten- mein Mann hatte auch so eine Phase. Und ich sagte ihm schliesslich, wenn alles so schlimm ist, soll er kündigen was besseres suchen, ich unterstütze ihn dabei, aber er soll aufhören rumzumeckern! Und siehe da, er hat aufgehört und ist in den letzten Jahren durchaus positiv, obwohl sich nichts verändert hat!

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Wir arbeiten beide, er mehr als ich. Dafür mache ich Haushalt (ist ja auch Arbeit). Er will selber raus aus seiner Firma (selbstständig) und sagt lange macht er das nicht mehr. Es geht ja hauptsächlich immer nur darum. Wenn er schlechte Laune hat dann wegen der Arbeit und das schaukelt sich dann durch so Kleinigkeiten hoch.

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Also ich frage mich wie lange das bei deinem Mann schon geht? War er schon immer eher der negative Typ? Ist vielleicht gerade beim ihm mehr Streß? Spricht er mit dir über die Arbeit? Finden zwischen euch überhaupt noch Gespräche statt?
Denn Fakt ist natürlich darf er mal schlechte Laune haben und es gibt eben auch stressige Zeiten. Aber wenn er dich ständig mit runterzieht, nur am Meckern ist und nur noch miese Laune verbreitet würde ich mir das verbitten. Wenn ihn was beschäftigt, dann soll er versuchen Lösungen zu finden denn so kann es nicht weitergehen. Du bist nicht sein Blitzableiter und das heißt nicht das dir Verständnis fehlt für ihn.
Aber aus dem Weg gehen ist auch keine Dauerlösung.
Meinst du er wäre zu einem Gespräch bereit?
Denn sollte das Geschäft vielleicht auch schlecht laufen oder ihn belasten ist es auf Dauer vielleicht auch keine Lösung mehr, je nachdem ob es nur eine Durststrecke ist oder eben ein Dauerproblem.

Ela

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Seit Oktober ca. mit der schlechten Laune. Also seit dem die 2. Firma existiert. Während der Corona lockdowns saßen wir fast 24 h zusammen und es gab keine negative Stimmung, er war total ausgeglichen. Das heißt für mich die Firmen müssen weg!!!

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Ja das dachte ich mir schon das hier die Firmen eine Rolle spielen. Die Frage ist aber auch ob dein Mann das ebenso sieht, ob er einsieht das daher der Streß kommt!?
Wäre er überhaupt bereit sich hier einzuschränken bzw. zu verändern?

Ela

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Könnte von mir kommen, der Beitrag - hab gerade gestern sowas verfasst. Weiss auch selber nicht.
Ich mach es wie Du. Entziehe mich immer mehr. Mach Dinge alleine die mir Freude machen und probier positiv zu sein

Wenn er anhaltend mies drauf ist, dann kriegen wir uns in die Haare und dann denk ich oft: bald bin ich hier weg.

Bei uns geht das schon ein paar Jahre so. Allgemeine Unzufriedenheit bei ihm. Gemecker über alles und jeden. Schei* und Schei* - und meckern auch über mich. Haushalt ist nicht ok, es gibt nicht das was er essen will, es regnet, es muss schon wieder was bezahlt werden (dabei hat er das Geld).

Tendenziell eben schlecht drauf und negativ eingestellt. Mürrisch. Morgenmuffel. Menschenfeind. War vor 20 Jahren anders, ihm ist die Lebensfreude abhanden gekommen - warum? Weiss ich nicht. Er/Wir haben alles was man sich wünschen können nur.

Seine Liebe fürs Leben (und mich?) ist wohl tot. Hauptsache Trott - nicht zuviel Ansprüche und Fragen stellen. Glaub ihm wärs am Liebsten wenn ich einfach dasitz bei ihm und Schweige ewig lang und vorallem nichts von ihm verlange. Nichtmal den Müll raus zu bringen



Bin gerade für mich in der Selbstfindungs und "von ihm abnabeln" Phase und befürchte, dass ich das nicht mehr länger als 1-2 Jahre aushalte, wenn er sich nicht schlagartig ändert

Ich denke oft auch - bei ner anderen Frau wäre er vllt wieder glücklich, dann kann er sich eine suchen die ihm wohl in den Kram passt


Würde Dir raten Dich selbst zu fragen was DU willst und noch vom Leben erwartest; was er Dir noch gibt ob er Dich liebevoll behandelt und ob Du Dich mit ihm noch in 10 Jahren siehst?

Bearbeitet von Claudiaw77
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Ich habe es von der anderen Seite erlebt. Selbstständig, es läuft nicht immer rosig, und manchmal ist es einfach anstrengend und frustrierend. In solchen Phasen bemühte ich mich stets, die Familie nicht mit meinen Problemen übermäßig zu belasten. Allerdings kann ich auch nicht ständig gute Mine bei schlechtem Spiel machen, und euphorischen Glück ausstrahlen als wäre ich unter Drogen.
Naja, meine Ex war immer angestellt, und sie hatte auf der Arbeit nicht weniger Probleme als ich in der Firma. Und ihre Probleme waren definitiv auch meine Probleme, und wehe ich passe nicht auf, wie der neue Mitarbeiter heißt, den ihr Vorgesetzter für eigentlich ihre Arbeit gelobt hat.
Jeder hat mal schlechte Zeiten. Jeder schätzt sich falsch ein. Du kannst für deinen Mann da sein, ihm zuhören und ihn unterstützen. Oder du kannst dich distanzieren, und dann wundere dich nicht, wenn er dasselbe tut, wenn es bei dir mal nicht so gut läuft. Das ist Partnerschaft.

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Ich finde auch dass man in solchen Situationen eher zusammen halten sollte, das hatte ich ja oben in einem weiteren Beitrag geschrieben. Aktuell befinde ich mich jedoch in einer sehr sensiblen körperlichen Phase, in der ich diese schwarzen Gedanken nicht in meinem Körper lassen möchte. Distanzieren kann ich mich daher nur in dem ich dann den Raum verlasse. Ich würde meinen Partner jetzt nicht hängen lassen. Die letzten 2 Tage war er wieder viel positiver.

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Mein Partner hängt auch immer wieder mal ins negativ Spiralen fest, alles ist schlecht Wetter Job Welt Politik alles doof doof doof und ihm hilft es dann irgendwie mit mir darüber zu sprechen.
Im war aber nicht bewusst, wie sehr mich diese negative denkweise auch runterzieht und anstatt das es uns beiden hilft, hatten wir letztendlich beide schlechte Laune.
Irgendwann (ich gebe zu mit einem Glas Wein) ist mir der Kragen geplatzt und ich habe ihm gesagt dass mich sein ständiges negatives Gerede völlig runterzieht und er meine Freude damit zerstört.
Das war ihm gar nicht bewusst. Er dachte irgendwie geteilte negativität wäre halbe negativität oder so!?
Aber so funktioniert es nicht, auf jeden Fall für mich nicht . Ich konzentriere mich lieber auf die schönen Seiten des Lebens .
Wir haben jetzt die Abmachung (aber es klappt auch nur so mittel )dass wenn er da wieder in seiner negativspirale drin ist ich dann einfach sagen kann hör auf mich runter zu ziehen.
Manchmal wünsche ich mir er hätte einen Gedanken-aus-Schalter, den ich einfach drücken könnte wenn wieder nur diese schwarze Wolke über ihm hängt.