Hallo zusammen,
Vermutlich muss ich unsere ganze Geschichte etwas ausholen um Verständnis zu schaffen.
Wir sind seit fast 9 Jahren ein Paar und haben 3 gemeinsame Kinder. Ich habe das Gefühl dass wir vor dem Ende stehen. Die Kommunikation um oberflächliche Dinge ist gut, auch im Hinblick auf die Kinder sind wir auf einer Wellenlänge. Alles was tiefgründig wird ist nicht möglich.
Unsere Beziehung war schon immer etwas kompliziert was die Kommunikation betrifft, da sie sehr einseitig ist. Ich habe immer mehr das Gefühl, nur an der Oberfläche zu schwimmen und ihn gar nicht zu kennen. Es ist so schwierig mit ihm zu sprechen, sobald es tiefgründig wird. Unsere Gespräche über unsere Vergangenheit sind seinerseits immer sehr knapp und kurz gehalten... auch das Interesse an meiner Vergangenheit/Kindheit ist gar nicht da. Ich kenne beispielsweise keine Bilder, wo er ein Baby war. Sein Standart-Satz diesbezüglich ist immer "unsere Familie redet eben nicht über solche Dinge, ich kenne sowas gar nicht". Fragen, was er gerade denkt oder fühlt (bei Ereignissen), werden oft mit wenig Worten beantwortet. Ich versuche das zu akzeptieren und rede immer weniger über 'sowas' und passe mich an.
Ich bin mit den Kindern viel allein, ich kümmere mich um Haushalt und Hund. In all die Sachen wurde ich geschubst "weil man das eben so macht". Ich liebe unsere Kinder, aber es erfüllt mich einfach nicht zu 100% nur Mutter zu sein. Hinzu kommt natürlich auch die fehlende Wertschätzung in Worten oder auch in Form einer Umarmung/Zärtlichkeit. Ich habe das Gefühl so allein zu sein und bin sehr frustriert.. Ignoranz seinerseits lässt mich dann natürlich stark an mir zweifeln.
Natürlich habe ich all das angesprochen.. mehrmals über die Jahre hinweg. Er sagt dass er mich sehr liebt und niemals betrügen würde - das glaube ich ihm. Aber diese Zusicherung ist trotzdem irgendwie nicht zufriedenstellend weil einfach so viel fehlt. Es fehlt eine vertraute Basis zwischen uns, wo man sich öffnet und einfach spricht.
Ich fange an, an unserer Beziehung zu Zweifeln, da ich das Gefühl habe irgendwo im Meer zu schwimmen und er sieht mich nicht. Ich erwische mich immer mehr mit dem Gedanken, dass ich mich gern in einem Dating Portal anmelden möchte um dort Bestätigung zu bekommen, die ich mir eigentlich von meinem Partner wünsche. Leider bin ich das betteln und arbeiten danach langsam satt... weil nichts zurück kommt.
Sind seine Signale offensichtlich und ich sehe es nicht?
Danke fürs lesen und liebe Grüße!
Macht das noch Sinn? Katastrophale Kommunikation.
Kenne ich, über die Zweifel reden und sich Hilfe suchen.
Bei uns hat die Paartherapie geholfen.
Nicht aufgeben. 🙌🏼
Ich habe das so oft. Irgendwie habe ich das Gefühl, dass es an Glaubwürdigkeit verloren hat, je öfter ich das gesagt habe - natürlichin Abständen. Er sieht ja dass "alles gut" ist und nichts negatives passiert.
Du könntest es alleine in einer Therapie versuchen.
Entweder zieht er doch mit, weil du hingehst oder dir wird geholfen wie du mit der Situation umgehen kannst.
Welche Wege es gibt...
Welche Fragen, die du dir stellen und beantworten kannst...
Hi meine Liebe,
Ich kann so gut nachvollziehen wie es dir geht . Bei mir war es ähnlich . Ich habe viele Jahre versucht für mich einen Weg zu finden, schon allein aufgrund der Kinder.
Eine Paartherapie war für ihn absolut ein „no Go“. Und somit beschloss ich nach einer langen Zerrissenheitsphase mich zu trennen.
Wir sind nun seit 3,5 Jahren getrennt und ich habe einen ganz tollen Partner , der sich öffnet, emotional mich stützt und Inzeresse an mir hat .
So wie ich es brauche um glücklich zu sein.
Ganz viel Kraft und in-dich-hinein- horchen wünsche ich dir .
Liebe Grüße
Es tut mir leid, aber da hast du dir einen falschen Partner ausgesucht. Es bedeutet nicht, dass dein Partner verkehrt ist, sondern nur, dass ihr nicht kompatibel seid. Viele sind unglücklich in der Beziehung, weil sie denken, es gäbe nicht den perfekten Partner. Heute weiß ich, es gibt nicht den perfekten Menschen, aber einen passenden Partner.
Immerhin habt ihr in nur 9 Jahren ganze 3 Kinder bekommen, obwohl das Muttersein dich nicht erfüllt, irgendwo hat also ja auch etwas zwischen euch gepasst. Ja, er ist halt ein rationaler Typ der nicht gerne philosophiert und über Gefühle redet, dafür hat er sicher andere Qualitäten. Klingt vielleicht blöd und vielleicht werde ich dafür hier jetzt auch blöd angemacht aber du bist sicher mindestens mitte 30 und hast 3 kleine Kinder, da ist es auf dem Datingmarkt und in der Singlewelt sicher alles andere als einfach für dich einen neuen Partner zu finden mit dem das dann auch noch alles passt. Nicht falsch verstehen, aber ich denke du hast ja einen "guten" Partner, zumindestens lese ich mal absolut keine "Red Flegs" wie Respektlosigkeit oder ähnliches, du würdest einen ansich "guten, loyalen Partner" aufgeben mit der Hoffnung dass das Gras auf der anderen Seite grüner ist.
Mein Ex-Mann war leider genauso. Und dann hörte man manchmal von Anderen, dass er vielleicht einfach nicht der Typ ist, der so wirklich reflektiert. Und das hat mich dann besonders geärgert, weil er nämlich über alles andere wirklich gut reflektieren konnte. Man konnte sich sehr gut mit ihm unterhalten - wenn es um irgendwelche Themen ging. Aber wenn es um ihn selbst ging - oder um mich, oder um unsere Beziehung, dann ging gar nichts. Was mich auch geärgert und manchmal gewundert hat - er hat sich manchmal nicht vorstellen können, dass ich es durchschaue, wenn er vorgab, dass ihm Dinge nichts ausmachten z.b. Dann dachte ich auch: Wir sind seit etlichen Jahren zusammen, und der Mann kann sich nicht vorstellen, dass ich das durchschaue, wenn er unberührt tut? Anders rum genauso - er kannte mich nicht. Wenn es mir mal ausnahmsweise nicht gut ging, beschuldigte er mich Theater zu machen. Mein jetziger Mann meinte nur: Aber das tust du doch nie? Eben. Aber es war wirklich als ob er mich nicht so gut kennt. Oder er hat mich mal beschuldigt zu lügen - was ich auch so nicht tue.
Ich kann mir schlecht vorstellen, dass man das ändern kann. Bei uns kamen noch andere Probleme dazu. Er kam mit meinem ältesten Sohn schlecht klar (heute verstehen die beiden sich viel besser) - und da zeigte sich erst nach Jahren. Dann Depression, die er nicht genug behandeln liess und dass er anfing zu trinken. Schwer zu sagen - ich hatte auch drei Kinder. Aber es kamen wie gesagt noch andere Probleme dazu. Auch Kommunikationsprobleme im Alltag. Man kann ja eine Paartherapie versuchen.
3 Kinder in 9 Jahren ist schon ganz schön viel Arbeit und Anstengung. Da bleibt viel Zwischenmenschliches auf der Strecke.
Ihr müsst Beide (!!!) an Euch arbeiten, sonst habt Ihr ein Riesenproblem, wenn die Kinder flügge werden.
Das Problem trifft nahezu jede Beziehung, wenn sie bis dahin gehalten hat. Bis dahin "funktioniert" man, um die Kinder groß zu ziehen. Jeder entwickelt sich zwar weiter, die eingetretenen Pfade sind aber da. Wer viel redet, wird irgendwann noch mehr reden - wer nicht spricht, der wird noch ruhiger.
Was hilft?
Gemeinsame Zeit. Jeder sollte versuchen, Kompromisse einzugehen. Wenn einer gar nicht gewillt ist, wird es früher oder später auf Affären hinauslaufen und/oder im schlimmsten Fall Trennung.
Hallo Tina,
Du klagst über die katastrophale (Nicht)Kommunikation deines Mannes, wenn es um Gefühle, Zärtlichkeiten und Wertschätzung für dich geht. Ihr habt 3 kleine Kinder bekommen und ich lese heraus, du bist derzeit Hausfrau oder ganz überwiegend Hausfrau, aber das erfüllt dich nicht völlig.
Du zweifelst nun an eurer Beziehung, obwohl ihr oberflächlich harmoniert und es mit den Kindern gut läuft.
Nachdem das Ansprechen der von dir so empfundenen Empathielosigkeit bei deinem Mann keinen Erfolg zeigte, nehme ich an, dein Mann hat von seiner Warte eine andere Einstellung wie du zu dem Thema. Er glaubt sich im Recht und du glaubst dich im Recht, jeder von euch beharrt auf seiner Einstellung und seiner Position. Anders ausgedrückt, du leidest unter eurer Verschiedenheit im emotionalen Bereich, dein Mann hingegen kommt damit gut klar.
Meine Frage wäre, wie weit könnte sich dein Mann angesichts seiner völlig unterschiedlichen Veranlagung auf dich zu bewegen und wie weit könntest du seine Verschiedenheit in diesen Dingen akzeptieren?
Ich glaube schon, dein Mann meint es sehr ernst, wenn er sagt, er liebe dich. Aber er meint damit natürlich, er liebt dich auf seine Weise, so wie er glaubt, dass es ihm gegeben ist.
Nachdem deine Gesprächsversuche in dieser Hinsicht gescheitert sind, was zu erwarten war, denn dein Mann fühlt sich selbst so in Ordnung, wie er eben ist, sehe ich folgende Ansatzpunkte:
Da wäre die professionelle Mediation und Begleitung. Mir fällt da etwa ein Selbsterfahrungswochenende für Paare ein, dafür gibt es mehre Anbieter und zusätzlich eine Paartherapie über längere Zeit.
Vielleicht wäre dein Mann dazu zu bewegen, wenn du ihm klar machst, das es um den Fortbestand eurer Partnerschaft geht.
Aber auch du solltest dazu bereit sein, dich zu bewegen und möglicherweise unrealistische Erwartungen ein Stück weit zurückzuschrauben.
Einen zweiten Ansatzpunkt sehe ich bei der Aufgabenverteilung in eurer Ehe, dein Eindruck, dich erfülle die Mutterrolle nicht zu 100%.
Du könntest zusammen mit deinem Mann versuchen, aus deiner Nische herauszukommen, wieder mehr beruflich einzusteigen und darin eine zusätzliche Perspektive zu gewinnen.
Dein Mann andererseits müsste sich mehr in die Erziehung der Kinder und den Haushalt einbringen, was sein gefestigtes Rollenbild etwas ins Wanken bringen dürfte.
Nach meiner Meinung hast du alles Recht dazu, greifbare Veränderungen in der Aufgabenverteilung zu verlangen.
Bewahre dir aber ein offenes Herz und verrenne dich nicht in unrealistische Wunschvorstellungen und Träumereien. Das geht selten gut.
Auch andere Männer werden dir höchst selten und wenn, dann nur für kurze Zeit, deine Träume erfüllen können und wollen.
Du hast das sehr gut formuliert.
Ich hab das jetzt im Bekanntenkreis mehrfach live erlebt und es ist eine Katastrophe.
Es sind offenbar in den allermeisten Fällen die Frauen (wie auch hier), die sich mit einem Male nicht mehr wertgeschätzt fühlen und dann ausbrechen (der Gedanke ist ja hier auch schon da).
Damit entstehen dann erst die richtig großen und massiven Probleme. Ein erfahrener Affärenpartner wird der Frau dann genau das sagen und auch geben, was diese bei ihrem eigentlichen Partner vermisst und dann beginnt der unaufhaltbare gefährliche Strudel. Die Frau wird sich verlieben und früher oder später den Affärenmann für sich haben wollen. In den meisten Fällen wird das aber von der anderen Seite (wenn vergeben) dann beendet, weil die Stammbeziehung stärker ist oder materielle/finanzielle Konsequenzen höher wiegen. Männer denken da realistischer und sind da weniger gefühlstechnisch verstrickt. Vielleicht hängt das Ganze auch mit weiblichen Hormonen zusammen? Im schlimmsten Fall bleiben viele Opfer zurück, weil nicht jede Beziehung dem standhalten kann.
Es wäre auch möglich, dass ihr verschiedene Arten der Liebe spricht. Das kann manchmal auch zu solchen Verwirrungen führen, muss aber nicht immer der Teil sein.
Also was du als Wertschätzung nicht von ihm siehst, kann als solche gemeint sein. Es gibt halt Menschen die viel Nähe brauchen und andere nicht. Habe manchmal das Gefühl, dass fällt auch mit Kindern dann erst ins Gewicht, wenn man nicht mehr so viel Zeit miteinander verbringt und dadurch das noch weniger bringt.
Da hilft nur reden, was jeder benötigt .