Trennen oder bleiben

Hallo. Ich muss das jetzt mal raus lassen. Ich bin seid 2013 mit meinem Mann verheiratet. Wir haben ein Haus, zwei Kinder, jeder seinen Job und trotzdem bin ich seid zwei Jahren nicht glücklich.
Wir schlafen in getrennten Zimmern/ Betten ( da mein Mann si schnarcht), er trinkt oft Bier oder Wein (heimlich U. denkt ich bekommst nicht mit). Den Geruch kann ich nicht haben. Zärtlichkeiten tauschen wir schon lange nicht mehr aus. Das Bedürfniss mich an ihn zu kuscheln, in zu küssen oder Sex zu haben ist auch nicht mehr da. Nähe zu lassen möchte ich auch nicht. Ob ich ihn noch liebe " ich weiß ob es nicht". Ein großen Knall gab's im Urlaub mit meiner Mama zusammen. Er ist ausgetickt hat uns beide angebrüllt, meine Mama beschimpft und uns beide dann eigentlich die vier Tage lings liegen gelassen. Es war der schlimmste Urlaub überhaupt. Ich lag Abends im Bett und heulte. Das er so mit meiner Mama um springt, das geht nicht. Ich habe nur noch meine Mama, mein Papa ist vor 8 Monaten gestorben. Es tut weh dann noch zu hören " ich komm nur wieder wenn ER nicht da ist". Um mir eine Auszeit zu gönnen bin ich mit den Kids zur Kur gefahren. Mir ist das alles zu viel, der Tot meines Papas ect. Ich hatte hier viel Zeit zum Nachdenken ob ich das wirklich alles noch so will. Ich habe gemerkt das es mir die drei Wochen alleine viel besser geht. Ich habe ihn auch kein Stückchen vermisst. Auch das Wiedersehen war wie immer.
Ein Paar sind wir schon lange nicht mehr. Hier lebt jeder sein Ding. Mann ist noch zusammen, man tauscht noch ab und an paar Dinge aus aber ....
Ich möchte einfach glücklich sein, jemanden zum lachen haben, einen Kuschelbär der mich in die Arme nimmt, Zärtlichkeiten aus tauschen. Zusammen einschlafen und morgens auf wachen. Einen Partner der mir das gefühl gibt das er mich liebt mit all meinen kleinen Macken. Einfach verliebt sein. All das aber das NICHT mit meinem Mann. Das klingt vielleicht jetzt blöd aber es ist so.
Natürlich hab ich schon mit dem Gedanken gespielt zu gehen. Aber das ist nicht so leicht. Wir haben ein Haus was noch abbezahlt werden muss, Kinder u.s.w.
Doch soll das alles ein Hinternuss sein um glücklich zu werden. Meine Tochter fragt mich oft " Mama bist du glücklich" Nein bin ich nicht.
Tja nicht leicht was das richtige ist

Vor zwei Jahren hat mein Mann erfahren daß er Krebs hat. Es war ein Schock doch hier blockt er voll ab. Am Anfang hab ich ihn gefragt wenn er von seinen Kontrolltermin kahm ob alles okay. ist. Tja die Antwort war " lass mich damit in Ruhe". Er ist auch oft müde oder hat Kopfschmerzen. Auch hier hab ich ab und an gefragt und gemeint vielleicht hängt das mit ....... aber da werde ich immer angegriffen und Frage seid dem garnicht mehr. Mir ist es mittlerweile gleichgültig. Es klingt vielleicht böse aber mir ist seid gut einem Jahr alles egal.

Wenn du immer zu jeder Frage eine scheiß Antwort bekommst oder angepflaumt wirst lässt du es schnell bleiben.

Tja und so leben wir vor uns hin und das Tag für Tag.... das halt ich nicht durch

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Ich geb dir mal eine Antwort, indem ich lediglich Textpassagen von dir wiederhole. Auf die Antwort deiner Frage kommst du dann von allein.

Zärtlichkeiten tauschen wir schon lange nicht mehr aus.

Das Bedürfniss mich an ihn zu kuscheln, in zu küssen oder Sex zu haben ist auch nicht mehr da.

Nähe zu lassen möchte ich auch nicht.

Ich habe gemerkt das es mir die drei Wochen alleine viel besser geht.

Ich habe ihn auch kein Stückchen vermisst.

Ein Paar sind wir schon lange nicht mehr.

All das aber das NICHT mit meinem Mann.

So. Und jetzt deine Antwort: Trennen oder bleiben?

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Huhu. Eigentlich liegt die Antwort klar auf der Hand.
Aber ich kann nicht von jetzt auf gleich. Es sind viele Dinge die da mit ein spielen.
Das Haus, der gemeinsame Kredit, die Kids, neue Wohnung ect. Ich habe vor drei Monaten einen neuen Job angefangen. Da muss ich erstmal die Probezeit ab warten. Es sind viele kleine Dinge.

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Dann sprich die Trennung aus, separiert euch so gut es geht im Haus und sobald es möglich ist, sucht ihr euch getrennte Wohnungen und zieht aus. Das Haus wird verkauft, wenn es keiner von euch halten kann oder will.
Ich würde so nicht weiter machen, schon gar nicht, wenn er dich über seine Krankheit im unklaren lässt. Was denkt er denn wie du dich damit fühlst? Du weißt ja nicht mal, ob er es überlebt oder nicht.

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Im letzten Absatz erwähnst du seine Krebsdiagnose. Was heißt das denn genau? War es vorher bei euch besser?

Kann es sein, dass er therapeutische Hilfe braucht um diese Diagnose zu verarbeiten?

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Nein nicht wirklich. Ich weiß bis heute nicht ob der Krebs gutartig oder bösartig ist, da das so ein Tabu Thema ist bei ihm. Eigentlich schade den wir konnten früher über all diese Dinge reden. Er muss alle halbe Jahre zum Bluttest. Ich habe ihm das am Anfang mal gesagt daß er sich vielleicht Hilfe suchen sollte. Doch auch das wollte er nicht hören. Gesundheitlich geht's ihm gut ( Kopfschmerzen, abgeschlagen aber ob das damit zusammen hängt). Ich weiß nicht was wenn der Krebs ausbricht passiert aber all das ist ...... es ist nicht leicht.

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Das kann ich ehrlich gesagt nicht einordnen.
Der Krebs ist doch ausgebrochen, die Diagnose steht doch?
Krebs bedeutet einen bösartigen Tumor. Alle gutartigen Tumoren werden doch nicht als Krebs bezeichnet.
Weißt du denn was für eine Art Krebs er hat, also wo im Körper?
Oder berichtete er „nur“ von einem Tumor/ Knoten?

Bearbeitet von Cersei-Lennister
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Du scheinst deine Entscheidung bereits getroffen zu haben, mir ist bei deiner Schilderung einiges aufgefallen, wo bei mir persönlich Fragezeichen bleiben.

Du bist seit 2013 mit ihm verheiratet, 2 Kinder, 1 Haus, 2 Jobs.
Seit 2 Jahren erst beschreibst du dich als zunehmend unglücklich in deiner Ehe. Das scheint mir zeitlich zusammenzufallen mit der im Raum stehenden Krebserkrankung deines Mannes, über die er nicht mit dir reden will.
Indirekt klingen deine weiteren Schilderung auch nach einer Verhaltensänderung deines Mannes in Richtung Selbstisolation, vermehrter Gereiztheit und Aggressivität, verbunden mit einem auffälligen Alkoholkonsum.

Was verbirgt sich hinter seiner Mauer, die er um sich herum aufgebaut hat? Ich kann es höchstens erahnen, vermute aber, dass es innerlich in ihm verheerend aussieht.
In seinem fürchterlichen Zustand reißt er natürlich auch dich mit in den psychischen Abgrund.

Hast du einmal an die Möglichkeit gedacht, ihm die Pistole auf die Brust zu setzen noch bevor du ihn verlässt? Wenn er vor die schonungslose Alternative gestellt wird, zu reden und sich dir und auch einem Therapeuten gegenüber zu öffnen, oder eben von dir und den Kindern verlassen zu werden, dann hätte er eine letzte Chance.

Aber das ist natürlich deine freie Entscheidung.
Gibt es da für dich einen "alten" Mann, den du gerne zurück hättest? Oder war eure Beziehung schon immer etwas speziell und du hast sie dir nur idealisiert?

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Hallo TE,

klingt wie eine ganz übliche Standard-Familie, die von den Eltern (also Euch) an die Wand gefahren wurde, weil man vor Langem aufgehört hat, miteinander zu reden, Zeit füreinander zu schaffen und sich emotional nah zu sein. Damals gab es bestimmt einen mehr oder weniger guten Anlass, das schleifen zu lassen, von Müdigkeit wegen des Babies, Überstunden im Job, Tod eines Elternteils, Diagnose,... Das alles hätten ja auch Gründe sein können, um als Paar enger zusammen zu rücken. So wie es sich liest, scheinst sehr eng mit Deiner Mutter zu stehen. Grenzt Du ihn da aus der Familie unterbewusst aus? Ihm kann man deiner Beschreibung ja gleichsam nicht verdenken, dass ein Abend ohne Dich zwar einsamer ist aber auch verspricht, entspannter zu sein. Das alles klingt traurig aber nicht unabänderlich. Vor allem solltest du dir klar sein, dass alleinerziehend oder im Wechselmodell zu leben, sicher nicht angenehmer ist. Und auch eine neue Partnerschaft sich mit Kindern an der Seite erst einmal finden und passen muss und dann auch diese nicht ohne Arbeit und Investition möglich wäre - und weil es nicht die eigenen Kinder des neuen Partners sind beladen ist mit all den Patchwork. und Stiefvater-Problemen . Kurz: das Gras auf der anderen Seite wirkt grüner ist es aber nicht. Überlege Dir also, von wem Du hier Ratschläge annimmst. Eine Trennung macht das Leben eigentlich nur bei Gewalt in der Beziehung leichter.

Also nein, keine sofortige Trennung sondern aufraffen und anfangen, die harte Arbeit zu machen, die eine Beziehung so mit sich bringt. Gegebenenfalls mehrfach in "Vorleistung" treten, so dass das Gegenüber auch wieder den Glauben entwickelt, die aktuelle Nettigkeit sei nicht dazu dienen, übervorteilt zu werden. Umgekehrt solltest du dich auf Angebote einlassen, ihm Glauben schenken, bei Dingen mitgehen und nicht aus purer Gewohnheit dagegen sein. Idealerweise lasst ihr euch von einer neutralen Person begleiten. Eine gute Paartherapie erkennt ihr daran, dass ihr beide eure Aufgaben bekommen werdet, um das zu ändern. Und auch, dass euch gesagt wird, dass Verliebtheit wie am Anfang nicht üblich ist, aber wenn ihr Euren Job als Paar gut macht, das gelegentliche Zustände der Belohnung sein können.


Fragen, die nach dem Lesen im Raum stehen: Warum war deine Mutter mit im Urlaub? Erzählst du Deiner Mutter mehr als ihm, was die Kinder und deine Sorgen angeht? Wie oft ist Deine Mutter bei Euch bzw. telefoniert ihr - öfter als du mit deinem Mann sprichst? Hast du jemals eine Entscheidung für die Kinder oder die Familie im Gespräch mit Deiner Mutter getroffen und dann deinen Mann über das Ergebnis informiert oder ist dein Mann dafür Ansprechpartner Nr. 1? Und wie äußerte sich deine Mutter über ihn - also bevor sie nicht mehr kommen wollte, wenn er im Haus ist - abwertend, spaltend, es reicht auch wenn sie immer Deine Position bestärkt hat? Was führte dazu, dass er im Urlaub ausgetickt ist - habt ihr ihn irgendwie ausgeschlossen? Warum standen eigentlich Du und Deine Mutter zwei-gegen-eins gegen ihn? Denk daran: Ihr seid Eltern! Ihr zwei miteinander und zu euren Kinder solltet immer enger sein als zu irgendwem anderen - ob nun ein übermäßige Nähe zum Elternteil oder ein Seitensprung beides ist spaltend und Gift für eine Beziehung! Das alles nur so zum Abklopfen, ob ihr ein Schwiegermutter-Problem habt (für dessen Lösung du verantwortlich wärst, da es deine Mutter ist). Ähnliche Fragen gälten natürlich für ihn und sein Elternhaus.

Wenn ihr doch nicht an der Beziehung arbeiten wollt - überlegt zusammen eine faire Gestaltung der Zukunft in der Eure Kinder, beide Eltern an ihrer Seite haben. Auch dazu gibt es neutrale Beratung. Nur wenn es fair und akzeptabel für alle ist, (Wechselmodell?), kann eine getrennt-gemeinsame Zukunft als Eltern sich etwas leichter anfühlen.

Die dritte Option wäre aushalten bis die Kids mindestens Teenager sind und euch bis dahin einzugestehen, das ihr ein Leben als WG auf Augenhöhe führt. Aber auch das bitte fair.

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Huhu. Eine Therapie würde er nie mit machen. Und ich bin ganz ehrlich, das ich persönlich da keinen Bock drauf habe. Ich weiß nicht ob ich die Kraft habe um um unsere Beziehung/ Ehe zu kämpfen wenn eigentlich meine Gefühle zu ihm nicht mehr vorhanden sind.

Die Beziehung zwischen meinen Eltern und meinem Mann waren schon immer leicht angespannt und noch nie harmonisch. Ich grenze ihn hier nicht aus. Natürlich rede bzw. telefoniere ich viel mit meiner Mama. Wir sind durch den Tot meines Papas näher zusammen gerückt. Natürlich rede ich auch über Probleme mit ihr aber dafür ist es meine Mama. Der Unterschied ist das meine Mama zu hört, das was mein Mann nicht macht. Aber ich denke wir haben da eine Beziehung wie viele Kinder zu ihren Eltern haben.

Entscheidungen die die Familie betrifft oder die Kids die machen wir untereinander aus. Aber ich quatsche auch viel mit meiner Schwester. Also ich denke das ist alles o.k. und es Brauch dich keiner ausgegrenzt fühlen.

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Toller Tipp, dass man sich nur bei Gewalt trennen darf.

Wäre ich damals in meiner unglücklichen Ehe geblieben, hätte ich meinen Kindern vorgelebt, dass Mütter unglücklich sein müssen und der Kindsvater nur arbeitet.

Ist das wirklich dein Ernst?

Wir haben uns so gut wie nie gestritten und trotz allem sagen meine Kindern, dass sie froh über die Trennung sind und grinsen jetzt nur schief, wenn sie sehen wie glücklich ich mit meinem jetzigen Partner liebevoll in der Küche tanze und knutsche...

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Hallo Katja,

Da Du hier im Forum schreibst und noch nicht getrennt bist, heißt für mich, Du suchst noch die Entscheidung und hast sie noch nicht getroffen ODER traust Dich nicht, zu Deiner Entscheidung zu stehen.

Was mich als erstes total erstaunt: Dein Partner hat eine Krebsdiagnose, macht nichts, Du weißt nichts und es wird einfach todgeschwiegen?!?? Hier würde ich als aller erstes ansetzen: Dein Mann rennt evtl vor seiner Erkrankung weg - was nicht geht und evt ist er deshalb so abweisend? Auf der einen Seite hat er Angst vor der Krankheit, davor, vor Dir als klein und hilfsbedürftig dazustehen und ist deswegen in den aggressiven Rückzug gegangen? Verbal wie emotional?

Sein Verhalten ist unterirdisch, da mag man nichts schönreden.
Evtl kannst Du ihm verdeutlichen, dass er kein Partner ist, der wirklich gut zu leiden so ist und frag ihn doch mal, ob er sich so sein Leben vorgestellt hat? Frag ihn doch mal, ob er lieber alleine dem Krebsleiden erliegt anstatt endlich mal seiner Ehefrau reinen Wein einzuschenken wie es ihm wirklich geht?

Und abhängig davon würde ich weiter überlegen.
Dass Du unter seinem Verhalten so leidest geht nicht. Der letzte Ausweg ist der Weg da hinaus.
Nur: wie viel Verbindung ist noch? Ist sie ganz weg? Oder ist noch was da, auf dem sich aufbauen ließe, würde Dein Mann endlich mal mit Dir sprechen was los ist?

...das waren meine ersten Gedanken zu Deinem Text.
Keine mega Hilfe, klar. Aber vielleicht ein Anstoß herauszubekommen, was Du willst und wie es von seiner Seite aus um die Ehe steht...
Es hilft nur reden und wenn einer schweigt, dann hat der andere keine Wahl mehr...

LG shealove