Ich will keine Kinder mehr - Mann schon

Hallo Zusammen 👍

Ich bin 28 Jahre jung und seit 9 Monaten bereichert unser Sohn unser Leben.
Er ist ein tolles, aber auch sehr anstrengendes Baby und ich wusste schon während der Schwangerschaft, dass ich das nur einmal durch stehen will.

Ich freue mich so sehr über jeden Entwicklungsschritt den er macht und seit zwei Wochen arbeite ich auch wieder 12 Stunden in der Woche und fühle mich wieder ausgeglichen. Denn ehrlich gesagt fand ich die Elternzeit sehr einsam und nicht erfüllend.

Für mich ist also absolut klar: kein weiteres Kind.

Mein Mann hingegen redet so oft über Kind 2 oder 3 dass er mich schon richtig nervös macht. Ich sage immer wieder, dass ich keins mehr will und dann meint er nur, das kommt noch und so weiter.
Mich nervt das so langsam richtig und ich glaube das könnte noch richtig Ärger bei uns geben.

Bei dem Thema kann man ja auch schlecht einen Kompromiss schließen.
Vielleicht habt ihr ja was Ähnliches erlebt und habt Tipps für mich. Gespräche mit Begründung warum ich kein Kind mehr will haben wir schon genug geführt 🥲

2

Sag ihm, dass er Dich genau in einem Jahr wieder fragen darf und bis dahin ist Ruhe, er kriegt keine Antwort. Immerhin hast DU Schwangerschaft und Geburt durchgestanden und nicht er. Dein Körper braucht auch Pause, Rückbildung und Erholung. Sag ihm das nett, aber ernst und lehne weitere Diskussionen ab. In einem Jahr seht ihr beide, was ihr dann wollt.
LG Moni

1

Euer Kind ist noch so klein. Da ist es doch verständlich, dass du nicht direkt nachlegen willst. Ob das immer so bleiben wird, wird die Zeit zeigen.
Ich würde vielleicht deinen Mann fragen, ob er sich auch ein Leben mit einem Kind vorstellen kann, denn auch das ist eine realistische Zukunft (deine Meinung ändern sich nicht). Würde er eure kleine Familie verlassen, oder könnte er auch zu dritt glücklich werden?

3

Liebe TE,

ich kann dich voll verstehen. Mein Mann meinte als unser Großer so 1 Jahr alt war, dass man nicht solange auf einen Nachzügler warten sollte. Ich wollte damals kein zweites Kind. Ich fing wieder an zu arbeiten, als der Große 14 Monate alt war.
Ich fand die Elternzeit einfach nur schrecklich, zu wenig Input, Freundinnen mit Baby waren weiter weg und wir hatten damals nur ein Auto..

Unser Jüngster kam 5 Jahre später zur Welt.

Warte erstmal ab bis euer Sohn größer wird. Dann könnt ihr immer noch mal drüber sprechen. Vielleicht entscheidet ihr oder auch nicht.

LG Hinzwife

4

Ich würde das Thema auch erstmal nach hinten schieben.Außerdem könnte auch er beim nächsten Mal die Elternzeit machen und beruflich zurück stecken. Dann hast du diese Zeit nicht noch einmal.

5

Mein Sohn kam vor 6 Jahren auf die Welt, damals war ich 24 Jahre alt. Er war ein anstrengendes Baby, hat viel geweint, die Nächte waren grauenhaft. Er war schon immer sehr aktiv, auf Entdeckung und kaum zu bremsen. Die Neugier auf die Welt, ist an sich nicht schlecht, aber als Mutter zeitweise sehr fordernd und anstrengend. Dazu kam, dass die Schwangerschaft ungeplant war und mein Partner ursprünglich eine Abtreibung wollte. Er war mit 26 nicht bereit Vater zu werden und das merkte man ihm auch noch an, als der Kleine schon da war. Die Beziehung steckte in einer tiefen Krise und wir haben uns als Paar aus den Augen verloren. Die Elternzeit war furchtbar, der Austausch mit Erwachsenen fehlte, ich war plötzlich nur noch Mutter und wurde nicht als eigenständiger Mensch mit eigenen Bedürfnissen wahrgenommen. Beispiel: Zu meinem Geburtstag bekam ich im Grunde nur DM-Gutscheine geschenkt mit der Bemerkung für den Kleinen Windeln kaufen zu können, das ich mir stattdessen etwas gewünscht hätte was nichts mit dem Baby zu tun hat, sondern nur mit meinen eigenen Bedürfnissen unabhängig von Familie, darauf ist niemand gekommen und das obwohl ich das durchaus kommuniziert habe. 1-2 mal die Woche habe ich mich mit 3 Freundinnen getroffen deren Babys 4 und 8 Monate älter waren als mein Kind. Rate mal was Thema dieser treffen war? Richtig, unsere Babys und wie genervt wir wegen der fehlenden Unterstützung und Wertschätzung der Männer sind.
Ich war überglücklich nach 15 Monaten wieder arbeiten zu gehen. Das hat sich Monate lang wie purer Urlaub angefühlt und hat mir Schritt für Schritt geholfen wieder zu mir selbst zu finden.

Die ersten 2,5 Jahre konnte ich mir absolut nicht vorstellen ein weiteres Kind zu bekommen. Ich war froh das unser Sohn aus dem gröbsten draußen war und selbstständiger wurde. Kurz vor seinem 3. Geburtstag sprach ich meinen Partner auf ein zweites Kind an. Ich hatte mir immer 2 Kinder gewünscht und das möglich mit geringem Altersunterschied, weil meine Schwester und ich auch nur 11 Monate auseinander sind. Sein 3. Geburtstag hat mich kurze Zeit in Panik versetzt, weil mir bewusst wurde wie viel Zeit schon vergangen war. Mein Partner sagte damals nein. Er war ebenfalls froh, daß er schon so "selbstständig" war und das für uns als Eltern wieder mehr Freiheit als Paar bedeutet hat. Unsere Beziehung hat sich erholt und wie haben unseren Weg gefunden. Ein Jahr später als unser Sohn 4 war, kam mein Partner und äußerte den Wunsch nach einem zweiten Kind. Ganz ehrlich, ich hatte damit schon abgeschlossen. Ich war einfach froh und stolz was für eine gute Balance wir inzwischen in die Punkte Familie, Eltern, Paar, Individuum geschaffen hatten. Also lehnte ich ab. Wieder ein Jahr später als er 5 Jahre alt wurde, ist uns beiden glasklar geworden das wir uns endlich final entscheiden müssen. Wir waren uns einig, daß wenn wir ein zweites Kind bekommen, es jetzt sein muss, denn wir wollten beide nicht das noch mehr Zeit verstreicht und noch mehr Altersunterschied zwischen den Kindern entsteht. Letztes Jahr wurde ich direkt schwanger und diesen Januar kam unsere Tochter auf die Welt. Die Kinder haben einen Altersunterschied von 6 Jahren. Auf der einen Seite ist das als Mutter ganz gut weil der Große wirklich selbstständig ist, auf der anderen Seite sehe ich zwar wie sehr die beiden sich verstehen und "spielen", dennoch kann er mit seiner 8 Monate alten Schwester im Grunde genommen nicht viel anfangen. Manchmal hab ich es bereut doch so lange gewartet zu haben. Mein Großer hat sich oft einen Bruder zum Fußball spielen gewünscht. Aber die meiste Zeit kann ich das ganze auch gut annehmen wie es ist, denn so wie es ist, ist es auch nicht schlecht und letztendlich haben wir unser zweites Kind eben genau dann bekommen, als wir beide dafür bereit waren.

Meine Tochter ist die Ruhe schlechthin. Sehr pflegeleicht, wirklich ich ein Traum. Meine Befürchtung nochmal so ein Drama durchzustehen haben sich nicht verwirklicht. Das liegt natürlich zum einen daran, dass der Charakter des zweiten Kindes einfach anders ist, wir keine Probleme mit Koliken haben und wir als Eltern zum einen als Team funktionieren und zum anderen durch Erfahrungen schon deutlich entspannter sind.

Du bist noch jung und die meisten die ich kenne, haben mit den zweiten Kind ca. 2 Jahre gewartet. Kurz nach der Geburt oder in den ersten zwei Lebensjahren, kenne ich fast niemanden der sich direkt zu einem zweiten Kind entschlossen hat. Das kann noch alles kommen.
Wichtig ist dass dein Partner aufhört das Thema so penetrant in den Vordergrund zu stellen.

Bearbeitet von Keks25
6

Hallo!
Also 9 Monate nach der Geburt hatte ich auch absolut keinen Kinderwunsch mehr. Unsere Tochter war auch mega anstrengend, hat sehr sehr viel geweint. Ich war wirklich fertig.
Die Kleine wurde älter und es besserte sich alles. Eines Tages hatte ich den Wunsch nochmal ein Baby zu bekommen, mein Mann natürlich auch. Das Baby war ein Traum. Pflegeleicht. Genau das Gegenteil zur ersten Tochter.

Lass doch noch Zeit verstreichen, du bist auch noch jung.

Alles Gute.