Hallo, als eigentlich nur Mitleserin möchte ich euch heute auch etwas fragen. Meine Gedanken zu diesem Thema drehen sich im Kreis.
Mein Mann und ich sind Mitte/Ende 50 und seit knapp 8 Jahren zusammen. Wir haben beide erwachsene Kinder und noch ein Kind bei uns lebend.
Zu Beginn unserer Beziehung war unser Sexleben sehr rege, aber nie besonders erfüllend für mich. Trotzdem war es für mich ein Zeichen unserer Nähe und ich hatte immer sehr gern Sex mit ihm. Die ersten Jahre tatsächlich täglich, irgendwann pendelte es sich bei 2-3x wöchentlich ein.
Vor zwei Jahren war mein Mann krank, nimmt seitdem Medikamente und ist nicht mehr so belastbar. Und über das Thema Sex gibt es seitdem immer wieder Streit.
Von ihm kommt gar keine Initiative mehr. Etwa 1x wöchentlich lässt er meine Annäherungsversuche zu… am Anfang begründet mit der Gesundheit und Müdigkeit. Aber inzwischen wehrt er in meinen Augen gezielt schöne Gelegenheiten ab, zum Beispiel eine Nacht „sturmfrei“ zu Hause oder eine seltene Nacht im Hotel. Die Begründung ist neben der Müdigkeit neuerdings, ich hätte „den ganzen Tag schlechte Laune gehabt“ (was in meinen Augen nicht stimmt) , sowas müsse sich „aus einer schönen Stimmung spontan ergeben“ (in der er aber nie ist?). Der eigentliche Sex ist so kurz wie möglich (weil er ja Schlaf kostet…). Andere Tageszeiten werden als „ungemütlich“ abgelehnt.
Kuscheln tun wir jeden Tag. Küssen auch, das mochte er aber noch nie sehr gern.
Ich bin ratlos… fühle mich inzwischen unattraktiv und nicht mehr begehrenswert. Über das Thema reden führt meistens sofort zu Streit. Mein Mann bekräftigt dann regelmäßig, wie sehr er mich liebt… aber das ändert nichts an diesem Problem. Ich möchte mich so gern auch mal wieder schön für ihn fühlen.
Was sagt euer Blick von außen? Muss ich ernsthaft in unserem fortgeschrittenen Alter noch an Trennung denken? Das möchte ich überhaupt nicht. Danke euch im voraus für ehrliche Worte.
Ich muss mir körperliche Nähe „verdienen“ :-(
Hallo.
Leider ist das immer wieder ein leidiges Thema in einer langjährigen Beziehung.
Ein Part möchte meistens mehr Sex wärend der andere am liebsten seine Ruhe haben möchte..
Zu aller erst würde ich ein klärendes Gespräch suchen, danach würde ich deinen Mann erstmal Zeit geben um nachzudenken… und ganz wichtig : NICHT STÄNDIG DRÄNGEN. Das setzt deinem gegenüber nur zu und er fühlt sich unter Druck gesetzt. Heißt soviel wie, er kann garkeine Lust mehr verspüren wenn er ständige Annäherungsversuche ablehnen muss. Hast du einfach mal gewartet ? Ihn machen lassen ? Nicht versucht, ihn zu „überreden“?
Lass ihn doch einfach mal auf dich zukommen.
Ihr müsst da entweder eine goldene Mitte finden oder es bleibt tatsächlich nurnoch die Trennung, wenn du so garnicht ohne Sex kannst bzw so garnicht zufrieden mit wenig Sex bist.
Liebe Grüße und alles gute 🍀
Wäre auch mein Rat. Wenn du schon weißt „heute ist sturmfreie Nacht, da gibts bestimmt wieder Diskussionen um Sex“, hast du gleich gar keine Lust mehr.
Nicht falsch verstehen, liebe TE, ich verstehe deinen Frust. Aber vielleicht könnt ihr wirklich auch einfach mal abwarten, wohin der Abend (sturmfrei, im Hotel…) euch führt. Vielleicht reicht es nicht für Sex, aber dann nimmt es auch mal Druck raus und schafft vielleicht wieder Lust aufeinander. Vielleicht gibt es noch Grautöne zwischen „kein Sex“ und „Sex“, die euch beiden Spaß machen (Massage, ein bisschen küssen und fummeln, aber ohne sich auszuziehen oder Ähnliches).
Vielleicht hilft das, aus der Teufelsspirale zu kommen.
Hi
Bei Krankheit und Müdigkeit kann an Natürlich schlecht "gegen" reden.
Was mich an deiner Erzählung stutzug6werdeb lässt, ist dass er auch Gru de bei dir sucht. Schlechte Laune... Stimmung,,, ungemütlich...
Klingt nach sehr vielen unlogischen Ausreden.
In so einer Situation bringt es aber auch nichts, dagegen zu argumentieren.
Wer will schon eine Diskussion gewinnen (oder verlieren), wenn es eigentlich im etwas schönes geht.
Wie ist es denn, wenn ihr dann mal Sex habt? Ist er froh, darauf eingegangen zu sein? Kann er es trotz kurzer Dauer genießen?
Oder ist es eher reine Arbeit für ihn? Was er hält dir zu. Liebe ab und zu erduldet.
Denn wenn das so ist, dann muss er sich selbst diesen Umstand anschauen und auch Interesse daran haben, dass sich etwas ändert.
kann es sein, dass die Medikamente deines Mannes seine Libido einschränken, oder er ein Problem mit der Prostata hat?
Ich finde es sehr sehr spannend gerade.
Ich muss ja gestehen, dass es am Anfang auch bei uns so war. Obwohl wir noch viel jünger sind.
Ich wollte, er nicht, er sah sich dann filmchen an, ich wollte, er wieder nicht. Verurteilt mich jetzt, aber ich hab ihm wirklich die Pistole auf die Brust gesetzt. "Entweder du lässt es Filmchen zu gucken, oder ich bin weg".
Ja, das klingt erstmal hart. Aber es war auch für mich sehr hart, dass er fast tgl. Diese Filme schaute, aber nur 1-2x im Monat mit mir Sex wollte. Das wollte ich so nicht. Es kratzte schon sehr an mir.
Und natürlich ging es mir dann wie dir. Ich hatte schlechte Laune, weil es so war und er wollte dann nicht weil ich so war. Ein teufelskreis.
Was wir für diskusionen geführt haben. Wow. Heute (10 Jahre später) haben wir ein Kind. Und erstaunlicherweise haben wir inzwischen mehr Sex als jemals zu vor. Aber auch sehr abwechslungsreichen.
Ihr müsst reden! Vielleicht fehlt ihm was. Möchte was neues ausprobieren und traut sich nicht, oder es tur ihm was weh, strengt ihn zu sehr an. Es geht bei Nähe ja nicht nur um Sex. Nicht nur um die befriedigung. Diese könnte man mit so vielen anderen Herangehensweisen erreichen. Vielleicht probiert ihr Spielzeug etc aus. Das kann sehr aufregend für euch beide sein.
Ich finde den Titel etwas irreführend, denn letztlich geht es doch darum, dass Deine Lust noch ausgeprägt ist, die Deines Mannes aber nicht.
Was kontraproduktiv ist: Drängen, denn das führt eben genau zu dieser Abwehrhaltung, in der Dein Partner sich herausredet.
Vielleicht ist seine Libido wirklich eingeschränkt (das kenne ich von meinem Partner), er möchte Dir das eben nicht eingestehen (und sich vielleicht auch nicht?)
Er sollte Dir gegenüber das offen äußern können, ohne dann für Dein Gefühl fehlender Attraktivität verantwortlich gemacht zu werden. Fragen würde ich ihn schon, ob organische Ursachen abgeklärt sind und evtl. behoben werden können.
Natürlich ist Sexualität Bestandteil einer Beziehung, die essenziell ist. Ob sie Dir so wichtig ist, dass Du Dich trennen würdest, wenn sich nichts ändert, kannst nur Du sagen.
Das sage ich wertfrei, ich bin 24 Jahre verheiratet und weiß, dass mein Mann mir diese Intimität gern schenken würde, dies aber wirklich nur sehr selten möglich ist.
Kann es sein, dass es deinem Mann einfach körperlich nicht gut geht? Wenn ich mir vorstelle, dass ich krank und müde bin und vielleicht noch Medikamente nehmen muss, die meine Libido einschränken, würde ich auch nicht wollen, dass mein Mann mir ständig in den Ohren liegt. Und vermutlich Stress empfinden, wenn der ganze "Kindfrei-Hoteltag" darauf hinaus läuft, dass man dann am Ende Sex haben "muss".
Un was geht es denn? Den Sex an sich, die Nähe, die Bestätigung deiner Attraktivität? Ist es dir so wichtig, dass du dich dafür trennen würdest (wirklich offen gefragt, kein Vorwurf)? Findet ihr andere Lösungen? Kann dein Mann mit seinen Ärzten sprechen?
Verlass ihn. Was bietet er? Er lässt dich schön am ausgestrecken Arm emotional und körperlich verhungern. Klar liebt er dich, du machst es ihm sicher bequem und erledigst Aufgaben. Brauchst du einen gefühlskalten Menschen?
Diese Antwort klingt auch ziemlich kaltherzig. Es könnte wirklich an den Medikamenten liegen. Das sollte er ärztlich abklären lassen.
Medikamente hin oder hier, aber so ein abweisendes Verhalten geht gar nicht. Was soll ich da warmherzig zureden? Wenn ein Partner sich abwendet, kein freundliches Wort, keine innige Umarmung mehr für dich übrig hat, ist die Liebe gestorben. Da hat es keinen Sinn zu bleiben und sich noch weiterhin so mißachtend behandeln zu lassen. Die Medikamente nehmen einen nicht die Menschlichkeit.
Hey!
Ich lese in dem Text nicht heraus, inwieweit du dir körperliche Nähe "verdienen" musst.
"Aber inzwischen wehrt er in meinen Augen gezielt schöne Gelegenheiten ab, zum Beispiel eine Nacht „sturmfrei“ zu Hause oder eine seltene Nacht im Hotel."
Wenn ich daran denke, vergeht mir vermutlich auch die Lust, da jede "schöne Gelegenheit" wieder Sex bedeutet. Wenn jede sturmfreie Nacht oder Hotel Druck bedeutet und du von seiner krankheitsbedingten "Flaute" (1x pro Woche sehe ich nicht als "aushungern") Rückschlüsse auf deine Attraktivität ziehst- dann ist es eine sehr große Last, die du deinem Mann aufbürdest. Da würde ich, ehrlich gesagt, als dein Mann über Trennung nachdenken, weil dein Druck jeden entspannten Abend zerstört.
"Muss ich ernsthaft in unserem fortgeschrittenen Alter noch an Trennung denken?" Musst du nicht wegen 1x Sex pro Woche. Aber bevor du euer Leben darauf reduzierst und abhängig machst, wäre es vielleicht besser so.
Liebe Grüße
Schoko