Ich bin eine 23-jährige Muslima, die mit einem großen Dilemma konfrontiert ist. Während ich meinen Glauben nicht streng praktiziere, sind meine Eltern tief religiös und haben sehr feste Ansichten über das Leben. Diese Ansichten erstrecken sich besonders darauf, wen ich in meinem Leben haben sollte.
Vor Kurzem habe ich meinen Eltern von meinem Freund erzählt, mit dem ich bereits seit einem Jahr zusammen bin. Anfangs schienen sie erfreut, doch ihre Hauptbedenken liegen bei der Herkunft und den Lebensgewohnheiten eines potenziellen Partners für mich. Sie erwarten, dass er derselben Nationalität angehört, tief religiös ist und keinen Alkohol konsumiert.
Obwohl mein Freund tatsächlich derselben Nationalität angehört, stammt er aus Bulgarien und gehört dort zur türkischen Minderheit. Meine Eltern haben sofort Recherchen über ihn und seine Familie angestellt. Als sie entdeckten, dass einige Mitglieder seiner Familie Alkohol trinken und nach ihrer Einschätzung „Bulgaren oder Z“ sind, reagierten sie extrem negativ und rassistisch. Sie könnten nicht verstehen, wie ich eine Beziehung zu jemandem aus so einem Hintergrund haben könne.
Es ist verheerend für mich, wie sie sich über meinen Freund und seine Familie äußern, ohne sie überhaupt persönlich zu kennen. Mein Freund hat mich während meiner schwersten Zeiten unterstützt und mir geholfen, meine Depressionen zu überwinden. Dennoch verlangen meine Eltern nun, dass ich die Beziehung sofort beende und es eine Schande gegenüber allen.
Ich stehe zwischen meiner Familie, die ich liebe und die mich erzogen hat immer da war bis auf dieses, und meinem Freund, der mich bedingungslos unterstützt und das beste ist das passieren konnte. Obwohl wir beschlossen haben, weiterhin zusammenzubleiben und unser Studium fortzusetzen, während wir hoffen, dass sich die Lage mit der Zeit beruhigt, spüre ich den Druck und die ständige Beobachtung meiner Eltern. Ich bin zutiefst verletzt und fühle mich psychisch und emotional belastet.
Meine Eltern zwingen zur Trennung vom Freund
Bei uns lief es ähnlich,nur dass ich deutsche bin und mein Mann muslimisch ist.Genau wie du,praktiziert den Glauben nicht aber die Eltern schon.Und anstatt ne Muslima zu heiraten kam er dann mit mir an.Was glaubst du was da los war.Bei meinen Eltern dasselbe Drama,was wir uns schon für rassistische Sprüche anhören mussten ist ungeheuerlich.
Wie oft hat man uns geraten sich doch einfach zu trennen..
Wir blieben standhaft.Und auch wenn unsere Eltern es höchstwahrscheinlich nachwievor gerne anders gehabt hätten:Sie haben es zu akzeptieren oder Sie müssen nunmal gehen! Wer seine Kinder nur wegen Religionen und Nationalitäten des Partners ablehnt hat es schlichtweg nicht anders verdient.Ich weiß das macht es für dich nicht leichter.Aber da gibt es leider keinen Mittelweg.
Aber um dir vllt etwas Mut zu machen..wir sind zusammen geblieben und als Sie gemerkt haben dass es nichts bringt haben Sie aufgehört zu kämpfen.Meine Schwiegermutter hat mich mittlerweile doch lieben gelernt.Meine Eltern..ja schwierig aber immerhin können Sie sich normal mit Ihm unterhalten.Für die paar Treffen im Jahr reicht das völlig aus.
Und als die Kinder dazu kamen hat wirklich keiner mehr was gesagt😄 Wir sind eine Familie und das weiß nun jeder.Und die Großeltern lieben ihre Enkel.
Hoffe ich konnte etwas helfen..
Ich danke dir von Herzen. Deine Worte haben mir einen Funken Hoffnung geschenkt, dass es auch bei uns so laufen kann. Trotz aller Widrigkeiten geben er und ich nicht auf, bleiben standhaft und leben unser Leben weiter. Dies ist definitiv die herausforderndste Phase meines Lebens, und alles fühlt sich so chaotisch an. Es berührt mich tief, dass du diese Erfahrung mit mir geteilt hast. Beim Lesen hatte ich Tränen in den Augen, und sogar jetzt, weil ich jedes einzelne Wort gefühlt habe. DANKE und freut mich sehr, dass es bei euch geklappt hat und das Leben das ihr führt, das ist, was es sein sollte!
Nur mal so als Tipp: Das Wort mit dem Z verwendet man nicht mehr.
Ansonsten musst Du wissen, ob Du Dich eher von Deiner Familie, als von Deinem Freund trennen kannst.
Sich eben mal von Familie oder Freund trennen? Meine Güte. Man kann es auch schaffen ohne den einfachsten Weg zu gehen.
Danke, definitiv der selben Meinung!!
Jetzt musst du dich entscheiden. Das erfordert das Erwachsenwerden leider manchmal. Deine Eltern wirst du kaum umstimmen, grade, wenn sie tief religiös sind und ihnen das wichtiger ist, als das Glück der eigenen Tochter.
Ich würde diese Forderung strikt ablehnen, ob du es tust, ist deine Entscheidung.
Meine Mutter hatte früher was Ähnliches - ihre Eltern waren streng katholisch. Der Freund meiner Mutter - 13 Jahre älter, geschieden, 2 kleine Kinder (und kirchliche Trauung ausgeschlossen. Mein Vater ist zwar konvertiert, er war eigentlich evangelisch, aber eine Hochzeit ist eben ausgeschlossen). Mein Opa war damals auch nicht bei der Hochzeit meiner Mutter.
Da haben sich irgendwann tatsächlich die Wogen geglättet. Meine Großeltern und meine Eltern hatten dann doch ein recht gutes Verhältnis, aber das dauerte Jahre und erstmal war ein Kontaktabbruch angesagt. Der meiner Mutter sicher nicht leicht fiel.
Es könnte auch passieren, dass deine Eltern es nie akzeptieren. Da musst du entscheiden, was dir wichtiger ist.
Ich wünsche dir alles Gute!
Habe in meiner Familie ein Beispiel wo die Eltern die beiden auseinander gebracht haben und da war keine Religion dazwischen, sondern einfach weil es nach der Mutter nicht gepasst hat.
Heute sind sie alt und haben einen solchen Partner wie damals nie gefunden. Sie wissen nicht wie ihr Leben verlaufen wären. Aber die Mutter hat sich mal dafür entschuldigt, weil ihr Sohn nie wieder so glücklich war, was sie leider zu spät gemerkt hat.
Ich denke, wenn es keine schwerwiegenden Sachen gibt, dann geht euren Weg. Ich habe diese Geschichte gehört und fand sie einfach nur traurig wie weit Eltern sich da was raus nehmen. Wenn jetzt Gewalt oder du total traurig wärst, könnte ich es verstehen. Aber es könnte halt sein, dass du so einen Mann für dich nie wieder findest und dass solltest du ihn klar machen, dass es dein Leben ist und ob sie wollen dass du unglücklich bist.
Leider projizieren Eltern oft ihr „richtig“ und „falsch“ auf ihre Kinder. Vor allem bei Eltern, die eingewandert sind und hier in Deutschland aufgewachsenen Kindern merkt man, wie sich die Werte bei einigen Themen total unterscheiden. (Bin selber deutsche mit Migrationshintergrund😀). Leider ist das immer ein Kampf. Ihr müsst euren Eltern deutlich machen, dass es euer Leben ist. Egal ob ihr positive oder negative Erfahrungen macht.
Als meine Tante einen deutschen geheiratet hat, meinte mein Opa nur: mein Kind, ich unterstütze dich. Aber Triff du deine eigene Entscheidung. Werde weder für mich glücklich, noch meinetwegen unglücklich. Alles was du machst, ist nur für dich. Du wirst deine Erfahrungen machen und ich werde dich unterstützen.
Ich weiß nicht, ob es in deinem Fall mit lieb und tolerant sein getan ist.
Immerhin gibt es auch Fälle, in denen die Eltern oder Verwandten diese Situation, in denen sie ihre Ehre besudelt sehen und die Tochter als Schande betrachten, mit gravierenden Folgen lösen…..
Davor hätte ich Angst.
Falls du solche Sachen wie Zwangsheirat oder ähnliches meinst, nein sowas würden Sie niemals machen dann eher bis ende ledig bleiben.
Hey,
Ich habe etwas ähnliches erlebt.
Ich bin deutsche und den Eltern meines damaligen Freundes hat es nicht gepasst.
Wir waren 7 Jahre zusammen, bevor er es ihnen überhaupt erzählt hat.
Die Mutter hat sooo geheult, was denn die Familie denken würde etc. Die Herkunft und alles wäre doch auch so ein Problem.
Er hat gesagt "ich werde diese Frau heiraten, egal was ihr sagt".
Mittlerweile sind wir verheiratet und haben 2 Kinder. Meine Schwiegermutter nennt mich die beste Schwiegertochter überhaupt und ist überglücklich.
Ich finde Eltern können einen schon einschätzen und auch deren Meinung und alles darüber abgeben, aber im Endeffekt ist es dann doch dein Leben.
Sehr schön das auch ihr so standhaft geblieben seid und das erreicht habt. Unser Ziel ist genau das selbe mit einem glücklichen Ende durch eine schwere Zweit wie es scheint…
Eltern lieben dich nicht, wenn sie dich zwingen dich von deinem Freund zu trennen, den du liebst. Du solltest dich abnabeln und dein Leben leben.
Ich bin in einem ähnlich konservativ-strenggläubigen Umfeld groß geworden.
Es ist ein schmerzhafter Weg, sich abzugrenzen und sein Leben in die eigene Hand zu nehmen. Der Preis ist hoch.
Ich habe jedoch für mich keine Alternative gesehen. Ich hätte mich verraten, wenn ich nicht meinen Weg gegangen wäre. Ich bin auch sehr glücklich darüber, dass ich meine Kinder vor allen diesen veralteten Traditionen bewahren konnte. Es ist ja so: die Kämpfe, die du nicht kämpfst, vererbst du an deine Kinder und die Traumata übrigens auch.
Ich bin kein mutiger Mensch, aber diesem Kampf habe ich mich gestellt. Meine Kinder dürfen nun in Freiheit ihr Leben gestalten, sie dürfen lieben, wen sie wollen und ihre eigenen Entscheidungen treffen.
Für mich ist es unbegreiflich, wie Eltern Gewalt und emotionale Erpressung wählen können, wenn es um das Wohl ihrer Kinder geht.
Ich werde es nie verstehen.
Es gibt tolle Youtuberinnen, die dir Vorbild sein können. Ich suche den Link. Go for it! ❤️
...schau Mal, es gibt in der ARD Mediathek eine gute Reportage zum Weg von Zeinab.
Grüße
Tut mir leid, gleichzeitig wunderschön immer wieder zu hören, wie glücklich man am Ende ist und solch eine Qual den eigenen Kindern nicht antut. Ich bedanke mich herzlich, das Sie/Du es geteilt hast. Solches zu lesen, gibt einem das Fehlende Gefühl vom “verstanden werden” …