(Wann) würdet ihr für euren Partner umziehen oder auswandern?

Ich bin selbst schon mal für jemanden 700 Kilometer weit weg gezogen, obwohl ich zuvor in meiner alten Stadt super integriert war mit tollem Freundeskreis und allem. Ich würde es ehrlich gesagt nicht noch mal tun bzw nur, wenn man ggf schon Kinder hat oder verheiratet ist und mehr Verbindlichkeit da ist in der Beziehung.

Sehe es jetzt auch oft im Freundeskreis, dass meine Freundinnen null kompromissbereit sind (es geht um Umzüge von 200 Kilometern)- vermutlich aus den gleichen Gründen, die Partner von ihnen aber letztendlich nachgegeben haben.

Seid ihr schon mal für jemanden umgezogen? Unter welchen Bedingungen würdet ihr es tun?

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Ich habe meinen Mann vor 18 Jahren kennen gelernt, als ich meine Tante in den Semesterferien rund 200km entfernt besucht habe. 2 Jahre hatten wir eine Fernbeziehung bis er mit seinem Studium fertig war und dann bei mir in der nahen größeren Stadt einen Job fand.
Vor rund 10 Jahren bekam er die Möglichkeit wieder in der Großstadt in der Nähe seiner Heimat einen guten Job mit direkter Beförderung anzutreten. Da bin ich mit ihm in seinen Heimatort mit gegangen.
Hab es nie bereut 😊
Bedingungen hatte ich keine. Er erzählte mir, dass es dort eine Stelle gäbe und er diese gerne annehmen würde. Ich hab das Funkeln in seinen Augen gesehen. Das war mir genug Grund mit ihm zu gehen und ihm diesen Traum mit zu ermöglichen. Wir standen zu dem Zeitpunkt kurz vor der Hochzeit. Beruflich war es auch für mich mit der Großstadt ein Sprung nach vorne.

Bearbeitet von Tinkerbell86
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Ich Studentin mit Arbeitsvertrag, mein Mann im Ausland arbeitslos. Beide im Elternhaus, also keine eigene Wohnung. Er hatte schon mal in meiner Heimat gewohnt.

Er ist nach zwei Wochen zu mir gezogen 😉

Eine Woche später bekam er die Zusage für einen Beamtenposten dort 🤦 er blieb hier 🤷

Ein Umzug in seine Heimat ist trotzdem noch nicht vom Tisch. War genau genommen sogar in Arbeit, aber dann kam Corona 🤷

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Da ich in einer stabilen Beziehung bin, sieht es aktuell so aus, als würde ich nie in so einer Situation sein.
Aber falls, dann...

.... Auswandern gar nicht.
.... Umziehen, naja sehr ungern und unwahrscheinlich . Meine Kinder sind hier verwurzelt, ich hab beide Omas um die Ecke und das ist verdammt viel wert. Gerade was die Möglichkeiten für die Paarzeit und Me-Time angeht. Da würde ich nicht auf einen Babysitter setzen wollen. Die Kinder aus dem Freundeskreis, Verein etc. zu nehmen finde ich nicht gut. Dazu kommt das gemeinsame Sorgerecht, kann also ohne Zustimmung sowieso nicht weit weg ziehen. Auch wenn das nicht wäre, würde ich mir vor so einem Schritt, erst sehr sicher sein wollen . Naja, und zwei Jahre Probezejt für die Beziehung um zu sehen wie der Umgang und die Gefühle, nach dem anfänglichen Gefühlsrausch ist, ist unrealistisch.

Also zweimal Nein von mir.

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Hallo,

ich persönlich würde für/mit meinem Mann überall hinziehen. Als wir geheiratet haben bin ich 600 km von meinem Heimatort weggezogen zu ihm, und egal wo er hinziehen wollen würde, auch wenn es im Ausland wäre, würde ich mitkommen.

Mir ist die Beziehung einfach extrem wichtig und der Wohnort ist mir dagegen eher unwichtig. Hauptsache mein Mann ist da und ein gemütliches Zuhause, der Rest ist mir egal 😄
Ich bin aber auch jemand, der ziemlich introvertiert ist, und ich bin super gerne Zuhause, und habe nicht viele Freundinnen. Das heißt mein Leben ändert sich kaum wenn ich woanders hinziehe, da ich sowieso am liebsten alleine Zuhause bin 🤭🤭

Also ich würde egal wo hinziehen, solange es der Richtige ist 😊

Bearbeitet von 011122
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Das kommt doch total darauf an und ich kann deine Freundinnen verstehen, wenn sie das absolut nicht möchten. Wenn man ganz fest verwurzelt ist in seinem Dorf oder seiner Stadt, sollte man auch nicht NUR für den Partner umziehen, da kann man dann bei leichten Schwierigkeiten nämlich schnell unglücklich werden. Wenn man aber z.B. eh offen für sowas ist, evtl zur Zeit sogar gar nicht in der Heimatstadt lebt sondern z B. in der Stadt wo man studiert hat, dann fällt sowas einem natürlich leichter. Oder wenn man eh schon lange auswandern wollte etc.
Wichtig ist wie es einem damit geht.

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Mein Mann und ich sind nach drei Jahren Fernbeziehung zusammengezogen, allerdings stand auch unsere standesamtliche Trauung und die Feier vor der Tür. Von daher war es eine ernste Beziehung.
Geplant war, dass ich zu ihm ziehe (400km), allerdings hat es bei ihm dort aufgrund von corona Probleme mit der Arbeit gegeben. Und ich habe hier nun mal einen krisensicheren Job. Obwohl er am Anfang der Beziehung immer betont hat, dass er nicht in eine kleinere Stadt ziehen würde, ist er doch gekommen. :-) mittlerweile ist er sehr froh darüber und liebt die Vorteile einer Kleinstadt.

Auswandern? Darüber haben wir nicht gesprochen. So als Paar würde ich mit ihm überall leben. Wie es ist, wenn wir mal Kinder bekommen sollten, ist eine andere Frage.🤷🏻‍♀️

Bearbeitet von arsekil
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Es war immer klar, dass mein Mann dahin geht, wo er einen Job findet und ich mitgehen würde. Da er das Geld verdiente (er ist jetzt in Rente), war das für mich nie ein Thema. Und vor 35 Jahren hatte man noch nicht so eine Job vielfalt wie heute, obwohl mein Mann hoch qualifiziert ist.
Bei einer noch nicht gefestigten Beziehung würde ich davon allerdings abraten. Nur als Verheiratete.

Bearbeitet von Cihan
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Ich bin für meinen Partner umgezogen. Es war zu dem Zeitpunkt logischer. Er wartete auf eine Beförderung, ich war mitten im Studium und konnte mir im Anschluss bei ihm eine Anstellung suchen. 350 km trennen mich von meiner Familie, mit der ich ein sehr enges Verhältnis pflege. Auch mein Partner pflegt ein sehr enges Verhältnis zu meiner Familie und ist wie ein Bonussohn.
Ich dachte ich könnte es und es wäre für mich kein Problem. Mittlerweile bin ich seit fast 4 Jahren hier. Mein Partner hat die Beförderung und nun beruflich nochmal ganz andere Chancen. Ich fühle mich durch viele Umstände absolut nicht wohl hier. Mein Heimweh ist so groß wie nie zuvor. Jedes Mal wenn ich hier hin zurück muss laufen mir die Tränen. Seine Familie lebt hier, jedoch gibt es viele Unstimmigkeiten, schlechtes Gerede einzelner Personen usw…
Mittlerweile erwarten wir unser Kind, weshalb wir uns ernsthaft Gedanken über die Zukunft gemacht haben und was wir beide wirklich wollen. Ganz ohne auf die Befindlichkeiten Dritter zu achten und wirklich mit Blick auf unsere Zukunft und uns Entscheidungen treffen.
Jedes Mal wenn wir bei meinen Eltern sind, haben wir das Gefühl, dass uns eine riesige Last von den Schultern genommen wird. Wir fühlen uns beide „frei“, können wieder Atmen. Also wird der Spieß umgedreht, wofür ich sehr dankbar bin. Ich hatte die letzten 4 Jahre stressbedingt Schuppenflechte. So sehr stand ich dauerhaft unter Strom. Seitdem der Umzug feststeht, ist nichts mehr davon zu sehen.
Fazit: ich habe es probiert. Es ist wahrscheinlich typabhängig. Wäre es mit der Familie hier besser gelaufen, hätte es vielleicht auch funktioniert (und nein ich habe nicht abgeblockt. Lange Geschichte, wenn ich alles niederschreiben würde…). Das nächste Mal würde ich länger pendeln bevor ich Nägeln mit Köpfen mache. Wobei das wahrscheinlich auch nichts gebracht hätte, da das wahre Gesicht der betreffenden Personen sich erst mit der Zeit vor Ort gezeigt hat. Wir beide fühlen uns sehr erleichtert und befreit mit unserer Entscheidung und haben sie ganz nach unser beider Wohlergehen und auch im Hinblick der Kindheit unserer Tochter getroffen.
Die Umstände machen es. Ich würde es trotz der negativen Erfahrungen wieder machen. Definitiv hat all das zu meiner Entwicklung beigetragen und auch uns als Paar gestärkt. Dass wir nun doch in die Nähe meiner Familie ziehen, war nicht von Anfang an geplant. Jedoch haben wir uns die Option immer offen gelassen.

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So geht es mir auch… ich versteh dich sehr gut und mitunter habe ich darum sehr Angst vor der Familiengründung…

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Ich denke man findet immer irgendwie eine Lösung. Wir haben uns sehr ein Kind gewünscht und hatten durch eine gesundheitliche Vorgeschichte nicht sonderlich große Hoffnung, dass es ohne „Nachhelfen“ klappt. Als es dann doch recht zügig geklappt hat, war das für uns Anlass genug einmal alles zu überdenken, offen zu sprechen was wir uns für die Zukunft wünschen, was uns jetzt belastet und wie wir die Knackpunkte ändern können. Das sind und waren wir unserer Tochter schuldig, damit sie hoffentlich eine unbeschwerte Kindheit erleben darf. Es bringt nichts wenn wir Eltern dauerhaft durch äußere Umstände unter Strom stehen. Im Nachhinein betrachtet hätten wir das schon viel früher machen sollen, statt beide nach dem Motto „Augen zu und durch“ zu leben. Das hätte uns wahrscheinlich viel Stress erspart. Allerdings bin ich auch der Meinung, dass wir wahrscheinlich beide erstmal den Mut und einen wirklichen Anlass gebraucht haben unser Leben einmal komplett zu überdenken und gedanklich aus dem Alltagstrott auszubrechen. Kommunikation ist doch irgendwie alles 😅

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Ich bin mit meinem Ex aus dem Ruhrgebiet an die Ostsee gezogen, hat mir nichts ausgemacht, im Gegenteil, das Meer, die Umgebung, weniger Menschen , insgesamt ruhiger .
Mein jetziger Partner ist mir zuliebe nach Berlin gezogen, da ich ein Stadtmensch bin.
Freunde und Anschluss hab ich überall gefunden, ich war und bin nicht auf einen Wohnort festgelegt.
Wir wollen auch noch ins Ausland, einfach um aus dem gewohnten Trott raus zu kommen, wahrscheinlich geht es dann zu Teilen meiner Familie nach Indien.