Partner hat keine Freude an der Familie

Hallo zusätzlich,

Ich weiß nicht was ich mir erhoffe, eigentlich möchte ich den ganzen Balast nur mal niederschreiben und mich freuen fühlen.

Kurz ab, mein Mann und ich sind seit 10 Jahren zusammen, 5 verheiratet und haben 2 Kinder (3 Jahren und 2 Monate).

Nun zum eigentlichen, er ist mittlerweile von allem und jedem genervt und hat gefühlt keine Freude an der Familie.

Die Große ist sehr fordernd, möchte immer gern spielen, was vorgelesen bekommen etc, was auch überhaupt nicht schlimm ist, aber mein Mann kommt damit nicht klar. Wir haben nun 2 Wochen Urlaub gehabt, heute hatte er wieder sehr schlechte Laune und meinte, er sei froh. Dass er bald wieder arbeiten geht, daß nervt ihn hier alles, der Familienalltag.

Den Kleinen nimmt er nur, wenn er satt und zufrieden ist, sobald er ningelt oder weint muss ich ihn nehmen. Zum füttern muss ich ihn immer bitten, gewickelt hat er in 2 Monaten vielleicht 3 mal. Ich verlange nicht das er das ständig macht, aber ab und zu mal ein wenig Unterstützung wäre ganz nett.

Bei der großen ist es ähnlich. Er ist schnell genervt, wenn sie mit spielen möchte. Abends wird sie vorm Tablett geparkt, wenn ich den kleinen ins Bett bringe.

Abends findet so gut wie keine Kommunikation statt, wenn beide Kinder schlafen, er ist am Handy, ich ebenso. Weil wir nix zubereden haben. Versuche ich mal was anderes, wie zum Beispiel das wir gemeinsam was spielen oder so hat er keine Lust drauf. Außer auf Sex, das würde beim ihm ständig gehen. Ich habe nach 2 Monaten aber noch nicht die riesige Lust drauf und Schmerzen habe ich dabei auch, scheint ihn nicht zu stören, er nervt förmlich damit, ständig spielt er an einem rum oder macht Bemerkungen..

Zwischendurch ist es wieder super, er unternimmt was mit den Kindern, zeigt der großen, das er sie liebt und macht viel für sie, aber das Negative sehe ich persönlich dann eben doch öfters.

Ich weiß langsam nicht weiter, ich möchte nicht das die Ehe zu Bruch geht, weil keine Kommunikation stattfindet, aber ich weiß nicht wie.

Ich weiß nicht, wie ich ihm die Freude an der der Familie zeigen sol, die wir uns zusammen gewünscht haben..

1

Die große ist ja wie du beschreibst 3 Jahre alt - war das bei ihr auch schon von Anfang an so? hatte er in den fast 3 Jahren mit einem Kind auch mal mehr Freude? Oder ist das erst seitdem das 2. Kind da ist?
Hat sich beruflich bei ihm was geändert? (z.B. mehr Stress)?

Hast du ihm den Eindruck den du hier schilderst auch schon mitgeteilt? Wenn ja, wie reagiert er darauf?
Weil das kann ja nicht sein, dass er nur noch genervt reagiert und die Kinder quasi „funktionieren“ müssen und du am besten sexuell auch noch.

2

Ich würde mir diese Art von Arbeitsteilung nicht gefallen lassen. Es sind genauso seine Kinder.

Klar sind zwei Kinder in dem Alter anstrengend aber für dich ist es schließlich auch anstrengend, da kann er sich nicht einfach rausziehen und dich hängen lassen.

Bringt er denn die große ins Bett? Oder machst du das dann auch noch?

Hast du schon in einer ruhigen Minute mit ihm gesprochen? Darüber wie du dich fühlst? Was du dir wünschst? Was sagt er denn dazu?

3

Liebe Liss.marie,

ich kann verstehen, dass dich die Haltung deines Mannes stört. Ergänzend zu dem was meine Vorschreiberinnen schon gesagt haben, möchte ich dir folgendes von mir selbst erzählen:
Ich hatte auch einen eher abwesenden Vater, nicht so extrem wie bei euch, aber er hat sich zu Hause schon recht rar gemacht. Das Ergebnis war, dass ich mich als Teenager dem ersten Kerl an den Hals geworfen habe, der mir ein Minimum an Aufmerksamkeit geschenkt hat. Ich hatte insofern Glück, dass es ein netter Junge war, der mich gut behandelt hat. Aber trotzdem habe ich lange in dieser Beziehung verharrt, obwohl ich ihn nicht geliebt habe. Und wäre er ein dominanter Schläger gewesen, hätte ich mich sicher nicht eher gelöst. Ich war einfach so ausgehungert nach männlicher Zuwendung, dass es quasi jeder hätte sein können. Dein Mann ist ein existentieller Baustein für das Selbstbild, dass deine Tochter entwickelt.
Was kann man nun also raten? Deinen Mann "verdonnern" Zeit mit euren Kindern zu verbringen ist sicher schwierig. Verstehe mich nicht falsch, natürlich muss er sich- genau wie du- an der täglichen Arbeit wie wickeln, füttern etc. beteiligen. Was macht er denn gerne? Gibt es die Möglichkeit mit deiner Tochter (und deinem Sohn, wenn er älter ist) ein gemeinsames Hobby entwickelt? Ich fing irgendwann an mich für Fußball zu interessieren und hatte dadurch (spät, aber besser spät als nie) eine Ebene auf der ich mit meinem Vater "Spaßzeit" verbringen konnte. Gibt es so etwas bei euch? Brettspiele? Werkeln? Wandern? Oder irgendeine Sportart, wo er deine Kleine einbeziehen könnte?

Alles Gute
Lexi

4

"ich möchte nicht das die Ehe zu Bruch geht"

Die Ehe ist schon lange von ihm zerbrochen worden, du hast nur noch nicht die Scherben zusammen gekehrt und in den Müll geworfen.