Hallo,
Ich versuche es so kurz wie möglich zu machen . Als ich meinen Freund vor 5 Jahren kennenlernte war meine Ausgangslage sehr schlecht. Ich hatte keinen Job, ne Wohnung aus der ich wegen Eigenbedarf rausmusste und ich war in der 16. Woche schwanger und allein.
Er verurteilte mich keine Sekunde und wollte mich trotzallem kennenlernen. Er half mir zu Beginn bei Anträgen und Regelung von Mutterschutz und elternzeit in meiner Situation. Und half mir letztlich tatsächlich dann auch dabei eine neue Wohnung zu finden, da er einfach sehr viele Leute kennt. Wir verliebten uns sehr ineinander und waren quasi ab Kurz vor der Geburt meiner Tochter ein paar.
Seit fast 4,5 Jahren ist er für sie der Papa. ( sie weiß, dass es noch einen „Papa“ gibt auch wenn wir ihn nie sehen)
Er liebt und Kümmert sich wundervoll um sie und ich vertraue ihm im Bezug auf meiner Tochter 1000prozentig.
Wir haben eine sehr glückliche Beziehung. Wir haben ähnliche Interessen, mögen die gleiche Musik und Filme, gute Gespräche und auch auch im Bett stimmt es einfach.
Aber da kommen wir aufs Thema. Mein Freund schläft 1-2mal jährlich mit anderen Frauen. Er kennt sie nicht. Er plant es nicht . Er weiß nicht genau warum er es tut. Seit dem zweiten Jahr in unserer Beziehung. Kein Kontakt zu den Frauen, immer einmalig, spontan. Meistens in Gebrauch von Substanzen und Alkohol( was er aber nicht als Entschuldigung nimmt sondern einfach faktisch erzählt.) er ist immer direkt ehrlich. Obwohl er das inzwischen nicht mehr muss, denn ich weiß es genau, wenn „so eine Nacht“ ist.
Er weiß, dass ich sexuell sehr offen bin. Solang keine Gefühle da sind, stört mich das nicht wirklich. Ich weiss, dass dies sehr ungewöhnlich ist, ist aber so. Ich liebe ihn aber sehr Und für mich möchte es aber keinesfalls bisher.
Ich habe ihm immer gesagt, dass er gehen kann, wenn er nicht mehr bei mir sein möchte, keine Verpflichtungen, es ist nicht seine Tochter.
Er findet das absurd und möchte nichts anderes als uns. Er kann sich das alles selbst nicht genau erklären.
Er hat mir nun einen heitatsantrag gemacht. Ich habe um Bedenkzeit gebeten.
Im Normalfall wäre ich Feuer und Flamme, denn er passt so sehr. Doch möchte ich jemanden heiraten, der nicht treu sein kann? Könnte ich eine Therapie fordern? Dann wüsste ich, er hätte es versucht..
Oder lebt hier jemand so offen und hat und kann berichten?
Wieso kann er nicht treu sein?
Vielleicht hält eure Beziehung genau deswegen für immer? Irgendwie klingt es so...
Hi
Weil du konkret gefragt hast:
Mein Mann und ich sind 22 Jahre zusammen. Davon 3,5 Jahre in geöffneter Ehe.
Unsere Ehe ist mittlerweile wieder geschlossen.
Wenn Du Fragen hast, dann kannst du mich gerne anschreiben.
Meine persönliche kurze Meinung:
Er ist ehrlich zu dir. Das ist etwas sehr wertvolles.
„Doch möchte ich jemanden heiraten, der nicht treu sein kann?“
Bevor DU DIR diese Frage nicht grundehrlich mit „Ja!“ beantworten kannst und über eine Therapie für ihn nachdenkst , solltest du ihn auf keinen Fall heiraten.
Gehe deshalb ganz ehrlich in dich. Was andere sagen oder wie andere leben ist völlig egal. Es gibt 1000000 verschiedene Lebensmodelle , keines ist falsch oder richtig. Die Hauptsache ist, die Menschen sind damit einverstanden und glücklich.
Eine Ehe ist ein Vertrag vor dem Staat mit Rechten und Pflichten. Solche Verbindlichkeiten sollte man nur eingehen, wenn man wirklich keinerlei Zweifel hat.
Eure Beziehung läuft doch soweit gut, sie wird durch einen Trauschein weder besser noch schlechter, noch ändert sich der Verwandschaftsgrad zu deiner Tochter grundlegend. Er wäre dann offiziell ihr Stiefvater, aber verbindliche Ansprüche hätte deine Tochter dennoch nicht gegen ihn.
Du hast Bedenken und das nicht ohne Grund. Übergehe dein eigenes Bauchgefühl nicht.
Also stört es dich ja doch. Du machst dir selbst was vor und hast dir im Grunde die Antwort selbst gegeben. Eine Therapie kannst du nicht verlangen und die ist glaube ich auch nicht nötig. Entweder möchte er treu sein oder nicht. Vllt. sollte er die Substanzen und Alk mal weglassen (da sehe ich auf jeden Fall Handlungsbedarf) und würde da (Vater hin oder her) mal an die Vorbildfunktion für euch beide appellieren. Ich würde ihn fragen ob er das Fremdgehen unterlassen kann, will und wird und dann gucken ob das glaubwürdig ist. Du scheinst ihn nicht heiraten zu wollen wenn er untreu bleibt sonst hättest du Ja gesagt. Das sollte er vllt. wissen. Ins Gespräch würde ich auf jeden Fall gehen.
Kurze Ergänzung.
Falls du mich per PN angeschrieben hast: ich kann mein Postfach zur zeit nicht öffnen "Fehler von urbia".
" Solang keine Gefühle da sind, stört mich das nicht wirklich."
Ganz ehrlich, du lügst dir da selber was in die Tasche und spielst ihm da was vor. Du belügst dich auch offensichtlich, was deine eigene sexuelle Offenheit angeht....zumindest aber seid ihr da nicht auf einer Wellenlänge. Denn du kannst es in Wirklichkeit doch nicht trennen, ansonsten wüsstest du, was du an ihm hast und hättest auch kein Problem beim Ja-Wort.
Auch dieses Gerede, das er ja gehen kann....du willst doch gar nicht, das er geht. Warum reitest du da drauf rum?
On the Top fragst du, ob du eine Therapie fordern könntest....also wenn bei der Frage nicht komplett offensichtlich wird, das du mit der Situation nicht zurecht kommst, was dann?
Hör auf etwas sein zu wollen, was du nicht bist! Du schadest dir nur selber, mehr nicht. Und hör auf ihm etwas vorzuspielen, das ist nicht fair!
Für mich ist dein Partner treu, für mich steht er zu und hinter dir. Für mich ist er ein Mensch, den man heiraten kann. Du bist aber nicht die richtige Partnerin für ihn, das ist der Knackpunkt. Er will dich heiraten, weil er an dich glaubt, an euch, daran das zwischen euch alles okay ist. Du bist diejenige, die mit der Beziehung hadert....warum du unbedingt daran festhalten möchtest, wenn das nicht deine Welt ist, das kannst nur du dir selber beantworten.
Also, bevor du ihn zu einer Therapie drängst, solltest du selber rausfinden, warum du etwas lebst, dem du nicht gewachsen bist!
Gruß von mir, der eine offene Ehe kein Fremdwort ist und die genau weiß, was sie in einer Beziehung mittragen kann/ will und ihrem Partner niemals etwas vorspielen könnte.
Nachtrag: Es ist vollkommen okay, wenn du eine geschlossene Beziehung möchtest. Jeder muß da die Regeln für sich selber aufstellen und die eigenen Grenzen wahren.
Aktuell stört es dich nicht. Warum stört es dich, sobald ihr ein Blatt Papier unterschreibt?
Könntest du dir das Selbe raus nehmen, oder würde deinen Freund das stören?
Was für „Substanzen“ konsumiert er denn (DAS fände ich, grade mit Kind, bedenklich)?
Testet ihr euch regelmäßig auf (Geschlechts)Krankheiten?
Ihr könntet eure Beziehung/Ehe in spe ja ganz offiziell öffnen und Bedingungen absprechen.
„Warum stört es dich, sobald ihr ein Blatt Papier unterschreibt?“
Ist das wirklich dein Ernst?
Vielleicht weil es eben NICHT nur ein Blatt Papier ist, sondern ein Vertrag mit Rechten und Pflichten vor dem Staat?
Und diese Unterschrift weitreichende Konsequenzen und Verbindlichkeiten hat, die nicht einfach verbal gelöst werden kann, eine Scheidung zudem teuer ist, vor Gericht ausgetragen wird und oft noch viel schmerzhafter als eine „unverheiratete“ Trennung ohne Einmischung von außen?
Oh Mann 🤦♂️
Wie andere leben ist vollkommen egal, für euch muss es passen.
Ich lese heraus, dass dich der "Akt" an sich nicht stört, sondern die Frage nach dem Grundbedürfnis dahinter? Vielleicht auch die Sorge, dass es mehr wird mit der Zeit, was für sich nicht okay wäre?
Das kann ich verstehen. Ich fände es wichtig herauszufinden, welches Bedürfnis dahinter steckt. Nicht, damit man es unbedingt in der Beziehung lösen kann, sondern dass man eventuellem Ausarten der Situation entgegen wirken kann.
Kannst du das so mit ihm besprechen? Hat er Interesse daran seine eigenen Motivationen zu verstehen? Dann könntet ihr eine Einzelsitzung bei einer Sexualtherapeutin oder Paartherapeutin machen. Mit dem klaren Ziel das Bedürfnis zu verstehen, nicht ihn "treu zu machen".