Intellektuelle Unterschiede zwischen uns!

Liebes Forum,

Ich brauche rudelwissen und auch tipps. Vielleicht ist es hier in manchen Beziehungen ja ähnlich.

Ich kenne seit 3 Monaten einen ganz tollen Mann, wir haben das ganze zwar noch nicht In eine Schublade gepackt doch wir führen schon irgendwie eine Beziehung.
Wir übernachten regelmäßig beieinander und haben die ein oder anderen Sachen bei dem anderen deponiert 😅 unternehmen viel zusammen, körperlich läuft es so gut, dass wir beide das so intensiv nicht kennen, 😍lachen oft über die selben Dinge und wir beginnen auch langsam damit, Freunde und Familie kennen zulernen. Nur eine Sache wird „leider“ immer offensichtlicher: er und sein Umfeld ( fast alles Akademiker mit hohem Abschluss) sind so viel schlauer als ich und mein Umfeld. Bei den Themen kann ich meist wirklich nicht mitsprechen, weil ich schlicht und einfach keine Ahnung davon habe. Viel Politik, Weltgeschehen aber auch Geschichte und Finanzen sind Thema.
Die Abende verlaufen für mich eher sehr still und eigentlich bin ich kein stiller Typ. Aber es ist nicht so, dass mit mir nicht gesprochen wird, ich kann nur einfach nicht mitreden und bevor es peinlich wird, schweige ich lieber und höre zu 😅 Ich finde das erstmal nicht schlimm, da ich genug Menschen habe, mit denen ich über andere nicht so gehobene Dinge sprechen kann. Aber ich mache mir Sorgen darüber, dass es meinem Freund irgendwann dann doch zu einfach wird. Ich selbst habe schon mal die Erfahrung gemacht. Ich hatte mal einen Freund, der sich nur über Sport/Fitness definiert und interessiert hat und das war wirklich schnell durch.

Er hat sich in meinem Umfeld natürlich super geschlagen, alle finden ihn toll und auch er sagte, dass er sich sehr wohl gefühlt habe. Obwohl es bei uns tatsächlich anders zu geht als am Diskussionstisch meines Freundes 🫣

Meine Mutter hat ihn gestern Abend kennengelernt und fragte mich heute: ob er nicht zu gebildet für uns wäre ?
Also es ist nicht so, dass ich aus einer bildungsfernen Familie komme aber er ist einfach sehr gebildet 🫣 die Frage verunsicherte mich zusätzlich und ich fragte ihn, wie er das sieht..

Seine Antwort war so ungefähr: er braucht das überhaupt nicht ständig über so ernste Themen zu sprechen, er findet es mit mir und meinen Leuten erfrischend leicht- zudem würde er es nicht so sehen - wie wären eben nur auf verschiedenen Gebieten interessiert.

Ich frage mich nun: wird das ein Problem sein?
Bisher haben wir tatsächlich noch nicht viele Nenner gefunden-
Wir würden eher nicht die gleichen Filme schauen, nicht die gleichen Konzerte besuchen, auch in Restaurantbesuchen sind wir eher unterschiedlich im Geschmack.. 🫣
Aber wir reisen uns kochen gern, mögen Wein, Freizeitparks und beide gute Bücher ( wenn auch total unterschiedliche 😂)

Wahrscheinlich mach ich mich verrückt, doch ich spüre das ja schon irgendwie, dass ich zu manchen Sachen was er so sagt, echt nichts sagen kann und mir das dann auch irgendwie unangenehm ist..

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So lange Du es nicht zum Problem machst, wird es wahrscheinlich keines. Du musst halt auf Augenhöhe bleiben und darfst dich wegen den unterschiedlichen Interessen (und nichts anderes ist es) nicht unterlegen fühlen. Nur weil jemand Akademiker ist, muss er nicht zwangsläufig schlauer oder intelligenter sein.
Wenn dich die Themen interessieren kann man sich ja mal ein bisschen einlesen. Aber wenn nicht: who cares? Bleib wie du bist, so findet er dich gut!

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Hi
Ich verstehe, dass du dir Sorgen machst.
Ich denke aber auch, dass es gut funktionieren kann.

Mein Mann und ich haben sehr unterschiedliche Schwerpunkte in Thema Bildung. Er interessiert sich zB sehr für Geschichte und Politik. Ich kann mir das einfach nicht merken. Er erzählt mir was und ich verstehe oft überhaupt nicht wovon er spricht. Muss dann manchmal schnell googeln, um zu verstehen, was er mir da gerade erzählt. Oder ich frage nach und lasse mir alles erklären. Das ist mir am Anfang oft peinlich gewesen. Mittlerweile weiß ich aber, dass es ihn überhaupt nicht stört. Blöd nur ist, dass ich es mir trotzdem nicht merke.

Dafür verschlinge ich alle Informationen über biologische Vorgänge im Körper und der Umwelt. Alle Informationen, die ich dazu erhalte, merke ich mir und teile auch interessante Erkenntnisse aus der Forschung mit ihm. Ich merke dann genauso, wie er irgendwann abschaltet, weil er es nicht so spannend findet wie ich.

Trotzdem erzählen wir uns immer wieder, was uns erstaunt, bewegt, traurig stimmt etc. Man.kann.ja trotzdem an der Gefühlswelt des anderen teilnehmen.

Außerdem gibt es mehr als nur "Wissen". Alltägliche Intelligenz, wie zB eine gewisse Art von Humor, ist oft viel entscheidender. Diese Intelligenz scheinst du zu haben. Dies wird im wichtig sein.

Thema Freundeskreis:
Ich mag es mich mit Gleichgesinnten auszutauschen über komplexe Themen. Genauso mag ich es mit Menschen (wie du es formuliert hast) über leichte Themen zu sprechen. Beides hat seine Berechtigung.

Ich wünsche euch alles Gute!

Bearbeitet von MareiK
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Um auch mal genauso oberflächlich zu antworten: völlig ungebildet bist du ja mal nicht, Beistriche und Rechtschreibung hast du drauf ;)
Er mag dich so wie du bist, das ist doch toll. Und wenn er sooo gebildet ist, dann kannst du ja noch was von ihm lernen.
Dann muss man noch unterscheiden zwischen nicht so gebildet und gescheit, oder eben nicht so gescheit. Und die meisten wollen wen der gescheit ist, das bist du offensichtlich.

Und es liegt auch an ihm, dass es dir mit ihm nicht fad wird u du dich nicht ausgeschlossen fühlst.
Mein Mann und ich haben beide studiert. Er ist extrem gescheit, weiss quasi alles. Hat einen sehr hohen IQ... und man würde es gar nicht sofort bemerken, weil er es nicht raushängen lässt. Der andere soll sich nicht schlecht dabei fühlen.

Bearbeitet von Bienchen85
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Ihr habt halt einige unterschiedliche Interessen -- mehr ist es im Grunde ja nicht.
Und nur weil jemand einen höheren Abschluss hat ist derjenige ja nicht automatisch höher gestellt-- so klingt es zumindest, wenn deine Mutter dich das fragt...

Ich kenne diese Art von Vorurteilen eher aus der Generation Ü 70---
ich weiß noch, als ich damals in einer Jugendgruppe war, dass dort von den älteren Vereinsmitgliedern über ein Paar gelästert wurde die sich dort im Verein kennengelernt hatten
So nach dem Motto " das wird nicht lange halten, sie macht ja Abitur und er hat nur HS und macht eine Ausbildung"
Die beiden sind mittlerweile verheiratet, haben 3 Kids, das jüngste ist 16.....
Und die beiden haben diese Sprüche quasi ständig dort gehört von der älteren Generation...

Solange Du dein Licht nicht unter den Scheffel stellst und deinem Freund glaubst, dass er dich so mag wie du bist wird es kein Problem werden .

Warum auch?
Ein Abschluss sagt auch nichts über die Interessen aus -- es gibt halt Menschen die mögen diese Themen und andere mögen sie eben nicht... egal welcher Abschluß...

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Ich geb dir einen Tipp.

Such erst eine Lösung wenn das Problem wirklich da ist. Es ist alles gut. Sei einfach du selbst.

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Hm, ich verstehe, was du meinst. Aber ich denke wirklich, das du das bewußt trennen solltest.

Ihr beide als Paar kommt ja super zurecht und ich finde es völlig okay, wenn man von unterschiedlichen Dingen im Leben Plan hat.....das kann sich alles wunderbar ergänzen.

Aber, du fühlst dich seiner Runde nicht wohl, es ist dir alles zu steif, zu ernst, zu schwerlastig. Daraus drehst du dir aber, das du nicht genügst und das ist eben der falsche Gedankengang an der ganzen Geschichte. Denn Hand aufs Herz, hättest du Bock auf tiefgreifende Gespräche über Finanzen, Politik, Geschichte usw. dann wärst du schon lange vor euch im Thema drin.

Hör bitte auf dich kleiner zu machen, als du bist. Du hast eben andere Interessen, mehr steckt da nicht hinter. Wenn du das geschafft hast, dann kannst du seine Leute auch aus einem ganz anderen Blickwinkel betrachten. Vielleicht kannst du dann auch erkennen, warum du dich wirklich dort so unwohl fühlst. Vielleicht hat das gar nicht mal was mit der unterschiedlichen Bildung zu tun, sondern eher mit Menschlichkeit.

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Ich sehe da grundsätzlich auch erstmal kein Problem, solange ein paar Bedingungen erfüllt sind (die aber bei euch beiden erfüllt sind, wie ich herauszulesen glaube):

1. Ihr seid beide reflektiert. Solange du selbst weißt, dass du von manchen Dingen nicht so viel weißt wie er und sein Umfeld und dich nicht mit peinlichen und unqualifizierten Kommentaren in Diskussionen einhängst und er im Gegenzug weiß, dass das, worüber er redet, absolutes Fachwissen ist, das er nun wirklich nicht bei jedem anderen voraussetzen kann, ist eigentlich alles gut. Meine Frau und ich haben beide studiert, aber in völlig verschiedenen Bereichen. Wir wissen beide, dass wir vom Themenbereich des jeweils anderen nur wenig Ahnung haben und das ist natürlich auch absolut okay. Keiner von uns käme auf die Idee, dass der andere doof ist, nur weil er bzw sie vom eigenen Fachbereich nicht so viel weiß. Blöd wird es nur dann, wenn man sich in Diskussionen einklinkt und mitredet, weil man denkt, man hätte Ahnung, wobei man sie aber eigentlich nicht hat. Dann ist das Risiko groß, dass man sich blamiert.

2. Dein Partner sollte kein Arschloch sein und du solltest selbstbewusst sein. Er sollte und darf dir nicht das Gefühl geben, dass du ihm in irgendeiner Form unterlegen bist bzw. dass er über dir steht. Denn sowas ist Gift für jede Art von Beziehung. Umgekehrt solltest du ihn nicht übermäßig anhimmeln, sondern deinen eigenen Wert kennen. Wichtig ist, dass man sich auf Augenhöhe begegnet. Er mag in manchen Bereichen mehr Fachwissen haben als du, aber das macht ihn nicht "größer" als dich. Und das muss euch beiden immer bewusst sein!

Zumal ich jetzt nicht glaube, dass du dumm bist. Dein Beitrag hier wirkt sehr reflektiert und du beherrscht Rechtschreibung und Grammatik. Ich würde mir also an deiner Stelle nicht so viele Gedanken machen. Liebe Grüße und alles Gute euch.

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Ich weiß nicht ob dir das hilft, aber bei meinem Partner und mir ist es (wenn man es nüchtern betrachtet) ähnlich. Ich habe Abitur und habe studiert, er hat HS und eine ausgeprägte lese-rechtschreibschwäche, und einen handwerklichen Beruf. Bei uns war er derjenige der am Anfang immer fragte was ich mit ihm will, wo er doch nicht so gescheit ist und nur einen zwei-händigen Job hat. Aber ganz ehrlich das fällt im Alltag kaum auf. Er ist aufmerksam, hilfsbereit, liebevoll und kümmert sich, weiss was ich mag und was ich brauche, was ich gern im Drama versinke das kann er erdend ausgleichen. Ich helfe ihm bei Behörden und er mir bei handwerklichen Sachen. Kurz: wie ergänzen uns sehr gut, und was Außenstehende sagen interessiert uns nicht (mehr).
Lass es doch einfach laufen und denk nicht so viel nach. Alles kommt wie es kommen soll

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Bei uns ist es auch so, dass mein Mann promoviert ist und ich "nur" Abitur habe. Mein Studium könnte ich nicht fortsetzen wegen eines notwendigen Ortswechsels.Außerdem habe ich früh Kinder bekommen ins mich ausschließlich ihnen gewidmet.
Ein Unistudium war meinem Mann nie wichtig, aber schon, dass er sich mit seiner Frau über Politik, Geschichte und das aktuelle Tagengeschehen unterhalten kann. Da das auch zu meinen Interessen gehört, ist das bei uns gegeben.

Aber da deinem Mann das offenbar bei dir nicht wichtig ist, würde ich mir keine Sorgen machen. Er hätte sich sonst eine andere Frau ausgesucht.

Außerdem täuscht das manchmal. Nur weil manche vielleicht mit einigen politischen Schlagworten herumwerfen, heißt das nicht, dass sie Ahnung haben.
Damit will ich nicht behaupten, dass dein Mann so ist, aber vielleicht einige seiner Freunde.
Was aber überhaupt nicht gut ankommt, egal ob bei Männern oder Frauen :
Wenn man vorgibt, etwas anderes zu sein als man ist. Bleib einfach authentisch.

Bearbeitet von Cihan