Heiraten, welcher rationale Grund spricht dafür

Ich war nie verheiratet, hab Kinder die erwachsen sind, der Vater der Kinder und ich sind schon lange getrennt.
Wir waren aber fast 2 Jahrzehnte ein Paar.
Wir waren uns immer einig, nicht heiraten zu wollen

Mein jetziger Partner möchte aber heiraten, ich nach wie vor nicht.
Alle rationalen Gründe für eine Heirat sind bei uns nicht gegeben.
Keine gemeinsamen Kinder, keine Immobilie oder sonstiger Besitz.
Private Altersvorsorge haben wir beide.
Wir verdienen unser eigenes Geld ,ich könnte eine kleine günstige Wohnung auch alleine finanzieren, er genau so.
Also ich verdiene keine Schätze, aber es würde reichen für das Notwendige.
Weder Erbschaftsteuer, noch Witwenrente wären also hier ein Thema, gibt es sonst noch irgendwelche Dinge die von Nachteil sind wenn man nicht verheiratet ist? Für den Krankheitsfall haben wir gegenseitige VorsorgeVollmachten und beide auch eine Patienten Verfügung.
Kontovollmachten existieren ebenfalls.
Also was bleibt noch?
Mein Partner versteht nicht dass es einfach keinen Grund gibt zum Standesamt zu gehen.
Ausser dass eine mögliche Scheidung alles kompliziert macht, er war schon verheiratet und weiß das genau
Eine symbolische Zeremonie möchte er nicht, das war mein Vorschlag...
Also, wo ist der Benefit in unserem Fall beim Standesamt diesen Vertrag zu unterschreiben?

Bearbeitet von Inaktiv
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„Also, wo ist der Benefit in unserem Fall beim Standesamt diesen Vertrag zu unterschreiben?“
-Wenn Ihr für alles ein Benefit braucht, dann lasst es lieber.

Wir haben geheiratet, weil wir uns lieben und, weil wir offiziell eine Familie sein wollten. Ansonsten gab es für uns kein Benefit, aber das brauchen wir auch nicht. Der Staat muss mich nicht mit irgendetwas locken, damit ich etwas tue.

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Die TE will ja gar nicht heiraten!

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Dann soll Sie es doch einfach sein lassen.
Da muss ich hier doch kein Beitrag für eröffnen um nach möglichen Benefits fragen, die dann doch die Meinung ändern könnten.

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Also Heiraten ist für mich eine Gefühlssache und nichts rationales. Wusstet ihr das von Anfang an dass ihr da unterschiedliche Vorstellungen habt? Mh schwierig wenn man unterschiedliche Dinge will. Was sind seine Gründe fürs Heiraten? Wenns bei ihm ne Gefühlssache ist, dan kann man ja auch Eheverträge machen...Da er schon mal verheiratet war, finde ich, ist es eher als Liebesbeweis zu sehen.

Bearbeitet von Marisa
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Benefit, wenn du es unbedingt so nennen möchtest, ist für diejenigen, die heiraten wollen, dass eine Trennung auf dem Papier und "offiziell" gar nicht so einfach ist.

Vielleicht fühlt sich dein Partner dann deiner sicherer. Was sagt er denn, warum er unbedingt verheiratet sein muss?

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Er ist sehr traditionell, kommt aus einer konservativen Familie, das hat ihn geprägt.
Nicht verheiratet zu sein, das gibt es in seiner Familie nicht, da lebt keiner einfach so zusammen mit dem Partner , zwei Geschwister, Cousinen/ Cousins, sind verheiratet, bis auf seinen einen Bruder, der schwul ist .
Und der hat es nicht leicht, akzeptiert zu werden.
Mein Partner empfindet auch die Scheidung als Versagen , etwas was es in seiner Familie einfach nicht geben darf.
Seine Eltern haben ihm da schwere Vorwürfe gemacht, dass die Ehe gescheitert ist, obwohl seine Ex und er sich einvernehmlich getrennt haben.
Aber wegen der Kinder und dem Haus hätte man zusammen bleiben müssen, so denken sie.
Mein Partner will heiraten um wieder dazu zu gehören, um seine Verfehlung wieder ein Stück weit zu kompensieren, um seine Eltern milde zu stimmen.
So sehe ich das zumindest.

Er selbst sagt, er will es weil es für ihn dazu gehört, er ist so erzogen.

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Unter den Bedingungen gibt es keinen einzigen Grund, weil du in der Rechnung gar nicht vor kommst. Wenn es nur um ihn geht, dann brauchst du nicht zu heiraten. Sry konservative Familie hin oder her. Eine Heirat sollte nur gemacht werden, wenn es um das Paar geht. Alles andere ist einfach Schwachsinn und auf kurz oder lang zum scheitern verurteilt.

Bearbeitet von Modern89
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Also wenn du unter rationalen Grund etwas suchst, wodurch du finanzielle Vorteile hast, bleibt nicht mehr viel übrig in dem Alter. Im Endeffekt eigentlich nur, dass wenn einer nicht mehr arbeiten kann, der andere den Steuerfreibetrag bekommen kann und so leichter für den arbeitslosen sorgen kann. Denn Harz 4 gibt es nämlich auch nicht, wenn man unverheiratet zusammenwohnt. Da muss der andere trotz unverheiratet für den anderen sorgen. Genauso die Krankenkasse.

Mal abgesehen davon, heiraten die meisten deshalb, weil sie offiziell eine Familie sein möchten. Sich dazu committen, dass sie zueinander gehören und ihr Leben zusammen verbringen möchten.
Jemand der diesen Wunsch hegt, sieht den Vorschlag einer symbolischen Zeremonie eher als lachhaft, als so tun als ob, aber nichts richtiges.
Für die Person, die heiraten möchte, wirkt es so, als würde die andere Person nicht genug lieben, denn sonst würde diese andere Person einen ja auch heiraten wollen.

Im Endeffekt geht es darum, ob man eine Familie sein möchte oder nicht.

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Dein letzter Satz stimmt so nicht.

Eine Familie zu sein hat mit Heirat rein gar nichts zu tun! Das ist man, wenn man sich so fühlt und auch, wenn man durch gemeinsamen Nachwuchs verbunden ist.

Für die unromantischen unter uns ist Heirat wahrscheinlich nichts weiter als Besitzanspruch, der von allerhöchster Ebene unterstützt wird. Und wenn, wie im Falle des LG der TE, ein unverheirateter Mensch derart diskriminiert und ausgeschlossen wird, ist es eigentlich moralisch total verwerflich, den Status 'verheiratet' zu unterstützen.

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Dass jemand unverheiratetes diskriminiert wird ist natürlich absolut unangebracht. Deshalb aber generell die Heirat in Frage zu stellen erschließt sich mir nicht.
Stell dir mal vor jemand würde bestimmte Religionen abschaffen, nur weil diejenigen, die nicht Teil dieser Religionen sind, diskriminiert werden. Auf so eine Idee würde doch auch niemand kommen. Das Problem ist die Diskriminierung an sich und nicht die Heirat/Religion.

Und natürlich kann man auch durch Nachwuchs eine Familie werden. Für mich persönlich sind aber zwei Personen ohne Kinder erst dann wirklich eine Familie, wenn sie heiraten. Meine persönliche Meinung.

Natürlich gibt es auch Personen, die die Heirat als perfides Konstrukt der Regierung sehen um uns zu überwachen und zu gängeln. Das ist deren Meinung.

Ich kann mir aber ganz ehrlich nicht vorstellen, dass jemand der sich schon gegen den Willen der Familie geschieden hat, jetzt nicht den Mumm hätte, weiterhin unverheiratet zu sein. Wenn er das denn wollen würde. Ich glaube, dass er die TE liebt und einfach eine ähnliche Einstellung wie ich zur Heirat hat. Also aus Liebe heiraten um die Zusammengehörigkeit zu zeigen und zusammen eine Familie zu sein.

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Rational ist das halt nicht.

Ich kann dir nur von meinem Ex erzählen: der wollte „sich verloben“ - quasi sofort nach Kennenlernen. Ich hab damals gesagt, es braucht schon die Frage und dann will ich auch recht zeitnah heiraten und nicht jahrzehntelang verlobt sein wie sein bester Kumpel.
Dabei kam raus, dass er gar nicht heiraten wollte, nur den Status verlobt, weil das kann man allen erzählen und er hat eine grosse romantische Geste abgegriffen, ganz ohne Verbindlichkeit.
Er hat mir dann erklärt, es sei mehr so ein Freundschaftsringding.

Und damit war da der Wurm drin, ich will nämlich die innere Haltung, das „wir sind eine Familie“-Gefühl. Und das Gefühl, wir haben uns füreinander entschieden. Mit unverbindlich verlobt spielen kann ich nix anfangen. Deswegen wäre auch eine pseudo-Zeremonie nichts für mich.

Aber wenn du das nicht fühlst bist du eine andere Fraktion, dann passt ihr einfach in euren Grundvorstellungen von Familie nicht zusammen. Das kommt vor, in meiner Erfahrung ist es auf Dauer ein Problem, weil der der mehr will sich unterschwellig immer abgelehnt fühlt.

Ich würde das nicht so auf die Ebene er will das nur für die Familie schieben, für mich klingt das schon auch nach seiner Vorstellung von Familienleben. Mach das nicht klein.

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Ist Liebe rational? Rein rational gesehen brauchst du auch deinen Partner nicht. Ohne geht auch.

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Der Vergleich hinkt finde ich, denn mit dem Partner sollte das Leben sich für einen besser anfühlen als ohne, sonst wäre man ja nicht zusammen. Da ist also ei Grund, ein Benefit da.

Die TE empfindet wohl aber, dass der Verwaltungsakt Heirat ihr nicht mehr gibt als der derzeitige Zustand und fragt einfach danach, welchen Mehrwert die Heirat so hat, wenn sie nicht die finanzielle Absicherung sein soll.

Denn ganz ehrlich, für die Liebe braucht es die Heirat nicht.

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Einer von euch kann seinen Nachnamen ändern :-).
Man kann eine coole Party machen.
Man bekommt von da an hoffentlich jedes Jahr am Hochzeitstag was geschenkt.

Wenn man sehr lange lebt kommt irgendwann der Bürgermeister zum 65.Hochzeitstag vorbei und schenkt einem einen Blumenstrauß!