Ich habe ein sehr großes Problem und bin verzweifelt…
Kurz zur Vorgeschichte:
Ich habe mich vor einem Dreiviertel Jahr von meinem Mann getrennt für meinen jetzigen Partner. Ca. 5 Monate später kamen wir zusammen.
Mein Partner hat ein fast 4 jähriges Kind, welches zu 50% bei ihm lebt. Die Mutter des Kindes hat ihn vor einem Jahr verlassen.
Sein Kind versteht bis heute nicht das die beiden getrennt sind (ich gehe davon aus das es ihm gar nicht wirklich erklärt wird damit er es begreifen kann).
Mein Partner und ich leben aufgrund seines Kindes nicht zusammen, da ich es noch nicht kennengelernt habe. Er tut sich sehr schwer, mich seinem Kind vorzustellen, obwohl wir beide uns 100% sicher miteinander sind.
Ich lebe seit der Trennung von meinem Mann bei meiner Freundin, da sich eine Wohnung nicht lohnen würde, da mein Partner mir am Anfang klar gemacht hat, dass er natürlich auch mit mir zusammen ziehen möchte. Nun zieht sich das mit seinem Kind alles in die Länge und das ist auf Dauer eine große Belastung für unsere Beziehung. Ich müsste meine Wohnung komplett neu einrichten und evtl würden wir dann doch in einem halben Jahr zusammen ziehen. Nun kam der Schlag…
Ich wurde ungeplant schwanger und weiß das seit einer Woche. Mein Partner möchte in naher Zukunft mit mir Kinder. Natürlich erst wenn unsere ganze Beziehung in geraden Bahnen läuft und wir zusammen leben.
Nun ist die Situation jetzt aber anders und ich versuche alles abzuwägen.
Mein Partner war extrem geschockt und meinte am ersten Abend das wir das irgendwie hinbekommen.
Am nächsten Tag stand er heulend vor mir imd hat gesagt er kann das nicht.
Wie soll er seinem Kind erklären das er ein Geschwisterchen von einer anderen Frau bekommt? Wir sind erst 4 Monate zusammen wie soll unsere Beziehung dem stand halten? Er hat die Trennung erst jetzt richtig verarbeitet, nicht wegen seiner Ex, sondern weil es ihm für sein Kind leid tut. Er hat nur Ängste und Panik das er das Kind nicht 100% annehmen kann.
Er meinte, dass wenn ich das Kind bekomme, er dafür gerade steht, aber nicht weiß ob es seine Gefühlslage zu mir verändern wird. Da ich die Entscheidung gegen seinen Willen treffen würde.
Ich bin seit Tagen am weinen weil ich nicht weiß was ich machen soll…
Er meinte, dass wenn ich es weg mache, er immer hinter mir stehen wird und für mich da sein wird. Er zu allen Terminen mitkommt, die für eine Abtreibung erforderlich sind. Und das er sich in Zukunft trotzdem eine Familie mit mir vorstellen kann. Für ihn aber die ganzen Vorraussetzungen erfüllt sein müssen um ein Kind in die Welt zu setzen.
Ich möchte meinen Partner nicht in etwas drängen das er nicht fühlt. Ich habe so Angst irgendwann doch allein da zu stehen.
Am Montag habe ich einen Termin bei ProFamilia…Ich bin so verzweifelt weil ich Angst habe, dass meine Liebe zu ihm verloren gehen könnte wenn ich diese Entscheidung treffe. Ich habe auch schon bei Psychologen angerufen , damit ich schnellstmöglich Hilfe bekomme alles zu verarbeiten. Hat jemand ähnliche Erfahrungen? Kann ich meinen Partner weiterhin lieben oder mit ihm an der Beziehung arbeiten?
Lg Celina
Hat unsere Beziehung noch eine Chance?
Liebe Celina,
das ist eine wahnsinnig schwierige Lage. Ich kann Deinen Partner voll verstehen. Gerade eine Trennung und das mit Kleinkind hinter sich und dann nach nur 4 Monaten Beziehung wieder Vater werden... das wäre mir persönlich auch zu schnell. Aber wie sieht es denn bei Dir aus? Möchtest Du das Kind? Ich bin selbst Mutter von zwei Kindern aus meiner ersten Ehe. Bin jetzt mit meinem neuen Partner zusammen und für mich war ganz klar, sollte ich ungewollt schwanger werden würde ich es nicht bekommen. Man kann Dir da nichts raten, dass musst Du ganz alleine entscheiden. Mir ist es wichtiger erstmal für alle wieder ein stabiles und vor allem liebevolles zu Hause zu haben. Wenn dann noch ein neues Baby dazu kommt und ihr vielleicht der Aufgabe noch nicht gewachsen seid, dann müssten alle erneut durch die Trennung. Es tut mir wirklich sehr leid, dass Du in so einer schwierigen Situation steckst, aber denk an alle Beteiligten. An Deinen Freund, sein bereits 4 jähriges Kind, an Dich und natürlich an Dein Baby... könnt ihr alle glücklich machen? Du kennst ja seinen Sohn noch gar nicht und weißt auch gar nicht wie die Beziehung zu ihm sein wird. Er würde ja auch mit Euch zusammen wohnen.
Ich finde es gut, das Du Dir Hilfe holst. Das ist keine leichte Entscheidung.
Wünsche Dir auf jeden Fall viel Kraft und alles Gute.
Vielen Dank für deine aufbauenden Worte. Das hilft mir sehr…
Ich liebe meinen Freund sehr und weiß, dass wir keine leichte Situation haben. Ich weiß hier geht es auch um ein 4 jähriges Kind, daher habe ich vor all dem auch so Respekt.
Ich würde das Baby bekommen, da ich letztes Jahr eine Eileiterschwangerschaft mit einem Wunschkind hatte und mich das ziemlich niedergeschmettert hat…mein Kinderwunsch ist natürlich da und es belastet mich sehr, dieses Baby nun sehr wahrscheinlich weg machen zu müssen. Gerade auch weil diesmal keine Eileiterschwangerschaft vorliegt.
Ich hoffe das mein Partner und ich diese schwere Belastungen überstehen können…aktuell scheint zwischen uns alles auswegslos zu sein. Aber ich gehe da nochmal genau in mich.
Ich kann Deinen Kinderwunsch verstehen, aber möchtest Du auch ein Kind ohne Vater? Ich glaube es ist sehr wichtig, dass Du Dich darauf einstellst das Kind alleine zu erziehen. Ich wünsche Euch von Herzen das ihr es schafft, aber nachdem was Du geschrieben hast ist er definitiv noch nicht soweit. Wenn Du es auch alleine schaffst, dann behalte das Kind und schau was aus Eurer Beziehung wird, aber ich würde nicht darauf hoffen, dass ihr das gemeinsam in der jetzigen Situation schafft. Das ist für ihn glaube ich alles viel zu früh und zu schnell.
Hallo :)
Blöde Situation. Ich verstehe das er dir nach vier Monaten noch nicht sein Kind vorstellt und nach so kurzer Zeit nicht mit jemanden zusammen zieht. Ich finde das sehr vernünftig.
Ihr kennt euch doch noch gar nicht richtig , nach so kurzer Zeit. Warum so schnell?
Warum trotz Schwangerschaft zusammen ziehen? Lasst euch doch ein bisschen Zeit.
Lass mal ein paar Tage vergehen, denk mal in Ruhe alles durch. Es gibt nicht nur schwarz und weiß.
Ich würde ehrlich gesagt, v.a gerade mit Baby NICHT mit ihm zusammen ziehen. Nicht nach so kurzer Zeit.
Ich würde auch keinesfalls nur wegen ihm eine Abtreibung durch ziehen. Es sei denn es wäre auch in meinem Sinn. Lass dich zu nichts drängen.
Ich habe ihm schon sämtliche Lösungen vorgeschlagen.
Auch das ich mir mit dem Baby eine eigene Wohnung suche um seinen Sohn nicht zu überfordern.
Das möchte er auf keinen Fall. Er findet es komisch wenn ich schwanger alleine wohne und es nicht normal abläuft. Er will schlicht und ergreifend kein ungeplantes Baby
Die Situation mit seinem Kind erschwert halt alles noch viel mehr. Dagegen habe ich auch keine Chance und daher sehe ich nur noch die Lösung es weg zu machen.
Ich habe einfach die Angst das unsere Beziehung diesen Verlust (für mich) nicht aushalten wird.
Aber womöglich kann mir da keine weiterhelfen, es ist wie es ist :/
Aber das ,,ungeplante" Baby kommt ja nicht nur durch dich. Hier geht es ja nicht um ein Auto welches ihr gemeinsam kaufen wolltet.
Ich verstehe ihn zwar, dass es alles zu schnell geht, aber nach seinem denken ein Lebewesen zu *** weil man es erst ein paar Monate später will finde ich Mist.
Geh bitte nur nach deinem Herz ❤️, denk in Ruhe drüber nach ob du das Baby möchtest, notfalls schafft man das alleine.
Du weißt ja auch nicht ob er dann nach einem Jahr sagt, ach ne will doch kein 2. Kind.
Was möchtest du denn bezüglich zum Kind? Da würde ich zuerst hinschauen und dann schauen was es mit der Beziehung macht. Das kann man eh nicht planen. Es jetzt wegzumachen weil später ein besserer Zeitpunkt ist halte ich für dramatisch im Hinblick auf die seelischen Folgen. Letztlich ist es wohl nie ganz idea vom Zeitpunkt her. Immerhin habt ihr Liebe gemacht und jedem ist bewusst was dabei entstehen kann. Etwas zum Partner zu liebe zu tun wirst du dir nicht verzeihen bei einer solchen Angelegenheit. Er steht unter Schock. Seit wann weiß er es denn? Gib ihm etwas Zeit. Was ich für Käse halte ist, dass er dich durch den Prozess der Abtreibung begleitet, ja schön und gut. Aber der Prozess kann dauern und es ist wohl das mindeste. Was ist mit dem Prozess einer SS oder dass er nur im Falle einer Abtreibung da ist. Damit er bekommt was er will. Und was mit dir ist... eine konstruktives Gespräch sollte möglich sein, gerne dann bei einer Familienberatungsstelle aber so bist du in die Ecke gedrängt und unter Druck. Alles Gute für dich. Schreib mir gern sonst ne priv. Nachricht. Wir haben es auch durch, allerdings ohne Druck.
Er weiß es seit einer Woche…
Am ersten Tag war er geschockt und dachte wir schaffen das.
Am nächste Tag bis heute redet er richtig kühl und vertritt ganz klar seine Meinung das er das Baby nicht möchte. Er muss die Entscheidung hinnehmen die ich treffe, hat aber bedenken das es unsere Beziehung kaputt machen wird.
Weiß seine Ex Partnerin von Dir?
Oder hat er dich da auch noch verschwiegen?
Lass dich auf keinen Fall zu einem Abbruch überreden.
Im schlimmsten Fall stürzt eine Abtreibung dich in ein tiefes Loch,du gibst ihm unterbewusst immer die Schuld dafür oder, was ich mir auch vorstellen kann...eure Beziehung geht an dieser Last kaputt.
Du wirst immer dran denken....gerade zum Geburtstermin...1.2.3.Geburtstag (so alt wäre das Kind jetzt..usw.)
Treibe nur dann ab wenn auch Du 100Prozent dahinter stehst.Ansonsten lass es.
Wenn er 100Prozent hinter eurer Beziehung stehen würde,dann würde er dich nicht verheimlichen.Das Baby in deinem Bauch kann nichts dafür.
Du hattest doch letzte Woche schon diesbezüglich gepostet, oder?
Dein Partner bleibt also weiterhin dabei, dass er das Kind eigentlich nicht möchte, du aber schon?
Ja tatsächlich…es wurde nur noch schlimmer mit seiner Meinung.
Das ist natürlich blöd.
Ich kann nur nochmal sagen - wenn du das Kind behalten möchtest, dann mach das. Eine Abtreibung hinter der du nicht stehst, kann nur schief gehen für dich. Sei dir im Klaren, dass du unter Umständen alleinerziehend sein wirst, aber das kriegst du hin, ganz bestimmt.
Lass dich zu nichts drängen was du nicht möchtest.
Ganz ehrlich, hör auf dich aktuell an ihn zu klammern....er kann dir gerade nicht das bieten, was du dir wünschst oder vorstellst. Weder in der Beziehung selber, noch bei der Schwangerschaft.
Jetzt ist der Zeitpunkt, das du für dich und deine eigenen Entscheidungen einstehen musst. Klammere ihn aus, ihn kann man nicht gebrauchen....ob sich das noch ändert? Keine Ahnung.
Du kannst nicht auf ihn zählen, also ist es egal, was er meint, denkt oder fühlt. DU bist alleine für alle weiteren Entscheidungen verantwortlich. Es geht ausschließlich um dich und deine Zukunft. Keinen der nächsten Schritte solltest du ihm zuliebe machen. DU bist jetzt der Mittelpunkt deiner Handlungen und Entscheidungen.
Alle seine Worte, die du hier wiedergegeben hast, die gehen in eine Richtung.....er ist noch nicht bereit, weder für eine echte Beziehung, geschweige denn für ein weiteres Kind. Geh deinen eigenen Weg.
Ich glaube, dein Partner ist verzweifelt. Er benötigt psychischen Beistand, um wieder fit zu werden. Ich kann mir vorstellen, dass er diese Entscheidung eines Tages auch sehr bereuen würde.
Ich würde dir raten, ihn zur Familienhilfe zu schicken um über das ganze Thema Kind und Trennung sich beraten zu lassen.
Du nimmst dir eine Wohnung und richtest sie mit gebrauchten Möbeln ein, die kannst du ja auch wieder verkaufen, wenn ihr zusammenziehen solltet. Wenn nicht, kannst du sie irgendwann durch neue ersetzen, die dir zusagen 😊 Hauptsache du kannst erstmal dein Leben sortieren.
Unabhängig von seinen Gefühlen, möchtest du dieses Kind bekommen? Allein danach solltest du entscheiden, sonst wirst du es bereuen. Er setzt dich ganz schön unter Druck…
Viel wichtiger, als die Frage, ob er dich mit diesem Kind noch lieben kann, ist, ob du dich ohne dieses Kind noch selbst lieben kannst.
Danke für eine hilfreiche Lösung 🙏🏼
Ich lasse mich am Montag beraten da wird er dabei sein.
Ich habe ihn gefragt, dass wenn ich das Baby wegmache, ob ihn das nicht belasten würde in der Zukunft.
Er meinte das er das abhakt, da er sich nicht freut und das vergessen kann…
Irgendwie würde es für mich eine Rolle spielen, wie ihr/er/du verhütet habt, wenn ihr "ungeplant" schwanger wurdet. Was hast du kommuniziert? Hat er dir vertraut? Du ihm? Hat er konkret gefragt, gehandelt?
Nach so kurzer Beziehung zusammen wohnen ist auch ohne Kind nicht unbedingt empfehlenswert.
Ein vierjähriges Kind kann in so kurzer Zeit die Trennung der Eltern gar nicht verstehen, egal wie man es ihm erklärt.
Tausende Euro muss eine Wohnungseinrichtung nicht kosten.
.Deine Freundin wird dich auch nicht unbefristet beherbergen wollen nehme ich an?
Irgendwie klingt dein Text als wärst du mit einem Schnellzug oder mit einer Damofwalze unterwegs.
Nun auch noch die Schwangerschaft.....ich kann durchaus verstehen, dass der werdende Vater nicht Hurra schreit.
Warum suchst du dir nicht eine Wohnung, richtest dich preiswert ein und konzentrierst dich darauf sowie auf die Frage, ob du das Kind willst und notfalls alleine gross ziehen kannst
Ob die frische Beziehung das übersteht wird sich zeigen, so wie du aber momentan alles übers Knie brechen willst, wird die Beziehung garantiert scheitern.
Also empathiloser geht’s nicht.
Aber sie hat recht.
Und manchmal brauchts einfach klare Worte...
Wow, das muss alles ziemlich belastend sein. Fühl dich gedrückt, ich wünsche dir viel Kraft.
Ich schließe mich der Vorrednerin an. Mach dich emotional nicht von ihm abhängig.
Ich finde es total schräg, dass er seit einem Jahr von der Mutter des Kindes getrennt ist und die beiden es nicht für notwendig halten das Kind zu informieren. Ganz schlimm. Das ist doch nicht im Sinne des Kindes. Es gehört bei einer Trennung eben dazu dem Kind aus die jeweilige angebrachte kindgerechte Art die neuen Lebensumstände zu erklären. Als Beispiel "Mama und Papa haben sich nicht mehr lieb. Das änderst aber nichts daran das wir dich beide immer lieb haben werden und immer für dich da sind. Wir arbeiten weiter als Elternteam zusammen und unterstützen uns."
Je nachdem was der Grund der Trennung war, ist es nämlich durchaus möglich nach der Trennung auf Elternebene einen freundschaftlichen und guten Kontakt miteinander zu pflegen. Man bietet dem Kind also trotzdem noch eine stabile Familienkonstellation, nur eben nicht im traditionellen Sinne. Ich kenne einige Fälle in denen das super funktioniert. Die Eltern sind getrennt haben jeweils eigene Partner mit denen sie Kinder haben und niemand fühlt sich benachteiligt oder ausgeschlossen.
Warum schiebt er das so vor sich her? Klar ist eine Trennung nie schon, aber eine Trennung bedeutet nicht , dass das Kind unglücklich oder in einem schlechten Familienumfeld aufwächst. Es kommt immer darauf an was man daraus macht - und er macht nichts daraus.
Also wenn ich einen Partner nach einer Trennung gefunden habe mit dem ich mich gut fühle und mit dem ich mir eine Familie vorstellen kann, dann leite ich doch schonmal alles in die Bahnen um den Weg dafür frei zu machen. Dazu gehört eben auch mit meiner Ex und den Kindern klare Verhältnisse zu schaffen. Die Betreuungsregelung scheint ja zu klappen mit 50/50, warum dann der Rest nicht.
Gut zugegeben, nach 4 Monaten Beziehung würde ich meinen Kindern den Partner auch noch nicht vorstellen wollen. Da fehlt noch die Stabilität. In der Hinsicht kann ich ihn irgendwo verstehen. Wie lange kennt ihr euch schon und habt Kontakt? Klingt für mich als hattest du dich in ihn verliebt und dich daraufhin von deinem Mann getrennt. Wenn ihr euch tatsächlich schon ein dreiviertel Jahr kennt, dann ist da durchaus ein besser Eindruck da, als wenn ihr euch nur 4 Monate kennt. Nach einem dreiviertel Jahr kann ich nämlich schon sehr genau einschätzen, ob ich diesen Menschen meinen Kindern vorstellen will oder nicht. So sehe ich das jedenfalls.
Was sind den seine Pläne für die Zukunft? Wann hat er den vor zusammen mit seiner Ex sein Kind über die Trennung zu informieren oder auch alleine zu informieren? Also solange hier keine Klarheit besteht, finde ich es schwierig an irgendwas anzuknüpfen. Irgendwann solltest du auch eine Rolle im Leben des Kindes spielen und das Kind sollte eine Rolle in eurer Beziehung spielen. Den bei der Betreuungsaufteilung 50/50 wirst du mindestens die Hälfte ihrer Kindheit eine Vertrauensperson und Bonus-Mama sein - im Idealfall. Es sollte schon das Ziel sein eine gute Zusammenkunft, Umgang und Miteinander im gemeinsamen Leben anzustreben.
Das sehe ich alles bei ihm nicht. Viel blabla, aber es werden keine notwenigen Schritte in die richtige Richtung unternommen. Ich komm nicht drumrum zu sagen, dass ich Verständnis dafür habe, dass man nach einer Trennung gerade auch wenn Kinder involviert sind Zeit braucht um alles aufzuarbeiten, verarbeiten und sortieren zu können. Dann finde ich aber auch, sollte man so fair sein und sich erstmal nicht fest binden oder dem Gegenüber eindeutige Signale und Versprechungen geben, wenn auf der anderen Seite offensichtlich die Ernsthaftigkeit fehlt und die Dinge eben noch nicht zu Ende geregelt sind.
Was er da im Augenblick tut ist emotionale Erpressung.
Ja, natürlich ist er im Augenblick geschockt und überfordert. Er steht jetzt ohne Ausflüchte unter Handlungsdruck und Erklärungsnot, generell und vor allem seiner Tochter gegenüber. Die Sache wird ernst und zwar ernster als er sich das wünscht. Gut halte ich ihm, dass er dich im Falle einer Abtreibung nicht mit den Terminen alleine lässt. Dennoch setzte er dich emotional unter Druck indem er dir sagt, er weiß nicht wie seine Gefühle für dich sind wenn du das Kind gegen seinen Willen bekommst. Irgendwie klingt das für mich als wird das so oder so nichts mit euch. Bekommst du das Kind, ist das Risiko sehr hoch das eure Beziehung und vor allem er der Verantwortung und den äußeren Umständen nicht standhalten wird. Seine Gefühle sich in Vorwürfe gegen dich und das Kind richten, weil seine "heile Scheinwelt" so wie er sich sie wünscht -so instabil sie tatsächlich ist- in die Brüche gegangen ist. Zerbrichst du unter dem Druck oder gibst dem Wunsch nach in der Hoffnung auf eine gemeinsame Zukunft, steht der Vorfall trotzdem immer unterschwellig zwischen euch. Den ich denke was du dir im Augenblick sehnlichst wünscht und was sich jede Frau von ihrem Partner den sie liebt in einer solchen Situation wünscht ist Rückhalt, Unterstützung und ein klares Bekenntnis zu dir als Partnerin und zu eurer Beziehung. Das tut er nicht. Er Bekennt sich nicht zu eurer Beziehung und zu eurem Kind, er gibt dir keinen Rückhalt, sondern ist ein größer Teil deines emotionalen Schmerzes und deiner inneren Zerrissenheit.
Ich könnte niemals mit einem Mann zusammen sein, der mich auf welche Art auch immer der Hauptgrund oder ein Grund für eine durchgeführte Abtreibung war. Da spreche ich aus Erfahrung, weil ich selbst in dieser Situation war. Ich hatte damals auch einen Termin bei ProFamilia. Ich war innerlich so zerrissen am Anfang, ich habe nur noch geweint und war am Ende.
Ich war damals 23 Jahre alt und in meinem letzten Ausbildungsjahr. Mein Partner hatte ich während der Ausbildung kennengelernt, er ist zwei Jahre älter. So vieles schien perfekt zu passen. Zwei Monate nachdem wir zusammen gekommen sind, ist das Kondom verrutscht. Ich nahm zu dem Zeitpunkt keine Pille, hatte erst spät mein ersten Mal und wo kein Sex, da auch kein Risiko auf ein ungeplantes Baby. Er hat damals super reagiert, meinte " Egal was passiert ich werde immer hinter dir stehen und bei dir bleiben, wie schaffen das zusammen." ich war so beeindruckt und dankbar. Ich nahm die Pille danach und es entstand kein Baby, ob wegen der Pille oder weil ich generell nicht geklappt hätte ist egal. Nach 1 ,5 Jahren ist der Fall der Fälle dann doch eingetreten. Ich wurde ungeplant schwanger. Alkoholkonsum und Antibiotika haben die Wirkung der Pille neutralisiert, anders kann ich es mir nicht erklären. Ich kann mich noch gut daran erinnern, wir saßen in einem Restaurant und ich hatte ihn schon vorher per SMS benachrichtigt, dass ich sehr dringend mit ihm reden muss aber nur persönlich. Am Tisch habe ich ihn dann über den positiven Schwangerschaftstest informiert. Seine erste Reaktion, ohne überhaupt zu fragen wie ich mich fühle oder was ich denke, war mir zu sagen das ich abtreiben soll. Ich hatte nicht erwartet das er sich freut und bin davon ausgegangen das er schockiert sein wird, aber mit dieser Selbstverständlichkeit einer Abtreibung hatte ich nicht gerechnet. Ganz Gentlemanlike meinte er dann ich solle mir keine Sorgen machen, denn selbstverständlich übernimmt er die Kosten die durch eine Abtreibung entstehen könnten :D
Es war eine wirklich furchtbare Zeit, er war gegen das Kind und ich hatte keine Ahnung was ich wollte. damals hatte ich ein Zeitfenster von 3 Wochen um mir darüber klar zu werden das Kind zu behalten oder nicht. Ich wohnte durch die Ausbildung noch daheim, hatte keinen finanziellen Backup...also wirklich nichts außer die Zusicherung meiner Mutter das sie mich egal für was ich mich entscheide unterstützen wird. Er hat ein riesengroßen Drama gemacht, mir geschrieben wie schlecht es ihm geht seit er von der Schwangerschaft weiß. Er konnte nicht schlafen, nicht essen, würde ständig weinen etc. Einmal hat er mir erzählt die ganze Sache würde ihn so belasten, dass er in seiner Mittagspause von der Arbeit in den Wald gefahren ist und sich erhängen wollte. Im Wald ist ihm dann aufgefallen, dass die Spanngurte nicht im Kofferraum waren, weil er sich ne Woche vorher ein Motorrad gekauft hatte und sie in den Transporter seines Vaters mitgenommen hatte. Ich war schockiert und hatte Angst und vor allem habe ich mich unendlich schuldig gefühlt. Es ging mir selbst überhaupt nicht gut und obendrein "eingeredet" zu bekommen, wie schlecht es meinem Partner wegen meiner Schwangerschaft geht, haben mich emotional und psychisch so dermaßen runtergezogen das ich kurz vor dem zerbrechen war. Das er sich umbringen wollte hat er mir abends gestanden als ich bei ihm übernachtet hatte. Am Morgen danach war er schon auf der Arbeit während ich alle Messer und scharfen Gegenstände die ich in seiner Wohnung finden konnte in eine Tüte gepackt habe. Irgendwie ein verzweifelter Akt um ihn vor einem Selbstmord aufzuhalten. Ich lief heulend durch die Wohnung um Messer einzusammeln bis ich mich im Flur im Spiegel gesehen habe und dann hat es plötzlich klick gemacht. Irgendein Schalter hatte sich bei mir umgelegt und meine Einstellung hat sich innerlich drastisch geändert. Ein Schutzmechanismus der mir sagte "Bis hierhin und nicht weiter!". Es war mir plötzlich wirklich egal, ich dachte mir, wenn du dich umbringen willst weil deine feste Freundin mit deinem Kind schwanger ist, dann nimm dir das Leben, denn ich werde dich nicht aufhalten. Mir wurde klar, dass ich eigene Probleme hatte und emotional so instabil das ich mich um meine eigenen emotionalen Wunden kümmern musste anstatt mich ausschließlich um seine zu kümmern und zu sorgen. Innerlich habe ich mich aus einer Abhängigkeit befreit und mich wirklich nur auf mich konzentriert und auf das was ich möchte. Da ich mir selbst unsicher war, habe ich einen Termin bei ProFamilia in Anspruch genommen. Letztendlich hat sich nur das gefestigt was ich vorher schon wusste : 1. Ich bin mir nicht sicher, ob ich eine Abtreibung möchte. 2. Solle es eine Abtreibung geben, werde ich die Beziehung zu meinem Partner nicht weiterführen. Die Beziehung wäre für mich automatisch beendet, denn ich wollte nicht mit einem Mann zusammen sein der keine Verantwortung für ein entstandenes Kind tragen will. Ich hätte ihm und mir nicht verzeihen können. Ich hätte ihm nicht mehr ins Gesicht schauen können in dem Wissen das wir schon ein Kind hätten.
Wäre es nach ihm gegangen, hätte ich damals still und heimlich abgetrieben. Niemand hätte jemals davon erfahren, aber das konnte ich nicht.
Die Bescheinigung von ProFamilia eine Abtreibung durchführen zu können, habe ich damals trotzdem bekommen. Genutzt habe ich diese Bescheinigung nicht. Im Gegenteil, unabhängig von ihm habe ich mich für das Kind entschieden. Ich habe nicht damit gerechnet das er bleibt und mich darauf eingestellt alleinerziehend zu sein. Mich mit dem Gedanken abgefunden finanziell große Einbußen zu haben und in dem Alter Schwierigkeiten mit Kind einen neuen Partner zu finden. Mich informiert wie es mit dem Sorgerecht und dem Unterhalt aussieht. Mit zig Frauen über meine Situation gesprochen. Mir wurde da erst bewusst wie viele Frauen es gibt die eine Fehlgeburt erleiden oder eine Abtreibung hatten, denn regulär sind das keine Themen über die Frauen offen sprechen. In der Zeit habe ich auch Erfahren, dass auch meine Mutter nach meiner Schwester und mir ein drittes Mal schwanger wurde. damals sah es durch den Hauskauf meiner Eltern finanziell nicht rosig aus. Meine Mutter sagt, es hätte schon alles geklappt, aber mein Vater wollte auf Urlaube nicht verzichten und hat sie daher sehr deutlich gedrängt das dritte Kind abzutreiben. Meine Eltern hatten keine gute Ehe, mein Vater war gewalttätig und notorisch untreu. Er hat sie mehr oder weniger zur Abtreibung gezwungen und dann auch noch mit allem alleine gelassen, sie musste selbst zu den Terminen und er hat danach nie wieder ein Wort darüber verloren. Eine frühere Arbeitskollegin, damals 26 Jahre alt, erzählte mir, dass sie eigentlich eine 8 jähriges Kind hätte. Die kam damals von Polen nach Deutschland und wurde von ihrem damaligen Freund ungeplant schwanger. Auch er hat sie zur Abtreibung gedrängt und sie hat nachgegeben, weil sie Angst hatte und hier niemanden hatte der sie unterstützt hätte. Beide Frauen, sowohl meine Mutter als auch die Arbeitskollegin bereuen den Schritt bis heute. Sie haben psychisch eine Wunde davon getragen die bei ihrem Erzählungen klar zu spüren war. Auf der anderen Seite kenne ich auch zwei andere Frauen die über eine frühere Abtreibung sehr froh sind. Die eine Freundin hat ein Kind in ihrer früheren Beziehung abgetrieben, sie ist darüber sehr froh, weil sie heute erkennen kann, dass sie mit diesem Partner niemals glücklich geworden wäre und heilfroh ist nicht durch ein Kind an diesen Menschen gebunden zu sein. heute hat sie einen Mann mit dem sie eine wirklich tolle Beziehung führt und der gemeinsame Sohn ist mittlerweile 7 Jahre alt. Es geht ihr gut. Bei der anderen Freundin sieht die Sache ähnlich aus. Beide Frauen sind heilfroh die Möglichkeit gehabt zu haben ungebunden einen anderen Mann kennenzulernen der besser zu ihnen passt und mit diesem ihre Mutterglück zu erleben.
Zurück zu meiner Geschichte: Ich fragte meinen Partner was seine Gründe sind diese Abneigung zu empfinden. Er meinte unter anderem das 1. Seine Familie sehr konservativ ist und wir Probleme haben werden, weil wir nicht verheiratet sind, 2. Sind wir noch nicht so lange zusammen. Ich teilte ihm meinen Entschluss das Kind zu behalten mit und meinte, ich kann die Zeit nicht vor drehen, damit wir länger zusammen sind und geheiratet ist schnell. Das Kind wird von mir ausgetragen und ich erziehe es notfalls auch alleine, aber es wäre so langsam für ihn an der Zeit mit seinen Eltern darüber zu reden. Das wovor er am meisten Angst hatte, nämlich seinen Eltern zu beichten dass er seine Freundin ungeplant geschwängert hat. Mein Entschluss stand und zwar unabhängig von ihm und ganz ehrlich, es ist wirklich nicht so als hätte ich mich wirklich sicher damit gefühlt. Ich hatte immer noch wahnsinnige Angst vor einer Zukunft als Alleinerziehende, aber meine Mutter gab mir Hoffnung. Für alle die sich fragen wie es mit meiner Mutter weiterging: Zum Glück hat sie irgendwann den Absprung aus dieser toxischen Ehe geschafft und die Scheidung eingereicht. Persönlich finde ich , hätte sie das schon viel früher machen sollen.
Mein Partner wurde also vor vollendete Tatsachen gestellt und ja, wenn man das so sehen will habe ich es aufgezwungen Vater zu werden. Er hatte dann noch die Entscheidung Vater zu sein oder lediglich Erzeuger. Ich teilte ihm auch sehr deutlich mit, dass mir sein Gejammer auf den Sack geht und er das gefälligst lassen soll.
Er entschied sich zu bleiben und hat das Gespräch mit seinen Eltern gesucht.
Rückblickend kann ich nicht behaupten eine wirklich gute Schwangerschaft gehabt zu haben, weil ich mich nur dann über mein Baby gefreut habe, wenn mein Partner nicht anwesend war. 3-4 Wochen vor der Geburt teilte er mir mit, dass er die Vaterschaft nicht anerkennen würde. meine Frage ob er glaubt dass das Kind nicht von ihm ist verneinte er und meinte er weiß, dass das Kind seins ist, aber solange er kein Sorgerecht hat unterschreibt er die Vaterschaft nicht. Aufgrund des Chaos das zwischen uns damals herrschte bestand ich auf das alleinige Sorgerecht und ich blieb hart. Ich lies ihm die Möglichkeit vor oder nach der Geburt die Vaterschaft anzuerkennen und machte ihn darauf aufmerksam, dass wenn er nach der Geburt noch immer der selben Meinung ist ohne Verzögerung eine Vaterschaftsklage am Hals hat.
Es mag nach allem für diejenigen die immer noch lesen verrückt klingen, aber dieser dämliche Arsch von damals ist heute ein ganz anderer Mann. Wir feiern dieses Jahr unser 10 Jähriges Jubiläum und heiraten Ende des Jahres. Wir sind glücklich und haben inzwischen sogar zwei Kinder. Die Schwangerschaft und das erste Babyjahr war schrecklich. Ich habe 3 Jahre gebraucht um alles für mich aufzuarbeiten und irgendwie emotional loslassen zu können. Er hat sich hundertemale für sein Verhalten damals entschuldigt, empfindet wirklich Reue für das was damals passiert ist und hat soviel getan um alles wieder gutzumachen. Wir sind gewachsen jeder für sich und als Paar. Er schämt sich für damals, völlig zurecht aber Fakt ist, wir haben diese Krise überstanden, auch wenn ich oft selbst nicht daran geglaubt habe und innerlich in dieser zeit oftmals mit ihm abgeschlossen hatte. Er liebt seine Kinder und wir sind mittlerweile eine wundervolle Familie und ein gutes Team und liebevolles Paar. Ich bin sehr dankbar dafür das die Dinge sich so ins positive entwickelt haben. dennoch ist mir bewusst, dass mein leben heute auch ganz anders aussehen könnte.
Keine Ahnung was ich dir raten soll. Ob du das Kind behalten willst oder nicht musst du ganz alleine entscheiden. Ich kann dir aus eigener Erfahrung nur raten, dass falls du das Kind behalten willst dich lieber darauf einstellst alleine zu sein. denn dann bist du eher positiv überrascht wenn er bleibst, statt negativ wenn er doch geht.
Das seine Tochter dann so schnell ein Geschwisterchen von einer anderen frau bekommt ist für mich kein Argument dafür das Kind abzutreiben. ich denke gerade in dem Alter spielt das nicht so eine große Rolle und die Kinder sind anpassungsfähiger als wenn sie älter sind.
Wünsche dir alles Gute und wahnsinnig viel Kraft!