Grüß Gott,
folgende Lage : Meine Frau und mein Töchterchen wird demnächst zwei, und es gibt in letzter Zeit viele viele Reibereien was denn mögliche Freiräume und Pflichten angeht.
Ein typischer Tag sieht so aus :
Der Vater soll möglichst morgens das Kind mit versorgen, anziehen, Bad etc. Grundsätzlich kein Problem.
Der Vater soll aber auch nachmittags so früh wieder zu Hause sein, dass dieser seine Wochenarbeitszeit kaum schafft, wieder zu Hause sein. Spricht auch nichts gegen, beides zusammen funktioniert aber nicht. Noch weniger arbeiten geht finanziell nicht mehr.
Zwischen Papa ist zu Hause und Töchterchen geht zu Bett, kümmert sich der Vater meist um die kleine Maus. Auch das zu Bett bringen macht der Vater. Auch das ist gar kein Problem und mache ich gerne, auch quasi jeden Tag , siehe unten.
Auch am Wochenende wird die meiste Zeit das Kind durch mich betreut, auch das ist in Ordnung.
Was sollte jetzt also das Problem sein?
Ich habe ein Hobby. Hier möchte ich, je nach Monat, ein bis drei Abende eine Übung mit machen. Und alle paar Monate vielleicht mal einen Samstagstermin.
Diese Abende produzieren regelmäßig so viel Streit und (implantiertes) schlechtes Gewissen, dass ich langsam den Spaß an meinem Hobby verliere. Warum das ganze ?
Weil es für meine Frau anstrengend ist, selbst von Sofa hochzukommen und zu schauen warum das Kind (inzwischen kaum noch) wach wird oder neben dem Bett zu waren bis die kleine eingeschlafen ist? Ich habe das 27x jeden Monat und beklagen mich nicht! Meine Frau bekommt das alles mindestens genauso gut hin, ist aber leider etwas zu bequem in der Hinsicht!
Andersherum, ermuntere ich die Herzdame jederzeit zB die Einladung der Freundin auf ein spontanes Glas Wein abends anzunehmen, ich kann das Töchterchen auch sehr gut alleine versorgen, und die wiederum akzeptiert das, ein Luxus den nicht jede Familie hat.
Ist es wirklich so verwerflich, mit einem zwei Jahre alten Kind, 1 bis 3 Abende im Monat mal weg zu sein? Es geht hier nicht ums saufen oder über Nacht weg bleiben, nur ein paar Stunden abends. Die stehen auch jeweils zu Jahresbeginn fest.
Meine Herzdame hat leider keine Hobbies, daher bin ich stets in der Rolle des bittstellers.
Habe ich meinen moralischen Kompass verloren oder ist das kein übertriebene Wunsch?
Kind fast zwei: Streit um Freiräume
Hallo ich finde gerade mit Kinder bzw Kind ist es wichtig den Kontakt zur außenwelt nicht zu verlieren und gerade mir haben diese Kontakte sehr gut getan.
Du kannst deine Frau nicht zwingen aber du kannst ihr sagen an dem und dem Tag bist du nicht zu Hause und sie hat das Kind zu betreuen da es schließlich auch Ihres ist.
Ich persönlich würde da gar nicht so viel diskutieren sondern einfach tun und vielleicht kommt auch deine Frau ein bisschen in die Gänge um etwas für sich zu tun.
Ich persönlich würde da auch gar nicht viel diskutieren weil es eigentlich nichts zu diskutieren gibt denn du bist ja kein leibeigener.
Dein Hobby hört sich nach normalen und vertretbaren Zeiten an und das hast du dir auch verdient.
Das mag sich von meiner Seite aus etwas extrem anhören aber manche Menschen brauchen das etwas direkter.
Das finde ich einen guten Rat.
Natürlich kann sie es blöd finden, wenn du 3 mal im Monat abends weg bist - ich würde trotzdem nicht drauf verzichten und auch nicht jedes Mal erneut streiten.
Du gibst früh genug Bescheid. Es ist nicht ständig. Damit kann man leben.
Auch wir sprechen Termine ab und „fragen“ nicht, ob wir „dürfen“ - sondern einfach ob und wann es passt 😊
Hallihallo,
mein Mann arbeitet deutlich mehr als ich und übernimmt je nach Möglichkeit die kleine auch am Abend oder er bringt sie morgens zur Kita.
Er darf natürlich seinem Hobby nach gehen. Es ist ähnlich wie bei dir.
Er kennt Anfang des Jahres alle Termine und zusätzlich kommen noch 3 Wochenenden (Sa + So).
Wir nutzen die Zeit dann zusammen weg zu fahren. Unsere Tochter und ich machen uns ein schönes Mädels Wochenende und er geht seinem Hobby nach.
Dafür habe ich oft den Samstag Nachmittag dann frei. Auch wenn ich in der Zeit nichts tue, bin ich froh mich ausruhen zu können.
Ich kann nicht verstehen, warum du dein Hobby nicht ausüben kannst und ich sehe keinen Grund dafür.
LG
Kalina
Dein Wunsch ist völlig nachvollziehbar. Mein Mann und ich haben es so geregelt dass jeder einen festen Abend in der Woche (!) für sich hat, um Freunde zu treffen, Sport zu machen etc. Wenn spontan noch etwas dazukommt, wird das abgesprochen und in der Regel möglich gemacht. Du siehst, es ist bei uns also viel mehr. Und unsere Tochter ist 16 Monate. Wir machen das seit einem Jahr so. Bis ich vor drei Monaten abgestillt habe, habe ich meine Tochter an meinem "freien Abend" aber noch ins Bett gebracht.
An deinem bisweilen sarkastischen Ton leite ich ab, dass es auch um die alltägliche Betreuung deiner Tochter einiges an Diskussionen gibt. Warum möchte deine Frau denn genau nicht, dass du abends weggehst? Oder hat sie ein Problem mit deinem Hobby an sich? Wie sehen denn eure Abende aus?
Ich kann deine Frau insofern ein kleines bisschen verstehen, dass Elternschaft manchmal durchaus einsam macht. Es fehlt der tägliche Austausch mit Kollegen und anderen Erwachsenen. So sehr ich meine Tochter liebe, so langweilig ist es manchmal, wenn man den ganzen Tag lang ein Kleinkind zu betreuen. Vielleicht fällt deiner Frau ja etwas die Decke auf den Kopf und sie wünscht sich Auszeiten (wenn du deine Tochter z.B vor dem Schlafengehen betreust) und auch Nähe und Kontakt zu dir. Es macht eventuell Sinn ihr verständlich zu machen, dass Qualität vor Quantität geht. Der 30. Fernsehabend im Monat ist ja kein wirklicher Gewinn 😉. Was macht deine Frau eigentlich, wenn du abends oder am WE deine Tochter betreust, wenn sie selbst keine Hobbys hat?
Ich würde mich für deine Freiheiten stark machen, jeder braucht einen Ausgleich zu Familie und Beruf. Da lässt sich doch bestimmt ein Arrangement finden z.B. ein Abend mit deinem Hobby gegen einen Abend bei ihrer Freundin.
Hi Wunderkind,
der sarkastische Unternote ist mir erst bei erneutem lesen aufgefallen, Respekt!
Es ist der pure Frust. Wie ich schreibe ich kümmere mich gerne und hingebungsvoll um die kleine, genauso wie meine Frau das auch tut. Daher ist der beschriebene Alltag in Ordnung, wenn ich nicht jedes Mal mit einem schlechten Gewissen zur Ausübung dieses Hobbies entlassen werde. Das Hobby selber ist nicht das Problem, meine Frau ist da (Meistens) auch eher stolz darauf.
Was macht meine Frau in der Zeit ? Meistens tatsächlich Fernsehen, Garten, lesen.
Bezüglich eigener Hobbies und Betätigungsfelder habe ich aufgegeben, das Spiel habe ich zu oft krachend verloren.
Warum es ein Problem ist weiß ich, es ist halt anstrengend alleine das Kind zu Bett zu bringen!
Deswegen ärgert mich das ja so, diese paar Abende Auszeit setzen bei mir Energie für mehrere Tage frei, wo sie letztlich ja auch von profitiert. Habe ich auch mehrfach gesagt, war auch wieder falsch.
Ich habe sie auch schon tausendmal ermuntert etwa zu unternehmen oder sich eine Betätigung zu suchen, ich kümmere mich dann anstandslos um das Kindchen.
Wahrscheinlich entdeckst du neben Sarkasmus auch tiefsitzenden Frust.
Ich verstehe deinen Frust. Ginge mir nicht anders. Du übernimmst auf jeden Fall deinen Teil der Carearbeit und dann sollte es auch keine Diskussionen um Auszeiten für dich geben. Du bist aber auch echt nicht dafür verantwortlich, dass deine Frau sich ein Hobby sucht. Den Schuh würde ich mir überhaupt nicht anziehen!
Natürlich ist es manchmal anstrengend, eine Zweijährige ins Bett zu bringen, aber das tust du ja auch. Ich würde da ehrlich gesagt nicht nachgeben und ich bin normalerweise ein sehr kompromissbereiter Mensch. Ist deine Tochter vielleicht ein Papa -Kind und ist es deshalb für deine Frau schwieriger? Aber auch das wäre für mich kein valider Grund, dass du das immer übernehmen musst. Ich würde noch einmal in Ruhe das Gespräch suchen, ihr sagen, dass du aus deinem Hobby Kraft ziehst und dass du aber die Lust verlierst, wenn es immer wieder deshalb zu Konflikten kommt.
Ich mag deine Art nicht, wie du dich ausdrückst.....irgendwie so süffisant arrogant....sehr abwertend gegenüber der Gesamtsituation und auch deiner Frau....schon fast alles ins Lächerliche ziehend.
Redest du auch so mit deiner Frau? Also das würde einiges erklären.
Wie auch immer, dein Wunsch ist völlig legitim. Aber mir fehlt hier auch einfach, was deine Frau so zwischen deinen Heldentaten (sorry konnte ich mir nicht verkneifen) macht. Geht sie arbeiten? Ist sie noch in EZ? Fremdbetreuung?
Und ich komme auf dein Hobby. Was hat es damit auf sich? Gefährlich? Kosteninstensiv? Also kann das Hobby selber der Auslöser für ihren Unmut sein?
Schon mal gelesen was hier manche Frauen über ihreMänner schreiben.
Gerade eben hab ich erst gelesen dass eine Frau hier ihren Mann zur Adoption frei gibt. 😉
Der gute Mann ist einfach nur frustriert. Meiner Meinung nach zurecht.
Is aber trotzdem ziemlich spitzig und die Adoptivmutter hat es explizit als Spass gekennzeichnet. Vor allem, er hat es selbst gar nicht gemerkt wie es trieft. Besonders diese Titel für die Frau und Tochter, kann man nicht einfach genau so von ihnen reden?
Ich finde klar, er sollte hin können, ich tippe ja auf Freiwillige Feuerwehr.
Wobei ich z.B. das fixe steht schon immer fest, muss deswegen fix sein verweigern würde bei Krankheit usw.
Aber ich lese auch einen Mann, dem Gartenarbeit oder Lesen nicht Hobby genug ist-ziemlich wertend finde ich.
Wenn’s nur der Glotzer wäre, ok. Aber ich hab den Verdacht, das altersgemäss sehr stimmungsvoll-laute könnte einer introvertierten Mutter nach einem Arbeitstag ziemlich viel sein. Zumindest bei uns sind die 2h bevor Papa heimkommt die mit Abstand ätzendsten, weil sie aufdrehen und komplett freidrehen.
Ich würde ein Gespräch auf Augenhöhe anregen in dem man mal weg von diesen Wertungen geht und zuhört statt zu finden, was man selber alles tolleres kann und macht.
Hallo, natürlich darfst du dreimal im Monat weg gehen. Man ist ja nicht nur noch Vater oder Mutter. Allerdings fällt mir auf, dass du ein bisschen, ich weiß nicht wie ich es sagen soll, denn es soll nicht gemein klingen, abwertend über deine Frau sprichst. Du schreibst, du redest lieb und nett mit ihr. Würde mein Mann aber so mit mir reden wie ich dein geschriebenes lese, dann würde ich mich ehrlich gesagt komplett verarscht fühlen😅 Grundsätzlich verstehe ich aber was du meinst und gebe dir recht
Du schreibst nicht sonderlich wertschätzend oder gar liebevoll über deine Frau. Habt ihr denn schon mal sachlich und zugewandt über das Thema gesprochen? Mir ging es eine Weile ähnlich wie deiner Frau, lediglich mit dem Unterschied, dass ich Vollzeit gearbeitet habe und dass ich meinem Mann sein Hobby gelassen habe. Aber ich habe den Poppes auch nicht hochbekommen, war ständig müde, unmotiviert, schlecht gelaunt, habe nichts hinbekommen und mich dadurch natürlich noch schlechter gefühlt. Bei mir hat sich eine Schilddrüsenerkrankung herausgestellt. Aber auch psychische Erkrankungen können dahinter stecken. Ob gesundheitliche Gründe in eurem Fall ursächlich sind, kann ich natürlich nicht beurteilen, aber ein Check-Up beim Hausarzt ist sicherlich nicht verkehrt, wenn deine Frau früher „anders“ war. Natürlich ist es vollkommen legitim, dass du in dem von dir beschriebenen Maß einem Hobby nachgehst. Aber es bringt auch nichts, wenn ein Vorwurf dem nächsten die Hand gibt und sich die Frustspirale immer schneller dreht. Versuche mal, eure üblichen Diskussionsgewohnheiten zu durchbrechen, setzt euch gezielt hin und sprecht darüber, wie die Situation gelöst werden kann, so dass alle damit klar kommen.
Und den Eisenwert. Ich war mal ziemlich … angespannt. Lag an einem unterirdischen Hb.
Hallo, ja das haben wir, und mehrfach war das Thema aus meiner Sicht dann auch zur Zufriedenheit aller erledigt. Ich mache meine sog. "Heldentaten" und darf dafür dann meinem Hobby nachgehen.
Das hat aber nur bestand, bis der nächste Termin ansteht!
Verschiedene Ärzte haben nichts gefunden,l.
Lieber TE,
Mein Mann geht seinem Hobby 2 mal pro Woche nach, im Sommer oft noch einmal am We. Er klettert. Ich habe 1mal Flötenensemble. Zusätzlich mach ich grad ne Weiterbildung, wo ich 1 bis 2 mal pro Monat Sa und So ganztägig Seminar habe. Ich arbeite Teilzeit, mein Mann Vollzeit. Hat deine Frau vlt ne Depression? Ihre Überforderung ist schon sehr ausgeprägt.. Ach unsere Tochter ist frisch 3:)
Die von dir beschriebenen Fälle kenne ich auch aus dem Bekanntenkreis, das geht also auch. Bezüglich Depression, habe ich mir auch schon Gedanken gemacht, aber Gespräche in diese Richtung werden abgeblockt.
Du hast hier echt schon viele konstruktive Vorschläge bekommen, mir würde eine Paarberatung evtl noch einfallen. Deinen Frust kann ich echt nachempfinden...aber deine Frau zu überreden mal zum Hausarzt zu gehen und die Blutwerte checken zu lassen, wäre das möglich? Ich hing nach Corona monatelang durch, energietechnisch etc, vlt Postcovid?
Hallo,
die erste frage an dich ist: Warum machst du das mit??
Mir ist schon lange im bekanntenkreis aufgefallen, dass die männer nur noch den "hampelmann" spielen- warum??
Setze deiner frau grenzen- unterstütze nicht ihre bequemlichkeit!! Die frau hat EIN kind und das ist ihr schon zuviel?????
Bestehe auf dein Hobby!!
lg
Hallo,
ich mache das mit , weil mein Bild einer Partnerschaft und Familie darauf beruht, sich gegenseitig zu helfen , zu unterstützen und wünsche zu erfüllen.
Und, weil meine eigenen Eltern aus diversen Gründen nicht die Zeit für mich hatten, die ich aber gebraucht hätte.
Ich möchte hier ungerne die Rollenverteilungsdiskussion anstoßen, aber anscheinend sind viele Männer heute anders.
Ein Beispiel: ältere Kollegen berichten, als diese Elternzeit nehmen wollten wurden sie schief angeschaut. Heute wird man schief angeschaut, wenn man als Vater keine Elternzeit nimmt.