Wir sind seit 16 Jahren zusammen und seit 14 Jahren verheiratet, haben 4 Kinder und ein Haus. Als wir zusammenkamen war ich über 20 und sie war meine erste Freundin. Es ging dann alles recht schnell - erste Schwangerschaft nach 14 Monaten, dann gemeinsame Wohnung, bald darauf ein Haus und weitere Kinder - das meiste auf ihre Initiative hin. Bisher dachte ich, alles wäre ganz normal und harmonisch bei uns. Wenn es Probleme gab sagten meine Kumpels immer "Ja, die Weiber sind halt so... Da kannst nix machen. Immer schön nachgeben und abwarten bis sie sich beruhigt, usw..."
Von der Konstellation her bin ich der Hauptverdiener in Vollzeit, erledige aber auch vieles im Haushalt, z.B. koche ich nach der Arbeit, mache alle technischen Dinge und Reparaturen, bringe oft die Kinder ins Bett und komme auch mit dem Haushalt klar, wenn sie mal ein paar Tage wegfährt. Sie arbeitet halbtags und managed Schule und Hobbys der Kinder, saugt und macht die Wäsche. Fürs Putzen haben wir eine Putzfrau, denn "da sieht sie sich nicht" und auch in anderen Dingen empfinde ich meine Frau manchmal ganz schön verwöhnt. Sie steht z.B. auf Luxusprodukte, die eigentlich nicht in unserer Preisklasse liegen. Aber da ich der Typ Mann bin, der es immer versucht ihr recht zu machen, sage ich nichts, wenn mal wieder Pakete eintrudeln - bin also eigentlich ein typischer Nice Guy, sage so gut wie nie Nein und gebe ihr in den meisten Dingen recht. Was sie will, hat sie meistens bekommen. Falls nicht reagiert sie oft gekränkt. Das hat leider zur Folge, dass von mir wenig Initiative kommt - es ist ja dann doch nie recht. Seltene Situationen, in denen ich ein klares Nein von mir gab, wurden meist übergangen (z.B. als es darum ging, einen Hund anzuschaffen - ich wollte es nicht. Ratet mal, wer neben 4 Kindern auch noch einen Hund bekam).
Bei Streits (Ein paar mal pro Jahr, sie fängt an weil ihr an mir irgendwas nicht passt, z.B. "denke ich nicht mit", mache meine Aufgaben nicht fertig, komme nie mit eigenen Ideen, alles bleibt an ihr hängen, usw...) schlucke ich alles unerwidert runter und sie schweigt und ignoriert mich dann so lange, bis ich auf sie zugehe (sofern sie es zulässt, meist nicht vor 1-2 Tage danach). Bisher habe ich mich immer entschuldigt, auch wenn mir oft nicht klar war, was ich dieses mal verbrochen haben soll - das schien mir normal zu sein, die Kumpels sagen ja, bei ihnen wäre es genauso.
Aber irgendwie bin ich schon länger mit mir selbst und meinem Weichei-Verhalten unzufrieden, habe verschiedene Bücher zu dem Thema gelesen und beschlossen, mehr für mich einzustehen.
Ein weiterer Streit hatte zur Folge, dass ich mich nicht mehr entschuldigte, denn es war wirklich eine Lappalie, die sie mir ankreidete. Die Situation hält jetzt seit mehreren Wochen an. Ich habe das als Anlass genommen, mir Hilfe zu suchen und einen Berater für das "Nice Guy" Thema ausfindig gemacht. Habe mich auch sonst mit verschiedener Selbsthilfeliteratur intensiv in psychologische Themen eingelesen - arbeite derzeit das Innere Kind Thema an mir auf und versuche besseren Zugang zu meinen Gefühlen und Bedürfnissen zu finden - und ja, da gibt es noch ein paar Dinge zu tun. Dadurch und durch die Beratung habe ich gelernt, ihr in "Ich-Botschaften" mitteilen, dass es mir schlecht geht mit dieser schwelenden Situation. Habe das mehrfach in Angriff genommen, aber sie hat nur die Vorwürfe wiederholt und gemeint, wenn ich ein Problem habe soll ich halt an mir arbeiten. Dabei kristallisiert sich heraus, dass meine Gefühle meiner Frau herzlich egal zu sein scheinen. Irgendwie beschleicht mich der Verdacht, dass sie sich gar nicht in mich hineinversetzen kann und es bisher nur so "harmonisch" lief, weil sie immer bekommen hat was sie wollte. Auf die Frage wie sie sich fühlt kam nur: "Wieso? Ist doch alles gut bei uns?"
Nachdem sich die letzten Tage die schlechte Laune bei ihr etwas gelegt hatte, kam ich gestern mit einem Anliegen ums Eck, das ich schon eine Weile auf dem Schirm habe: Ich will das 3-Konten Modell einführen, so dass jeder zu gleichen Teilen für sich sparen kann und wir die gemeinsamen Ausgaben besser im Blick haben (Bisher haben wir 2 Konten, auf die auch beide Zugriff haben. Allerdings sind die Geldflüsse eher nach akutem Bedarf und die Konten meist am Ende des Monats leer...). Da ist sie schier geplatzt, hat mir Dinge an den Kopf geworfen, dass ich halt nicht mit Geld umgehen kann und auf zu großem Fuss lebe. Dabei bin ich doch derjenige, der die Situation für uns alle besser in den Griff bekommen möchte. Es fühlte sich für mich so an, als würde sie Angst haben, dass ich ihr den Zugriff auf mein Gehalt oder die Kontrolle wegnehmen. Obwohl ich diese Regelung mit dem Familienkonto und dem Taschengeld mehr als gerecht empfinde (deutlich gerechter als der jetzige Zustand). Heute ging die Diskussion weiter und am Ende fiel der Satz: "Jetzt dachte ich, wir waren auf dem Weg der Besserung und dann kommst du mit so einem Sch... daher. Das macht mir schlechte Laune." Allerdings hat es sich trotz der Angst gut angefühlt, klare Worte gefunden zu haben - da muss ich definitiv dranbleiben.
Alles in allem habe ich durch meine Versuche mich selbst besser zu verstehen den Eindruck, dass sie mindestens genausoviel Bedarf hätte, an sich zu arbeiten. Glaube aber nicht, dass sie das sehen will bzw. kann. Ob ich es wagen soll, eine Paartherapie vorzuschlagen? Ich bin an einem Punkt, wo ich im Rückblick unsere ganze Beziehung in Frage stelle: War es jemals Liebe oder wurde ich die ganze Zeit nur ausgenutzt? Wenn ich versuche in mich hineinzufühlen, ob ich noch etwas für sie empfinde, zweifle ich ob da jemals mehr war als das Gefühl, es einer bedürftigen Person immer Recht machen zu müssen - bin ich überhaupt fähig zu lieben? Ich habe gerade soviele Fragezeichen im Kopf, versuche eine klare Vision für mein Leben zu finden und was richtig ist. Wart ihr in einer vergleichbaren Situation? Was hat euch geholfen, euren Weg zu finden und wie habt ihr euch entschieden?
Liebt sie mich oder nur die Vorzüge, die ich biete?
Ehrlich gesagt bezweifel ich, dass du dir das richtige Forum dafür ausgesucht hast.
Hier schwirren zum Großteil Frauen umher, und man neigt dazu, völlig gleiche Themen bei unterschiedlichen Geschlechtern der TEs unterschiedlich zu bewerten - meistens zugunsten der Frauen. Männer haben hier oft das Nachsehen, auch wenn 20min. später eine Frau genau das gleiche schreibt und diese oft dazu ermutigt wird, sich bspw. zu trennen oder "mal auf den Tisch zu hauen", während dem Mann in gleicher Situation vorgeworfen wird ein egoistischer Arsch zu sein und seiner Frau gefälligst dankbar zu sein, für alles, was sie unlängst tut oder getan hat, auch wenn es einfach glasklar so ist, dass der Mann absolut im Recht ist.
Deswegen mein Rat: Such dir Hilfe bei einem Therapeuten (ich weiß nicht, was genau dieser "nice guy-Berater" ist...), ich glaube, da gibt es viel aufzuarbeiten und du wirst vermutlich öfter mal jemanden brauchen, der dir den Rücken stärkt...
Deine Frau hat jetzt fast Zweikampf Jahrzehnte alles gekriegt, was sie wollte, natürlich schreit sie nicht "juhu", wenn du das jetzt ändern willst. Aber mal im Ernst, schon allein beim Thema Hund hat sie dir doch deutlichst gezeigt, dass sie auf deine Meinung scheißt (sorry für die Ausdrucksweise, ist aber nunmal so).
Mein Mann ist genauso ein Ja-Sager wie du, und es fällt mir manchmal sehr schwer, dass nicht zu meinem Vorteil auszunutzen, da bin ich ganz ehrlich. Er selbst neigt noch immer dazu, bei allem nachzugeben oder jegliche Entscheidung an mich abzugeben, obwohl er sich genau deswegen von seiner Ex-Frau getrennt hat - die hats nämlich ähnlich wie deine Frau getrieben. Ich muss ihn oft daran erinnern, für sich einzustehen, auch wenn es einen Nachteil für mich bedeutet.
Du bist auf einem guten Weg. Ob es am Ende ein "happy end" gibt liegt allein an deiner Frau, aber wenn ihr die alleinige Macht und Kontrolle über alles wichtiger ist als du und deine Gefühle, dann wäre ich da an deiner Stelle auch nicht unbedingt traurig darüber. Aber der Kinder wegen würde ich alles versuchen, ob deine Frau das ebenso sieht wirst du merken...
Ich wünsche dir auf jeden Fall viel Glück, und lass dich von allem, was hier eventuell noch auf dich einprasselt nicht entmutigen 🍀
Keine Ahnung welche Beiträge du meinst? Ich denke die meisten die hier antworten geben sich viel Mühe. Finde deinen Beitrag ehrlich gesagt sehr abwertend gegenüber denen die hier antworten - was nicht immer Frauen sind.
Danke für deine Antwort. Auch wenn die bisherigen Reaktionen doch sehr konstruktiv und hilfreich sind, schimmert bei manchen durch auf was du anspielst.
Vielleicht habe ich mich etwas ungünstig ausgedrückt, aber der "Nice Guy" Berater ist ausgebildeter Gestalttherapeut und durchaus psychologisch bewandert.
Es steht außer Frage, das man jederzeit sein eigenes Leben (und alles was dazu gehört) auf den Prüfstand stellen sollte. Nur so kann man sich weiterentwickeln. Und ja, manchmal sind die Feststellungen dann unagenehm für einen selber, keine Frage.
Dem gegenüber steht allerdings, das man ganz genau hinschauen muß, welchem "Guru" man da folgen möchte. Jahrelang hast du auf den Quatsch deiner Kumpels gehört. Plötzlich beschäftigst du dich mit dem Gegenteil. Ich kann nur ahnen, auf welches Pferd du da gerade aufspringen möchtest und glaub mir, dein "Nice Guy Berater" quatscht genauso sinnloses Zeug, wie deine Kumpels früher. Du kommst gerade vom Regen in die Traufe, von einem Extrem ins andere.
Wenn du also festgestellt hast, das du dich verändern möchtest, das du das nicht alleine schaffst....okay. Wenn du festgestellt hast, das deine Beziehung in Schieflage geraten ist....okay. Alles kein Thema, aber bitte such dir dann neutrale (!) Hilfe/ Unterstützung um diese Punkte anzugehen udn Veränderungen herbeizuführen.
Ich habe mich als Frau auch schon mit dieser Welle der Männerrechtler auseinandergesetzt, viel darüber mit meinem Mann und männlichen Freunden gesprochen. Kein Mann in meinem Umfeld sieht darin die Lösung und da bin ich verdammt froh drüber!
Ok, zur Relativierung einiger Aussagen, die vielleicht etwas zu flapsig rüberkamen:
Wie oben erwähnt ist der Berater kein Guru, sondern psychologisch ausgebildeter Gestalttherapeut.
Mit Kumpels meinte ich in erster Linie befreundete Männer, allesamt verheiratete Familienväter - also keine Altledigen oder Ewige Singles, die keine Ahnung von Familie und Ehe haben.
Ich muss auch klarstellen, dass das "Nice Guy" Thema überhaupt nichts mit Männerrechtlern am Hut hat - das gleichnamige Buch "No more Mr Nice Guy" arbeitet mit psychologischen Erkenntnissen, die im Endeffekt auf den gleichen Ursprung zurückgehen, wie die Arbeit mit dem inneren Kind - problematische Verhaltensweisen, die man als Kind zu seinem Schutz verinnerlicht hat. Nur dass besagtes Buch eben hauptsächlich an Männer mit einer bestimmten Schutzstrategie (Ja-Sager) gerichtet ist und nicht ganz so allgemein und umfassend wie z.B. "Das Kind in dir muss Heimat finden".
Gut, das klingt ja schon etwas anders.
Stelle dein Leben auf den Prüfstand, aber bitte infomiere deine Frau darüber.
Sie kann dir eh nicht bei der Lösung helfen. Wenn du dich verändert hast, so richtig von Innen, dann wird du das auch nach Außen tragen können und dann wirst du dich mit dem heutigen Ansatz beschäftigen müssen. Noch ist es dafür zu früh....finde ich.
Aktuell glaube ich, das ihr den Blick füreinander und was jeder doch leistet verloren habt. Ihre Vorwürfe bringen mich darauf, die sind ja eher klassisch....aber da kann ich mir weitere Worte sparen, unten weiter stehen tolle Antworten zu dem Thema.
Hallo,
Ich glaube, es gibt gar nicht so wenige Ehemänner, die unter dem Pantoffel stehen und die sich und ihre eigenen Interessen völlig denen ihrer Frau und Familie untergeordnet haben. Sie verschwinden quasi als Individuum mit eigenen Ecken und Kanten und werden von der Frau nicht mehr als gleichberechtigter Partner wahrgenommen. In meinem Umfeld kenne ich da auch einige Exemplare.
Das Erkennen des eigenen Problems führt aber zum noch größeren Problem der Lösungssuche.
Versetze dich doch einmal in die Perspektive deiner Frau.
Welchen Grund hätte deine Frau, etwas an eurer eingespielten Partnerschaft von 16 Jahren zu ändern?
Die Antwort ist klar, sie hat überhaupt keinen Grund dazu, es läuft doch alles bestens für sie. Jeder deiner Versuche, als Partner auch deine eigenen Vorstellungen und Interessen einzubringen wird daher zunächst auf Widerstand von deiner Frau stoßen. Die Konflikte werden an Fahrt aufnehmen.
Mein Gefühl sagt mir, deine realistischen Chancen auf eine durchgreifende Veränderung eurer Beziehung, was das dein permanentes Nachgeben und Kapitulieren anbelangt, stehen schlecht bis sehr schlecht.
Du hast einfach zu viele Jahre die Verhältnisse so hingenommen, wie sie waren und deine Frau zu sehr daran gewöhnt. Sie wird sich nicht von ihren "Besitzständen" trennen wollen und diese eifersüchtig verteidigen.
Entweder du kapitulierst und ergibst dich auch der Kinder wegen in dein Schicksal. Oder du beginnst um deine Interessen zu kämpfen.
Dann würde ich aber die Wahrscheinlichkeit des Scheiterns eurer Beziehung bei gefühlt über 50% ansetzen.
In gewisser Weise könnte man auch von einer lose-lose Situation sprechen.
"Welchen Grund hätte deine Frau, etwas an eurer eingespielten Partnerschaft von 16 Jahren zu ändern?"
Ein Grund wäre, dass er so nicht glücklich ist. Eigentlich sollte sie als Partnerin ein Interesse daran haben, dass auch er glücklich und zufrieden ist. Irgendwie traurig, wenn dem Partner das egal ist.
Hallo
In diesem Beispiel hat deine Frau gezeigt, dass sie diejenige ist, die Panik schiebt: „… dass ich halt nicht mit Geld umgehen kann und auf zu großem Fuss lebe. Dabei bin ich doch derjenige, der die Situation für uns alle besser in den Griff bekommen möchte. Es fühlte sich für mich so an, als würde sie Angst haben, dass ich ihr den Zugriff auf mein Gehalt oder die Kontrolle wegnehmen.“
Und du hast ihre Reaktion korrekt aufgefasst. Zweifle nicht an deiner Wahrnehmung, nur weil andere (hier deine Frau) die Realität verdrehen. Kann es sein, dass du teilweise nicht einzuschätzen weisst, was richtig und was falsch ist? Das ist vielleicht etwas, was du bei dir als Persönlichkeitsfindung bei dir angehen möchtest.
Allgemein ist es heikel, dir pauschal zu raten, dass du auf den Tisch hauen sollst. Du hast nun mal „zugelassen“, dass sich gewisse Verhaltensweisen über die Jahre verfestigt haben. Es wird nicht von heute auf jetzt gehen, dass diese Gewohnheiten (im Verhalten dir gegenüber) sich ändern. Es wundert nicht, dass deine Frau gerade Resistenz zeigt. Es ist aber auch okay, dass du in Mini-Schritten einen Konsens herbeizuführen versuchst. Sie wird sich wohl denken, dass du demnächst einknicken wirst, und dass dies passiert, ist gut möglich. Bleibe trotzdem dran, den Konsens zu suchen und deine eigenen Bedürfnisse ernster zu nehmen. Du bist immerhin auch ein Vorbild für die Kinder. Wenn du das 3-Konten-Modell nicht jetzt (mental) durchzubringen vermagst, dann nimmst du beim nächsten Frustschub einen neuen Anlauf. Bald wird deine Frau realisieren, dass auch du deine Grenzen hast. Bereite dich langsam auf ein Donnerwetter vor und hab keine Angst. Es ist okay und gut, seine eigenen Grenzen abzustecken, solange andere nicht real darunter leiden. Gutes Durchhalten!
Ich würde an deiner Stelle die Paartherapie vorschlagen. Du bist unzufrieden und es klingt mir nicht danach als ob sich diese Situation so einfach lösen lässt.
Ich weiß ja nicht welche Art von Berater du dir da gesucht hast. Berater kann sich ja jeder schräge Vogel nennen der Geld machen will. Also da wäre ich vorsichtig.
Es klingt jetzt auch nicht danach als ob deine Frau sich daheim nicht einbringt usw. Immerhin geht sie halbtags arbeiten und managed den Hauptteil der Arbeit für vier Kinder. Das Pensum muss ja auch ordentlich sein.
Ich glaube ehrlich gesagt auch nicht, daß sie dich irgendwie bewusst ausnutzt oder so. Ich denke sie hat da eine komplett andere Perspektive darauf. Die Frage ist ja auch wie klar du in der Vergangenheit deine Wünsche kommuniziert hast. Ansonsten hat sie vielleicht einfach angenommen, dass ihre Wünsche auch deine sind.
In der Mitte des Lebens schaut man auch oft zurück und hinterfragt sich und das bisherige leben- vielleicht kommt das noch dazu. Mit der Betonung auf "erste Freundin" denkst du vielleicht auch, dass du sexuell irgendwie was verpasst hast und willst was nachholen? Das hätte mit deiner Frau dann aber gar nichts zu tun sondern nur mit dir.
Such dir einen professionellen Therapeuten und schlage die Paartherapie vor. Ihr habt vier Kinder und seit 16 Jahre zusammen. Das würde ich an deiner Stelle nicht einfach wegwerfen.
Hallo m.aroma,
sieht so aus, als redet ihr eigentlich nie miteinander. Und bevor ihr Kinder bekamt, hattet ihr nicht sonderlich viel Kennenlernzeit. Wir war sie denn da?
Es gibt wirklich einige Frauen, denen es nur um Geld und Familie mit Haus haben geht. Manche merken es sogar irgendwann selbst und verlassen wegen der neuen großen Liebe den ersten Mann... Die Männer tun mir extrem leid. Ich halte das für ein respektloses Verhalten.
Wir haben von Anfang an ein Dreikontensystem. Wenn ich mir vorstelle, wir hätten das nicht gehabt und mein Mann käme nach über 10 Jahren auf die Idee das einzuführen, dass er mir nicht mehr vertraut.
Geht es dir um die Gefühle zu einander? Dann würde ich auch nicht verstehen, warum plötzlich an den Finanzen was geändert werden soll.
Also Paartherapie geht natürlich, wenn die Frau mitmacht.
Mein Mann ist keine Wunscherfüllmaschine. Er hat aber von sich aus immer viel mitgeholfen in unserem Haushalt, vermutlich da er das zu Hause schon gemacht hat bei seinen Eltern. Das ließ irgendwann immer mehr nach (klar, ich war ja zu Hause mit den Kindern und habe das meiste gemacht...) und wenn er was machte, war es zunehmend mehr schlecht als recht. Dazu kam, dass er bei jeder "Kritik" ausgerastet ist, wenn ich das gleich gesagt habe. Dann hab ich es versucht für mich zu behalten etc. Also es endete damit, dass ich mich entweder trennen wollte oder mit ihm reden. Habe ihn aber durchaus geliebt, fühlte nur mich nicht geliebt, da ich hauptsächlich mich dann geliebt fühle, wenn mir jemand hilft.
Wir haben geredet und er hat es verstanden. Wenn wir nämlich Besuch hatten, hat er keinen Finger mehr gerührt. Der Besuch hatte mir mehr geholfen als er. er saß nur noch angewurzelt da und unterhielt sich. Sogar die Kinder hat er nicht besonders beachtet. Es war für mich unerträglich...
Also du kannst ja mal schauen, wie das bei euch so läuft...
und kennst du die fünf Sprachen der Liebe? Vielleicht fühlt sich deine Frau vor allem geliebt, wenn sie Geschenke bekommt?
Und was ist es bei dir, was brauchst du am meisten?
Vielleicht hilft es euch, darüber miteinander zu sprechen. Die Gefühlsebene, um die es doch eigentlich geht.
Alles Gute!
Ja, wirkliche, tiefe Kommunikation war glaube ich bei uns beiden nie richtig vorhanden - bei ihr geht es meist um materielles: Anschaffungen, Urlaub, Renovierung,... Ich bin sehr ruhig und in mich gekehrt, sage nicht was ich denke (aus Angst vor Ablehnung). Gefühle kann wohl von uns keiner so richtig kundtun - das zeigen auch meine kürzlichen Versuche, ihr meine (bisher noch sehr vage wahrnehmbaren) Gefühle mitzuteilen. Das kam bei ihr ja auch nicht wirklich an.
Was die Finanzen angeht, so leben wir trotz vernünftigem Einkommen immer nur von der Hand in den Mund. Ich habe zwar schon ein paar Mal angedeutet, dass wir mehr sparen und zurücklegen sollten - aber wenn ich es anspreche, bin ich der "Verschwenderische" und soll mich halt mal zusammenreißen, sie will jedenfalls keine Veränderung. Da half auch der Hinweis nicht, dass es doch der ganzen Familie hilft, wenn wir unsere Finanzen besser in den Griff bekommen.
Die 5 Sprachen der Liebe habe ich vor Jahren mal gelesen - danke dass du mich daran erinnerst, oft vergisst man das ja wieder, dass der andere ganz anders tickt.
Du bist auf dem richtigen Weg. Bleib dran und lass dich nicht kleiner machen als du bist!
Du wirst hart an dir arbeiten müssen. Aber wenn du dir es immer wieder vor Augen hältst, wie du die letzten Jahre augenscheinlich ausgenutzt wurdest (materiell und emotional), dann solltest du dir den Kampf wert sein.
Bleib hart. Bestehe auf dem Konto-Modell und sag ihr, dass sie einer Paartherapie zustimmen soll, wenn ihr auch nur ein Funke an euerer Ehe liegt.
Alles Gute!
Hi,
naja, was erwartest du denn? Ich finde deinen eingeschlagenen Weg gut und richtig, aber dass sie das stoisch hinnimmt, schließlich entwickelst du dich deutlich unbequemer für sie, davon ist ja nicht auszugehen. Jetzt gibt es halt Widerstände von ihrer Seite.
Ich glaube nicht, dass sie nur die Vorzüge liebt, aber ihr wart ja tatsächlich verdammt jung als ihr das große Programm gestartet habt, vielleicht ist sie noch nicht in der Erwachsenenwelt angekommen. Das ist jetzt hier natürlich sehr einseitig, weil deine Version, aber sie liest sich wie eine Tochter und nicht wie eine Ehefrau. Sie kann es wahrscheinlich nicht besser. Eine Paartherapie ist sicherlich nicht verkehrt.
vlg tina
du bist seit 14 Jahren ein Ja-sager und plötzlich hast du eine Meinung. Könnte schwierig werden,
wie alt ist deine Frau, du ist unter 40,
wenn ihr das nicht auf die Reihe bekommt, sehe ich euch spätenstens, wenn die Kinder grösser sind am Abgrund eurer Ehe.
Wie wäre es wenn ihr einen Sparvertrag einrichtet und darauf anspart!