Um den Mann "kämpfen" egoistisch?

Mein Mann war der Erste um den ich kämpfen musste und es hat sich gelohnt. Wir sind 12 Jahre glücklich und haben eine handvoll Kinder

Ich muss ehrlich sagen, dass ich sowas nicht kenne. Wenn jemand an mir kein Interesse hat dann hatte ich nie das Gefühl irgendwie "kämpfen" zu wollen. Ich bin dann vielleicht enttäuscht aber ich biete mich doch nicht an wie sauer Bier.

Egoistisch wäre für mich wenn es dir gar nicht um den Mann geht sondern nur um das Erfolgserlebnis ihn doch noch "rumgekriegt" zu haben obwohl dir nicht wirklich was an ihm liegt.

Hallo,
ich sehe es genauso wie du.
Hängt eine Geschichte daran wie zum Beispiel gemeinsame Kinder oder eine Ehe sehe ich das auch so, dass es was anderes ist.
Aber gerade wenn es so frisch ist, finde ich sollte man nicht umeinander kämpfen.

Es hat ja einen Grund weshalb der andere kein Interesse hat, und man sollte sich auch nicht "unter Wert verkaufen" und einer Person hinterherlaufen, die garkein Interesse hat.
Man hat doch jemanden verdient, der einen auch unbedingt möchte.

Ich denke auch dass man da ein ungleiches Verhältnis schafft wenn man am Anfang so hinterherläuft. Das heißt der andere hat sich sozusagen dann darauf eingelassen und gibt sich dann doch iiiirgendwie damit zu Frieden, und die andere Person muss dann immer alles versuchen damit es so bleibt. Damit sitzt einer irgendwie am längeren Hebel denke ich. Da könnte man dann schnell denken "Ok, das gefällt mir jetzt garnicht, ich hab dich aber trotzdem genommen obwohl ich ursprünglich nicht wollte, deshalb musst du es jetzt so und so machen damit ich bei dir bleibe".
Heißt natürlich nicht dass es immer so ablaufen muss, ich persönlich würde mich nur nicht diesem Risiko aussetzen mich in diese Position zu begeben.

Wiegesagt, ich denke jeder hat normalerweise jemanden verdient der sich auch sicher ist und einen genauso will.

Als egoistisch empfinde ich es nicht, sondern eher als nicht so durchdacht, denn will man wirklich so eine Beziehung führen?

Als ich meinen Mann kennenlernte wollte er generell keine Beziehung.
Irgendwas in mir hat aber gesagt "der ist es".
Dieses Empfinden in mir war einzigartig. Ich musste dran bleiben😁
Heute, 21 Jahre später und mit zwei Wunschkindern gesegnet, sind wir froh über meine Hartnäckigkeit von früher.
Manche muss man eben zu ihrem Glück "zwingen" 🤭

Eine liebe Freundin erzählte mir, wie sie zu ihrem zweiten Mann kam. Es war der beste Freund ihres früh verstorbenen Mannes, der sie umwarb. Sie selbst hatte kein gesteigertes Interesse an ihm. Er kämpfte mit allen Mitteln und hat sie buchstäblich "niedergeliebt", bis es auch bei ihr funkte. 😍 Sie wurden sehr glücklich miteinander.

Also ich kenne durchaus mehr Fälle, in denen eine Seite noch zögerlich war und einen "Schubs" brauchte....oder auch mehr😎.
Meist sind es Männer......
Würde ich kämpfen? Ja, durchaus, wenn irgendwie Aussicht auf Erfolg besteht und ich den Mann liebe. Für ein flüchtiges Internetdate sicher nicht, aber das ist für mich ohnehin nichts.
LG Moni

Ich finde man kann das nicht pauschal sagen oder pauschal übergriffig empfinden.
Mein Mann wollte auch erst keine Beziehung, das hatte wohl aber nicht mit mir als Person zu tun ( also in der Hinsicht das es nicht passt) sondern er hatte die Schnauze voll von Partnerschaft. Ich bin aber dran geblieben, weil ich der Meinung war es lohnt sich und heute sind wir viele Jahre zusammen + verheiratet. Manchmal braucht es vielleicht einen Schubser.
Umgekehrt war mir manchmal auch nicht bewusst dass der Mann der mich umwirbt ja doch attraktiv und nett ist, das kam manchmal auch erst auf den 2 Blick.

Wenn man nicht in einer Beziehung ist würde ich es akzeptieren und mich nicht weiter aufdrängen. Ich will ja nicht mit jemandem zusammenkommen der sich von Anfang an nicht sicher ist mit mir, das halte ich für keine gute Basis. In einer Beziehung sieht das für mich schon anders aus. Es gibt immer schlechte Zeiten wo man auch mal füreinander kämpfen muss. Leider werden Beziehungen auch oft zu schnell aufgegeben. Auch wenn vom Gegenüber mal nicht so viel zurückkommt. Ich habe die Einstellung dass ich das gebe was ich kann und wenn es nicht reicht, dann bin ich zumindest mit mir im Reinen und weiss dass ich alles versucht habe🤷‍♀️. Natürlich sollte man das nicht auf die Ewigkeit durchziehen. Aber teilweise steht einem auch das Ego im Weg.

Ich hab mich vor mehr als 10 Jahren mal sehr schnell und stark in einen Mann verliebt, der auch nach außen erstmal wenig Interesse an mir gezeigt hat. Ich fand ihn aber so toll, dass ich nicht locker gelassen habe, ich habe mich richtig "festgebissen". Er hat mir immer genug Häppchen hingeworfen, dass ich dran geblieben bin. Nach einem Jahr waren wir dann ein Paar. Er hat mir dann gesagt, dass er auch schon lange starke Gefühle für mich hatte, er sich aber aus Gründen X und Y eigentlich nicht auf mich einlassen wollte. Er meinte dann auch, ein Glück, dass ich drangeblieben bin. Sogar einige seiner Freunde haben mir erzählt, wie sehr er mich schon lange toll fand und dass sie froh für ihn sind, dass wir nun endlich zusammen sind. Naja, die Gründe X und Y fand ich ehrlich gesagt ziemlich schwachsinnig, und das hab ich ihm dann immer mehr übel genommen, dass er mich wegen sowas ein Jahr lang hat leiden lassen. Die Beziehung hat nicht lange gehalten. Rückblickend ist es einfach keine gute Idee gewesen und ich würde es nicht mehr machen. Wenn man alleine so kämpfen muss, hat derjenige entweder wirklich kein Interesse oder er will mich "eigentlich", hat aber Probleme, die ich nicht zu meinen machen will.