Nach fast 7 Jahren Beziehung bin ich bei meinem Freund eingezogen und was soll ich sagen? Ich wusste, dass es nicht leicht wird. Ich hatte vorher 18 Jahre allein mit meiner Tochter gelebt...unabhängig, selbstständig. Aber wir hatten beide auf diesen Tag hingefiebert. Und jetzt....liege ich allein in meinem Zimmer. Völlig desilussioniert...einsam und verzweifelt. Zu erwarten war, dass es Probleme gibt, Kompromisse einzugehen und sich auf din Zusammenleben zu zweit einzustellen. Unerwartet war, dass sein 12 jähriger Sohn spontan bei uns einzieht. Mama hatte halt was verboten oder gemeckert, man weiß es nicht. Ich weiß es sowieso nicht, denn mich geht es ja nichts an. Wielange er bleibt, ich weiß es nicht...es geht nich ja nichts an. Er ist total unerzogen, kennt keine Grenzen und macht was er will. Ich kenne das so nicht...habe eine 19 jährige Tochter mit der es nie nennenswerte Probleme gab. Jetzt bin ich hier, es gibt manchmal laute, aggressive Situationen zwischen meinem Freund und seinem Sohn, die mich extrem belasten. Wenn ich das zur Sprache bringe, wird mir gesagt, dass mich das doch gar nicht betrifft....liege ja nur direkt nebenan...ich hab meinem Freund gesagt,dass ich darüber nachdenke auszuziehen weil ich damit nicht klar komme. Erst war er sehr verständnisvoll und hat auch eingestanden, dass er selbst überfordert ist. Doch je mehr wir darüber reden, desto schlimmer wird es. Ich hab ihm auch gesagt, dass ich Angst hab meine ehrliche Meinung zu sagen. Es ist schließlich sein Haus in das ich eingezogen bin. Er meinte, er würde niemals sagen dass ich gehen soll oder mich rausschmeißen. Heute Abend ging es wieder um das Thema. Auf einmal brüllt er mich an, ich sollte raus gehen...also aus unserem Schlafzimmer...ich kann gar nicht beschreiben, wie sich das angefühlt hat. Angeblich ist das ja unser Haus, also auch unser Schlafzimmer. Ich hab alles für ihn aufgegeben. Meine Wohnung, in der ich 15 Jahre lang mit meiner Tochter ein Zuhause, ein Nest hatte. Bin 40 km von zuhause weg, hab mir hier bei ihm einen Job gesucht...und jetzt das. Ich möchte eigentlich nur noch nach Hause...aber ich hab ja nicht maö mehr Möbel weil ich alles für ein gemeinsames Zuhause zurück gelassen habe. Ich bin so verzweifelt.
Es ist soweit
Wenn der eine Partner Kinder hat, muss man sie akzeptieren. Auch das Zusammenleben mit ihnen. Auch wenn das so nicht geplant war. Da ihr zusammen lebt, solltest du auch die Autorität haben, mitzuerziehen.
Sprich mit deinem Freund, dass du nie wieder aus einem Zimmer oder gar dem Haus rausgeworfen werden willst und erkläre ihm, welche Gefühle das in dir auslöst.
Und redet über den Jungen, wie du dich bei der Erziehung einbringen kannst. Aber nicht darüber, dass du ihn nicht dahaben willst. Denn er gehört zu deinem Partner. Dass er ausgeflippt ist, kann ich bei dem Thema und deinem Unmut darüber, dass sein Sohn bei euch wohnt, schon verstehen.
Im Idealfall wachst ihr zu einer Familie zusammen. Hältst du das wirklich nicht aus, versuche es wenigstens ein paar Monate oder ein Jahr lang.
Wenn man so lange alleine gelebt hat, dann ist die Umstellung massiv, das ist einfach so. Ich finde auch, das man den Partner erst dann richtig kennenlernt. Erschwerend kommt bei euch hinzu, das du in sein Haus eingezogen bist....das ist per se schon mal eine Schieflage, die aber nicht unbedingt zum Problem werden muß.
Das sich die Situation mit dem Sohn auch grundlegend ändern kann, das sollte man im Vorfeld wirklich auf dem Schirm haben. Und das da Unterschiede im Verhalten, Erziehung sind, das ist logisch.
Was ich damit sagen will, ihr braucht eigentlich Zeit, die ihr nicht bekommen habt. Und ja, ich würde mich da beim Sohn wirklich erstmal zurückhalten. Wem nützen denn stundenlange Gespräche, wo es aktuell nun mal keine Lösung gibt. Auch das braucht alles Zeit.
Und die solltet ihr alle (!) euch einfach geben.
Hallo,
ich sehe da mehrere Aspekte:
Grundsätzlich ist es bestimmt immer schwierig,sich nach so langer Zeit wieder auf einen Partner einzulassen und neu anzufangen. Ich verstehe es so, dass Du eigentlich vorher eine gute Zeit mit Deiner Tochter hattest.
Vielleicht fehlt sie Dir zusätzlich zu den Belastungen jetzt? Sie ist ja auch noch sehr jung, um ganz weg zu sein.
Ich kann total verstehen, dass der Einzug des Sohnes, mit dem du nicht gerechnet hast, für Dich sehr schwierig ist. Vor allem wenn Du keine Rechte hast. Da das ja wahrscheinlich so bleibt, ist das für mich die Frage, ob sich die Zustände mit dem Kind so verändern lassen dass auch du dich wohl fühlst. Es ist ja schon was anderes, eine Beziehung zu haben, wo das Kind vielleicht wöchentlich da ist als wenn es ganz bei euch wohnt.
Ich denke du hast aktuell Heimweh nach Deinem alten Leben, mit gemütlicher Wohnung, der problemlosen Tochter und dem gewohnten Umfeld. So wie ich es verstehe, gibt es aber kein wirkliches Zurück. Nur die Möglichkeit, etwas Neues aufzubauen wo du dich wohlfühlst. Sprich das an, vielleicht geht es mit Deinem Partner, setze dir eine Frist und wenn es dann nicht klappt, plane neu. Letztlich hast Du alle Freiheiten dieser Welt und daran solltest du denken.
Liebe Grüße
Na, da scheint sich gerade etwas hochgeschaukelt zu haben. Dass dir das plötzliche Patchworkleben nicht schmeckt, verstehe ich, war aber bei einem Jungen, der gerade in die Pubertät eintritt, nicht soo schwierig zu antizipieren. Rauft euch beide zusammen und redet. Stell dir für alle Fälle auch einen Plan B auf. Ohne Stress und Panik, einfach mal schauen, was deine Optionen wären, falls ihr euch nun doch trennen würdet. Die 40km schaffst du im blödesten Fall genauso zurück wie du hergekommen bist - das ist keine Distanz.
Ich verstehe, was du meinst. Du fühlst dich heimatlos und als Gast und nicht so, als wäre es jetzt auch „dein zu Hause“.
Vermutlich hätte das sogar im Optimalfall Zeit gebraucht. Einfach weil nichts von dir ist, scheinbar. Du hast nichts mitgebracht und bist in ein bestehendes Umfeld gekommen, das ist einfach immer (!) schwierig!
Vielleicht kannst du dir ja mal überlegen, was du bräuchtest, damit du dich wohler fühlst und dann schreibst du das auf. Welche Regeln täten dir gut? Und dann geht sie gemeinsam durch. Was könnt ihr verbindlich für alle festlegen?
Wenn du aber nicht bleiben möchtest - dann geh. Du hast ja schon mal einen Wechsel geschafft, dann schaffst du es jetzt auch noch einmal. Und Möbel bekommt man zusammen, daran soll es nicht scheitern ;)
Der Junge ist zwölf und pubertiert. Noch dazu scheint die Familiensituation keine stabile zu sein und du kannst ihn wohl auch nicht besonders leiden was er vermutlich mitbekommt. Das kommt erschwerend hinzu.
Wäre dein Mann bereit sich Hilfe zu suchen Erziehungsberatung usw.?
Ansonsten weiß ich nicht worüber ihr gesprochen habt. Wenn es ständig um den Sohn geht und du den am liebsten los werden willst dann wird das halt schwierig. Es ist sein Kind. Wenn das bei deiner Tochter alles so glatt lief ja schön für dich aber Pubertät ist halt nicht immer einfach.
Es tut mir wirklich leid, dass Du Dich so schlecht fühlst. Ich hoffe es geht Dir heute morgen wieder etwas besser. Ich kann Dich gut verstehen. Du hast die Jahre harmonisch mit Deiner Tochter zusammengelebt. Selbst das zusammenziehen mit dem Partner ist ja schon eine Herausforderung, aber dann noch mit einem pubertären Sohn unerwartet ist besonders schwer. Vor allem wenn der Tonfall zwischen Sohn und Vater viel aggressiver und härter ist als Du es von Dir und Deiner Tochter kennst. Ich bin auch ein sehr ruhiger Mensch und habe meine beiden Kinder auch so erzogen. Bei uns ist es auch sehr harmonisch. Mein neuer Partner ist auch manchmal sehr laut und aufbrausend. Als wir zusammengezogen sind hat das auch oft zu Streit geführt. ich habe ihm mehrfach erklärt, dass ich mit solchen Umgangsarten überhaupt nicht umgehen kann und es auch nicht in meiner Familie dulde. Meistens zeigen sich diese Charaktereigenschaften erst im Alltag. Vorher habe ich das nie mitbekommen.
Ich hab ihm aber auch ganz klar gemacht, dass wenn wir zusammenleben wollen wir über alles reden können, aber in einem respektvollen Ton. Es hat sich deutlich gebessert, aber ab und zu passiert es doch wieder das er ausfällig wird und rumbrüllt oder mich beleidigt, dann setze ich ihn direkt auf den Pott und sage ihm, dass er wieder ausziehen kann.
Such noch mal ein ruhiges Gespräch mit ihm, erkläre ihm wie du dich fühlst und das es dir im Moment schlecht geht. Benenne die Dinge direkt die dich stören, damit du sehen kannst ob sich im Nachgang etwas ändert. Ich würde ihm auch klar machen, dass wenn sich an der Situation und am Umgangston nichts ändert, du lieber wieder ausziehst. Und ganz ehrlich, das würde ich auch tun.
Kompromisse sind okay, aber wenn man nur noch unglücklich ist, dann ist das nicht gut.
Ich wünsche Dir/Euch alles Gute und hoffe das es sich zum Guten wendet.