Ein anderer Mensch nach Pille absetzen?

Liebes Forum ,
Ich wende mich an euch weil ich einfach nichtmehr weiter weiß.

Ich und meine Frau sind seid 9 Jahren zusammen und vor anderthalb Jahren haben wir glücklich geheiratet. Klar , nach 9 Jahren sind wir zwar nichtmehr extrem verliebt aber es ist dennoch eine starke Patnerschaft mit sehr sehr wenig streit.

Wir beide sind in unseren mitte 20er Jahren und haben uns schon öffters gesagt das wir gemeinsam Kinder haben wollen.
Den letzten September war es dann soweit.
Wir hatten einen richtig schönen Urlaub wo wir uns drauf einigten das sie nach dem Urlaub die Pille absetzen solle . Bis der Körper wieder erhollt ist und für ein Kind bereit ist dauert es ja nochmals ein Jahr.
Gesagt , getan……………

Und jetzt fängt es an……
Sie nahm die Pille 11 Jahre !!!
Ich wusste da noch nicht was die Pille beim absetzen anrichten kann.

Nach zwei Wochen bemerkte ich das sie ein bischen genervt war . Ich dachte mir nichts dabei. Villeicht hatte sie einfach nur eine schlechte Woche. Auch die Tage darauf war sie so . Als ich sie fragte was los seih . Meinte sie das nichts besonderes ist.

Nach der 4 Woche kamm ich eines Tages von der Arbeit , setzte mich neben sie um sie zu begrüßen mit einem Kuss …….. doch sie ging nach hinten und sagte „ lass“.
Ich war geschockt. Ich fragte was los seih ….Und dann brach sie in Tränen aus.
Sie sagte das sie sich komplett leer fühle. Und nimanden mehr sehen will.
Sie seih den ganzen Tag nur noch genervt . Von allen . Sogar ihrer Mutter.

Sie zog sich ab da an jeden Tag in dunkle Schlafzimmer zurück bis zu 30 std.
Sie Aß nichts mehr weil sie davon nurnoch durchfall bekamm. Meine Nähe wollte sie erst recht nicht . Kamm ich ins Schlafzimmer, ging sie raus.
Ich wusste ich musste jetzt sofort einen Frauenarzt termin machen weil das mal überhaupt nicht normal war .

Sie wurde immer komischer . Sie machte nicht mehr sauber , kochte nichts und hatte nichtmal mehr Interesse an unserer Katze .
( nicht falsch verstehen, wir teilen uns die Hausarbeit zu zweit auf) nur jetzt machte sie garnichts mehr.

Nochmal zwei Wochen später wurde aus ihrer trauer eher eine Ignoranz.
Es gab ab jetzt keine Sätze mehr wie „ ich liebe dich“ oder „ pass auf dich auf.
Ihr müsst wissen das wir uns solche Sätze davor jeden Tag mehrere male gesagt haben .

Egal was ich sie mittlerweile frage, sie füllt sich nur noch genervt von mir und sagt mir ins gesicht das sie für mich nichts mehr fühlt. Es ist schon soweit gekommen das sie seid 1 Woche bei ihrer Mutter wohnt und nach Wohnungen sucht. ( Ihrer mutter darf sie auch nichts fragen sonst ist sie auch auf die Mutter sauer. So war sie noch nie)

Sie ignoriert mich auch nur noch und schreibt mir nichtmals mehr :/ ich drehe hier echt langsam durch.
Sie schreibt mir Sätze wie „ich möchte einfach alleine sein und auf mich klar kommen. Ich muss heilen“
Zur arbeit geht sie weil sie sagt das sie sich dort gut verstellen kann und sie keiner fragt wie es ihr wirklich geht.
Ich und auch ihrer Mutter wissen nichtmehr weiter .
Diese frau ist einfach nichtmehr die die sie mal war :( Ich komme wie gesagt überhaupt nicht an sie ran. Sobald ich ihr schreibe fragt sie mich warum ich sie nicht einfach in ruhe lassen kann. Aus Angst das sie mich hassen könnte lass ich es dann.

Meine Frage an euch.
Werden die Gefühle zu mir wider kommen? Und wird sie wieder normal oder bleibt sie jetzt so kalt für immer ? Wie lange kann so etwas dauern? Ich vermisse sie jeden Tag und würde sie so gerne wieder sehen aber sie will einfach nicht . Ich hab so Angst verdammt. Auch das sie ausziehen möchte gefällt mir ganicht weil ich Angst dafor habe das sie sich noch weiter entfernt . Oder hab ich sie schon bereits verloren ? Es kann doch nicht sein das alles perfekt ist und plötzlich ändert sich ein Mensch um 180grad.
Glaubt mir , meine Frau ist eigentlich so eine Liebe und einfühlsame Frau :(

Der Artzt hat ein großes Blutbild genommen und wir haben erst in 2 Wochen ein weiteren Termin.
Könnt ihr mir mehr sagen? Ich verzweifle jeden Tag ein Stück mehr .
Was soll ich tuhen ?

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Deine Frau sagt dir ja eigentlich schon, was sie braucht: "Ich möchte einfach allein sein und auf mich klar kommen. Ich muss heilen."

Ich vermute, sie realisiert nun schockartig, was die Pille ihr angetan hat. Was ihr dadurch genommen wurde an Gefühlen und an Reifung und Entwicklung. Und was sie dadurch jetzt blitzartig nachholen muss mit Mitte 20. Fühlt sich überfordert davon, und überrollt von all den Gefühlen, die damit einhergehen.

Leider leben wir immer noch in einer sehr frauenfeindlichen Gesellschaft, die alle frauenbezogenen Themen abwertet und das Wertvolle in ihnen nicht sieht. Die meint, man könne den natürlichen weiblichen Zyklus einfach so abschalten, mitten in der Pubertät, nur damit ungeschützter Sex möglich ist. Und die damit speziell jungen Mädchen und Frauen ganz wichtige Teile der Erfahrung ihres Weiblich-Seins nimmt!

Ich habe selbst von 20 bis 24 die Pille genommen und ähnliche Erfahrungen gemacht, als ich sie abgesetzt habe. Meine damalige Beziehung ist übrigens in die Brüche gegangen. Das muss bei euch aber nicht so sein.

Hier ein paar Hinweise, die euch vielleicht helfen könnten:

1) Als ich damals die Pille abgesetzt habe und durch dieses körperliche (ich erinnere mich immer noch an die furchtbar entsetzlichen Schmerzen des ersten richtigen Eisprungs danach) und emotionale Chaos gehen musste und langsam realisiert habe, was die Pille mir genommen hat, weißt du, was ich mir da von meinem Partner gewünscht hätte? Liebe und Verständnis. Angenommen werden mit all meinen Seiten und mit meinem Zyklus und seinen Schwankungen, mit meinen wechselnden Emotionen, die ich erst kennen lernen musste (z.B. ist eine Frau natürlicherweise zum Eisprung viel anhänglicher, kuscheliger, friedvoller und harmoniebedürftiger und auch interessierter an Sex als kurz vor der Menstruation). Und ich hätte mir Anerkennung gewünscht für dieses unglaubliche Opfer, das ich jahrelang (!!) in unserer Beziehung vollbracht habe, dadurch, dass ich es auf mich genommen habe, die Pille zu nehmen. Während mein Partner ganz er selbst sein durfte, frei von Hormonen, habe ich jahrelang ein Medikament genommen, dass mir 24 Stunden am Tag weite Teile meiner Persönlichkeit genommen und außerdem mein Sexualempfinden massiv eingeschränkt hat (den Unterschied habe ich auch danach erst so richtig gemerkt). Ich hätte mir ein "Danke" dafür gewünscht und ein "Tut mir leid, zu sehen, was dir das angetan hat... das hätte ich nie gewollt, wenn ich das gewusst hätte". Leider ist von ihm nichts derartiges gekommen.

2) Gib ihr Zeit, bei sich selbst anzukommen und ihren Zyklus und ihre eigentliche Persönlichkeit kennen zu lernen. Der weibliche Zyklus ist so etwas Essentielles für eine Frau, der sie dabei unterstützt, mit sich in Kontakt zu kommen. Und wenn man sich darauf einlässt, ist viel Weisheit darin, durch die unterschiedlichen emotionalen und körperlichen Phasen zu gehen, jeden Monat wieder, und dadurch über die Zeit zu erkennen, wie man zu den verschiedenen Themen im Leben steht. Aber für sie ist das ganz neu! Und verunsichernd! Sie war ein Teenager, als ihr dieses Instrument genommen wurde, und nun ist sie Mitte 20. Sie braucht Zeit, sich damit neu kennen zu lernen und zu lernen, mit den neuen, ihren echten, Emotionen, umzugehen. Das heißt nicht, dass sie unbedingt abweisend bleiben wird... aber sie muss erst lernen, sich neu zu finden, und aufzuholen, was die Pille ihr genommen hat. Und wahrscheinlich versteht sie selbst gar nicht, was los ist, eben, weil unsere Gesellschaft so frauenfeindlich ist und die meisten Mädchen null auf diese Themen vorbereitet und gut dabei begleitet werden. Auch körperlich muss sich alles erst einspielen.

Zusammenfassend: so, "wie die, die sie mal war" wird sie ohne Pille wohl nicht mehr werden. Denn die Pille hat viel von ihrer wahren Persönlichkeit unterdrückt. Aber das, was du jetzt von ihr siehst, ist auch nicht ihre wahre Persönlichkeit. Das ist sie, in der Umstellung, geschockt und überwältigt, und als eine, die sich in ihrer Weiblichkeit erst neu finden muss. Zu ihrer wahren Persönlichkeit kann sie in den nächsten Monaten und Jahren finden. Gib ihr Zeit.

Ob sie, wenn sie sich gefunden hat, körperlich und emotional noch auf dich steht, hat möglicherweise auch damit zu tun, ob ihr euch ohne Pille kennen gelernt habt - leider dreht die Pille um, auf welche Männer Frauen biologisch stehen (natürlicherweise stehen Frauen auf Männer, die sich genetisch möglichst von ihnen unterscheiden, weil das den gemeinsamen Kindern die besten Chancen bietet - unter der Pille hingegen stehen sie auf Männer, die ihnen genetisch ähnlich sind... dazu findest du viel im Internet, wenn du recherchierst). Und letztendlich ist es eine Entwicklungsaufgabe und ein Test, die, wenn ihr sie schafft, eure Beziehung auch nochmal stärker und tragfähiger machen kann - eine gute Basis für gemeinsame Kinder. Alles Gute!

PS: Und ja, in meinen Augen und nach meiner eigenen Erfahrung - und der vieler anderen Frauen, siehe auch die anderen Kommentare hier - ist die Pille ein Teufelszeug und ich werde meine Tochter viel sorgfältiger davor warnen und aufklären, den Nutzen und die massiven Risiken, vor allem psychisch, viel deutlicher abzuwägen, als ich es getan habe. Zum Glück tut sich da mittlerweile auch in der Gesellschaft einiges und viele junge Menschen werden viel kritischer der Pille gegenüber. Als ich 20 war, war das leider noch kaum der Fall.

Bearbeitet von Eternal-Hope
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Beste Antwort und alles gesagt!!

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Darf ich fragen warum eure Bezihung dann kaputt ging?
War es wegen dem fehlendem Verständnis?

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Das Absetzen der Pille kann VIEL anrichten. Lies dir Beiträge im Netz durch, es gibt viele Erfahrungsberichte.
Es tut mir sehr leid, was da bei euch passiert.
Die Pille greift enorm in den Hormonhaushalt eines Menschen ein und lässt ihn verändern. Auf diese Risiken wird man beim Frauenarzt natürlich nicht hingewiesen.
So heftig, wie bei deiner Frau habe ich es noch nicht erlebt, nein. Eher geschwächter.

Mittlerweile ist bekannter, was die Pille anrichtet und viele Menschen greifen zu Alternativprodukten.
Was bei euch passiert ist unfassbar traurig, wirklich.

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Hi,
Mein Erster Gedanke : deine Frau hat eine depressive Episode und das sollte so schnell wie möglich beim Arzt abgeklärt werden !
Das zurück ziehen, keine Gefühle mehr haben alles was du beschreibst passt wie die Faust aufs Auge.
Bedräng sie nicht, sie ist bei ihrer Mama in Guten Händen Kommuniziere mit deiner Schwiegermama, vielleicht. Findet sie doch noch einen kleinen Draht zu ihrer Tochter.
Es sollte sich auf jeden Fall ein Psychollge mal dem ganzen annehmen.

Durch die Hormlne der Pille kann das kann ich mir vorstellen auch kommen, ich hatte das noch nie im Bezug auf die Pille deswegen kann ich dir nicht zu 100% weiter helfen. Kann mir nur vorstellen das es bei manchen Frauen beim absetzen der Pille depressive Verstimmungen aufkommen können.
Das sollte aber denke ich nach 2-3 Monaten gegessen sein......🤔
Schätze eher das deine Frau evtl. Vorher schon leicht depressiv war, das muss man auch nicht wirklich merken, und dann durch das absetzen es richtig rausgeschmossen ist.

Sie sollte sich Hilfe holen.

Ach ja SIE muss es wollen, wenn ihr sie dazu quasi zwingt geht es nach hinten los.

LG und alles Gute

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Das mit den Depressionen habe ich auch gedacht… aber dann ist die Frage : „ warum ist sie größtenteils nur zu den engsten Leuten so. Bei anderen ist die normal

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Ich habe auch immer wieder Depressionen. Und außerhalb von zu Hause weiß keiner was davon. Da funktioniere und kompensiere ich. Wenn ich dann zu Hause bin, bricht alles hervor.
Also, ich bin mir bei der Beschreibung fast schon sicher (so sicher wie eine Ferndiagnose sein kann), dass sie Depressionen hat.
Wenn ihr Mitte 20 seid und sie seid 11 Jahren die Pille nimmt, konnte sich ihr Hormonhaushalt vermutlich nie normal entwickeln.
Ich drücke euch die Daumen, dass es ihr bald wieder besser geht.

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Ach je... das ist furchtbar.

Die Pille kann viel anrichten.
Bei mir war es auch psychisch belastetend allerdings schon während der Pilleneinnahme, und nicht ganz so stark wie bei deiner Frau. Nach Absetzen wars nach 1-1,5 monaten wieder eingependelt.

Bei mir hat aber auch ein Trauma mitgewirkt, vielleicht wirkt bei deiner Frau ebenfalls eine Depression oder ähnliches mit rein, is schon sehr heftig.

Aber was du tun kannst? Schwer. Füße still halten. Sie soll wissen, dass sie jederzeit auf dich zukommen kann und du "auf sie wartest" bis sie weiß was los ist. Bedrängen und immer wieder schreiben/anrufen kann es noch schlimmer machen. Ich glaub da brauchst du sehr gutes Fingerspitzengefühl wieviel und welcher Kontakt gut ist.

Ich drück euch alle Daumen!

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Hallo
Was du gerade erlebst tut mir sehr leid.

Wir die anderen schon schreiben, wirkt die Pille auf den Hormonhaushalt.

Bei mir war es andersrum. Mit Pille war ich wie unter einer Glocke und habe meine Gefühle gar nicht richtig gespürrt, alles war gedämpft. Nach dem absetzen der Pille war es bei mir so das ich wie aufgetaut bin. Ich habe wieder gefühlt und meine Stimmung wieder wahrgenommen. War wieder empathisxher.

Ja ich hsbe jetzt stimmungstiefs wenn der Eisprung oder die periode sind. Aber ich nehme das gerne in Kauf und werde keine Pille mehr nehmen, auch wenn wir keinen kinderwunsch mehr haben

Meine Frauenärztin meinte das alles in allen Richtungen emotional möglich ist.

Ich würde wenn ich du wäre deiner Frau quch klar sagen das du für sie da bist und auf sie wartest. Aber zu sehr bedrängen, auxh wenn du Sehnsucht hast, wird wohl eher nach hinten los gehen

LG

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Ach, interessant. Bei mir war es ganz genauso. Ich hatte immer den Eindruck, dass die Pille bei mir wie Antidepressiva wirkt. In der Vergangenheit habe ich es mal nehmen müssen und das wirkte nämlich auch so. Ich dachte immer, ich wäre die einzige.

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Nein mit Sicherheit sind wir nicht die einzigen.

Ich weiß das auf einmal wieder alles so viel intensiver war, egal ob Freud oder Leid. Wenn ich mich geärgert habe dann wieder richtig. Wenn ich mich gefreut habe dann aus ganzer Seele. ...
Launischer bin ich ohne Pille auch.

Das nehmen mein Partner und ich aber gerne hin. Auch körperlich fühle ich mich ohne Pille besser, Berührungen sind intensiver.

Es war irgendwie wie aus einer Trance aufwachen.

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Ich habe nach absetzen der Pille wegen Ss.meine Familie nach 15!! Jahren hingeschmissen . Danach wieder Pille eingenommen weil
Neuer Partner, nach 5 Jahren wieder Pille abgesetzt Partnerschaft wieder kaputt! Jedesmal eine massive Wesensveränderung.Müde faul schlecht gelaunt traurig gereizt.
Egoistisch fremdverliebt mit dem eigenen Partner unzufrieden und zerstörerisch unterwegs in Bezug auf den Partner.
Zufall ? Keine Ahnung....

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Ok…. Das klingt hart …. Nach 15 Jahren ??
Was ist das gür ein Teufelszeug???
Das müsste Illegal sein !!!

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Aber man macht Milliarden Profit damit.

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Also ich kann dir auch nur sagen, dass es gut ist, dass ihr schon mal beim Arzt wart. Das ist auf jeden Fall der erste Schritt.

Nachdem ich die Pille abgesetzt hatte, kamen schlimme depressive Phasen bei mir durch, weil der Körper auf einmal mit dem Zyklus klar kommen musste. Das ging echt tief und hat echt lange gedauert. Alltag habe ich auch hin bekommen, aber zu Hause konnte ich man mich vergessen. Also habe in diesen Phasen auch was geschafft, aber es war teilweise sehr anstrengend.

Heute weiß ich, dass wenn nach der Pille der Zyklus rein haut alle Mangel Erscheinungen rein hauen. Lese dir mal pms bzw. Pmds durch. Das sind Ungleichgewichte in den Hormonen, die einen richtig runter hauen kann. Es hat 10 Jahre gedauert bis ich verstanden habe, wo genau nun das Problem bei mir liegt. Die Ärzte hatten leider bei mir damit Probleme es genau zu erkennen. Seitdem ich meinen Körper im Griff habe, bin ich ein ausgeglichener Mensch.
Also warte den Arzt ab und hoffe, dass bei euch die Lösung einfacher ist.
Ich bin seitdem auch kein Fan der Pille, weil es echt andere Probleme überdecken kann, die dann nicht behandelt werden ordentlich.

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Meinem Mann und mir gings ähnlich wie euch als wir das Thema Kinderwunsch angehen wollten.
Ich hab bereits relativ früh die Pille bekommen, da mein damaliger Frauenarzt meiner Familie und mir Angst gemacht hatte, dass ich nicht mehr schwanger werden könnte, wenn man meine damaligen Beschwerden nicht durch die Pille unterdrückt.
Letztendlich hab ich insgesamt 16 Jahre hormonell verhütet, bis mein Mann und ich das Thema Kinderwunsch angegangen sind. Das Thema war bei uns allgemein schwieriger.
Allerdings hab ich selbst sehr schnell gemerkt, dass ich
a) sehr leicht reizbar geworden bin, vor allem zyklusabhängig
b) die Schmerzen wieder stark zurück gekommen sind, weshalb ich oft einfach auch handlungsunfähig war während der Periode
c) ich sehr starke Selbstzweifel entwickelt habe, da ich einfach auch stark an Gewicht zugenommen habe

Der Kinderwunsch ist nicht abgeschlossen, daher müssen mein Mann und ich da durch. Nach mittlerweile 3 Jahren haben wir aber unseren Weg gefunden, wie wir damit besser umgehen können.
Ich warne ihn vor, wenn ich selbst merke, dass die Anspannung zyklusbedingt wieder steigt. Und er hat gelernt, dass er nicht alles ernst nehmen darf, wenn ich mal wieder unbewusst Streit suche.
Wir reden viel über das Thema. Das hilft oftmals, dass wir die Situation im Vorfeld deeskalieren können.

Eine Erfahrung, die wir aber über die Zeit gemacht haben, das Thema wird von Ärzten tendenziell nicht ernst genommen. Erst in der Kinderwunschklinik hat man darauf genauer geschaut und letztendlich indirekt bestätigt, dass die Pille mein hormonelles Ungleichgewicht jahrelang unterdrückt hat und es mir vermutlich deswegen damit einfach "besser" ging.

Interessanterweise haben wir die Feststellung gemacht, dass ich dafür in der Schwangerschaft selbst unglaublich ausgeglichen bin. Während andere Männer unter den Schwangerschaftshormonen leiden müssen, bleibt meinem Mann das vollkommen erspart ;)
Vielleicht ist das auch ein kleiner Lichtblick für euch.

Alles Gute!

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Stimmt, in der Schwangerschaft war ich auch ausgeglichener als vorher, es war ein Segen nicht dem Zyklus ausgesetzt zu sein.

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Ich reihe mich ein: was die Pille anrichtet wurde mir auch erst nach dem Absetzen nach 5 Jahren bewusst. Es ist unverantwortlich, wie wenig junge Frauen aufgeklärt werden diesbezüglich.

Teile meiner Psyche und Sexualität kamen hervor, die zuvor unterdrückt schienen und ich musste mich auch erstmal eine Weile lang finden. Zum Glück war ich sowieso Single und in psychologischer Behandlung zu dem Zeitpunkt (ich setzte die Pille ab weil sie sich nicht mit gewissen Medikamenten vertrugen). Plötzlich fand ich auch Männer attraktiv, die mir vorher gar nicht so aufgefallen waren. Was nicht heiß, dass sich mein Männergeschmack um 180° gedreht hätte, es waren eher kleine Nuancen. Diese Phase nach 11 Jahren Pille und 9 Jahren Partnerschaft zu erleben stelle ich mir auf allen Seiten belastend vor. Bei deiner Frau scheint es ja auch wirklich extrem zu sein.