Guten Abend zusammen. Eigentlich bin ich immer eine Stille Mitleserin aber heute brauche ich wirklich mal ein paar Tipps bzw Meinungen.
Fakt ist, ich liebe meinen Mann nicht mehr. Ich habe mich emotional seit bestimmt 2 Jahren schon von ihm entfernt. Hat natürlich seine Gründe...vor ungefähr 5 Monaten lernte ich einen Mann kennen...komplettes Gegenteil von meinem Mann und ich habe mich wirklich in ihn verliebt und am Anfang auch versucht mich dagegen zu wehren aber es funktioniert nicht...Mein Kopf jedoch macht da nicht mit. Ich habe totale Schuldgedühle meinem Mann gegenüber auch weil ich denke versagt zu haben. Wir sind erst 10 Jahre zusammen und davon 5 verheiratet und haben ein Kind und ein Haus. Ich kriege es irgendwie nicht hin mich zu trennen vom kopf her. Irgendwas hindert mich, obwohl ich total unglücklich in unserer Ehe bin...sonst hätte wohlmögloch ein dritter sowieso keine chance....
Habt ihr Tipps, wie ich dieses Chaos in meinem Kopf irgendwie ordnen kann oder wie ich es endlich schaffe mich zu trennen? Es macht mich langsam aber sicher wirklich kaputt diesen Schritt nicht gehen zu können.
Herz sagt ja, Kopf sagt noch nein
Wenn du deinen Mann nicht mehr liebst, warum bist du dann noch mit ihm zusammen?
Das ist kein Versagen, das kommt vor und niemand kann etwas dafür. Das haben Gefühle so an sich.
Die heile Welt existiert nicht mehr, also wozu sie künstlich aufrechterhalten?
Das bringt deinem Mann doch auch nichts.
Falls ihr Kinder habt, bringt es denen ebenso nichts.
Kurz um, niemand profitiert von eurem Gefüge.
Gemeinsame Verbindlichkeiten wie das Haus kann man lösen.
Ob man sich nach einer Trennung gleich auf den nächsten einlässt muss jeder für sich entscheiden.
Ich würde erstmal Zeit für mich brauchen um alles zu verarbeiten und mir meine Existenz aufzubauen.
Weiß dein Mann das denn? Ist ihm klar, dass du unglücklich bist und nicht weitermachen kannst? Es klingt für mich nicht so, als würde er damit rechnen, dass eine Trennung im Raum stehen könnte. Deine Situation ist ja ein Klassiker: Man ist unglücklich, es kommt ein anderer, der auf den ersten Blick perfekt ist, da das komplette Gegenteil, und man wirft sich voll rein, weil es einem wieder einen Haufen guter Gefühle bringt, die man ewig nicht hatte. Da hat man aber weder die alte Beziehung sauber beendet noch wirklich verarbeitet.
Ich würde die Trennung, so schwer es auch fällt, ganz losgelöst von dem anderen Mann betrachten und mich entscheiden, ob ich darum kämpfe, also vielleicht ein Paartherapie mache, oder ob alles zu spät ist und ich mich trennen will. Und selbst dann würde ich nicht umgehend die nächste Beziehung eingehen, sondern mir Zeit nehmen.
Hallo Gowrong,
ich verstehe, dass du im Zwiespalt steckst. Du sagst ja auch, es hat seine Gründe. Aber bedenke, wie hier schon mal jemand schrieb, auch das neue wird irgendwann zur Routine. Und auch der neue Partner wird Fehler machen.
Bist du dir sicher, dass die Gefühle weg sind? Bist du dir sicher, dass du wegen einem anderen Mann, all das aufgebaute hinschmeißen möchtest?
Könnte es nicht doch nochmal anders werden, wenn ihr euch beide Mühe gebt?
Und ist es nicht normal, dass die Gefühle irgendwann abflachen?
Ich bin der Meinung, man kann eine Liebe neu entfachen. Und wenn ihr ein Kind und ein Haus zusammen habt, wäre das ja eigentlich das Ziel.
Wenn es ganz doof läuft, bereust du die Trennung, sobald du merkst, der neue Kerl ist doch nicht das gelbe vom Ei. Ihr seid euch ja noch nicht näher gekommen.. Da können noch böse Überraschungen kommen... glaub mir😅
Wenn du dich trennst.. Dann sei dir zu 100 Prozent sicher, dass es nicht nur wegen dem neuen Mann ist. Sondern weil du dir absolut gar nicht mehr vorstellen kannst, mit deinem Mann jemals nochmal glücklich werden zu können. Auch wenn er sich ändern würde und sich Mühe geben würde.
Ich habe schon vor ca 1,5 Jahren gemerkt, dass etwas nicht stimmt...Mein Mann ist auch sehr fordernd. Man sollte immer funktionieren, am besten nie schlechte Laune haben und am besten bis zu 3 mal die woche die Beine breit machen. Wenn man ihm mal contra gibt oder es nicht so läuft wie er will wird er radikal..z.b hab ich mich mal beschwert, dass er zu viel geld ausgibt. Motorrad und Skiurlaub aber mir kündigt er das musik abbo für 10 euro...da wollte er direkt getrennte Konten haben.
Ich gehe 30 Std die Woche arbeiten und putze nebenbei noch drei Treppenhäuser, mache das meiste im Haushalt usw...aber laut ihm habe ich ja ein Luxusleben und bin egoistisch...Er tut alles um Karten fürs Stadion zu bekommen. Innerhalb 2 Monate war er 4 mal dort...verspricht seiner Tochter aber seit Monaten ins Kino zu gehen und es passiert nichts, obwohl er immer einen Tag mehr frei hat....das sind nur einige Beispiele. Haben auch schon oft geredet und es wird dann mal für ein paar Monate besser und dann fängt alles wieder von vorne an.
Ich habe mich langsam aber sicher emotional einfach entfernt und vielleicht auch verändert.
Oh weia, okay..ich verstehe..
Und versucht etwas zu ändern hast du ja auch schon.
Glaubst du, er hat noch Gefühle für dich? Oder ist er noch glücklich mit dir? Eventuell bringt es was wenn du ihn wirklich mal vor die Wahl stellst. Entweder es ändert sich etwas dauerhaft oder du musst gehen.
Und wenn das alles nichts bringt, ist es dein gutes Recht zu gehen. Niemand sollte dauerhaft unglücklich sein und sich mies behandeln lassen. Vorallem wenn du wirklich alles ausprobiert hast.
Klar gibt es immer 2 Seiten in einer Beziehung. Aber es sind einfach viele Männer so wie du es beschreibst. Und dann kann eine Beziehung auch nicht funktionieren, wenn es anscheinend für beide nicht mehr passt.
Du schreibst nichts dazu, was ihr in den letzten beiden Jahren unternommen habt, um a) wieder zueinander zu finden oder b) die Ehe zu öffnen oder c) euch zu trennen.
Deine Lösung ist nun d), dass du dir einfach den Nächsten nimmst.
Wäre fair, dem Ehemann darüber klaren Wein einzuschenken. Warum soll er es dulden, dass du 2-gleisig fährst?
Es ist gut, dass du wenigstens noch Schuldgefühle hast. Daher höre auf sie und kläre alles weitere mit deinem Mann, dann mit einem Scheidungsanwalt, klärt, wie es mit dem Kind weitergeht und erst im x-ten Schritt solltest du dir den Nächsten ins Leben ziehen. Der weiß doch sicher auch, dass du verheiratet mit Haus und Kind bist.
Hallo,
ich war in einer ähnlichen Situation jedoch ohne einen neuen Mann und Kind.
Aber mein Ex-Mann und ich hatten uns auseinander gelebt, an unserer Beziehung wollte er aber nicht arbeiten, zur Paartherapie wollte er nicht, ich sollte allein hingehen. Ich bin tatsächlich allein zu einer Beratung gegangen (mehrere Sitzungen). Mein Ex-Mann sagte im Nachhinein, er glaubte nicht daran, dass ich ihn tatsächlich verlassen würde.
Nun ja, es ist über ein Jahrzehnt hin, ich bin sehr glücklich über meine Entscheidung, obwohl ich nach der Trennung sehr gelitten habe. Zwar habe ich ihn nicht mehr geliebt, aber ich hatte ein sehr schlechtes Gewissen, schließlich hatte ich ihn aus Liebe geheiratet, wir hatten ein Haus gekauft und komplett umgebaut.
Die Liebe war weg (nicht einfach so, er hatte mich zum Schluss schlecht behandelt), mir hat es geholfen, vorzustellen, dass ich dieses unglückliche Leben mit ihm fortführen und irgendwann mit 70 feststellen würde, dass das Leben fast vorbei ist und ich mich nicht getraut hätte für mein Glück zu kämpfen.
Ich lebe seit 12 Jahren in der glücklichsten und harmonischsten Beziehung meines Lebens.
Was für ein Glück, dass ich diesen Schritt damals gewagt habe.
Gehe in dich und entscheide weise.
Liebe Grüße
Du hast jedoch andere Dinge, wie paarberatung, versucht.
Ich finde kämpfen um das alte lohnt.
Man hat ja nicht umsonst geheiratet, Kinder 7sw.
Eine Ausnahme wäre für nicht sichtbar, Gewalt id. Ä.
Das hört sich wirklich nicht an, als hätte die Beziehung noch eine Chance.
Deswegen, lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende.
Umso eher du es machst, umso eher hast du eine Chance auf glücklich sein.
Du brauchst kein schlechtes Gewissen haben, er ist ja nicht unschuldig daran, dass die Liebe nicht mehr da ist.
Wenn dir die Trennung schwer fällt, hole dir am besten Hilfe von außen... Beratung gibt es durch Profamilia, Diakonie etc.
Und mir hat das Buch "ich verlasse dich" von Sandra Lüpkes geholfen.