Ich muss die Steuern meines Mannes zahlen

Ich hoffe, es sind ein paar Schweizer hier. Mein Mann legt einfach partout kein Geld für seine Steuern zurück, sondern gibt sein Gehalt Brutto wie Netto aus. Da wir ja als Ehepaar wie eine Person behandelt werden, bleibe ich somit auf den Steuern sitzen, wenn ich keine Betreibung riskieren will. Wir reden da über nicht wenig Geld, auch wenn ich deutlich mehr verdiene als mein Mann, wäre sein Steueranteil insgesamt 12.000 CHF pro Jahr. Er macht zwar grosse Versprechungen, dass er mir das zurückzahlt, natürlich passiert das nie. Dann bekomme ich vielleicht 2x 1000CHF überwiesen und dann nichts mehr. Ich bin echt genervt, nichts funktioniert, er hat nur Ausreden. Gibt es eine Möglichkeit, dass man auch als Ehepaar getrennte Steuerveranlagung macht?

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Ich würde mich scheiden lassen. Wenn man partout als paar zusammen bleiben möchte, kann man das ja weiterhin tun.
Für mich wäre hier der Ofen aus.

Er könnte ein separates Konto einrichten und jeden Monat 1.000 Euro da drauf tun. Es gäbe viele Möglichkeiten, wenn er will. Aber er lässt sich ja gut von dir bedienen. Wow.

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Dachte ich mir auch, würde mich asap scheiden lassen. Ist ja wohl ein Witz.

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Das ist ja wirklich übel. Sehe ich aber auch so: wenn eine Ehe dafür sorgen würde, dass ich wiederholt ~ 12500 Euro (habe es eben umgerechn) für ihn zahlen müsste, würde ich diese Ehe auflösen. In Summe sind es ja um die 25000 Euro, oder sogar~38000 Euro, wenn es mehr als 2 Jahre so geht.
Nee, da hört es auf.

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Ich verstehe deinen Unmut! Nein, die Möglichkeit der individuellen Besteuerung für Ehepaare gibt es nicht, jedenfalls kann man das nicht frei wählen. Als Verheiratete profitiert ihr i.d.R. von einem günstigeren Steuersatz. Ich werdet wohl grundlegend eure Kontenstruktur überdenken müssen. Ein gemeinsames Konto, von dem aus alle gemeinsamen Ausgaben inkl. Steuern bezahlt werden, und individuelle Konten, über die frei verfügt werden kann. Oder ein Sparkonto, auf welchem monatlich Rücklagen für die Steuern gebildet werden. Viel Erfolg!

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In der Schweiz zahlt man als verheiratetes Paar deutlich mehr Steuern im Vergleich zu unverheirateten Paaren. Google mal bitte Heiratsstrafe.
Bei Altersrenten ist es dann das umgekehrte Spiel, statt 2 Renten gibt es für Verheiratete nur 1,5. Vielen Ehepaaren bleibt derzeit nicht viel anderes übrig als sich bei Erreichen des Rentenalters scheiden zu lassen (gerade Geringverdiener wählen oft diesen Weg). Ich hoffe noch darauf, dass sich das in den nächsten 8 Jahren ändert....

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Das kommt sehr auf die Verteilung der Einkommen an. Wenn einer deutlich mehr als der andere verdient, dann zahlt ein verheiratetes Paar weniger als im Konkubinat. Paare, die annähernd gleich viel verdienen, sind benachteiligt. Bitte leg deinen belehrenden Tonfall ab, der ist bei mir völlig deplatziert.

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Als Verheiratete werdet ihr in der Schweiz gemeinsam besteuert. Es gibt zwar Abzüge fürs Zweiteinkommen, letztendlich bleibt steuertechnisch die Ehe derzeit dank "Heiratsstrafe" immer noch ein sehr teurer Spass. Wie du errechnen kannst, wie hoch der Steueranteil deines Mannes anhand seines Einkommens wäre erschliesst sich mir nicht. Da alles zusammengerechnet wird, dazu Progression usw. lässt sich das gar nicht berechnen. Oder seid ihr Deutsche und bezahlt Quellensteuer?

Um euer Problem der finanziellen Unausgeglichenheit zu lösen, sehe ich nur gemeinsame Konten, sei dies mittels 3-Konten-Modell oder wie auch immer. Zum Betrag den dein Mann auf das gemeinsame Konto überweist müsste er somit 1000.- Fr. monatlich zusätzlich per Dauerauftrag einzahlen, und in Vorleistung gehen.
Eure Löhne, müssen aber exorbitant hoch sein, wenn nach deiner Rechnung der tiefere Lohn 12000. Fr. Steuern/Jahr "generiert".

Sein Gehalt Brutto ausgeben kann er ja gar nicht, es wird ohnehin nur das Netto-Gehalt (nach Abzug aller Sozialversicherungs- und Rentenbeiträge) überwiesen.

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Ich meinte damit inklusive Steuern. AHV ect wird natürlich abgezogen. Man kann den Anteil während der Steuererklärung einsehen. Beide Personen erfassen dort ihre Gehälter plus abzugsfähige Kosten. Dann sieht man, wieviel Steuer dafür fällig wäre. Dort sieht man auch den individuellen Steuersatz ein. Die Gesamtsteuer zeigt dann die Steuer für beide Personen, die sich dann aus Steuer von Person 1 plus Steuer von Person 2 plus „Heiratsstrafe“. Die kann man dann prozentual runterbrechen und dann kennt man den Anteil der jeweiligen Personen am Gesamtsteueranteil.

Bearbeitet von Steuern
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Ok, dann wohnst du definitiv in einem anderen Kanton/andere Gemeinde als ich. Bei uns sind diese Details nicht so leicht ersichtlich, sobald man Hauseigentum, Kinder, etc hat wirds noch komplizierter (oder anhand welcher Parameter würdest du Abzüge für Kinderbetreuung, Gesundheitskosten oder fiktive Einkommen wie "Eigenmietwert" verteilen?). Natürlich könnte man es ungefähr ausrechnen, aber die Mühe haben wir uns nie gemacht, ist ohnehin alles "unser" Geld. Oder meinst du nur die direkte Bundessteuer?

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Ja, wenn du dich scheiden lässt.
Dein Mann kann absolut nicht mit Geld umgehen und lässt dich dafür bluten ohne mit der Wimper zu zucken.

Was hält dich bei ihm?
Das würde ich mich eher fragen als ob es eine andere Möglichkeit gibt.

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Ich würdet Euch wirklich alle scheiden lassen, wegen der Steuer?!? Auch wenn sonst alles passt? Wow, also Danke für das ehrliche Feedback, aber das finde ich eine unverhältnismässig heftige Reaktion auf das Problem.

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Ich kenne mich in der Schweiz nicht aus. Aber so wie ich es verstanden hab, müsstet ihr euch scheiden lassen, damit ihr nicht gemeinsam versteuert werdet. Ein Paar könnte man trotzdem bleiben.

Bearbeitet von esistjuli
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Ja absolut. Worin genau ist denn das Problem bei der Scheidung?

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Macht ein gemeinsames Lohnkonto, von dem du monatlich Rücklagen überweist auf ein separates Steuerkonto und evtl auch noch Säule 3a für euch beide.

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Die Idee ist grundsätzlich gut, wir haben ein Sparkonto für die Steuern. Problem ist halt, dass er dort nichts oder nur sehr wenig einzahlt. Gemeinsames Lohnkonto kommt nicht in Frage, ich bin nicht verrückt, da müsste er ja auch Zugriff haben. Bei aller Liebe, aber mein Mann kann wirklich nicht gut mit Finanzen umgehen, da gebe ich ihm keinen Zugriff auf mein Geld. 3A habe ich separat für mich.
Grundsätzlich sorge ich dafür, dass alles was mich mitbetrifft funktioniert. Nur bei der blöden Steuer komme ich halt einfach nicht aus. Da ist man auf Gedeih und Verderb ausgeliefert, zahlt ein Ehepartner einfach nicht, muss der andere dessen Steuern mitübernehmen. Ich hatte gehofft, man könnte irgendwie aus der gemeinsamen Veranlagung rauskommen.

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Dann richte für ihn einen Dauerauftrag ein.
Ich hab das Gefühl, du hast gegen alle Lösungsvorschläge ein Gegenargument

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Entweder man wirtschaftet zusammen. Dann gibt es kein meins und deins. Dann gibt es nur gemeinsame Konten, jedem gehört alles und keiner nutzt die Situation aus.

Oder man wirtschaftet getrennt, dann muss aber wirklich alles gegeneinander aufgerechnet werden.

Alles dazwischen passt einfach nicht zusammen und führt unweigerlich zu Streit & Neid.


Könnt ihr die Steuern vorher schon ungefähr einschätzen? Falls ja: ein Steuerkonto einrichten, wo jeder per Dauerauftrag (!!) seinen Anteil einzahlt.