Ich liebe ein MUTTERSÖHNCHEN

Hello!

Mein Anliegen wird grundsätzlich schon mit meinem Titel deutlich.
Kurz zu uns... ich bin nun seit 6 Jahren in einer Partnerschaft. Wir haben einen 2 jährigen Sohn und haben bis vor Kurzem im Haus meiner Schwiegereltern gewohnt. Da wir leider einen Wasserrohrbruch hatten, mussten wir vorübergehend ausziehen.

Ich habe meinen Partner als sehr einfühlsamen, etwas schüchternen aber sehr liebenden Menschen kennengelernt. Für mich und auch für ihn sind Familien von großer Bedeutung und auch sehr wichtig.
Im Laufe unserer Beziehung hat sich jedoch herausgestellt, dass er SEINE Familie für etwas zu wichtig nimmt. Als wir noch im selben Haus mit den Schwiegereltern wohnten war regelmäßiger Kontakt unvermeidbar. Ich kannte dies in der Form jedoch nicht. Es wurde mehrmals am Küchenfenster geklopft oder wenn ich im Garten war sofort vom Balkon heruntergeschrien was es so neues gäbe, oder wenn ich zum Auto ging, ich nach 12 Std. von der Arbeit kam,... kurzum ich wurde ständig vollgequasselt. Nach Arztbesuchen mit unserem Sohn
, nachdem ich den Motor meines Auto abstellte, musste ich sofort Rede und Antwort stehen....

Ich hatte meinen Freund immer gebeten, bitte mal zu sagen, dass für mich regelmäßiger Kontakt zwar okay ist, aber ich auch mal Zeit für mich und RUHE brauche.
Wie anfangs erwähnt, mussten wir aufgrund eines Schadens im Haus umziehen. Somit hatte sich dieses Problem zwar von selbst erübrigt, besser wurde es jedoch nicht.

Mein Partner besucht/trifft seine Eltern oft mehrmals täglich. Ich bin nicht immer mit, sollte jedoch auch oft mitkommen, da mein Mann sonst sofort wieder eingeschnappt ist. Wenn wir zu Besuch sind, stehe ich meist hinten an, denn da wird nur das Wort der Eltern gehört.
Dann kommt noch dazu, dass meinem Partner seit nun 2 Jahren das Haus seiner Großeltern versprochen wird, dass er es haben könnte, in dem auch niemand mehr wohnt, da der Großvater bereits bei den Eltern wohnt und auch dort gepflegt wird.
Er pflegt dort das Grundstück (Rasen mähen, Schnee schaufeln usw.) und seine Mama bedankt sich zwar jedes Mal aber will ihm dann auch oft Geld hierfür geben....
Ich habe schon soooo oft auf ihn eingeredet ob wir uns nicht was anderes suchen sollten, denn ich habe es satt diese leeren Versprechen zu ertragen, aber er möchte beharrlich auf dieses Haus warten denn "seine Mama hätte ja gern, dass IHR Elternhaus renoviert wird"...

Unser Sohn ist sowieso nur noch Thema Nr. 1. Natürlich ist es für mich schön als Mama zu wissen, dass er liebende Großeltern hat, jedoch mischen sie sich so oft ein, überhäufen ihn mit Dingen, die sie kaufen und handeln oft voreilig.
z.B. wollten mein Mann und ich meinem Sohn zu seinem 3. Geburtstag ein Trampolin schenken, da er so gerne bei anderen Kindern gesprungen ist. Dies haben wir erzählt - und ZACK 2 Wochen später hatte die SchwiMu eines gekauft...
Es wird sich beschwert, wenn ich mal GANZE 2 TAGE nicht da bin bzw. vielmehr UNSER SOHN nicht da ist, und generell wird ziemlich alles, wasich sage belächelt. (Leider wird nicht gesehen, dass ich 25 Std. arbeite, Haushalt führe, Koche, Putze, Freunde treffe und zu guter letzt auch noch eine EIGENE MAMA / Familie habe....)
Wenn wir zu Besuch sind, dreht sich immer nur alles um die Familie meines Freundes (Oma, Opa, sämtliche Verwandschaften, Hausbau usw....) und ich kann mir immer wieder dasselbe anhören ohne je gefragt zu werden wie das bei mir war etc.

Ich komm mir schon vor wie eine Mutter für meinen Freund. Wenn er nach Hause kommt hat er einen gedeckten Tisch mit einem Essen, wenn ich selbst arbeite koche ich vor. Ich kaufe ein, ich manage alles mit unserem Sohn und schaue auch, dass alle "genug" Kontakt zu unserem Sohn haben....


Ich habe schon oft mit meinem Freund darüber gesprochen, dass es so für mich nicht passt, und dass WIR als FAMILIE schauen müssen wie es für uns passt. Aber er nimmt mich einfach nicht ernst. Wenn ich was sage, reagiert er sofort eingeschnappt und dass ich angeblich alles kritisiere.
Wenn ich sage, dass sich seine Fam. bei unserem Sohn zu viel einmischt, passt es auch nicht.
Ich habs auch schon mal versucht, nichts zu sagen und alles über mich ergehen zu lassen, doch mit jedem Tag werde ich einfach unglücklicher.

Ich liebe diesen Mann, und ich liebe ihn als Vater für unseren Sohn, doch ich bin mit der Gesamtsituation mehr als unzufrieden. Oft wünschte ich mir ich könnte einfach weg hier. Weit weg von diesem Familienkonstrukt um endlich inneren Frieden zu finden.....

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>>Ich habe schon oft mit meinem Freund darüber gesprochen, dass es so für mich nicht passt, und dass WIR als FAMILIE schauen müssen wie es für uns passt. Aber er nimmt mich einfach nicht ernst.<<

Warum sollte er? Welchen Grund genau gibst Du ihm, daß auch er etwas an der Situation ändern soll?
Nur meckern? Oder kündigst Du auch Konsequenzen an? Wenn ja und Du ziehst sie nicht durch, nimmt er Dich nicht ernst - braucht er auch nicht, denn Du ziehst sie ja doch nicht durch.
Wenn Du nur redest, redest, redest, ohne daß Konsequenzen drohen, dann hat er auch keinen Grund etwas zu ändern.
Überlege Dir, welche Ankündigungen Du machen willst und ziehe sie dann knallhart durch. Tust Du es nicht, wirst Du unglaubwürdig und Dein Partner hat überhaupt keinen Grund, auch nur irgendetwas zu ändern.
Viele Grüße
Trollmama

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Kann es sein, dass du es allen Recht machst und eigentlich im Grunde still leidest?
Bzw mal dich freundlich beschwerst? Ich sehe es auch so, du musst harte Worte hervorbringen, Konsequenzen durchziehen und nicht mehr all das machen, was du nicht willst.
Nicht deinem Freund sagen, dass es zuviel ist mit seiner Familie sondern der Familie sagen. Wenn sie ans Fenster klopfen, freundlich aber bestimmt mitteilen, dass es gerade nicht geht.
Beim Trampolin klar sagen, dass das unverschämt ist und deinen Mann nicht ständig das Essen richten, nur weil er dann eingeschnappt ist. Das ist Kindisches verhalten und du springst (wie als wärst du seine Mama) voll drauf an.

Hier machen alle Familienmitglieder den Clown mit dir. Werde strenger und bestimmter und lass dir all das nicht gefallen.

Und ja dein Freund ist noch absolut nicht gelöst von seiner Familie. Das muss er aber alleine schaffen, sobald er es mal überhaupt einsieht. Tut er das nicht, hast du keine Chance. Es sei denn, du ziehst andere Seiten auf

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Selbst wenn dein Wunsch in Erfüllung ginge und du ein paar hundert km zwischen euch und die Schwiegerfamilie legen könntest, wäre das Problem nicht gelöst, denn du schreibst:

"Ich komm mir schon vor wie eine Mutter für meinen Freund. Wenn er nach Hause kommt hat er einen gedeckten Tisch mit einem Essen, wenn ich selbst arbeite koche ich vor. Ich kaufe ein, ich manage alles mit unserem Sohn und schaue auch, dass alle "genug" Kontakt zu unserem Sohn haben...."

Ich meine, dass du das gut auf den Punkt gebracht hast. Du fühlst dich schon selber wie seine Maman, die macht und tut und sich aufopfert für den Kleinen. Sag mal, wie kommt es denn, dass ihr beide arbeitet, aber nur du zwei Arbeitsplätze hast?

Das eigentliche Problem liegt meiner Meinung nach hier weniger bei den Schwiegerleuten (die sind, wie sie sind, meinen es bei aller Nervigkeit wahrscheinlich nicht böse und werden von deinem Mann ja darin auch bestärkt), sondern bei deinem Partner.

Meine Empfehlung:
Zunächst würde ich nach vorheriger Ankündigung das Verwöhnprogramm einstellen. Er soll die Hälfte des gemeinsamen Haushalts erledigen, schließlich ist er kein Gast, sondern wohnt da. Dasselbe gilt für die Kinderbetreuung und damit meine ich alles rund ums Kind, angefangen von der Betreuung bis zur Einhaltung von Terminen.

Wenn das funktioniert (sollte selbstverständlich sein), hat er gleichzeitig auch weniger Zeit, bei seiner Familie herumzuhängen.

Im zweiten Schritt würde ich den Schwiegereltern klar sagen, dass du es ebenso wenig böse meinst wie sie und du es auch sehr zu schätzen weißt, wie sie sich um das Enkelkind bemühen, du selbst aber etwas Ruhe brauchst. Wenn er zu seinen Eltern will soll er gehen, du bleibst daheim. Sollte er dann sauer sein, erklärst du ihm das Wort "Kompromiss": Du möchtest, dass keiner hingeht, er möchte, dass alle hingehen, Lösung: Er geht alleine.

Das Ganze würde ich ihm in ruhigem Ton vermitteln, nach Vorankündigung des Themas, damit er sich nicht überfahren fühlt. Ich weiß, dass du das schon vergeblich versucht hast, weil er gleich eingeschnappt war. Vielleicht versuchst du es ein letztes Mal und stellst das Positive in den Vordergrund. Sollte auch das nicht funktionieren, vielleicht ein neuer Versuch mit einem Mediator.

Viel Erfolg!

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Aus persönlicher Erfahrung kann ich dir sagen, es kann durchaus Bewegung in die Sache bringen, wenn man dem Partner verdeutlich, dass die Beziehung nicht mehr lange bestehen wird, wenn sie so weiterläuft wie bisher. Beziehung ist nun mal was an dem BEIDE arbeiten müssen und nicht nur einer. Und das solltest du ihm auch verdeutlichen.

Auffällig ist, dass du dieses "er ist dann eingeschnappt" mehrmals erwähnst. Gibst du ihm damit vielleicht ein Kontrollmittel über dich in die Hand? Er muss nur schmollen und dann bekommt er seinen Willen?

Auch den Zahn solltest du ihm ziehen. Arbeite mal an deinem eigenen Wohlfühlfaktor und lass Dinge sein, wenn sie dich unglücklich machen. Bleib daheim, wenn du auf tägliche Besuche keine Lust hast. Und wenn er dann wieder den Beleidigten spielt, sag ihm mal ins Gesicht er soll sich doch eine andere suchen die täglich mit ihm zu Mutti geht. Soll doch ER was ändern wenn ihm was nicht passt. Glaub mir, dieses Schmollen wird schlagartig weniger werden.

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„Ich komm mir schon vor wie eine Mutter für meinen Freund. Wenn er nach Hause kommt hat er einen gedeckten Tisch mit einem Essen, wenn ich selbst arbeite koche ich vor. Ich kaufe ein, ich manage alles mit unserem Sohn und schaue auch, dass alle "genug" Kontakt zu unserem Sohn haben....„

Da bist du aber selber schuld.

Zum Rest: bestehe auf einen Auszug.