Unsere Vorgeschichte:
Wir sind beide ca. 40 Jahre alt. und seit über 20 Jahren zusammen. Vor 8 Jahren haben wir geheiratet. Wir leben zusammen seit 11 Jahren in einer Wohnung.
Wir haben ein Kind (6 Jahre alt).
Sex gibt es quasi seit der Geburt unseres Kindes nicht mehr. Und wir existieren seitdem nur noch als Eltern. Gespräche sind oberflächlich und thematisch geht es eher um organisatorische Dinge. Wir lieben unser Kind sehr. Aber die Liebe zwischen uns ist dabei abhanden gekommen. Nicht zuletzt auch, weil wir nichts mehr miteinander machen (als Paar, also in Zweisamkeit).
Ich habe schon öfter beiläufig erwähnt, dass wir mehr miteinander machen müssten, aber es kommt/kam bisher nahezu nichts zu Stande. Wir waren 1 x essen zu zweit (das war alles in den letzten 6 Jahren).
Das führt natürlich (meiner Meinung nach) dazu, dass wir uns nicht mehr so gut verstehen bzw. gar nicht mehr verstehen.
Nun zum neu hinzugekommenen Problem:
Seit mehreren Monaten ist meine Frau sehr häufig am Handy. Angeblich schreibt sie nur mit Freunden oder schaut Instagram-Posts. vor 2 Monaten ging sie dann mehrmals Abends weg. Einmal wollte sie auch direkt spontan weg. Ich fragte wo sie denn hin wolle? Sie sagte: Nur in die Stadt. Auch auf Nachfrage wohin und mit wem bekam ich die Antwort "Das ist geheim".
Drei Tage später fragte sie spontan, ob sie sich mit Anton (Name geändert) treffen könnte. Ich fragte: Wer ist denn Anton. Sie sagte: "Ein männliches Wesen." Ich fragte daraufhin, ob es denn nicht angebracht sei, erstmal den Ehemann zu fragen, BEVOR man sich mit anderen Männern trifft?
Daraufhin spielte sie es herunter und sagte sie schrieben sich nur ein paar erotische Nachrichten sonst sei nichts. Sie bestätigte auch sich schon mit ihm getroffen zu haben, aber es gab nur einen Kuss auf die Wange.
Sie ist auch sehr oft am Handy und lächelt es auch manchmal an. Teilweise bekommt sie von dem Geschehen um sie herum nicht mehr alles mit, wenn sie in ihr Handy vertieft ist.
Nun war ich natürlich erstmal fertig (bin ich immernoch). Sie zeigt auch keine Reue.
Ich riss mich aber zusammen, suchte das Gespräch, erinnerte Sie an unseren Sohn und betonte, dass wir uns als Paar verloren haben und wieder mehr Zeit zu zweit bräuchten um die Verbindung wiederherzustellen.
Kinderbetreuung gestaltet sich dabei schwierig, weil wir quasi außer ihrer Mutter niemanden haben und einen Babysitter darf ich aus gewissen Gründen nicht organisieren.
Und ihre Mutter will sie nicht zu sehr belasten und eher für Notfälle nur in Anspruch nehmen.
Ich habe ihr gesagt, dass mich ihr Verhalten verletzt hat und ich traurig und wütend bin.
Daraufhin sagte sie, sie sei so aufgewühlt, dass sie es nicht fühlen kann.
Die Handynutzung ist gleich geblieben. Treffen gibt es anscheinend erstmal keine mehr, da er in "sein Land" zurückgekehrt ist.
Ich will doch nur, dass es uns allen gut geht.
Insbesondere unser Kind tut mir hier sehr leid, er spürt das garantiert, dass da irgendwas nicht stimmt.
Aber auch ich leide innerlich stark an der Situation und weiß nicht wie lange ich das aushalten kann / möchte.
Ich weiß nicht mehr weiter.
Was würdet ihr tun?
Ehefrau hat wahrscheinlich eine emotionale Affäre mit einem anderen Mann
Wenn du an eurer Beziehung festhalten willst, dann würde ich eine klare Entscheidung von ihr fordern.
Liegt ihr auch was an dir - dann versucht ERNSTHAFT was an eurer Beziehung zu ändern.
Wenn nicht, dann ist eine Trennung wohl am sinnvollsten.
Was sagt denn deine Frau zu eurer Beziehung? Was denkt sie über die 20 Jahre? Das geht nicht hervor. Fühlt sie sich vernachlässigt bei der Unterstützung im Haushalt? Liebt sie dich denn noch?
"einen Babysitter darf ich aus gewissen Gründen nicht organisieren." Es ist aber wichtig, dass man Zeit als paar hat. Und dementsprechend sollte das Kind auch Mal bei jemand anderem sein. Mit 6 Jahren geht das locker. Mit meinem Baby geht das schon über Stunden.
Hast du ihr Mal theoretisch vorgeschlagen, dass ihr euch trennt, wenn sie so einem anderen nachschmachtet?
Hi Leilachuchu,
"Was sagt denn deine Frau zu eurer Beziehung?"
> Sie hat noch Gefühle sagt sie. Da sei noch was.
"Fühlt sie sich vernachlässigt bei der Unterstützung im Haushalt?"
> Diese Idee hatte ich auch schon, aber sie will keine Hilfe. Hab schon mehrmals angeboten (auch vor dem Vorfall schon) z.B.: meine Wäsche selbst zu waschen, oder eine Putzfrau zu organisieren und auch zu bezahlen.
Das will Sie beides nicht. Von ihr kommt auch kein Vorschlag was ich zusätzlich übernehmen könnte.
(Ich arbeite 40h Lohnarbeit, sie ca. 14h Lohnarbeit die Woche).
"Hast du ihr Mal theoretisch vorgeschlagen, dass ihr euch trennt, wenn sie so einem anderen nachschmachtet?"
> Bisher noch nicht. Aber ich habe schon durchblicken lassen, dass ich bereits über eine Trennung ernsthaft nachgedacht habe.
Ihr habt seit 6 Jahren keine Paar-Zeit und keine Unternehmungen zu zweit.
Keinen hat das 6 Jahre gestört, so dass das auch keiner von euch aktiv beheben wollte.
Nun gibt es einen anderen Mann.
Ich würde mich daher auch trennen, denn an der Beziehung wollte doch keiner arbeiten und dann könnt ihr auch getrennt Eltern sein.
Man kann ein Dinner auch zu Zweit zu Hause mal zelebrieren, wenn Kind im Bett ist. Kind kann bei Freund übernachten. Kind kann bei Oma einen Nachmittag verbringen. Kind hat im besten Fall Tante und Onkel oder liebe Nachbarskinder. Kind schläft nachts, um euch Aktivitäten zu ermöglichen.
Wie heißt es so schön: wer will, findet Wege, wer nicht will, Gründe. Deine Frau will nicht mehr und hat nun einen anderen gefunden. Du solltest sie ziehen lassen, wenn sie dir das schon ohne Reue offen ins Gesicht sagt.
Du schreibst ihr habt keine Zeit zu zweit. Das haben viele Eltern nicht.
Was tust du denn, um ihr im Alltag liebe und Wertschätzung zu zeigen? Wie trägst du zum Familienleben/zur Familienarbeit bei? Was macht ihr wenn die Kinder im Bett sind?
"Was tust du denn, um ihr im Alltag liebe und Wertschätzung zu zeigen?"
> z.B.: Begrüßungs- und Abschiedsküsschen / ab und an Blumen mitbringen, sie unterstützen wenn sie bei einem zeitkritischen Projekt Hilfe braucht, oder wenn jmd. in ihrer Familie Hilfe braucht (Umzug etc.), bedanken für Dinge wie Kochen oder andere Hausarbeit die sie für uns macht, sie irgendwohin fahren, wenn sie selbst nicht soweit fahren möchte / kann.
"Wie trägst du zum Familienleben/zur Familienarbeit bei?"
> Ich beschäftige mich nach Feierabend mit meinem Kind und bringe es dann auch zu Bett (ca. 21:00 - 21:30 Uhr bei uns). Und spiele mit ihm natürlich auch viel am Wochenende.
Ich koche auch gern für uns, wenn ich keine Kinderbetreuung mache.
Am WE putze ich auch, so Dinge wie die Böden saugen / wischen oder das Bad putzen.
"Was macht ihr wenn die Kinder im Bett sind?"
> Sie schläft dann meist schon oder legt sich direkt auch ins Bett (der Kleine schläft immer noch im Ehebett) und ich sitze noch etwas am Computer und gehe dann irgendwann auch zu Bett.
Dass "der Kleine" immer noch im Ehebett schläft, dürfte ein Teil des Problems sein. Euer Sohn ist 9 Jahr alt. Da tut ihr auch dem Kind keine Gefallen, wenn er immer im elterlichen Ehebett schläft. In diesem Alter bleiben andere Kinder durchaus schon mal ein paar Stunden allein zu Hause. Eurem Sohn ist nicht geholfen, wenn vor lauter Fokusierung auf das Kind, ihr als Paar nicht mehr vorkommt und eure Ehe in die Brüche geht.
Ich finde das ein völlig abwertendes und respektloses Verhalten Deiner Frau Dir gegenüber. Sie nimmt ihr verletzendes Verhalten ja auch in keiner Hinsicht in die Verantwortung, sondern stellts ich auch da noch als Opfer da (zu aufgewühlt, um Deine Gefühle zu fühlen) und zeigt auch keine Anzeichen, dass sie sich zukünftig anders verhalten will. Ich würde nicht mit jemandem mein Leben teilen wollen dem meine Bedürfnisse und Gefühle dermaßen egal sind. Bezüglich des Kindes braucht es eine Regelung auf Elternebene, aber für eine Paarbeziehung sehe ich da keine Basis mehr.
Eure Ehe hat sich schon vor Jahren erledigt, scheint es mir. Das ist die eigentliche Krankheit. Anton ist nur ein Symptom davon.
Sie sagt dir beinhart ins Gesicht, sie will sich mit Anton treffen und sie tauschen sie tauschen Nachrichten aus?
Mein lieber Schwan...
Ich wär da nicht traurig sondern wütend.
Das ist doch mega frech.
Ich würde sie vor die wahl stellen, entweder sie beendet die Sache mit Anton entgültig und geht mit dir zu einer Paarberatung/therapie oder sie kann mit ihrem Anton bleiben wo der Pfeffer wächst.
Rücken gerade und sei dir mehr wert! Vielleicht braucht sie mal eine klare Ansage dass du so nicht mit dir ungehen lässt. Was ist sie eurem Sohn denn für ein Vorbild?! Was soll das dir gegenüber? Das ist doch dreister als dreist dafür müsste man ein Wort erfinden.
Ich wünsch dir viel Kraft und Stärke und dass deine Frau schnellstens wieder zur Besinnung kommt.
Ihr wart ca. 14 Jahre ein Paar, bevor das Kinder dazugekommen ist und habt euch kein gemeinsames Leben aufgebaut? Ich glauber nicht, dass ein Kind alles auf Eis legt, was man sich vorher aufgebaut hat.
Beide seit ihr in dem Alter, wo man sich Gedanken macht, über den Rest des Lebens, ob bewußt oder unbewußt. Sie scheint im zweiten Frühling zu sein und lange weg. Es ist Gewohnheit und je früher ihr das einseht, desto besser. Mehr Zeit für beide, sich neu zu orientieren und besser, sich "im Guten" zu trennen, als im Rosenkrieg. Gerade für euer Kind.