Umgang schlechte Laune Ehemann

Sehr gute Antwort

@Diddl97:

Genau so!

Mein Mann hatte auch mal so eine Phase, wo er nur motzig war.
Aber rausrücken wollte er auch nicht.
Fragte man ihn, was los sei kam nur "Nix!".
Oder auch so blöde Ausreden. Der Zug hatte Verspätung, Stau auf der Autobahn, Kunde doof usw.
Am Sex oder sonstwas lag es auch nicht aber er kam abends rein, meckerte erst mal rum.

Selbst wenn zuhause alles picobello war, er öffnete z.B. den Kühlschrank und maulte erst mal rum, warum z.B. die Marmelade auf der falschen Ebene steht usw. Beknackt, absolut.
Meckern um des Meckerns Willen.
Am Esstisch kam nur "Mmmh" und "Hmpf" wenn die Tochter von einer guten Note oder der Sohn von einem gewonnenen Fußballturnier redete.

Das war in der Vorweihnachtszeit.

Waren wir irgendwo unterwegs in der Stadt, dann "stoffelte" der vor sich hin, Handy in der Hand oder galoppierte wie ein Rennpferd vor uns her mit einem Tempo, dass wir ihn dauernd rufen mussten, mal bitte zu warten weil z.B. eins der Kinder nochmal in den Buchladen schauen wollte.
Wir waren mit Freunden auf dem Weihnachtsmarkt verabredet und er hockte dauernd abseits oder war hektisch und trieb uns zum Aufbruch an.

Und dann langte es mir irgendwann.
Ich ging mit den Kindern alleine zu Weihnachtsfeiern ihrer Vereine oder auf Schulbasare.
Ich verabredete mich mit Freundinnen oder Kolleginnen zum Weihnachtsmarkt oder mal ins Café.
Ich ging alleine in die Stadt oder mit den Kindern zum Schwimmen oder spazieren.

Da wurde der mal wach und mokierte sich beleidigt, warum wir bzw ich ihn denn nicht mehr dabeihaben wollen.

Warum?

Meine Antwort war etwa so:


Ganz einfach, weil ich auf Dich und Dein Gemeckere und diese maulfaule, gehetzte, schlecht gelaunte Tour keine Lust mehr habe.
Wenn ich auf ein Fest gehe oder über den Weihnachtsmarkt oder die Kinder eine Aufführung haben, dann möchte ich keinen Büffel dabei haben, der dauernd auf die Uhr schaut und dem man ansieht dass er auf nichts Bock hat, sondern den Mann, den ich damals kennen und lieben gelernt habe bzw. den Papa, den die Kinder lieben und der sich für sie interessiert.

Und ich sehe nicht ein, dass ich z.B. bei einer Weihnachtsfeier oder auf dem Weihnachtsmarkt den Entertainer spiele, um Dich bei Laune zu halten oder dass wir alle auf rohen Eiern laufen müssen, weil niemand weiß was in Dir gerade vorgeht! Dauernd diese fragenden Blicke in Deine Richtung und diese Überlegerei, ob es Dir jetzt passt oder nicht, das haben hier alle satt!

Wollen die Kinder sich mal Bücher anschauen oder aufs Karussell, scharrst Du mit den Hufen weil Du es aus irgendeinem Grund schon wieder eilig hast. Obwohl Wochenende ist.
Zu unseren Bekannten und Freunden bist Du kurz angebunden oder stehst abseits und tickerst auf Deinem Handy herum oder telefonierst.


Er rückte raus, dass er momentan zwei Mandanten hat über die er sich extrem ärgert und er steht unter Stress, weil er ihnen bei allem hinterherrennen muss und er muss den Banken Rede und Antwort stehen, wenn was nicht klappt. Oder die kommen auf den letzten Drücker, rufen ihn am Wochenende an, deswegen hatte er es auch immer so eilig um wieder zuhause zu sein um alles zu bearbeiten.

Schön.
Aber da können wir nichts dafür.

Dann soll er bitte nicht uns anmeckern sondern diese Kunden mal auf den Pott setzen.
Am Telefon ist er zu denen immer schei*freundlich, aber uns motzt er wegen der Erbse in der Ecke an.

Und wenn ein Kunde meint, er müsste am Samstag Spätnachmittag durchklingeln wenn wir gerade verabredet sind, dann muss er eben auch mal NEIN sagen.
Punkt.
"Herr Müller, es tut mir leid aber nachdem ich von Ihnen die ganze letzte Woche nichts gehört habe, konnte ich an Ihrem Projekt nicht weiterarbeiten. Ich bin allerdings jetzt im Wochenende und mit meiner Familie unterwegs. Ich werde mich am kommenden Montag ab 7.00 Uhr um Ihr Anliegen kümmern!Bitte lassen Sie mir bis dahin alle wichtigen Infos per Mail zukommen, Auf Wiedersehen und schönes Wochenende!"
Einfach mal abblitzen lassen und eine klare Ansage machen.

Und wenn es wirklich etwas ist, was keinen Aufschub duldet, dann büffelt man die Leute nicht an und hetzt sie herum, sondern man spricht darüber.
"Leute, sorry, ich muss euch früher verlassen, da ich noch etwas fertigstellen muss. Ist blöde, aber das kam eben erst rein...Wie machen wir es? Es würde ca zwei bis drei Stunden beanspruchen. Bleibt ihr noch hier, wollt ihr noch etwas bummeln oder Kaffee trinken und ich komme später wieder zu euch dazu und wir gehen zusammen dann was essen? Oder wollen wir für heute Schluß machen und dafür morgen nochmal gemeinsam hierher kommen? Ich geb euch auch einen Glühwein aus!"
So in der Art.

Es hat geholfen und auch unsere Freunde haben ihm um den gleichen Zeitpunkt gesagt, dass sie sich über dieses Verhalten geärgert haben.
Ab da lief es dann wieder besser.