Mein Partner und ich sind seit 12 Jahren zusammen. Ein gemeinsames Kind, 10.
Desweiteren hat er einen Sohn (16), mit dem und dessen Mutter wir eine gute Beziehung haben und der uns auch regelmäßig besuchen kommt.
Und dann gibt es da noch eine Tochter.
Mein Mann war bei deren Zeugung 21, die Mutter hatte ihm versichert unfruchtbar zu sein aufgrund dysfunktionaler Eierstöcke.
Er blieb mit der Frau zusammen, zog das Kind bis 17 Monaten groß, als sie ihn für einen anderen verließ und mit Sack und Pack in eine andere Stadt zog.
Mein Mann war daraufhin hin der Psychiatrie weil er die Trennung vom Kind nicht verkraftet hat.
Er hielt den Kontakt aber, zahlte fleißig Unterhalt, besuchte die neue Familie seiner Ex regelmäßig.
Dann trat die Ex einer religiösen Sekte bei und untersagte ab diesem Zeitpunkt den Kontakt zum gemeinsamen Kind.
Die Folge waren zahlreiche Jugendamtstermine in denen er versucht hat sein Recht auf Umgang geltend zu machen.
Beim letzten Termin (vor etwa 10 Jahren), sagte ihm die Tochter die inzwischen ein Teenager war, dass sie keinen Kontakt wolle, maximal unter Aufsicht.
Mein Mann war am Boden zerstört, es ist nie etwas vorgefallen, was eine Beaufsichtigung begründen würde. Er war wirklich zutiefst verletzt.
Ich war für ihn da.
Die Jahre vergingen.
Mit 17 zog sie von Zuhause aus, weil sie auch mit der Mutter nicht zurecht kam.
Er suchte immer wieder den Kontakt, sie verwehrte. Im Rhythmus von 6 Monaten trudelten bis vor wenigen Monaten Briefe ein, er solle für diese und jene Ausbildung der Tochter zahlen.
Das "Kind" ist heute 24 Jahre alt.
Gestern dann ein Anruf eines Familienmitglieds, sie wolle ihn kennenlernen.
Mein Mann ist natürlich ganz aus dem Häuschen , sagte darauf hätte er jetzt 10 Jahre gewartet, hat sich riesig gefreut. Verständlich!
Ich hingegen, bin einfach nur angekotzt.
Gerechnet vom 18. Geburtstag an, hatte sie 6 Jahre Zeit ihren "Vater" aufzusuchen.
Aber für mehr als Geldforderungen hat es bis gestern nicht gereicht.
Also was zur Hölle will sie jetzt auf einmal?
Einen auf Family machen?
Geld? Erbe?
Unser Kind weiß nicht mal was von ihrer Existenz. Wozu auch, sie wollte ja nie Kontakt.
Ich bin nicht von Grund auf ein A....., den Sohn aus der vorherigen Beziehung liebe ich sehr und erachte ihn selbstverständlich als Teil unserer Familie.
Sie hingegen, sehe ich als Eindringling.
Ich möchte keinen Kontakt.
Ich möchte sie nicht in unserem Haus haben.
Ich möchte nicht, dass sie mein Kind kennenlernt.
Der Zug ist abgefahren.
Ist mein Kind groß genug, wird sie ohnehin von der Existenz der Halbschwester erfahren und kann dann selber entscheiden.
Solange ich jedoch erziehungsberechtigt bin, wird das nicht der Fall sein.
Sie hatte ihre Chance, wieder und wieder und wieder.
Ich war jahrelang bereit sie in die Familie aufzunehmen, habe meinen Mann bei Kontaktversuchen unterstützt, sie als Teenie auch mal getroffen.
Zudem finde ich es verlogen von "Kennenlernen" zu reden.
Immerhin kannte sie ihn 12 Jahre.
Das ist nun nicht mehr so klein, dass sie keine Erinnerungen an ihn hätte.
Jetzt werden sie sich nächste Woche auf einen Kaffee treffen, da sie in der Nähe zu Besuch ist und mir kommt das Kotzen.
Mein Mann versteht mich, sagt er trifft sich nur außerhalb mit ihr.
Ich verstehe seine Freude wirklich, immerhin ist es sein "Kind".
Für mich allerdings ist sie ein Eindringling, die meine Familie jetzt durcheinander bringt.
Also entschuldigt bitte meinen Egoismus und meine Bösartigkeit. Ich bin eigentlich nicht so aber hier kann ich einfach nicht anders fühlen.
Hat jemand hier ähnliches erlebt.
Wenn ja, wie seid ihr mit dieser Situation und euren Gefühlen umgegangen?
Seine erwachsene Tochter
Ich kann dich verstehen
Mein Mann hat auch eine große Tochter, die wir seit 12 Jahren nicht mehr gesehen haben, weil die Mutter es untersagte und das JA auf ihrer Seite hatte. Sie ist jetzt 18 und das einzige was kam waren Geld forderungen. Nicht mal zur Einschulung wurde er eingeladen, hat keine Ahnung was sie für eine Ausbildung macht, wenn überhaupt.
Ich denke die Tochter deines mannes wurde vom der mutter sehr arg manipuliert, vllt sogar bis heute noch. Man weiß es nicht und man sollte ihr den Raum geben das zu erklären.
Aber ich kann dich durchaus verstehen. Mein Mann würde zb nicht zu einem treffen bereit sein, weil er in seinen augen keine große Tochter mehr haz da einfach zu viel passieet ist. Unsere kinder wissen auch nichts vom ihrer Existenz
Vielen Dank für dein Verständnis und das Teilen eurer Erfahrung!
Das nimmt mir ein bisschen das Gefühl, der totale Unmensch zu sein.
Auf rationaler Ebene würde ich auch sagen, sie soll sich erklären dürfen.
Auf emotionaler Ebene will ich einfach nichts mehr von ihr wissen.
Mein Partner hat deshalb so viel gelitten, gezahlt, Stress gehabt und immerhin hatte sie seit dem Auszug bei ihrer Mutter 7 Jahre Zeit sich von deren Manipulation zu lösen.
Vermutlich würde ich mir einfach wünschen, mein Mann empfände so wie deiner.
Auch wenn ich mir dabei unheimlich schäbig vorkomme, weil ich mich so gar nicht für ihn freuen kann.
Immerhin hat er eine Tochter und zwar eine die er aufwachsen sehen darf, die ihn liebt und deren Fürsorge es bedarf.
Ich hoffe, es ist die reine Neugier dieser jungen Frau und es bleibt bei sporadischen Treffen alle paar Monate, sodass meine Familie unberührt davon bleibt.
Ich verstehe, dass dich das Ganze belastet und aus der Bahn wirft.
Aber ich finde, du solltest versuchen, es etwas lockerer zu sehen.
Kann mich sehr täuschen, aber das liest sich für mich, als ob das Intersse ihrerseits wahrscheinlich eh wieder nur von kurzer Dauer sein wird.
Das täte mir zwar leid für deinen Mann. Aber er muss wahrscheinlich damit rechnen.
LG
Vielen lieben Dank!
Ja, ich denke, ich sollte das lockerer sehen.
Dieser Anruf kam nur gestern aus heiterem Himmel und hat mich total aufgewühlt.
Ich vermute und hoffe (Schande über mein Haupt), dass dieses Interesse nicht von Dauer sein wird.
Ich denke, darauf ist mein Mann vorbereitet...
Ich finde deine Einstellung und deinen Gegenwind merkwürdig. Wovor hast du Angst ? Was glaubst du passiert, wenn sie in eure Familie " eindringt" ?
Sie ist halt erst jetzt erwachsen, das ist nun mal so. Vorher war sie ein Teenager, später dann eine Heranwachsende, aber erst jetzt mit 24 ist sie "richtig" erwachsen und kann wahrscheinlich Klarheit über die Dinge bekommen ( wie Manipulation der Mutter) und meiner Meinung nach kann sie auch erst jetzt, als Erwachsene, Konsequenzen für ihr handeln tragen. Mit 12 ist man noch ein Kind ! Und was heißt hier sie wollte immer Geldforderungen für ihre Ausbildungen ? Sie hat ihren Vater ja nicht gefragt ob er sie bitte zur Welt bringt, er hat sie gezeugt, also ist es doch klar das er dafür aufkommen muss, vor allem weil ja Unterhalt auch vor Bafög und anderen Leistungen kommt, was hatte sie da also für eine Auswahl ?
Ich finde nicht, dass man erst mit 24 erwachsen ist.
Sie ist mit 17 ausgezogen.
Darf seit 6 Jahren Autofahren, Verträge unterzeichnen, Unternehmen gründen usw.
Ich war in diesem Alter bereits 4 Jahre selbstständig und habe klare Entscheidungen für mein Leben getroffen, meinen Partner bei Umgangsstreit unterstützt, meinen Stiefsohn mit großgezogen.
Natürlich wurde sie nicht gefragt, ob sie geboren werden will.
Mein Mann wurde allerdings auch nicht gefragt, sondern verarscht, wie sich im Nachhinein rausstellte.
Um zu verstehen, was meine finanziellen Anschuldigungen betrifft, müsste ich etwas weiter ausholen.
Das Mädel hat diverse Ausbildungen immer wieder abgebrochen, und somit die Unterhaltszahlungen immer weiter hinausgezögert und nach oben getrieben.
Bei gesetzlichen blieb es nicht, ihr Anwalt! wollte mehr.
Die Mutter des Kindes hat es nicht besser vorgelebt. Sie wurde bereits strafrechtlich verfolgt aufgrund von Sozialleistungsbetrug.
Meine Angst?
Ich weiß es ehrlich gesagt nicht.
Dass sie Kohle will?
Große Schwester spielen will?
Dass mein Mann wieder enttäuscht wird?
Sie schwanger ist und plötzlich nen Opa braucht?
Weder mein Mann noch ich kennen diese Frau, ihr Denken, ihr Handeln, ihre Beweggründe.
Ich liebe meine Familie so wie sie jetzt ist.
Mit unserer Tochter, meinem Stiefsohn und auch dessen Mutter.
Wie gesagt, war ich lange bereit sie Teil dieser Familie werden zu lassen. Aber irgendwann ist der Zug einfach abgefahren...
Aber mit 18, 19 hat man doch nicht die nötige Reife, ich bitte dich. Man kann Verträgen unterzeichnen aber trotzdem ist man doch nicht wirklich erwachsen, da greift ja sogar noch das Jugendstrafrecht.
Sie war gerade mal 12 Jahre alt als sie den Kontakt nicht mehr wollte, sie war ein Kind. Es ist extrem verbittert das du ihr das jetzt vor enthälst.
Wer weiß, was die Mutter da so erzählt hat.
Ob der Zug abgefahren ist hast du ja nicht zu entscheiden denn dein Mann freut sich ja. Im Endeffekt wirst DU dir leichter damit tun wenn du versuchst nicht dagegen zu kämpfen, denn das tust du. Das Kind ist nun mal da und möchte Kontakt und dein Mann möchte das auch. Versuch zu vergeben und dich darauf einzustellen. Vielleicht wird der Kontakt auch gar nicht intensiviert und sie gehen jetzt nur paar mal Kaffee trinken
Ich glaube, du musst an deiner Einstellung arbeiten.
1. Die Gedanken um das Geld, er ist nun mal verpflichtet Unterhalt zu leisten. Egal, wann, wie und ob er irgendwie mit einbezogen wurde, sie ist seine Tochter und entsprechend hat er Unterhalt zu leisten bis sie nicht mehr darauf angewiesen ist.
2. du sprichst von deinem Kind, deiner Familie, wie man weiß bewirkt Sprache viel, es ist euer Kind und eure Familie und ob es dir gefällt oder nicht, die Tochter ist Teil der Familie, egal in welchem Umfang und es nicht an dir, ihr die Rolle zu zugestehen.
3. Du tust eurem Kind etwas an, du enthältst ihm das Wissen um seine eigene Familie vor. Wie soll er dir je wieder vertrauen, wenn er es erfährt? Und du tust das, um dich zu schützen, nicht für ihn.
Man kann eurem Kind nur wünschen, dass wenigstens dem Vater klar wird, dass man so nicht miteinander umgeht.
Zu 1. Um zu verstehen, was meine finanziellen Anschuldigungen betrifft, müsste ich etwas weiter ausholen.
Das Mädel hat diverse Ausbildungen immer wieder abgebrochen, und somit die Unterhaltszahlungen immer weiter hinausgezögert und nach oben getrieben.
Bei gesetzlichen blieb es nicht, ihr Anwalt! wollte mehr.
Die Mutter des Kindes hat es nicht besser vorgelebt. Sie wurde bereits strafrechtlich verfolgt aufgrund von Sozialleistungsbetrug.
Zu 2. Nein, sie ist weder MEIN Kind noch MEINE Familie.
Sie hatte genügend Chancen das zu sein.
Nach 12 Jahren verwehrten Kontaktes, behalte ich mir als genetisch nicht Involvierte, das Recht vor, sie davon auszuschließen.
Zu 3.
Nein, ich tue das nicht um mich zu schützen sondern mein Kind.
Als ich 11 war, habe ich plötzlich meinen Halbbruder kennengelernt, der dann nach Belieben auf und wieder abtauchte.
Wobei zweites, jedes mal ein großes Verlustgefühl in mir hervorrief.
Das möchte ich meinem Kind ersparen.
Mein Mann ist intelligent genug, um mögliche Folgen dessen abzuschätzen und hält es ebenso für das beste, ihr im Kindesalter nichts von der Existenz ihrer Halbschwester zu erzählen.
Zu 1. Völlig egal, wie viel sie ausprobiert/abgebrochen hat. Es ist auch egal, ob es „nur“ dem gesetzlichen Anspruch entsprach oder nicht. Euer gemeisamens Kind wird sicherlich auch besser unterhalten als die Mindestversorgung.
Zu 2. Sie ist blutsverwandte (genetisch involviert) Familie deines Mannes, deiness Stiefsohns und eures gemeinsamen Kindes, die einzige, die nach der Logik nicht dazu gehört wärst am Ende ausschließlich du! Wenn du das gerne willst, viel Glück 🍀
Zu 3. Fraglich ist, was besser für Kinder ist durch Trauer/Verlust und ähnliches liebevoll begleitet werden oder lebenslang von seinen Eltern erheblich belogen werden. Am Ende hat er nichts mehr, keine Geschwister (wurden ihm vorenthalten) und keine vertrauenswürdigen Eltern. Schade
Hallo, bei meinem Partner ist es ähnlich.
Seine Tochter 17j. Hatten damals regelmäßig Kontakt aber die Mutter hat hintenrum oft dazwischen gefunkt.
Sie wuchs in einer neuen Familie auf was für ihn als Vater auch schwer war.
Als wir zusammen kamen, lerne ich sie kennen wir haben 2 mal was zusammen unternommen.
Durch ihr Teeny alter hatte sie Depris, fand mich plötzlich blöd weil ich und meine Tochter ja seine neue Familie sind. Er durfte nix mehr sagen. Die brach den Kontakt ab. Dann plötzlich entschuldigte sie sich bei mir, dass nix was sie schrieb stimmte und sie einfach drüber war. Wir haben hier Haufen Geschenke für sie (Weihnachten, Geburtstag)
Keiner von beiden traut sich wieder ein Schritt zu machen (Papa und Kind), ich wiederum will mich auch nicht zu sehr einmischen.
Ich würde mich allerdings riesig freuen, wenn beide wieder zueinander finden
Vielen Dank auch dir für deine Geschichte.
Bei dem "kleinen" oute ich mich auch nicht als Schreckschraube.
Den liebe ich wie gesagt und bin da meist diejenige, die den Jungen holt und bringt weil mein Mann sehr viel arbeitet.
Bei der großen Tochter war ich lange ebenso ambitioniert.
Aber sie hatte jetzt als Erwachsene wirklich lange genug Zeit und hat es vergeigt.
Versuch bitte ein wenig nachsichtig mit ihr zu sein.
Religiöse Sekte, das ist nicht ohne. Wer weiß, was ihr alles eingetrichtert wurde, dass sie quasi ihren Vater als Kind von sich stößt. Das ist nicht normal.
Inzwischen ist sie erwachsen aber wer weiß wie das alles zugegangen ist.
Kann sein, dass sie völlig daneben ist, kann sein, dass sie versucht ihr Leben zu ordnen und in die Spur zu bringen.
Mein Rat:
Unterstütze deinen Mann, sei freundlich und hoff das Beste.
Es kann nichts tragisches passieren bis auf eine Enttäuschung deines Mannes (aber auch dann wäre er wenigstens ent-täuscht und könnte sich neu aufstellen, die Hoffnung dass doch alles wieder wird ist wohl sehr stark bei ihm).
Ihr müsst ja nicht auf Großfamilie machen. Du musst auch nicht Oma eines potentiellen Kindes spielen. Aber du tätest meiner Meinung nach das Richtige, würdest du deinen Groll ruhen lassen, besonders um deines Mannes Willen.
Alles Gute 🍀
Hallo,
ich muss zugeben, dass der zweite Part deines Textes sehr unsymathisch anmutet...beim Lesen ist es fast schon erschreckend, wie extrem ablehnend du über sie schreibst Wo kommt dieser Hass nur her?
Du bist "angekotzt"? Du möchtest keinen Kontakt zu ihr, du möchtest sie nicht im Haus haben und verschweigst vor deinem Kind sogar ihre Existenz? Das ist die Halbschwester und sie hat nichts Schlimmes getan!
So wie du schreibst, könnte man meinen, sie hätte mal dein Auto zerkratzt, dein Haus angezündet oder dein Kind geschlagen. Du bist total drüber!
Kannst du dir nicht vorstellen, dass sie von ihrer Mutter manipuliert wurde (was leider keine Seltenheit ist, wenn Eltern sich trennen)? Vermutlich war das der Grund, dass sie im Teeniealter keinen Kontakt mehr wollte.
Dann wird man erwachsen, muss sich erst mal zurechtfinden und sein eigenes Leben auf die Reihe bekommen...ich finde es gar nicht verwunderlich, dass sie dann "erst" mit Mitte 20 die Vergangenheit hinterfragt und sich nun ihrem Vater gegeüber wieder öffnen möchte.
Dass DU in ihrem Alter schon bereits 4 J. selbstständig warst, ist kein Argument dafür, dass sie sich jetzt "erst" Kontakt zum Vater wünscht. Sie ist nicht DU. Andere Vergangenheit, andere Lebenssituation, anderer Charakter, anderer Mensch... Du steckst nicht in ihren Schuhen und hast letztendlich keine Ahnung von ihren Gefühlen und ihren Gründen für bestimmte Entscheidungen.
Ich war übrigens in einer ähnlichen Situation, aus Sicht deines Kindes...
Mein Vater hat einen Sohn aus erster Ehe. Die Frau ging fremd, belog und betrog meinen Vater, was zur Trennung führte. Der Kontakt brach ab.
Meine Eltern haben mir erst mit 18 J. erzählt, dass ich einen Halbbruder habe. Total bescheuert...es wäre viel besser gewesen, wenn das von Anfang an kein Geheimnis gewesen wäre. Dein Kind wird es dir später sicherlich nicht danken, dass du diese Tatsache jahrelang verschwiegen hast.
Mein Halbbruder wollte Jahre später seinen Vater kennenlernen und fragte meinen Onkel nach unserer Anschrift. Mein Vater blockte den Kontakt komplett ab. Ich kann das absolut nicht nachvollziehen, wie man so sein kann...
An deiner Stelle würde ich mich hinterfragen, was dein Problem ist und daran arbeiten.
Dass die Tochter deines Mannes vielleicht bald ein fester Bestandteil in eurem Leben sein wird, wirst du nicht verhindern können. Und wenn du dich weiterhin völlig grundlos so gegen sie sträubst (sie soll euer Haus nicht betreten etc.), wirst du bald ein großes Eheproblem haben.
PS: Wenn du merkst, dass du aus dieser negativen Gefühlsspirale nicht von alleine herausfindest, ist es keine Schande, sich Hilfe von außen zu holen (z. B. Psychotherapie/Familientherapie etc.).
Alles Gute
Hallo Liana,
danke für deine Antwort.
Dass ich mit meinem Text nicht sehr sympathisch rüberkomme, ist mir bewusst.
Und obwohl ich jetzt tausende Eigenschaften und Taten aufzählen könnte, die mein Sympathie-Ranking in Kürze in die Höhe schnellen ließen, stehe ich zu meinem momentanen Gefühlszustand.
Bis zu dem Absatz mit der Halbgeschwisterfrage, hast du in großen Teilen, RATIONAL BETRACHTET, natürlich Recht.
Wobei ich meine Gefühle nicht als Hass sondern Ablehnung beschreiben würde.
Diese gründet hauptsächlich darin, dass mein Mann sowohl psychisch als auch existenziell sehr unter ihrem Verhalten gelitten hat ( als sie bereits erwachsen war)...
Was die Halbgeschwister Sache betrifft, habe ich eine völlig andere Erfahrung gemacht.
Ich wusste von klein auf, von meinem Halbbruder, der jedoch keinen Kontakt wollte bis er ein Teenager war.
Von da an tauchte er auf und wieder ab.
Wenn er da war, hat er gerne den großen Bruder gespielt, auch als er ein junger Erwachsener war.
Jedoch ist er jedesmal wieder sang- und klanglos verschwunden, wenn er bekommen hat was er wollte, Geld, Auto, neue Reifen, etc.
Für mich als kleine Schwester, war das jedesmal eine riesen Enttäuschung und ich habe furchtbar gelitten.
Das möchte ich meinem Kind ersparen.
Zum Verständnis deines Vaters Handelns:
Vor ein paar Jahren hat sich dann die Frau meines Bruders gemeldet und wollte mich kennenlernen, mir meine Nichte und Neffen vorstellen.
Ich habe abgelehnt.
Ich habe viele Jahre unter dem ambivalenten Verhalten meines "Bruders" gelitten.
Irgendwann, vielleicht Mitte 20, habe ich einen Strich darunter gemacht.
Davor hat es einfach zu sehr wehgetan.
Seitdem ich damit abgeschlossen habe, juckt es mich nicht mehr.
Mein Vater ist lediglich sein Erzeuger und ihn betrachte ich als genetische Verwandtschaft.
Nicht mehr und nicht weniger.
Ich habe eine echte Schwester.
Eine mit der ich großgeworden bin, die immer für mich da war und es sein wird.
Alles andere ist lediglich ein Versuch die Vergangenheit zu verändern und das funktioniert nicht.
Mein Mann versteht und respektiert meine Haltung.
Er hat eine ähnliche Halbbruder Erfahrung wie ich und ist der Meinung, dass man eine familiäre Verbindung nicht künstlich im Nachhinein erzeugen kann.
Zu Eheproblemen wird es daher vorraussichtlich nicht kommen.
Aber wie gesagt, du hast mit sehr vielen Argumenten natürlich Recht und ich muss diesen "Schock" von gestern jetzt ersteinmal sacken lassen.
Ich habe mir jetzt nicht alles durchgelesen, aber es ist sicher interessant, was seine Tochter zu erzählen hat. Sie hatte ganz sicher keine leichte Kindheit, wer weiß, wie sie von der Ex und der Sekte beeinflußt worden ist und dies vielleicht jetzt erst (durch Therapie oder Lebenserfahrung) einordnen kann. Weißt du, ob sie nicht massiv unter Druck gesetzt wurde, Angst hatte und vielleicht keinem mehr vertraut hat?
Ich kann dir nur raten, erstmal abzuwarten.
Gut finde ich, dass dein Mann dich versteht und sie nicht gleich ins Haus lässt. Und natürlich kann ich auch nachvollziehen, dass du deine Familie schützen willst.
Eine sehr liebe Antwort - ich danke dir!
Diese Gedanken habe ich freilich auch...
Ich bin ja kein Unmensch und habe ja auch lange um das Mädel mitgefiebert und meinen Mann unterstützt.
Es gibt natürlich einen Fleck in mir, der etwas für diese junge Frau übrig hat und ihr den Kontakt zum Vater gönnt.
Aber dieser Fleck wird aktuell, vermutlich auch weil es noch so frisch ist, von sehr vielen negativen Gefühlen überschattet.
Da steckt viel Angst dahinter.
Eigene Existenzängste, Angst was es mit meinem Mann macht, Angst inwiefern es Einfluss auf unser Familienleben nehmen wird.
Ich tue mich grundsätzlich schwer mit signifikanten Veränderungen und lebe einfach sehr gerne in meiner Welt so wie sie ist.
Mein Mann ist hier wirklich toll - er redet viel mit mir und bringt wirklich alles an Verständnis für meine Vorbehalte auf, teilt sogar meine Einstellung in Bezug auf unser gemeinsames Kind und legt sich gerade echt ins Zeug mir zu "beweisen", dass ich keine Angst haben braucht das "sie ihn uns wegnimmt".
Das klingt wirklich blöde, aber ich schätze, dass das ein nicht zu vernachlässigender Anteil meiner Vorbehalte ist.
Angst, dass sie ihn uns wegnimmt... Obwohl das rational gesehen natürlich Schwachsinn ist.
Ich schätze, ich brauche einfach etwas Zeit, das richtig einordnen zu können und mich daran zu gewöhnen...
Vielen lieben Dank
Es ist etwas geschehen, womit du wahrscheinlich niemals gerechnet hast und das versetzt dich in einen Schock.
Deine Gefühle sind durcheinander und natürlich siehst du sie erst einmal als Eindringling. Du warst Live dabei, wie dein Mann gelitten und gekämpft und immer wieder verloren hat.
Du hast ihn in dieser schweren Phase aufgefangen, hast seinen Kummer Hautnah mitbekommen und hattest sicher auch angst, dass er daran zerbricht.
Dann zusätzlich die finanzielle Belastung. Kaum war das eine rum und bezahlt, kam die nächste Forderung von ihr, während sie jegliche Kontaktversuche abgeblockt hat. Dein Mann (und auch du) ihr wart die Geldesel, die schön gemolken wurden, aber es kam nichts zurück.
Wahrscheinlich nicht einmal ein "Danke".
Ich verstehe dich und nein, deine Gefühle sind nichts schlechtes. Du hast schlicht Angst - diese Kontaktaufnahme kommt aus heiterem Himmel, natürlich fahren da die Gedanken Achterbahn und dein größter Gedanke wird wohl sein:
"Was will sie JETZT schon wieder?"
Du darfst so fühlen und im Gegensatz zum allgemeinen Tenor hier sehe ich daran nichts schlechtes. Du verbietest den Kontakt ja nicht oder machst deinem Mann eine Szene.
Du willst lediglich, das dieser erst einmal auf neutralen Boden stattfindet. Ein erstes beschnuppern, ein abchecken was sie will und ob ihre Absichten ehrlich sind.
Das ist okay!
Dein Mann soll seine Tochter treffen und dann schaut in Ruhe und gemeinsam, wie und was sich entwickelt. Wenn ihre Absichten wirklich ehrlich sind (einfach wieder Kontakt zum Vater), dann bin ich mir sicher, dass auch du bereit sein wirst, deine Arme und dein Haus für sie zu öffnen.
Solange, lass deinen Mann seine eigenen Erfahrungen machen. Sei nicht ablehnend oder negativ, diese Gefühle musst du tatsächlich herunter schlucken und dir im stillen denken. Sei für ihn da, wenn er es brauchen sollte und dann schaut, was die Zukunft bringt.
Alles Gute !
Vielen, vielen Dank für deine Antwort -
insbesondere deshalb, weil du in der Lage bist, meine Situation zu erfassen und zu verstehen, statt mich für meine egoistischen, aber menschlichen Gefühle zu verurteilen.
Du triffst den Nagel eigentlich auf den Kopf und beschreibst sehr gut, was gerade in mir vorgeht.
In mir sind gerade einfach viele Ängste und Sorgen, weil mein Mann und somit auch ich, wirklich massive Beeinträchtigungen durch dieses "Kind"/Frau erlebt haben und ich mich um meine Familie sorge.
Da sind diese erwähnten rationalen Ängste was das finanzielle und die Psyche meines Mannes betrifft.
Und dann sind da noch irrationale Ängste, wie diese, "dass sie ihn uns wegnehmen könnte".
Diese sind natürlich völliger Quatsch, aber sie ist eben kein junges und manchmal anstrengendes Kind (wie unseres noch), sondern eine erwachsene Frau und ich habe Angst, er könnte es bevorzugen Zeit mit ihr, statt mit unserem Kind zu verbringen.
Also, eine gewisse Eifersucht, was total bescheuert, aber gerade einfach vorhanden ist.
Mein Mann ist super.
Er erkennt meine Gefühle und sagt, dass unser Kind für ihn immer die Nummer Eins sein wird, weil er von Geburt an bis heute eine innige Beziehung hat. Das ist freilich was anderes als Kinder die man nur in Teilzeit hat oder eben gar nicht.
Das beruhigt mich und ich fühle mich gleichzeitig schräg, weil ich diese Bestätigung brauche...
Erstmal hoffe ich, dass es bei sporadischen Treffen bleiben wird, da sie am anderen Ende Deutschlands lebt.
Sollte es sich allerdings intensivieren und sich herausstellen, dass sie "reines" und kontinuierliches Interesse an ihrem Vater hat, wäre ich wahrscheinlich auch bereit sie irgendwann zu treffen.
Ich danke dir sehr für dein Einfühlungsvermögen - lass dir das nie abhanden kommen, denn das ist (wie hier im Forum sehr offensichtlich) ein seltenes und kostbares Gut!
Du bist nur ein Mensch und JEDER von uns trägt Egoismus in sich.
Und Egoismus ist per se auch nichts schlechtes, sondern sorgt schlicht dafür, dass wir auf uns achten.
Du achtest eben auf dich und dein Kind - und das darfst du. Natürlich sind deine Gedanken zu erst bei der gemeinsamen Tochter.
Auch das du Angst hast, sie könnte eine wichtigere Stellung einnehmen als eure gemeinsame Tochter ist okay. Aber, versuch hier wirklich deinem Mann zu vertrauen.
Er liebt euch und er weiß, was er an euch hat. Aber sein Herz schlägt auch noch für seine große Tochter. Natürlich liebt er sein Kind, egal was geschehen ist.
Das würdest du sicher genauso und versuche dir das vor Augen zu halten.
Lass die Beiden sich erst einmal in ruhe unterhalten und kennenlernen. Aktuell sind weder du noch eure gemeinsame Tochter da irgendwie involviert und müsst ihr auch nicht. Lass es erst einmal ein Vater-Tochter-Ding sein. Jetzt auf große glückliche Familie zu machen, wäre verlogen und würde dir auch nicht gut tun.
Denn du und deine Gefühle, die sind genauso wichtig wie die all der anderen.
Wenn du mal reden magst, kannst du mich gerne privat anschreiben.