Mein Mann kommt einfach nicht in seiner Vaterrolle an!!

Wo fange ich an? Wir haben eine zauberhafte Tochter von 16 Monaten und sind seit 15 Jahren zusammen!! Ich habe mir in der Schwangerschaft so viele Gedanken gemacht, aber nie um meinen Mann und seine Vaterqualitäten... Ich war mir sicher, er wird der beste Papa der Welt. Nun ist es leider nicht so. So lange ich zu Hause bin ist alles ok. Aber er mit ihr alleine ist purer Stress für ihn. Jetzt Arbeite ich wieder und er ist ständig genervt, dass er mit ihr alleine ist. Es ist für ihn eine richtige Belastung! Sobald ich es anspreche reagiert er gereizt und wird wütend. Wir haben jetzt nunmal ein Kind. Das Leben ist anderd. Er kommt darauf gefühlt einfach nicht klar... Ich bin irgendwie so enttäuscht und traurig. Unsere Tochter macht so viel Spaß und liebt ihren Papa! Er ist nur schlecht drauf und 'funktioniert'. Ich habe oft das Gefühl er wäre am liebsten alleine und hätte seine Ruhe... Ich weiß auch gar nicht was ich mir erhoffe. Aber es zehrt sehr an meinen Kräften, ständig unter Druck zu stehen, erol er zu Hause auf heißen Kohlen sitzt...

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Was kam in den Gesprächen zwischen euch denn raus ? Er scheint überfordert und ich gehe mal von Überlastung aus.
Vielleicht Möglichkeiten suchen wie er Entlastungssituationen schaffen kann.
Mich entlastet z.B. mit dem Kind raus zu gehen. Habt ihr Oma/Opa/ Tanten die er z.B. besuchen könnte, die ja auch wiederum etwas Entlastung schaffen können ? War er mal beim Hautarzt und hat mal seine Werte checken lassen, schafft evtl auch mehr Energie wenn er einen Mangel behebt. Mir geht es z.B. auch so das ich mach einem Arbeitstag erschöpft bin und auch die Kinderbetreuung dann als anstrengend empfinde, ich versuche dann eben möglichst stressfreie und entlastende Situationen zu schaffen

Bearbeitet von Samara
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Eine super Antwort, finde ich. :)

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Das Kind ist ja gerade mal 16 Monate alt. Gib ihm Zeit. Konnte mit meinem Kind auch erst mit 3 oder 4 Jahren etwas anfangen. Als man mit ihm spielen konnte und was beibringen, wir Dreirad oder Roller fahren.

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Tut mir leid, den Rat kann ich echt nicht leiden!

Was, wenn Mutter auch nichts „mit so kleinen Kindern“ anfangen kann? Kümmert sich dann keiner?

Man bekommt Kinder idR nun mal nicht mit 3-4 Jahren. Und für die Bindung ist die Zeit ab Geburt (!) wichtig!

Auch als Entlastung für das andere Elternteil. Soll die TE sich jetzt noch 3 Jahre zwischen Kind und Job zerreißen, weil der Vater „halt noch nichts mit den kleinen Kind anfangen kann“?

Ja, auch ich bin keine Baby-Mama, finde die Zeit so ab 2 Jahren „schöner“. Aber das Baby Alter gehört dazu, jeder bleibt mit Baby mal alleine zu Hause (OHNE dem anderen Elternteil ein schlechtes Gewissen zu machen!!) oder kümmert sich selbstverständlich!

Das (!) ist gleichberechtigte (!) Elternschaft!

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7.000 Herzchen dafür von mir für Dich! 💖

"Kann mit kleinen Kindern nichts anfangen" ist so ziemlich die dümmste Ausrede überhaupt. Warum bekommt man dann welche? Wer keine Babys mag, muss halt einen 5-Jährigen adoptieren.

Ich kenne einen Vater, der nach anderthalb Jahren stolz erzählte, dass er noch keine einzige Windel gewechselt hat. "Davor hab ich mich immer erfolgreich gedrückt". Super Leistung! Wenn die Frau das auch so macht, stinkt das Baby die ersten 2 Jahre vor sich hin oder wie ? ;-)

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Wie viel kümmert er sich denn um euer Kind, wenn ihr beide zu Hause seit? Bisher nicht sehr viel, nehme ich an?
Falls das so ist, würde ich langsam anfangen. Dein Mann scheint überfordert mit eurem Kind. Lass ihn also nach und nach immer mehr Aufgaben übernehmen und sich für einige Zeit ums Kind kümmern, während du dich zurückziehst und zum Beispiel Essen kochst, Wäsche machst usw. Als Backup bist du aber zunächst verfügbar. Anschließend dehnt ihr die Zeiten aus wenn dein Mann sich daran gewöhnt hat und er selbstsicherer im Umgang mit eurem Kind geworden ist. Mit zunehmendem Alter des Kindes wird zudem es leichter.
Ich gebe ehrlich zu, ich war lange Zeit auch nicht gerne alleine mit den Kindern (beide zusammen) es war anstrengend beide haben oft nicht das gemacht, was ich wollte. Ich war daher froh, wenn wir zwei Erwachsene zu Hause waren. Mittlerweile hat es sich eingegroovt. Die Kinder sind verständiger und warten mittlerweile wenn ich sage, dass ich mich erst um das eine und dann um das andere Kind kümmern kann. Es ist somit einfacher geworden und nicht mehr so stressig.

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War bei uns ähnlich, hier hat geholfen, das ich wieder arbeiten gegangen bin, als mausi 10 Monate war. Bin Samstag und Sonntag alle 2 Wochen mit ca 4-5 Stunden Dienste wieder angefangen. Was noch geholfen hat, das Mausi eindeutig Papa-Kind ist, wenn er da ist, bin ich abgemeldet.
Und die Zeit

LG

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Darauf hoffe ich auch. Ist hier nämlich ganz genauso. Und es klappt auch alles super gut wenn die zwei alleine sind.

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Kann er denn zugeben, dass er überfordert ist? Was genau stresst ihn? Ist er unsicher, weiß nicht, was eure Tochter braucht oder empfindet er Zuviel Druck von außen, wie er es zu machen hat?

Wäre er bereit, sich mal Hilfe zu suchen? Vielleicht fällt es ihm bei einer fremden Person leichter, drüber zu reden? Eine Beratung kann tatsächlich sehr gut tun, um die eigenen Gefühle zu sortieren.

Wichtig ist - es kann nicht so bleiben und das würde ich deutlich machen. Dein Mann hat nun ein Kind - was wünscht er sich? Wie stellt ER sich seine Vaterrolle vor? Was war Vorstellung, wie ist die Realität?

Ihr müsst darüber reden, wenn er wütend wird, darfst du ihm ruhig sagen, dass es keinen Grund gibt, wütend zu sein. Sondern ihr als erwachsene und als Eltern eine Lösung finden müsst!

Alles Gute!

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Ich kann mir vorstellen, dass es schlimm für dich ist. Mir ging es beim 1. Kind aber auch sehr lange so. War mein Mann nicht da, war jede Stunde länger anstrengend und kräftezehrend. Das hat mir selbst nicht gefallen, auch ich war gereizt und fix und fertig. Alles war eine Belastung.
Er sucht sich das nicht aus. Er will nicht so fühlen. Aber ihm fehlt grade die Kraft.
Was mir geholfen hat:
- akzeptieren dass ich eine andere Belastungsgrenze habe. Ich brauche häufiger Pausen und Ruhe. Deshalb ist nichts falsch an mir. Ich bin eben so. Ich konnte vorher nicht wissen, dass mich das so fordern würde. Im Job bin ich Führungskraft. Nie fühlte ich mich dort so gestresst.
- Pausen einplanen: Sport, Kaffee trinken, Freunde allein treffen. So tanke ich auf.
- Entlastung: Für mich ist es einfacher, wenn ich nicht ständig mit dem Kind daheim und allein bin. Ausflüge, einfach raus, Spieltreffen, Krabbelgruppen etc. All das entlastet mich sehr. Auch Erledigungen usw.
Es wurde durch diese Punkte besser. Letzteres hat dank Corona Probleme gemacht. Schließlich war ich wieder zufrieden und ausgeglichen. Da war unser Kind 18 Monate..1,5 Jahre später kam Kind 2. Weit weniger schwierig für mich, weil ich meine Methode gefunden hatte.

Zu guter Letzt: Ausschließen, dass es eine Depression ist.
Er meint es nicht böse. Ihm fehlt Energie. Vielleicht findet ihr gemeinsam Wege, sie wiederzufinden.