Eheprobleme wegen Schwägerin

Hallo,

Mein Mann und ich haben leider ein größeres Dilemma:

Wir sind seit über 10 Jahren verheiratet, die Beziehung an sich läuft gut, würde ich sagen. Leider ist die jüngere Schwester meines Mannes (meine Schwägerin) immer wieder ein Streitpunkt zwischen uns.
Die Beziehung zwischen den beiden ist sehr eng, sie sehen sich mehrmals die Woche, es werden auch alle Geburtstage, etc. im Kreise der Familie gefeiert. So weit so gut.

Nun habe ich leider das Problem, dass ich sie als sehr besitzergreifend und aufdringlich wahrnehme. Sie stellt nicht nur Ansprüche an ihren Bruder, sondern auch an mich. Da geht es z.B. darum, wie oft sie besucht werden möchte.
Bei der letzten Familienfeier hat sie mir vor versammelter Mannschaft vorgeworfen, dass ich sie nicht besucht habe. Ich habe mich daraufhin vorzeitig (aber höflich) verabschiedet. Sie braucht ständig Leute um sich, ich fühle mich am wohlsten allein. Ihr könnt euch denken, dass wir da nicht wirklich zusammenfinden.

Ich bin jetzt schon so weit, dass ich darüber nachdenke, den Kontakt mit ihr ganz abzubrechen, weil ich ihre Ansprüche sowieso nicht erfüllen kann. Sogar eine Trennung stand schon im Raum, weil ich oft das Gefühl habe, dass mein Mann nicht wirklich hinter mir steht. Er sagt ja auch selbst, dass er zwischen den Stühlen sitzt. Auch verteidigt er sie mir gegenüber oft.

Ich will meinem Mann den Kontakt mit seiner Schwester natürlich nicht verbieten, tu es auch nicht. Trotzdem belastet die Situation uns beide (und die Beziehung) sehr.

Hat jemand eine Idee, wie wir da heil raus kommen? Wie am besten umgehen mit der Schwägerin?

Bin für jede Anregung dankbar.

LG
anonym

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Und das soll für Eheprobleme reichen? Puh, kann ich nicht wirklich nachvollziehen...außer es fehlt mal wieder die Hälfte.

Wie oft ich jemanden besuche, das entscheide ich. Passt es der anderen person nicht, dann hat sie eben Pech gehabt. Wenn sie meint, mir das vor versammelter Mannschaft aufs Brot schmieren zu müssen, obwohl sie weiß wie ich ticke...joah, da gibt es einen defitgen Spruch zurück und dann schmeckt auch der Kuchen wieder.

Ich sehe auch deinen Mann nicht zwischen irgendwelchen Stühlen, außer du hast ihn dort platziert. Warum lässt du seine Schwester emotional so dicht an dich ran?

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Ehrlich gesagt, sehe ich das Problem nicht so ganz.
Was spricht denn dagegen deiner Schwägerin zu sagen, dass du einfach auch Zeit für dich brauchst und deshalb die vielen Besuche, die sie sich wünscht nicht so gerne machen möchtest.

Oder gibt es noch viel mehr, was da vorgefallen ist? Denn nur weil dein Mann und seine Schwester sich gut verstehen und er natürlich möchte, dass es ihr gut geht, müsst ihr ja noch keine Eheprobleme haben.

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so richtig sehe ich deinen Mann nicht zwischen den Stühlen sitzen,
klar kann die Beziehung zur Schwester eng sein, aber viel enger ist doch und das sollte sie auch, zu dir!
was meint sie den, wie oft du sie besuchen sollst?, vielleicht gleich noch für sie einkaufen oder so?
sie ist nur deine Schwägerin, Familie ja, aber nur eingeheiratet.
du hast richtig gehandelt, ich wäre auch gegangen, vor allen zu streiten, bringt nichts.
sie soll sich einen Mann fangen oder mit dem vorhandenen die Zeit teilen.
das eigene Leben gestaltest du mit deinen Mann nicht mit ihr.
buddl1,

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Ich wäre nicht gegangen. Warum? Weil die Schwägerin mir sagt, dass ich sie nicht besucht habe? Dann wäre meine Antwort: Stimmt, ich hatte keine Zeit.

Familienzusammenhalt wird immer so gepriesen, aber wenn es den dann tatsächlich gibt, dann ist das auch wieder nicht richtig. Oder geht es da nur um die eigene Herkunftsfamilie und die Familie des Partners soll bitte wegbleiben?

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Ist sie Single ?
Vermittelt ihr ein paar fetzige Dates.
Vielleicht bleibt einer hängen, dann hat sie Beschäftigung und Unterhaltung.

Ansonsten würde ich ohne schlechtes Gewissen meinen Rahmen der Besuchshäufigkeit feststecken.

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Hast du sie nicht besucht, als sie im Krankenhaus lag? Als sie hilfebedürftig gewesen wäre? Oder bist du einfach nicht zum Sonntagskaffee vorbei gekommen?
Das macht schon einen Unterschied.

Ich wäre nicht vorzeitig von der Familienfeier gegangen.
Ich hätte ebenso vor versammelter Mannschaft gesagt, dass ich es nicht für nötig betrachte, meine Schwägerin 5 x pro Woche zu besuchen. Dann hätte ich in die Runde gefragt, ob all die anderen sie so oft besuchen.

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Es gibt Kriege, die führt man einfach nicht.
Die Schwester war eindeutig vor Dir im Leben Deines Mannes und wenn die Beiden ein herzliches Verhältnis haben, wird er sich nie gegen sie stellen, wozu auch? Er liebt sie, wie sie ist.
Du musst doch nicht hingehen, wenn Du sie nicht magst, so einfach kann es sein.
Der Mann, den ich dieses Jahr erst kennenlernte, hat eine Familie, die wie Pech und Schwefel zusammenhält, wunderbar - und ich beneide ihn direkt darum. Einige kenne ich, einige nicht. Würde ich auch nur mit einer Person nicht zurechtkommen, würde ich keinen Ton sagen, genau aus dem Grund: wie käme ich dazu, wenn er sie liebt und sie ihn alle in schwierigsten Situationen zu 100% unterstützten.

Ich habe es leider erlebt, wie es ist, wenn eine Schwiegertochter - für meine Tochter die Schwägerin - nach 13 Jahren plötzlich Amok läuft und eine Familie in tausend Stücke reißt. Supertoll, alle Beteiligten leiden noch heute darunter, nach bald 9 Jahren.
Lass die Frau leben/reden, wie sie will und gehe eben nicht mehr hin - und stürze Deinen Mann in keinen Zwiespalt, sich zu entscheiden zwischen Frau und Schwester. Das fände ich einfach nicht fair.
LG Moni

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"Es gibt Kriege, die führt man einfach nicht.
Die Schwester war eindeutig vor Dir im Leben Deines Mannes und wenn die Beiden ein herzliches Verhältnis haben, wird er sich nie gegen sie stellen, wozu auch? Er liebt sie, wie sie ist."

Diese Haltung ist problematisch, den aus dieser folgen ja nicht akzeptable Dinge wie die Frau des Bruders vor versammelter Familie abkanzeln oder das Mutter meint, da sie zuerst da war und somit mehr Rechte hat und deshalb unangekündigt ständig vor der Tür steht oder gleich bis ins Schlafzimmer durchrennt. Diese Haltung führt auch dazu das man sich nicht hinterfragt, weiter unten schrieb eine Schwägerin das es durchaus möglich ist sich zurück zu nehmen. Das angeheiratete Familienmitglied hat sich nicht zu fügen, da kann und sollte man als Erwachsener offen aufnehmen. Miteinander zu reden bzw 'Konflikte zu klären bedeutet nicht das man sich gegeneinander stellt.

Der Spruch wir waren vor dir hier wird ja weiter geführt und wenn du wieder weg bist, dann sind wir immer noch da. Das ist übel für die Partnerin und eine Kampfansage, du hast dich zu fügen. Für den Sohn eine emotionale Erpressung. Obacht Junge, pass auf zu wem du hältst, verscherze es dir nicht mit uns denn Blut ist dicker usw.

"Du musst doch nicht hingehen, wenn Du sie nicht magst, so einfach kann es sein."

Ich würde sagen deine Schwiegertochter hat deinen Rat befolgt, wenn auch rigoros.

Ich war 2015 zur Mutter-Kind-Kur und da gab es einen Vortrag über ungesunde Familienstrukturen, da kam diese Konstellation auch vor. Enger Familienzusammenhalt ist nicht immer positiv zu sehen, manchmal geht er nur in eine Richtung wie Lieblingskind oder Mutter.

Ich würde dir auch empfehlen freundlich nachzufragen, wenn du mit einer Person der Familie deines neuen Partners nicht zurecht kommst. Vielleicht sagt er dann lächelnd och der Hubert, ein echter Griesgram. Aber wenn du ihn anrufst, dann kommt er jederzeit und zieht dich mit dem Traktor aus dem Straßengraben.

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Wenn die Dame auf Drama aus ist und vor versammelter Familie meint dich maßregeln zu müssen, muss man nicht aufstehen und gehen. Es reicht, wenn du ihr mitteilst, dass ihre Bedürfnisse für dich keine Priorität haben, aber dein Mann sie natürlich jederzeit besuchen kann.
Ich verstehe nicht, wieso du ihre Probleme zu deinen machst.

Soll dein Mann sie besuchen und du bleibst zu Hause. Auch wenn sie kommt, kannst du einfach etwas anderes machen bzw. dich mit Freunden treffen oder weggehen.
Was Geburtstage betrifft, soll dein Mann sie einladen und du verzichtest darauf, auch das ist eine Möglichkeit. Ich feiere meinen Geburtstag nie, mein Mann kann an seinem tun was er will.

Sie wird nur so viel Raum in deinem Leben einnehmen, wie du ihr zu gestehst. Selbst wenn dein Mann sie besuchen geht, musst du es noch lange nicht. Schwer ist es aber bestimmt, mit jemandem täglich konfrontiert zu werden, den man nicht in seinem Leben haben will, wenn man auch keine Gemeinsamkeiten hat.

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Hallo,

Erstmal danke für eure zahlreichen Antworten!

Natürlich war das nicht die ganze Geschichte, es ist im Laufe der Jahre um einiges mehr vorgefallen, das ging von Distanzlosigkeit (tägliche unangekündigte Besuche, die erst aufhörten, nachdem mein Mann ein Machtwort sprach) bis hin zu Vertrauensbruch.
Trotzdem habe ich, meinem Mann zuliebe, immer alles runtergeschluckt und war ihr gegenüber (distanziert) höflich.
Nur wird es leider mit den Jahren immer schwieriger. Ich denke, man lässt sich im Alter nicht mehr so viel gefallen, zumindest geht es mir so. Ich habe nicht mehr so viel Lust, meine Zeit mit Menschen zu verbringen, die mir nicht guttun.

Ich habe auch sicher nicht vor, die beiden auseinanderzubringen oder meinen Mann vor die Wahl zu stellen (sie oder ich). Da würde ich vorher die Ehe beenden.

Sie hat einen Partner, aber der dürfte ihr leider nicht wirklich genügen.

LG
anonym

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Hallo,

also hier schreibt eine Schwester, die gerade richtig eifersüchtig ist, weil dein Mann seine Schwester so oft sieht. ;)

Ich würde meinen Bruder auch am liebsten ganz ganz oft sehen, allerdings lässt dies die größere Entfernung und auch unser Privatleben nicht zu.

Obwohl ich sehr glücklich verheiratet bin und auch gute Freunde habe, vermisse ich meinen Bruder sehr oft. Es ist einfach ein ganz besonderes Band und Vertrauen.

Wir waren früher auch richtig eng und eine Partnerin hatte damit tatsächlich Probleme. Ich habe das tatsächlich auch verstanden und mich zurückgezogen. :)

Deshalb verstehe ich dich auch total gut! Ich finde ihre Aussage dir gegenüber absolut nicht in Ordnung... Vor allem vor versammelter Mannschaft! Das geht doch gar nicht.

Was hat denn dein Mann dazu gesagt?

In erster Linie musst du wirklich dringend mit deinem Mann reden. Sag ihm doch , wie du dich manchmal dabei fühlst.
Du musst und sollst auch gar nicht vor die Wahl stellen, aber ihm zumindest erklären, dass dir der Kontakt manchmal zu viel wird.

Dann kannst zumindest du dich etwas rausnehmen aus dem Kontakt.

Ich kann mir vorstellen, dass dieses große Ausmaß an engem Kontakt mit der Familie ungewöhnlich für Außenstehende ist. Bei uns ist es ähnlich.
Meine große Familie trifft sich sehr oft und selbst mir ist das manchmal zu viel.
Manchmal nehme ich dann nicht teil.

In erster Linie musst du jetzt für dich sorgen und einstehen. Hoffentlich versteht es auch dein Mann, wenn du es ihm erklärst.

Alles Liebe.

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Vielen Dank für deine empathische Antwort!
Jeder kann sich glücklich schätzen, dich als Schwägerin zu haben!

Sich zurücknehmen – das kann leider nicht jeder.