Lieber auf Arbeit als Zuhause. Das darf doch nicht sein oder?

Abend,
es werden gerade so viele Beiträge gestellt zum Thema Affären, Fremdverliebtheit und Freundschaft + dass ich mich da jetzt einfach mit einreihen muss.
Mein Text wird sicher etwas länger. Sorry dafür!
Ich bin Mama, Ende 30 und schon seit meiner Teenagerzeit mit meinem jetzigen Mann zusammen. Leider leben wir schon sehr sehr lange nur noch nebeneinander her. Sind mehr WG Bewohner als Liebespaar. Unser Liebesleben ist auch schon lange kaum bis gar nicht vorhanden. Ich habe schon sehr oft mit meinen Mann darüber gesprochen. Ihm erklärt,was mir in unserer Ehe fehlt. Was ich mir wünsche! Auch eine Paartherapie schlug ich schon des öfteren vor! Leider ändert sich nichts! Er ist ein liebevoller Vater und ein sehr ehrgeiziger, fleißiger Mann. Mir fehlen aber Dinge wie Komplimente, Umarmungen, kuscheln, liebe Worte....ich habe das gefühlt nur noch als Mutter seiner Kinder wahrgenommen zu werden aber nicht mehr als Frau. Auch dies, erwähnte ich schon oft. Er bemüht sich dann (soweit er kann). Aber nach einiger Zeit ist es wie zuvor.
Nun, auf meiner Arbeit bekomme ich all die Anerkennung, die mir Zuhause fehlt. Ich und meine Arbeit werden von Kollegen, Kolleginnen und Chefinnen geschätzt. Die Stimmung ist super. Ich werde um Rat gefragt. Männer aber auch Frauen machen mir regelmäßig Komplimente, auch aufgrund meines Aussehens.
All dies, gibt mir mein Mann nicht. Seit einigen Monaten ist es nun schon so weit,dass ich lieber auf Arbeit bin, als Zuhause. Es ist so schlimm, dass mir Zuhause komplett die Motivation fehlt. Auf Arbeit bin ich total motiviert und diszipliniert! Ich ertappe mich bei dem Gedanken mehr Energie in meine Arbeit und Kollegen zu stecken, als meiner eigenen Familie. Ich schäme mich dafür! Gleichzeitig fühle ich mich aber wegen meiner Arbeitssituation gesegnet. Es ist keine Selbstverständlichkeit gerne arbeiten zu gehen. Ich fühle mich schlecht,weil ich gerne auch Zuhause so gute Laune haben würde, so energievoll und motiviert....ich es aber zurzeit einfach nicht kann.
Jetzt kommt auch noch erschwert hinzu,dass mein Kollege mir etwas den Kopf verdreht hat. Wir haben uns geküsst und innig berührt. Es war eine einmalige Sache, dass weiß mein Arbeitskollege! Erzählt habe ich es deswegen meinem Mann nicht! Gemerkt hat er schon,dass ich komisch bin. Und wir haben viel geredet. Wieder habe ich ihm erzählt,dass ich auf Arbeit so viel Aufmerksamkeit und Komplimente bekomme. Ich würde mir das von meinem Mann wünschen! Er versprach es, aber es wird vermutlich wieder nur eine kurzweilige Veränderung auftreten, leider.
Ich weiß nicht,was ich tun kann. Meinen Job möchte ich nicht wechseln. Ich habe das Gefühl, ohne meine Arbeit ist mein Leben zurzeit trostlos. Gleichzeitig sollte es doch in der Familie so schön sein,wie auf Arbeit, oder?! Was kann ich da tun? Arbeit Arbeit sein lassen und beispielsweise private treffen mit Kollegen und Kolleginnen sein lassen?
Ich weiß einfach nicht weiter! Geht es anderen auch so? Seid ihr auf Arbeit besser gelaunt und lustiger als Zuhause? Ich bin auf Arbeit ganz anders und ich weiß nicht,inwiefern das normal ist.

Bearbeitet von LiebtDieArbeit
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Wieso finden hier einige Affären neben der Ehe eigentlich so wahnsinnig normal? Schockiert bin

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Das habe ich mich auch gefragt.....

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Ganz einfach, weil man hier anonym ist und auch die Wahrheit schreiben kann. "Im echten leben" muss man natürlich total empört sein. Das wird erwartet. Ich denke dass viel mehr Menschen eine Affäre haben als man glaubt.

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Ist bei mir genau gleich. Wir sind ein so tolles Team, dass wir auch privat viel gemeinsam unternehmen. Ja, und es wird auch geflirtet. Und ich gebe zu, ich hatte auch mit einem Kollegen eine längere Affäre. Auch wenn es immer heißt dass sowas schief geht und man seinen Job verliert oder sonst was, bei uns ist es gut ausgegangen. Wir sind weiterhin Kollegen und Freunde. Ich führe sozusagen zwei leben. Einmal die Businesslady, gut gelaunt, motiviert, flirty und dann die Muddi Zuhause, von kindergezanke dauergestresst zwischen Wäschebergen, Haushalt und mit Ehemann der eher eine statistenrolle spielt. Aktuell bin ich damit ganz fein und sehe nicht wie sich daran etwas ändern könnte. Ein schlechtes Gewissen hab ich nicht.

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"...Aktuell bin ich damit ganz fein und sehe nicht wie sich daran etwas ändern könnte..."

An der Beziehung arbeiten oder sich trennen, so "einfach" ist das.
Aber die Vorteile einer Beziehung mitnehmen und dennoch woanders vö... gehen ist vielleicht noch einfacher?

"...Ein schlechtes Gewissen hab ich nicht...."

Dein armer Mann!

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Hi,
seit ich mich im Juli getrennt habe, bin ich auch wieder gerne daheim....................

Tja, ich kenne es. Ich konnte damit nicht mehr Leben.

alles Gute

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Kann ich gut nachvollziehen. Das du besser gelaunt bist im Beruf ist in deinem Fall ganz normal. Du bekommst das, was du privat vermisst. In sofern bist du in einer „privilegierten“ Lage, dem Ausgleich von Zuhause. Ich kenne einige Frauen, die dauergefrustet sind,,weil der Ausgleich fehlt.
Ich selbst bin auch mit Kindern und Ehemann schnellstmöglich wieder voll in meinen Beruf eingestiegen obwohl es finanziell nicht hätte sein müssen. Es war mein Ausgleich und gleichzeitig brauchte ich diese Unabhängigkeit, Lebendigkeit. Du solltest dir also keinen Kopf machen. Flirten hat noch keinem geschadet!

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"...Flirten hat noch keinem geschadet!."

Stimmt, aber Du hast schon gelesen das es nicht "nur" beim flirten geblieben ist?

Wärst Du fein damit wenn Dein Partner mit der Kollegin knutscht und sie "innig berührt" weil's Zuhause nicht so läuft? Ich nicht!

Wenn es unaushaltbar Zuhause ist sollte man sich trennen oder dran arbeiten, aber derweil die Finger bei sich behalten.

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Schäme Dich nicht dafür und gib ja Deine Arbeit nicht auf die Dir so viel zurückgibt. Mir geht es ganz genauso. Die Arbeit gibt mir den perfekten Ausgleich zu Haushalt und Familie. Ausserdem gehe ich auch noch ein paar Hobbys nach die mir Spaß machen. Bitte gönne Dir diese Sachen. Denn wenn Du glücklich erfüllt von etwas bist, strahlst Du das auch aus. Das wird auch Deinem Kollegen aufgefallen sein. Bei mir war es auch so. Und ich habe nun seit einem halben Jahr eine wahnsinnig sexuell erfüllende Affäre. Da er auch vergeben ist, für uns kein Problem. Zu Hause ist es eben dann wie in einer WG. Mein Mann ist familiär sehr engagiert und sorgt auch für Ordnung. Sex ist nur sporadisch monatlich. Für mich so in Ordnung. Du musst selbst entscheiden, was du willst. Auf jeden Fall solltest du deinem Mann ein Ultimatum stellen und auch für Dich einen Ausgleich (neben der Arbeit) suchen.

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Exakt dieser Text könnte von mir vor fast 10 Jahren gewesen sein. Genau um diese Zeit. Bei mir kam noch hinzu, dass ich als IT-Beraterin meistens in die Woche über unterwegs war. Ich bin glücklich am Sonntag/Montag weg gefahren und kam relativ schlecht gelaunt am Freitag wieder. Das einzige, worauf ich mich zu Hause gefreut habe, waren meine Kinder.

Ich war 15 als ich meinen Ex-Mann kennengelernt habe. Ich war 25 als ich ihn geheiratet habe. Ich war fast 30 als wir das erste Kind bekommen haben, fast 32 beim 2 und 33,5 als ich dann ausgezogen bin.

Du hörst schon, wie es bei mir geendet hat.

Auch wir haben damals sehr, sehr viel geredet. Schon die Jahre zuvor haben wir viel geredet. Immer mit dem gleichen Ergebnis kurzzeitig waren wir als Paar wieder da - bevor wir wieder in alte Muster verfallen sind. Ab dem Punkt, wo mir jedoch der Unterschied in meiner Laune aufgefallen ist, war es für meine Ehe zu spät. Es gab kein Zurück mehr. Ich konnte keine Zärtlichkeiten mehr zulassen. Seine Nähe war mir eher unangenehm. Wir verstehen uns noch heute sehr gut. Wir sind tolle Eltern. Wir sind Freunde. Aber unser Leben könnte heute unterschiedlicher nicht sein. Wir haben uns schon innerhalb der Ehe in absolut unterschiedliche Richtungen entwickelt. Meinem Ex-Mann ging es nach der Trennung erstmal schlecht. Ich habe mich plötzlich frei gefüllt. Spreche ich heute mit meinem Ex-Mann über diese Zeit, ist er wie ich der Meinung, dass es die absolut richtige Entscheidung war. Auch, wenn wir das eigentlich niemals für unsere Kinder wollten.

Bei mir war es damals übrigens ähnlich, dass ich mich in einen Kollegen verknallt hatte. Wir haben uns extrem gut verstanden. Wir habe (gemeinsam im Hotel), viele Stunden am Abend mit einander geredet. Sind häufig noch eine Runde gemeinsam spazieren gegangen. Gemeinsames Essen sowieso, weil eben im Hotel und beim Kunden vor Ort. Wir haben aber bis zur Trennung nie etwas mit einander begonnen. Erst als ich wirklich ausgezogen war, hab ich es zugelassen und auch er ist erst dann auf mich zugekommen. Heute bin ich fast 9 Jahre mit dem Kollegen zusammen, in den ich mich damals verknallt habe. Ich habe immer noch den selben Job. Ebenso mein Partner. Wir wohnen inzwischen zusammen. Die beiden Männer verstehen sich. Die Kinder kommen gut mit der Situation klar.

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Das Traurigste an der Sache ist, dass man immer nur hört, dass die bösen Männer immer fremdgehen und ihren „Trieb“ nicht in den Griff haben. Je mehr ich hier die Beiträge lese, desto mehr merke ich, dass Frauen genauso wenn nicht schlimmer sind. Und keinen juckts, dass sowas Konsequenzen hat, im schlimmsten Fall und leider sehr oft für die Kids, die nichts dafür können… ich finds einfach nur egoistisch und traurig.

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Möchtest du mir Mal erklären wo genau die kinder die Konsequenzen tragen?