Hallo Forum,
ich nutze den Beitrag um durch euch neue Ideen / Denkanstöße / Zuspruch oder Kritik zu bekommen.
Ich wohne im Ballungsgebiet einer Großstadt, ca. 25 Minuten von der Stadtgrenze entfernt.
Meine Eltern wohnen ein paar Straßen weiter.
Meine Partnerin und ich sind knapp 6 Jahre ein Paar und haben uns kürzlich verlobt. Ihre Eltern wohnen ca. 30 Minuten Autofahrt von uns entfernt.
Meine Partnerin ist direkt zu Beginn der Beziehung zu mir gezogen.
Seit Beginn der Beziehung war die Entfernung zu den Eltern der Knackpunkt. Meine Schwiegereltern hacken auf der Thematik herum als sei es ein Stressball. Dementsprechend wird auch meine Verlobte durchgängig mit dem Thema bearbeitet. Dadurch das ihr ständig ein schlechtes Gewissen eingeredet wird, entwickelt sich bei mir der Eindruck, dass meine Verlobte sich nicht bei uns am Wohnort fallen lassen kann und sich dadurch nicht 100% heimisch fühlen kann.
Mein Verhältnis zu den Schwiegereltern ist grundsätzlich gut, jedoch könnte ich regelmäßigen Kontakt nur schwerlich ertragen, da die Denkweise & Ansichten doch sehr stark auseinander gehen. Ein gemeinsames Wohnen schließe ich mit ihnen (jedoch auch mit meinen Eltern) kategorisch aus. Das ist keine Option. Anders sieht es die Schwester meiner Verlobten. Diese ist sehr unselbstständig und genießt den Luxus den ihr die Eltern unterbreiten.
Soviel zur Vorgeschichte.
Da nun auch eine Hochzeit (und auch in einer handvoll Jahren Kinder) anstehen könnte, setzt mein Schwiegervater uns final unter Druck. Gestern waren zum gemeinsamen Essen verabredet. Während dem Essen stellte mein Schwiegervater die Gretchenfrage. Er konfrontierte uns mit der Frage, ob, wenn er ein Haus kaufe, wir in eine Etage über ihnen einziehen würden.
Der Wohnort wäre ca. 45 Minuten von meinen Eltern entfernt.
Da ich wie oben erwähnt, den noch engeren Kontakt vermeiden möchte, ist das der Super-Gau. Ich verneinte dies, merkte jedoch wie die Stimmung der Schwester und Schwiegermutter merklich kippte. Der Abend war gelaufen.
Ich argumentierte ehrlich damit, dass ich mir was eigenes aufbauen möchte. Dies wurde jedoch nur zur Kenntnis genommen. Meine Verlobte hielt vor den Eltern zu mir, zweifelt jedoch erneut an allem (wir reden von 30 Minuten fahrt), da der Druck der Eltern merklich steigt.
Seit dem Treffen ist alles sehr angespannt und gehe davon aus der nun der Druck durch die Eltern Stück für Stück anziehen wird.
Ich habe nun die Frage an euch: wie soll ich reagieren? Was sind eure Ansichten zu der Thematik. Ist es so problematisch eine halbe Stunde zu uns zu fahren, wenn man sich sehen will?
Für mich wirkt die Thematik unlösbar, da seit 6 Jahren eine Art Gehirnwäsche stattfindet.
Schwiegereltern vs. Wohnort
Klingt ein bisschen so, als würde deine Partnerin insgeheim durchaus wieder in die direkte Nähe ihrer Eltern ziehen.
Warum kannst du denn nicht aus der Nähe DEINER Eltern wegziehen? Das wäre ja vielleicht ein Kompromiss: Ihr zieht an einen Ort wo keiner von euch „Heimvorteil“ hat.
Druck würd ich mir auch keinen machen lassen, aber dafür solltet ihr zwei euch erstmal einig sein. Dass deine Schwiegereltern ihre Tochter gerne wieder näher bei sich hätten, finde ich nicht verwerflich. Deine Eltern haben ja keinen Grund für Druck, denn ihr wohnt um die Ecke.
Sobald das Thema auf den Tisch kommt, strikt sagen, dass ihr euch entschieden habt und sagen, dass es erledigt ist. Nicht rechtfertigen, nicht diskutieren, zur Not gehen. Ihr lebt eue Leben nach euren Vorstellungen und nicht nach den Wünschen der Eltern. Ich sehe den Vater hier als bissel als Angeber, dass er seiner Tochter sozusagen ein Haus kaufen will, weil du es nicht "vermagst".
Es könnte aber auch sein dass die Partnerin vom TE gerne in der Nähe ihrer Eltern leben möchte, je nach dem wie gut ihr Verhältnis ist.
Eines der Voraussetzungen füre eine Partnerschaft ist die Abnabelung von den Eltern.Wenn die Partnerin das will und der TE nicht - dann war es das.
Zunächst einmal musst Ihr als Paar Euch einig sein. Würde Deine Partnerin gern wieder näher an den Eltern wohnen? Oder findet sie die Vorstellung genau so gruselig wie Du, traut sich ihren Eltern gegenüber nur nicht, Klartext zu sprechen?
An Deiner Stelle würde ich vor der Hochzeit klar stellen, was Dein Mindestabstand zu den Schwiegereltern ist und bleiben wird (allerdings wirst Du auch in Zukunft kaum verhindern können, dass die Schwiegereltern sich etwas in Eurer Nähe suchen). Wenn es ihr so wichtig ist, die Vorzüge des Wohnens nahe ihren Eltern zu genießen (die mit den Kindern möglicherweise sogar noch mehr zum Tragen kommen), dann wird das ggf zur Gretchenfrage für Eure Beziehung. Aber das eben besser, bevor Ringe, Eigentum und Kinder Euch noch stärker aneinander binden.
Ich finde die Regel "man muss eine Jacke anziehen, wenn man sich besuchen möchte" übrigens ganz treffend. Also nix, wo man mal eben Hausschuhen rüber laufen kann.
Diese Antwort spiegelt meine Gedanken wieder.
Lieber TE: deine Partnerin muss erstmal selbst wissen, was sie will, und dazu stehen.
Ich liebe deinen Nick. 💖
Und ich stimme dir auch zu. Die Freundin des TE muss für sich selbst entscheiden, was sie möchte und das dann mit ihm besprechen. Eventuell müssen die beiden auch einen Kompromiss finden. Wenn jeder bei seinen Eltern in der Nähe wohnen möchte, können sie leider nicht zusammenleben.
Ich verstehe es, wenn jemand nah an seiner Familie leben möchte, weil ich selbst so bin. Wir müssen eine Stunde mit der Bahn zu meiner Familie fahren, was mir eigentlich zu lang ist, zumal wir immer drei Kindergartenkinder dabei haben und davor eben Babys. Aber wir haben in meinem Heimatort keine Wohnung gefunden. Ich würde es sogar toll finden in einem Mehrgenerationenhaus zu leben, aber dazu wird es leider nicht kommen, weil keiner von uns so viel Geld hat.
@TE: Willst du nur nicht zu nah an deinen Schwiegereltern wohnen, oder möchtest du auch nicht weg von deiner eigenen Familie?
Es ist gut, dass Du weißt was du möchtest.
Nun musst du aber ein ernstes Gespräch mit deiner Partnerin führen was sie möchte. Du denkst dass der Schwiegervater sie manipuliert hat, aber vielleicht ist das auch ihr eigener Wunsch.
Habt ihr denn guten Kontakt zu deinen Eltern? Vielleicht fühlt sie sich da benachteiligt weil ihr oft bei deinen Eltern seid aber bei ihren nicht ?
Warum sucht ihr euch nicht einen "neutralen" Wohnort in der Umgebung wo ihr neu anfangen könnt ?
Ich finde eine halbe Stunde nicht der Rede wert. Man kann sich schnell sehen, wenn es Probleme gibt, aber man hat nicht das Risiko, permanent unangekündigten Besuch auf der Matte stehen zu haben. Vor allem wenn es noch eine Schwester gibt, die dort lebt, wäre das für mich total entspannt.
Wichtig ist, dass ihr beide euch einig seid. Wirklich einig. Dann kann man mit dem Druck auch anders umgehen. Vielleicht entspannt es die Sache, wenn ihr beispielsweise feste Dates ausmacht? Also dass man ganz klar sagt: An zwei Sonntagen im Monat treffen wir uns zum Essen.
Ansonsten: Emanzipieren. Das ist der perfekte Zeitpunkt. Sonst fangt ihr spätestens dann, wenn Kinder da sind, wieder damit an, Grenzen zu verteidigen. Und dafür seid ihr zu alt. Man kann über alles reden, aber die Entscheidungen aller müssen akzeptiert werden. Ihr seid erwachsen, es gibt keinen Grund, sich in alles zu fügen, nur weil die Eltern das wollen. Man kann gute Wege finden, dass beide Seiten zufrieden sind. Wenn beide Seiten es gleichermaßen wollen, klar.
Mein Mann kommt aus der Hauptstadt, ich aus einer kleineren Großstadt. Dazwischen liegen 400km Weg. Daher finde ich eine Fahrt von 30 Minuten sehr angenehm. Geplant war, dass ich zu meinem Mann ziehe, letztendlich ist er gekommen. Es galt: zu den Eltern sollte ein Abstand von mind. 15 Minuten Fahrt liegen.
(Paar Straßen von Eltern würde ich auch nicht wollen).
Bevor ihr heiratet solltet ihr so einiges klären: möchte sie nicht in die Nähe der Eltern ziehen oder du nicht? Seid ihr da einer Meinung? Wenn ja, müsst ihr es den (Schwieger-)Eltern deutlich machen. Ihr solltet aber auch einige Schritte im Voraus besprechen. Wie wird es, wenn Kinder da sind? Sie wird sicherlich auch ihre Mutter bei sich haben wollen, oder?
Wäre ein Kompromiss nicht, sich in der „Mitte“ etwas zu suchen?
Ansonsten steht dazu, macht deutlich, dass ihr eure Entscheidungen selbst tragt und schaut, wie IHR am glücklichsten werdet ohne die Anforderungen anderer zu berücksichtigen. Diese haben nämlich bei der Gründung der eigenen Familie keine Priorität mehr. Zumindest sollte es so sein.
Ich finde es lächerlich über 30 min zu reden. Das ist echt nicht viel und in der Großstadt schon gar nicht.
Ich würde weder mit meinen Eltern noch meinen Schwiegereltern in ein Haus ziehen. Kein Abstand, kein Privatsphäre und du bist dann automatisch für die Pflege mit verantwortlich oder sonstige Sachen die sie haben wollen. Ich war relativ lange zu Hause wegen der Wohnungsnot und muss sagen, dass meine Eltern und ich auch gesehen haben, dass der Abstand von Nöten war für beide Seiten. Es ist einfach so, dass Kinder und Eltern nicht immer unter einem Dach leben können. Es gibt dann Generationenprobleme. Das ist normal.
Ich denke aber dass man schauen könnte, wo ihr mit ein bisschen Abstand was zusammen findet könntet, damit ihr einfach weg fahren könnt, wenn es zu viel werden sollte. Dieses Bedürfnis sollte man respektieren sonst kommt es zu Problemen. Also für mich wäre die Idee was eigenes mit Abstand zu beiden Eltern die beste Wahl.
Hi,
wie sieht denn konkret eure Planung aus, wenn es um Kinder geht? Habt ihr den Klassiker, du verdienst so viel mehr, dass sie erstmal aussetzt und dann reduziert, um die Betreuung zu übernehmen, du aber weiterhin Vollzeit arbeitest? Somit würde der Löwenanteil des ganzen Kindergedöns an ihr hängen bleiben und wenn sie eine zuverlässige Unterstützung in ihren Eltern hätte, würde ich schon sagen, sie bestimmt, wo gewohnt wird. Muss ja nicht mit den Eltern im Haus sein, aber ggf. im selben Ort oder im Nachbarort oder so.
Ich ticke grundsätzlich wie du. Von unseren Familien kam aber nie Druck, wobei meine SchwieMu dazu tendieren würde, wenn mein Mann es zuließe, dennoch wohnen wir relativ nah beinander (~20 min Fahrtzeit). Sie waren als unsere Kinder noch klein waren, eine tolle Unterstützung, und damals war die Betreuung in den Einrichtungen noch zuverlässig, ihr zukünftigen Eltern werdet da vor ganz massiven Problemen stehen, bis in die Schulzeit hinein, und wenn sich das so lösen lässt, dass man halt in den sauren Apfel beißt, um näher bei den Eltern zu wohnen, dann würde ich das tun.
Wenn du allerdings das betreuende Elternteil sein wirst, dann bleibt dir da natürlich die Führung überlassen.😉
vlg tina