Ständig Streit um Haushalt

Hallo ihr Lieben,
mir geht es gerade nicht gut und ich weiß nicht so recht weiter.
In letzter Zeit kommt es bei meinem Mann und mir immer häufiger zu Streits um den Haushalt. Wir sind Anfang des Jahres von einer drei Raum Wohnung in ein großes Haus mit vielen Zimmern gezogen, was auch immer noch teils renoviert wird. Er geht Vollzeit arbeiten, ich drei bis viermal die Woche halbtags und nebenbei studiere ich noch und bin gerade in der prüfungsvorbereitung. Wir haben ein kleines Kind in der trotzphase.

Mein Mann regt sich ständig auf, dass ich nicht genug mache und dass er ja alles alleine machen würde. Bevor wir in das Haus gezogen sind, war ich mit dem kleinen zu Hause und hatte viel Zeit, die Wohnung war immer Blitze blank, die Wäsche gewaschen und in seinem Schrank, der Einkauf gemacht und das Essen gekocht. Um das in dem Pensum zu schaffen habe ich zurzeit einfach weder Kraft noch Zeit. Es ist auch nicht so, dass ich gar nichts mache. Ich könnte das jetzt alles aufzählen, aber im Endeffekt kommt es darauf hinaus, dass man sich die Aufgaben teilt. Jeder macht so viel er kann und wenn die Wäsche mal einen Tag auf dem Ständer bleibt geht die Welt für mich auch nicht unter. Für ihn schon.
Mittlerweile habe ich ständig das Gefühl seinen Ansprüchen nicht gerecht zu werden, zu faul zu sein, nicht gut genug und eher eine Belastung... Am liebsten würde ich für eine Weile wegfahren. Vielleicht würde ihm so auffallen, dass ich doch so einiges übernehme in Sachen Haushalt und Kinderbetreuung.
Mein Selbstbewusstsein geht immer weiter in den Keller. Ich will mich auf meinem Mann freuen, wenn er nach Hause kommt, aber mittlerweile denke ich eher daran, ob ich auch alles erledigt habe, damit er nicht wieder ausrastet und rum motzt.

Ich muss dazu sagen, er hat natürlich sehr viel zu tun und ich verstehe, dass er sich nicht um solche Kleinigkeiten kümmern will und er hat auch finanzielle Sorgen.
Deshalb gebe ich mir ja auch Mühe so viel zu machen, dass wenigstens eine gewisse Grundordnung erhalten bleibt. Ich habe nur oft das Gefühl, er sieht nur seine Baustellen und dass ich auch eigene Dinge zu erledigen habe und nicht nur die Putz Fee bin wird einfach vergessen..

Ich weiß einfach nicht mehr weiter.. Wie ich es mache ist es falsch und nicht genug. Ich will mich nicht mehr wegen so Kleinigkeiten wie Wäsche und Geschirrspüler streiten :(

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Abgesehen davon, dass ich es unterirdisch finde, dass er dich wie eine Haushälterin behandelt, die ihr Geld nicht wert ist :
Du hast ein Kleinkind, das große Haus, studierst und gehst 4mal die Woche arbeiten?

Da wird mir vom Lesen schon schwindlig.Das kann man nicht allein alles schaffen. Jedenfalls nicht auf lange Sicht.

War dein Mann gegen ein Kind oder dein Studium?

Ich würde vorschlagen, dass ihr einen Plan macht, wer für was zuständig ist

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Das Kind war absolut gewünscht und zum Studium hat er nie was gesagt.
Es kommt leider auch noch dazu, dass unser kleiner super schlecht schläft und ich seit der Geburt vor zwei Jahren zwei Nächte mal durchschlafen konnte. Im Moment ist es ganz extrem mit alle halbe Stunde wach werden.. Mein Mann schläft oft in einem anderen Zimmer, was verständlich ist.
Aber mir fehlt einfach die Anerkennung um meine Bemühungen alles unter einen Hut zu bekommen. Mittlerweile investiere ich mehr Zeit in den Haushalt als ins Studium, was mich zunehmend ärgert, weil es mir ziemlich wichtig ist durch die Prüfung zu kommen.

Ja, das mit dem Haushaltsplan klingt sehr gut!
Mir reden komme ich nämlich leider wenig weiter, da er davon überzeugt ist, dass mein Tag mehr Stunden hat als seiner

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Nein, es ist auch nicht normal, dass dein Mann dir nachts nicht einmal das Kind auch mit abnimmt. Das ist keine Aufteilung, sondern du steckst leider in dem veralteten Modell fest.
Du musst anfangen deinem Mann klar zu machen, dass das alles mit auch seine Aufgaben sind. Du studierst, du wirst später auch einen Job übernehmen wollen mit Verantwortung der zu eurem Einkommen dazu zählt. Das kannst du aber nur ordentlich, wenn Haushalt und Kind nicht auf dir liegen bleiben, sondern dein Partner genauso übernimmt. Auch ein Einstieg mit Job und Teilzeit nach Studium, wenn du keine Unterstützung beim Kind hast, wird richtig hart für dich werden und du wirst dann leider nicht so gut vorran kommen, weil du eher Helfer sein wirst. Überlege dir gut, ob du durch das Studium durch möchtest
Und am Ende es für dich nicht lohnt, weil du einen Mann an der Seite hast, der nicht
Kapiert was auch seine Aufgaben sind.

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Umzug in ein großes Haus,
Kleinkind,
Teilzeitjob
Und dazu noch studieren und prüfungsvorbereitung.

Na hola. Hättest du noch zuhause alles blitzblank würde ich daran zweifeln ob du real bist.

Hilft nichts hau mal auf den Tisch wenn gut reden nicht hilft.

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Ich würde sagen gute Kommunikation ist alles. Setzt euch zusammen hin..schaut mal, wer was macht (ohne Vorwürfe) und was für wen schaffbar ist. In stressigen Zeiten kann es ja auch mal vorkommen, dass Dinge liegen bleiben oder eine/r mehr macht als der andere. Ihr müsst aber drüber reden :-)

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Hi!

Das wird sicher nicht euer generelles Problem lösen, aber vielleicht hilft a)eine Putzhilfe, wobei man die sich schon leisten muss
Oder b.)
Flatastic.
Ist ne App in der man seine "WG" einträgt und dann die ganzen Sachen die gemacht werden müssen und Punkte verteilt.

Ich sags wie es ist... Inzwischen zanken mein Partner und ich morgens fast wer jetzt das Bett macht um den einfachen Punkt zu bekommen oder wer die Spülmaschine ausräumt.

Zugegeben, da müssen beide mitspielen.
Aber mein Partner und ich haben uns auch immer ungesehen gefühlt. Besonders ich hab ihm unterstellt dass er viel weniger macht.

Inzwischen führt er mit Punkten und es gibt wirklich sehr viel weniger zankereien wegen des Haushaltes als davor.

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Du bist doch nicht seine Haushaltsangestellt. Ihr seid Partner! Nach solchen Aussagen würde ich mal eine ganze Zeit lang nur noch mein Zeug und das vom Kind waschen und putzen, da könnte er mal sehen wie seine Wäsche automatisch sauber in seinem Schrank landet - nicht!
Ihr habt beide zur Zeit viel um die Ohren, nicht nur er. Wenn er sich schon aufregt dass die Wäsche noch nicht vom Wäscheständer genommen wurde - das ist schon sehr kleinlich.

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Ja das sehr ich auch so. Ich Räume ja auch oft Dinge Weg, die er liegen lässt. Aber das gehört für mich einfach mit dazu. Mir fehlt diese gegenseitige Unterstützung in der Partnerschaft, das war früher anders oder nicht so auffällig.
Wenn von mir was rum liegt wird gleich ein Fass aufgemacht und in der Zeit in der man darüber diskutiert hätte ich die Dinge schon 10 mal weggeräumt..
Ich glaube vieles ist auch Erziehung bei ihm. Seine Mutter ist sehr penibel und wenig empathisch

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Seine Mutter hat ja auch kein Kleinkind Zuhause. Da kann man nicht beide Haushalte nicht miteinander vergleichen. Natürlich glänzend es wieder, wenn man keine kleine Kinder mehr Zuhause hat. Aufräumen mit Kind ist, wie Zähneputzen mit Nutella im Mund. Mit Früher kannst du gar nicht vergleichen. Du hast mit dem neuen Haus 100 qm mehr, dazu kommt noch, dass du neben den Studium arbeitest. Ihr braucht einen Putzplan und eine gerechte Aufteilung aller Aufgaben.

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Solche Männer werden erst wach, wenn man aus seiner Mäuschen-Haltung raus kommt und aufhört sich zu erklären, sondern man auch einmal auf den Tisch haut und ihnen zeigt, wo die Grenze ist.

Hör auf dich zu erklären und zu rechtfertigen!
"ICH habe gearbeitet und mit meinem Studium zu tun! DA ist der Staubsauger, dort ist das Kind - mach dich nützlich!"
Und fertig. Nicht groß diskutieren, nicht rechtfertigen, sondern einfach durchsetzen.

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Auch wenn ich dafür wahrscheinlich hier gesteinigt werde: Es gibt immer zwei Seiten der Medaillen und ich würde wetten, seine Sicht der Dinge ist eine ganz andere. Du sagst z.B. am Anfang auch, dass dein Mann meint, er müsste alles alleine mache... daher wird er wohl auch was im Haushalt bzw. im Haus machen. Gerade beim Haus ist der Haushalt ja nicht das einzige, was Arbeit bereitet. Sei es wie es sei, die Situation muss ja geändert werden. Vielleicht könnt ihr mit kleinen Dingen anfangen, wie z.B. Einkäufe liefern lassen oder die gängigen Anbieter (inzwischen sollte fast an jede Adresse geliefert werden). Auch ein Putzhilfe für wenige Stunden in der Woche kann sehr viel bewirken, auch wenn dies ggf. mit den finanziellen Problemen schwierig werden könnte. Habe Ihr Verwandtschaft, Patentanten etc., die auch mal einen Nachmittag oder eine Übernachtung mit dem Kind machen können (nicht damit du putzen musst, sondern mal mit/ohne Mann rauskommst)?

Was natürlich auch sein könnte und ggf. sogar noch schlimmer wäre, dass dein Mann einfach völlig überreizt ist durch die finanziellen Sorgen und er den Streit um den Haushalt nur als Ventil nutzt.

Ich drücke euch auf jeden Dall die Daumen!