Hallo,
mich würde mal Eure Meinung zu folgender Situation interessieren.
Mein Mann kommt abends gegen 17.30 Uhr (+\-) vom Arbeiten nach Hause. Es dauert höchstens 10 - 15 Minuten und es wird das erste Bier getrunken. Bis wir essen hat er bereits zwei Bier getrunken und zum Essen noch eins. So geht es jeden Abend, dass er 3-4 Bier trinkt.
Am Wochenende auch mal mehr, je nachdem was ansteht.
Versteht mich bitte nicht falsch, ich bin absolut kein Alkoholgegener, aber das geht für mich in die Richtung Sucht. Ich trinke in Gesellschaft auch mal einen Hugo / Lillet o.ä., aber eben eben nicht täglich.
Habe ihn bereits mehrfach darauf angesprochen, aber dann ist er sofort beleidigt, ich würde übertreiben und es wäre doch nix gegen ein „ Feierabendbier“ einzuwenden.
Ich finde es jedenfalls nicht normal, dass man direkt wenn man nach Hause kommt, schon Alkohol trinken muss.
Ganz zu schweigen davon, dass ich dann generell fahren muss, wenn unsere Tochter abends irgendwo abgeholt werden muss.
Wie seht ihr das, übertreibe ich?
Alkoholkonsum bedenklich?
Ich sehe das so, dass du ihm nicht zu sagen hast was, wann und wie viel er trinkt. Du darfst ihm nichts verbieten.
Und ja, ich finde es auch gaaaar nicht gut, dass er täglich so viel trinkt. Aber ändern kannst du daran nichts, das ist alleine seine Entscheidung.
Sehe ich wie du. Ob du da was machen kannst... schwierig. Er ist erwachsen.
Aber beim Auto fahren, da gibt es keine zwei Meinungen. Don´t drink and drive. Das würde ich durchsetzen.
Nee, er fährt dann nicht mehr. Daher bin ich ja immer dran, wenn es abends ums fahren geht.
ok, dann geht´s ja noch. Ich glaube dann kannst du nicht soo viel machen. Die Einsicht, dass das zu viel ist muss schon von ihm selbst kommen. Dass dir das missfällt kannst du ihm ja ab und zu mal sagen, aber bringen wird es wohl erstmal nix.
Also ja, jeden tag 4 bier (auch wenn es tgl 1 wäre) spricht man von "sucht". Es ist aber auch eine Sucht wenn du jeden Sonntag dein glas wein trinkst und es dann irgendwann "brauchst"
Ist er denn täglich betrunken oder angetrunken?
Mein papa hat früher tagl. 8-10 bier getrunken, früh angefangen, wenn er frei hatte (dann hat er sogar mehr getrunken). War jeden tag betrunken.
DAS sehe ich eher als alkoholiker. Aber das ist halt Auslegungssache da es jeder anders sieht.
Könnte er auch ohne alk oder ist er schlecht gelaunt, wenn er mal keins trinken könnte?
Betrunken kann ich jetzt nicht sagen, an manchen Tagen merkt man es ihm aber an.
Bei der letzten Blutkontrolle war der Leberwert erhöht und der Arzt hat ihm nahe gelegt, nur noch in Gesellschaft zu trinken, was aber leider nicht lange angehalten hat.
Es gibt auch Pegeltrinker und es ist ein Irrglaube, dass Alkoholiker immer betrunken wären.
Dass er seinen Konsum nicht reduzieren und den Rat des Arztes einhalten kann, ist ein deutliches Zeichen, dass sein Konsum über eine blöde Gewohnheit hinausgeht.
Er ist süchtig, ja.
Wenn er nicht ohne kann, dann ist er ja schon mitten drin im Alkoholismus.
Das ist ja auch für Kinder sehr verstörend, wenn sie das mitbekommen. Tun, wirst du wohl nichts können. Er muss sich ändern wollen, aber ich persönlich würde das nicht mitmachen in einer Partnerschaft.
3-4 Bier jeden Tag ist Alkoholmissbrauch und auch schon Sucht.
Ich denke, dass dir das klar ist. Entweder akzeptierst du es oder du ziehst Konsequenzen wenn er da nichts gegen machen will.
Wenn mein Mann jeden Tag 4 Bier trinken würden und am Wochenende noch mehr und sein Problem nicht einsieht, würde ich das nicht länger akzeptieren. Das wäre so für mich kein Vorbild für das Kind.
Mich wundert hier ehrlich gesagt die Toleranz ein wenig.
4 Bier täglich? Das ist ne ganze Kiste in einer Woche.
Mein Verlobter trinkt wirklich selten, über Monate keinen Tropfen. Es kommt dann mal alle paar Monate vor, dass er Mal einen Ausreisser hat, mit seinen Jungs weggeht und dann kommt er steinhagelvoll nach Hause. Kann man durchgehen lassen, ja - aber auch das ist für mich (manchmal!) ein Problem. Nicht das er Spass hat, besoffen ist, oder getrunken hat - kann er, soll er, und darf er. Das Problem dabei ist die Tatsache, dass er beim ersten Tropfen Alkohol eine komplette Wesensveränderung durchlebt und sich verhält, als hätte er Blut geleckt. Er redet anders, er ist anders, manchmal flucht und beleidigt er, manchmal ist er witzig, gefühlvoll, je nach stresslevel und psychischer Verfassung im Alltag. Er verliert komplett die Kontrolle und kennt seine Grenzen nicht. Und hier greife ich für uns und unsere Beziehung einfach ein. Es ist ein gemeinsames Arbeiten an "seinem" Problem. Denn es ist eins. Und somit auch meins. Und das sollte Beziehung sein. Auch wenn es ernst wird, zusammenhalten, unterstützen und kämpfen,
egal wen es betrifft. Weil diese "Aussetzer" auch an Familienfeinern, Hochzeiten, oder Geburtstagen vorkommen können und ich hier nicht das Vertrauen hab, das ich haben sollte. Mein "Glück" ist zwar nur, dass er sich dessen - zumindest hin und wieder - auch bewusst war/ist und ich mir bewusst bin, dass Veränderung einfach auch Zeit braucht. Und vorallem die Wahrheit.
Zu deiner Frage: Ja, für mich wäre das ein absolut ernstes Problem und hier wäre für mich nur ein Ultimatum die Lösung. Oder zumindest ein Kompromiss auf Zeit. Er soll EINEN Monat keins trinken. Nicht nach der Arbeit, nicht am Abend, nicht nach oder während dem Essen. Eine Veränderung wird sich zeigen müssen. Denn wenn es nicht schon eine Sucht ist, ist es zumindest eine festgefahrene Gewohnheit. Und wenn er ehrlich zu sich selbst ist, bleibt hier auch kein Spielraum für's beledigt sein. Alleine dass er es ist, wenn du es ansprichst, zeigt mir, dass er "das Problem" nicht sehen WILL.
Das ist bei meinem Mann ähnlich, er hat jetzt lange gar nichts getrunken, und um die Feiertage wieder mal 2-3 Abende mit Freunden einiges mehr. Früher hat mich das so unglaublich genervt. Vor dem Kind ein bisschen, schwanger/stillend und nüchtern dann sehr! Jetzt sind wir umgezogen und haben mehr Platz und Zimmer und ich schlafe an diesen Tagen im Kinderzimmer und komme, wenn nur noch am Rande mit, in welchem Zustand er nach Hause kommt. Lasse ihn am nächsten Tag ausschlafen. Davor konnte ich nicht woanders schlafen und es war jedes mal eine Katastrophe.
Ich finde es so schwierig, einerseits, kann er ja machen was er will, da es mittlerweile ja wirklich selten ist. Aber trotzdem erschrickt mich die Wesensänderung nach Alkohol so krass!
Es ist zu viel und scheinbar braucht er es wirklich, sonst wäre es kein täglicher Konsum und schon fast auf die Uhrzeit genau.
Aber auch seine Reaktion ist ganz normal.
Befasse dich mal ein wenig mit Alkoholismus (die Anfänge, Verhalten, Co-Abhängigkeiten,…). Psychoedukation ist ein wichtiger Punkt.
Ich würde das an deiner Stelle eher machen, als hier im Forum, wo vielleicht einer so und der andere so sagt.
Seriöse Quellen… aber ohne ihm vorwürfe oder Druck zu machen. Er ist erwachsen und darf auch leider beim Alkohol selbst entscheiden…
Und Hilfe in Anspruch nehmen geht nur freiwillig und mit Einsicht.
Für ihn ist es ja „nur mal n Feierabendbierchen“.