Bin ich nur Versorger?

Guten Tag,

ich habe ein anliegen was mich von Tag zu Tag mehr beschäftigt.
Ich habe mich vor etwa eineinhalb Monaten hier schon einmal um Rat erfragt als es darum ging das es zwischen mir und meiner Partnerin keine wirkliche körperliche Nähe gibt.

Nun, es hat sich seitdem nicht wirklich gebessert, eher ist es noch schlechter geworden.
Wir sind gerade einmal 4 Monate zusammen und es fühlt sich schon jetzt an als sei von ihrer Seite aus alles erloschen was die ersten Wochen da war.

Kurz die Rahmendaten:
Wir sind beide 37 und haben beide ein Kind. Ihre Tochter ist 10, mein Sohn ist 2.
Alle kommen gut miteinander aus und es herrschen keinerlei Eifersüchte oder Streitereien, wir haben beide schon mehrmals die Familie des anderen getroffen und alle mögen sich und verstehen sich gut.
Also alles gute Grundvoraussetzungen.

Allerdings ist die Beziehung meiner Meinung nach stark einseitig.
Ich bin für sie da wenn sie mich braucht, sei es ein offenes Ohr oder Unterstützung im Alltag wenn ihr all das zu viel wird.
Mein Sohn ist nur jedes zweite Wochenende von Freitag bis Sonntag bei mir, daher habe ich genügend freie Zeit zur Unterstützung.
Der Vater ihrer Tochter kümmert sich leider garnicht um die Tochter sodass die Tochter zu 100% bei ihr ist. Also keine Zeit zum abschalten.

Woran es mir persönlich mangelt ist die fehlende körperliche sowie emotionale Nähe sowie etwas Wertschätzung.
Es gibt ihrer Seite keinelei positive Emotionen, also damit meine ich ein paar positive Worte wie z.b. "Danke das du für mich da bist" ect. Sie sagt allerdings, sie liebt mich, nur wirklich zeigen tut sie es nicht wirklich.
Intim waren wir in den 4 Monaten genau 2 mal und auch sonst passiert da nicht wirklich etwas.
Die Kommunikation war zu Beginn allerdings eine andere. Da sagte sie mir noch das ihr körperliche, intime Momente ihr sehr wichtig sind.

Als ich sie darauf angesprochen hatte, mehrmals, sagte sie das sie dafür keinen Kopf hat.

Ok, kann ich irgendwie verstehen als alleinerziehende Mutter. Aber sie hat sich ja auf die Beziehung eingelassen und sollte sich im klaren sein das beide dafür etwas tun müssen.

Jedenfalls fühle ich mich wie ein Versorger der schaut das es den beiden gut geht, aber meine Bedürfnisse sind ihr halt scheinbar egal.
Es ist allerdings irgendwie widersprüchlich da sie mich ja auch ihrer Familie vorgestellt hat, Weihnachten mich mitgenommen hat ect.

Ich frage mich im Moment einfach ob ich zu viel verlange und mehr Verständniss haben soll oder ob ich tatsächlich nur ein Versorger bin.

Vielen Dank fürs lesen :)

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Trennung- zu mehr kann ich dir nicht raten.

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Ich erinnere mich.

Verstehe aber nicht ganz, wie wir dir nun besser helfen/andere Ratschläge geben können.

Du musst mit deiner Partnerin reden und klar benennen, was dir fehlt und wenn du das als großes Problem ansiehst (was du ja offensichtlich tust, ich meine das nicht wertend), dann musst du (!) Konsequenzen ziehen.

Du fühlst dich als Versorger und nicht als Partner, dir fehlt bereits jetzt was - anscheinend passt es zwischen euch einfach nicht. Obwohl ihr euch liebt und es gerne versuchen würdet, manchmal reicht es halt nicht.

Deine Freundin scheint wirklich gerne zu wollen, will vielleicht auch einfach nicht alleine sein, aber hat eben doch nicht die Kapazität, die du gerne hättest… 🤷‍♀️

Entscheide DU, wie du weiter machen möchtest!

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Moin,

Es tut mir leid das zu hören und ich kann dich in deiner Annahme eigentlich nur bestätigen.

Sieh es einmal so:

In den ersten Paar Monaten ist normalerweise die Verliebtheitsphase und man kann regelrecht die Finger nicht voneinander lassen. Bei euch gab es diese Phase überhaupt nicht. Nach dieser Phase wird dann die Nähe und häufigkeit von Sex meistens weniger. Die Verliebtheitsphase geht zu Ende, die Gefühle ändern sich. Aus Verliebtheit KANN Liebe werden, muss es aber nicht.

Bei mir waren die ersten Monate jeweils davon geprägt, dass wir täglich, oft sogar mehrmals täglich Intim waren, auch in meiner jetzigen Beziehung bei der auch ein Kind mit ihrem Ex-Mann involviert ist.
Nun im zweiten Jahr sind wir soweit, dass aus täglich/mehrmals täglich ein "ich kann froh sein wenn es 1x in der Woche dazu kommt" geworden ist.

Nun münze das mal auf deine Beziehung um wenn es in der vermeintlichen Verliebtheitsphase bereits so selten zu Intimitäten kommt. Was denkst du wie es nach 2 Jahren Beziehung aussieht? 1x alle paar Monate Intim sein? Wird dir das reichen? Wenn es bereits jetzt so selten ist wird es später GARANTIERT nicht häufiger werden, das musst du dir im klaren sein!

Für mich klingt es eher so, also sei sie ganz froh darum dass sie jemanden um sich hat und mit der Verantwortung und Geldtechnisch nicht alleine da steht. Es tut mir leid für dich.


PS; Ich werde jetzt bestimmt ein paar wütende Kommentare ernten dafür, dass ich die Wahrheit sage.

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Es gibt nicht die Wahrheit. Du hast deine Meinung gesagt und die scheint mit meiner ähnlich zu sein.
Ich denke auch dass sie nicht mehr verliebt ist aber nicht alleine sein möchte

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Ich würde anmerken, dass sie vielleicht auch einfach nicht der Mensch ist für Körperlichkeit und Intimitäten. Gibt schließlich Menschen mit verschiedenen Nähebedürfnis, d.h. nicht unbedingt dass sie den TE benutzt. Aber zumindest scheinen sie in dieser Beziehung nicht zusammen zu passen.

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Hallo :)

Es sind erst vier Monate, da kennt man sich Beziehung Technisch noch gar nicht und ich würde nach so kurzer Zeit die Kinder nicht vorstellen oder mit einbeziehen und alles mal langsamer angehen. Liebe entwickelt sich, nach vier Monaten von Liebe zu sprechen wirkt für mich persönlich immer etwas übertrieben. Allenfalls ist man verliebt, die Schmetterlinge fliegen. Aber Liebe? Das zeigt sich mit der Zeit.
Lernt euch doch erstmal als Paar kennen, ob ihr als Paar besteht und dann erst als Familie. Mein Partner (seit über 12 Jahren) lernte meine Kinder erst ganz ganz spät kennen.
Es gibt nur 2 Möglichkeiten, ihr verabredet euch zu einem Gespräch und schaut mal beide was ihr von einer Beziehung erwartet und ob man da zam kommen kann. Oder ihr trennt euch. Manchmal passt es einfach nicht, weil jeder ein anderes Nähe Distanz Bedürfniss hat. Kann ja sein das ihr körperliche, intime Momente in einer Beziehung wichtig sind, das sagt ja erstmal nichts darüber aus wie oft das so sein soll. Vll reicht ihr das auch, weil sie eine andere sexuelle Einstellung hat. Ja es ist wichtig, aber reicht ab und zu mal , zu ja ist wichtig am liebsten jeden Tag. Das solltet ihr klären. Manches entwickelt sich mit der Zeit, manches nicht. Darüber solltet ihr reden.

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Drei bis vier Monate ist die Anbahnungsphase für eine Beziehung. Erst danach zeigt sich, ob neben Anziehung auch Liebe vorhanden ist.
Also diese Partnerin ist nicht die aus der alten Anfrage von vor 1,5 Jahren, richtig?


Bedaure das so zu schreiben, aber wenn schon in den ersten vier Monaten keine emotionale und körperliche Nähe entsteht, wird das nichts.

> Es gibt ihrer Seite keinerlei positive Emotionen, ...

Es zählen Taten nicht Worte. Offenbar hast du nur die Versorger-Eigenschaft für sie. Da würde ich überlegen, ob dir das auf Dauer so ausreicht.
>Aber sie hat sich ja auf die Beziehung eingelassen und sollte sich im klaren
> sein das beide dafür etwas tun müssen.

Ganz genau. Und deine Beschreibung liest sich sehr einseitig. Wenn deine Freundin nicht mal Zeit findet, dir zuzuhören und einfach mal für dich präsent zu sein, bist du nur in Zahl-Esel für sie. Diese Art der emotionalen Abwertung braucht keiner. Also ja, sie kann dich (ge)brauchen, aber das zählt nicht. Dein Kind braucht das auch nicht. Ihr habt vermutlich mehr von einander, wenn du an den Papa-Wochenenden mit Herz und Hirn ungeteilt da bist.

Es gibt da draußen auch Frauen in deinem Alter, die wirklich eine Beziehung führen wollen und das auch ernst nehmen. Klingt bei dir nicht so. Ich sehe keinen Grund, warum es bei einer 10-jährigen Tochter nicht möglich sein sollte, dass ihr Euch Paarzeiten einrichtet. In dem Altern sollten Übernachtungen bei Freundinnen üblich sein. Und für die gegenseitige Aufmerksamkeit im Alltag sollte es immer Raum geben.

Lass dich nicht davon einfangen, dass ihr Weihnachten schon im Familienkreis verbracht habt. Das war voreilig. Die nächste Bezeihung datest du erst mal 3-4 Monate, bevor ihr euch den Kindern vorstellt. Dann ist da auch nicht dieser Druck, ein totes Pferd weiter reiten zu wollen.

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Danke für diese ehrliche Meinung.
Ähnliche Gedanken schwirren mir auch oft im Kopf herum.
Gerade wenn es darum geht warum es für sie nicht möglich ist Paarzeit einzurichten.
Ich war mir nur nie sicher ob ich nicht zu viel erwarte aber da ich diese Gedanken nun öfters gelesen habe, bestätigt sich das was ich gedacht habe.

Gerade der letzte angesprochene Punkt hat mich bisher dazu gebracht es weiter zu versuchen da wir in diesen Punkten schon ziemlich weit sind.
Ich bin niemand der zu früh aufgibt aber die Tendenz zeigt eher nach unten.
Wir hatten zwischen den Feiertagen beide frei und ich hatte letzte Woche auch noch Urlaub.
Da gab es leider auch keine Möglichkeiten sich mal länger zu treffen.

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Danke für deine Rückmeldung.

> Ich war mir nur nie sicher ob ich nicht zu viel erwarte

Nein, es ist auch dein Leben, deine Beziehung und die Familie für dein Kind, die gestaltet wird. Und da ist es voll OK, wenn du eine Person suchst, die allgemein warmherzig ist und dir und deinem Kind gegenüber liebevoll und zugewandt ist. Schon das scheint zu fehlen. Willst du deinem Kind vorleben, dass so zwei Erwachsene miteinander umgehen - so distanziert, abweisend und kalt?

Daneben ist Sex einfach Teil der Beziehung, auch weil es gesellschaftlich so gesehen wird, dass Sex eben nicht außerhalb der Beziehung stattfindet. Das es mit der Häufigkeit später mal schwankt passiert halt, sollte aber wirklich nicht schon in der Kennenlernphase in diesem Maße einreißen. In deinem Fall ist einfach klar, dass deine Jobbeschreibung in ihrem Leben "Depp vom Dienst" ist.

Ich hoffe, du kannst dich unfallfrei aus der Beziehung lösen. Wie gesagt, finden sich auch in deinem Alter gute, liebevolle, herzoffene Frauen.

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Ja.

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Hallo Michi,

ich muss mich meinen Vorschreibern anschließen. Für mich klingt es nicht danach, dass sie dich liebt sondern eher danach, dass sie nicht alleine sein möchte. Du schreibst, dass Du sie unterstützt wo du nur kannst und das möchte sie sicher nicht verlieren, aber würde sie Dich lieben, dann würde sie die Nähe zu Dir suchen, gerade in den ersten 4 Monaten wo man nicht voneinander lassen kann. Als ich meinen neuen Partner kennengelernt habe, haben wir Abends wenn die Kinder im Bett waren oft noch Stunden bis morgens 3 oder 4 Uhr telefoniert, obwohl wir früh aufstehen mussten. Wenn wir uns gesehen haben, haben wir die Zeit natürlich für Zweisamkeit genutzt. Natürlich waren wir auch müde morgens, aber das Verliebtheitsgefühl hat alles wieder gut gemacht. Wenn Ihr nach so kurzer Zeit schon so wenig Nähe habt, dann wärt Ihr vermutlich bessere Freunde.
Tut mir wirklich leid für Dich, aber würde nochmal das Gespräch mit ihr suchen und wenn das nichts ändert, dann biete ihr eine Freundschaft an, aber das würde ich nicht weiter machen.
Alles Gute für Dich!

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In 4 Monaten 2 Mal intim geworden? Und die Kinder mit rein gezogen und die Familien auch noch?
Find ich konisch!

Deshalb lässt man sich Zeit die Kinder einzuweihen und sie einander vorzustellen. Und die "Schwiegerfamilien" kaum zu Schweigen...

Für mich wäre es nichts. Man zeigt sich zu Beginn der Beziehung viel besser als man ist. Die Bemühungen lassen um mind. 40% nach. Das ist normal. Jetzt hast du eine Prognose wie es weiter gehen wird: noch schlimmer!

Ihr habt ja kein gemeinsames Kind und müsst nicht zusammen bleiben. Es sind nur 4 Monate, gar nicht zu spät die Reißlinie zu ziehen.

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Moin Michi,

ich kann gut verstehen, wie du dich gerade fühlst.
Man muss hier ganz klar sagen, dass eine alleinerziehende Mutter einer (!) Zehnjährigen grundsätzlich genügend Ressourcen für dich haben könnte, sollte und müsste. Habt ihr mal darüber geredet? Ich kann mir vorstellen, dass ihre abweisende Art ein solches Gespräch unschön machen könnte, aber das rate ich jetzt ins Blaue hinein.
Für mich ist es absolut keine ausreichende Begründung, dass sie alleinerziehend ist. Ich habe einen bald elfjährigen Sohn und kann mir in etwa vorstellen, wie viel Arbeit die Tochter macht.

Ich würde daher auch sagen, dass deine Einschätzung, eure Beziehung wäre gut, schlichtweg falsch ist. Wenn ihr nach so kurzer Zeit schon keinen Sex (mehr?) habt und grundsätzlich Wertschätzung fehlt, sind das für mich zwei wesentliche Trennungsgründe, die aus meiner Sicht auch nicht in naher oder auch ferner Zukunft sich ändern könnten.
In eine Beziehung startet man in aller Regel verliebt. Jenseits von Mitte dreißig ist auch einfache Sympathie und Zuneigung absolut okay als Beziehungsgrundlage. Der Punkt hier ist aber in jedem Fall, dass man zugewandt empathisch dem Partner oder der Partnerin gegenüber ist. Nichts für ungut, aber ich würde ganz ehrlich die Segel streichen. Hier ist aus meiner Sicht keine Besserung zu erwarten.