Jobwechsel Partner während Kinderwunschbehandlung

Hallo zusammen :)

Zuerst möchte ich erwähnen dass der Post absolut nicht böse gemeint ist. In letzter Zeit habe ich vermehrt das Gefühl dass einige Leute eher auf Diskussionen aus sind. Also bitte bleibt untereinander respektvoll! Aber jeder kann selbstverständlich seine Meinung frei äußern! ❤️

Also... Mein Mann hat einen ganz gut bezahlten 3- Schichten Job (Industriemechaniker mit Früh, Spät und Nachtschicht). Die Nachtschichten u. auch Bereitschaften bringen das eigentliche Geld. Wenn er Dauerfrühschicht oder Normalschicht arbeiten würde, würde er ca. 1.000€ Netto bis 1.500€ Netto weniger verdienen, je nachdem.

Nun hat er ein alternatives Angebot bekommen, welches Interessen technisch sehr sehr viel besser passt, weshalb das Interesse natürlich sehr groß ist. Jedoch tut er sich sehr schwer mit der Entscheidung, da er dort eben "nur" das Gehalt einer Normalschicht bekommen würde. Vorteil ist, er kann frei flexibel arbeiten und sich seine Zeiten selbst einteilen. Wichtig ist nur, dass er auf 40 Std. die Woche kommt (wie vorher auch). Was in Bezug auf die Termine in der KiWu natürlich super praktisch ist. Aber finanziell hat man eben schon starke Einbußen (jeder der betroffen ist weiß ja so ungefähr, wie teuer so ein Zyklus werden kann). Und das macht es für ihn noch schwerer. Ich rate ihm eher zu dem Job, der für ihn persönlich spaßiger und sinnvoller ist, weil ich mich auch so entscheiden würde. Aber Geld ist in der aktuellen Lebensphase auch wichtig. Ich selbst verdiene auch nicht so schlecht, aber halt auch nicht so viel wie er mit 3 Schichten. Wenn er wechselt, würden wir fast gleich viel verdienen. Echt schwierig. Ich stehe da total hinter ihm, kann aber seine Zweifel gut verstehen. Mir geht es ja nicht anders.

Was denkt ihr darüber?

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Ich persönlich schränke mich lieber finanziell ein, wenn mein Mann dafür glücklich im Job ist. Das muss aber natürlich jeder selber entscheiden. Mein Mann hat auch Schicht gearbeitet und im Familienleben mit Kind empfand ich das als große Belastung wenn er abends und nachts weg war und mir nicht mit dem Baby helfen konnte.

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Das stimmt auch wieder

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Hmmm...du musst ja auch bedenken dass nicht nur die kiwu teuer ist sondern auch die Elternzeit. Denn da gibt es dann plötzlich nur noch ein volles Gehalt und der andere bekommt nur Elterngeld was um einiges weniger ist als das normale Einkommen. Das muss ja alles finanziert werden. Natürlich ist in erster Linie wichtig was er will aber ich persönlich würde ihm raten beim alten Job zu bleiben.

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Ja auf jeden Fall, das sind so Sachen die dann eben noch obendrauf kommen. Die Vernunft sagt irgendwie schon 'bleib bei dem alten Job'. Aber wahrscheinlich bleibt dann trotzdem der Gedanke 'was wäre wenn ich es doch getan hätte'. Weißt du was ich meine?

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Kann ich voll verstehen. Es ist eine schwere Entscheidung und die kann euch keiner abnehmen. Ich kann aber von Papa meiner Kinder erzählen. Er arbeitet auch in Schichten und so haben die Kinder viel mehr von ihrem Papa als von einem Papa der normal arbeitet. Wenn er Frühschicht hat, ist er den ganzen Nachmittag Zuhause, wenn er Nachtschicht hat ist er auch den ganzen Nachmittag wach und wenn er Spätschicht hat ist er den ganzen Vormittag Zuhause. Andere Papas mit normalen 8-18 Uhr Jobs gehen vor dem Frühstück und kommen nach dem Abendbrot. Die sehen die Kinder maximal eine Stunde am Tag.

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Für mich persönlich ist das Privatleben wichtiger als Geld.
Mein erster Job nach dem Studium war dank „Montage“ sehr lukrativ, weil man natürlich viele Zuschläge bekommen hat. Das Privatleben hat sich allerdings aufs Wochenende beschränkt. Habe dann relativ schnell gekündigt, weil ich lieber Zeit anstatt Geld habe.

Wenn dein Partner also Spaß an dem neuen Job hat, dann würde ich den Job annehmen, denn auch mit Kind sind geregelte Arbeitszeiten deutlich besser.

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Danke Dir ☺️🤗

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Gerade mit Baby/Kind, worauf ihr ja hinarbeitet, sind flexible Arbeitszeiten für alle doch auch sehr viel angenehmer als Schicht- und Nachtdienst. So kann er viel besser unterstützen und du auch entspannter selbst wieder in den Beruf einsteigen.

Ich würde also schauen, ob es finanziell für euch möglich ist. Treibt euch der Wechsel ans Existenzminimum oder ist es eigentlich gut machbar, wenn man hier und dort einspart?

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Ich wäre auch eine Stimme für Wechsel. Ich kenne auch die Kosten einer ICSI zu gut und kann daher die Argumente natürlich für das Geld verstehen. Auch das Argument einer Schreiberin wegen Elternzeit natürlich auch an das Geld zu denken. Aber ich persönlich würde bzw. Wir haben uns auch lieber eingeschränkt.
Geld alleine macht nicht glücklich und wer weiß ob ihr wirklich viele Versuche braucht. Vielleicht habt ihr ja Glück wie wir, wo sich einfach was einschleicht vor Therapiebeginn:)

Familienleben mit Schicht Stelle ich mir auch schwieriger (natürlich nicht unmöglich und viele managen das gut) vor. Flexibilität zu haben, auch für die jetzt anstehenden Termine wäre mir persönlich das Einschränken eher wert. Vor allem wenn der Job ihn wirklich anspricht. Vielleicht hat er da auch gute Weiterentwicklungschancen, die mit der Zeit auch besseres Gehalt in "Normalschicht" bringen?

Lg

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Weiterentwicklungschancen gibt es dort eher nicht. Aber es stimmt auf jeden Fall was Du sagst. Und so oder so kann man ja nie absehen was in der Zukunft passiert. Danke dir ☺️

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Mein Mann ist Softwareentwickler und kann sich seinen Job quasi aussuchen.

Er verdient nicht schlecht, aber immernoch ca 30.000 - 50.000 € pro Jahr weniger als seinen IT-Freunde mit gleichem Job.

Warum wechselt er nicht? Er hat in Vollzeit eine 36 Stunden Woche und kann sich seine Arbeit an 24 Stunden am Tag frei einteilen. Außerdem arbeitet er zu 100% von zuhause aus.

Er kann unsere Tochter jeden Tag zur Kita bringen oder abholen oder beides und ist in der Erziehung genau so gleichberechtigt und involviert wie ich.

Um kein Geld in der Welt würde ich diese Flexibilität gegen mehr Geld eintauschen wollen 🥰

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Das klingt wirklich schön. Da sieht man mal wieder wie wichtig die Zeit doch ist 😇

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Jetzt gehen wir mal davon aus, dass der kiwu bald erfolgreich ist... welcher der beiden Jobs wäre dann familientauglicher? Doch vermutlich der zweite.
Ich würde lieber auf Geld verzichten und habe dafür ein angenehmes Familienleben, wo der Partner sich einbringen kann. Schichten sind halt immer so ne Sache mit wann da/ weg, wann schlafen,...
Ich würde an eurer Stelle wechseln und versuchen, bis zum Wechsel (das werden ja noch ein paar Monate sein) so viel wie möglich im alten Job zu verdienen und das Geld dann aber unbedingt sparen für später.