Partnerschaft möglich? Sie: Europäerin, er Moslem aus Marokko

Ich schreibe über das Verhältnis meiner Stieftochter (33) zu einem Marokkaner. Sie kennen sich seit knapp drei Jahren, wobei sie sich das vergangene Jahr kaum gesehen haben. Silvester vor einem Jahr stritten sie auf offener Straße, er schlug ihr ins Gesicht, brach ihre Nase, sie fiel zu Boden und er trat sie.

Am gleichen Tag gingen wir zur Polizei um ihn anzuzeigen. Daher die relative Funkstille im vergangenen Jahr. Jedoch erfuhren wir von ihren häufen Smartphonekontakten…

Er lügt sie an, gauckelt ihr vor, kein Moslem zu sein. Dennoch schrieb er ihr vor: darf nicht rauchen, nicht trinken (schüttete etliche Flaschen Wein in die Spüle), darf nicht zur Musikprobe, sie spielt in einem Orchester. Etc etc.

Sie ist Akademikerin, steht voll im Berufsleben, und sollte eigentlich einsehen, dass diese Beziehung keine Zukunft haben kann. Dennoch kommt sie von dem Mann nicht los, der ihr das Leben vorschreibt und sie schlägt. Und er kommt nicht los von ihr, so scheint es jedenfalls.

Wer hat so einen Fall im Bekannten- oder Familienkreis? Wie lange geht es so, wurde eine Lösung gefunden? Was ich mir einfach nicht vorstellen kann…

Bearbeitet von CoTi
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Nein, das geht nicht gut.

Aber nicht, weil sie Europäerin und er Marokkaner ist, sondern weil er gewalttätig ist.

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Das sehe ich auch so. Mein Freund ist Halbmarokkaner (Mutter aus Marokko, Vater deutsch) und es klappt wunderbar. Sie kommt aber aus einer sehr offenen, unkonventionellen Familie. Keine Gewalt, viele Powerfrauen.

Meine Cousine ist ebenfalls mit einem Marokkaner seit über 15 Jahren glücklich zusammen.

Bei den oben genannten Konstellationen ist Land, Religion etc. egal, doch bei dem Beispiel der TE ist es eindeutige die bereits gezeigte Neigung vor Gewalt nicht halt zu machen das Problem.

Gewalt kennt keine Nationalität. Gewalt ist einfach scheisse und ein No-Go.

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Meine persönliche Meinung: Jeder hat das Recht, in sein Unglück zu rennen.

Belehrungen etc. nur, wenn sie vom Empfänger auch gewünscht sind, heißt, je mehr ihr versucht, ihr den Mann auszureden, desto mehr treibt ihr sie in seine Arme.

Macht ihr deutlich, dass ihr nichts von der Beziehung haltet, es jedoch ihre eigene Sache ist, was sie macht. Sagt ihr, dass ihr immer für sie da seid, gebt ihr Rückhalt!

Alles Gute

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Ich glaube, jeder hier sagt sofort "renn weg!". Und das sage ich auch. Aber manche sind einfach beratungsresistent. Ein klareres Beispiel, warum sowas sofort zu beenden wäre, gibt es ja kaum.

Ich würde ihr sagen, dass ich sie beim nächsten Mal im Krankenhaus besuchen werde, wenn sie den Kontakt (vor allem persönlich) weiter beibehält. Bringen würde aber vermutlich auch das nichts.

Wäre es meine Tochter oder Stieftochter, würde ich im Hintergrund dafür sorgen, dass ER den Kontakt abbricht. Und zwar mit allen Mitteln, die ich hier nicht weiter beschreiben möchte.

Bearbeitet von Conan-1974
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Hey

Ich muss einmal klarstellen, sein Verhalten hat NICHTS mit dem islam zu tun!

Ein praktizierender Moslem darf eine Frau nicht schlecht behandeln, ganz im Gegenteil.
Gott weist die Männer an, nett zu ihren Frauen zu sein und sie so gut sie können zu behandeln:.

“…Und in rechter Weise mit ihnen um...” (Quran 4:19)

Der Gesandte Gottes sagte: “Der vollkommenste Gläubige ist der mit dem besten Charakter. Die besten von euch sind diejenigen, die am besten zu ihren Frauen sind.”

Es tut mir leid für deine Stieftochter.

Bearbeitet von Imani
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Klar hat das nichts mit seiner Religion zu tun. Ist völlig egal.

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Danke, finde ich super das du sein Verhalten nicht damit assoziierst.

Ich wollte es dennoch einmal erwähnt haben, weil es von der Te erwähnt wurde und leider denken dann direkt viele wieder negativ.

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Hallo

Hier eine 33-jährige deutsche Akademikerin, die seit 11 Jahren glücklich mit einem marokkanischen Muslim verheiratet ist.

Nein, ich denke nicht, dass es da eine Lösung gibt, ausser sich definitiv zu trennen. Nicht, weil er Marokkaner oder Muslim ist (gerade letzteres scheint ja eher ein Lippenbekenntnis, bei dem Verhalten), sondern weil er ein gewalttätiger Idiot ist und die beiden auch sonst nicht allzu viel gemeinsam zu haben scheinen.

Letztlich ist sie aber alt genug, um selbst für sich zu entscheiden. Natürlich ist das hart für die Familie, dabei zuzusehen, dass es ihr schlecht geht, aber die Erkenntnis, dass das doch kein Leben, keine Partnerschaft sein kann, muss von ihr kommen.

Zu versuchen, ihr die Beziehung auszureden (oder ihm), wird vermutlich nicht funktionieren, eher Druck aufbauen und schlimmstenfalls dazu führen, dass sie sich von euch abkapselt.

Mit Blick auf meine eigene Tochter, wäre mein Rat:
Seid für sie da, soweit das für euch auch emotional tragbar ist, steht ihr bei, aber grenzt euch von dem Gedanken ab, aktiv etwas ändern zu können, solange sie es nicht möchte.

Alles Gute euch!

Bearbeitet von Anonym_
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Das entscheidende hier ist doch, dass der Mann gewalttätig ist und nicht seine Herkunft oder Religion.
Natürlich kann man mit einem gewalttätigen Mann keine gute, funktionierende Beziehung führen. Ich hoffe, deine Tochter merkt das bevor schlimmeres passiert.

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Ob er Muslim ist, ist ziemlich wumpe. Und wenn, dann kein guter. Er hat sie auf der Straße geschlagen und getreten, und trotzdem hat sie noch Kontakt mit ihm? Als Akademikerin, die mitten im Leben steht?
Manche Sachen werde ich nie verstehen.

Das wird nicht lange gut gehen. Nicht weil er Muslim ist, sondern weil er gewalttätig ist. Sind einige Frauen eigentlich masochistisch veranlagt?

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Das hat wahrscheinlich was mit Abhängigkeit zu tun und - wer weiß - vielleicht auch noch mit dem Gedanken:

„Ich kann ihn bestimmt irgendwann ändern“,

und mein Favorit:

„Aber er hat auch gute Seiten“… oh Mann, oh Mann…

Es gibt leider sehr viele Fälle von solchen Gedankengängen bei Frauen…

Entweder landet sie irgendwann im Krankenhaus oder… - nein, weiterführen muss man den Gedanken nicht.

Jemand schrieb hier so schön, dass er es anders regeln würde und dies auch nicht weiter ausführen würde… dem schließe ich mich an.

Tausend rote Flaggen und sie sieht sie nixht. Arme Frau, Akademikerin hin oder her.
Tut mir leid, dass ihr dabei zusehen müsst.

Ich wünsche euch alles Gute und dass sie da raus kommt und es endlich merkt.

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Ich als Mutter würde ihm vermutlich die Knie wegtreten. Wenn du wirklich wissen möchtest, was ich mit jemandem machen würde, der mein Kind zusammen schlägt und auf ihn/sie eintritt.