Es geht um einer guten Freundin von mir. Sie hat einen Mann und 2 Kinder (eins ist 5 Monate und das andere 1,5) Sie ist Hausfrau und ihr Mann geht von Mo-Fr von 8-17 Uhr körperlich hart arbeiten. Der Mann ist der Meinung, dass seine Frau nachdem der Mann Zuhause ist alles selber erledigen muss sprich Kinder Bett fertig machen etc. denn der Mann war ja hart arbeiten. Ich bin der Meinung das der Mann ihr doch trotzdem damit helfen kann denn es sind ja auch seine Kinder und auch mit den Windeln wechseln der Mann ekelt sich halt extrem vor Stuhlgang und wechselt die Windeln fast nie die Frau muss das auch alles alleine machen. Aber Kinder sind ja nicht nur zum Schmusen da also dann wenn alles toll und fröhlich ist… wie seht ihr das
Mann tut nach seiner Arbeit nichts mehr / Frauenarbeit
Erstmal Formulierung überprüfen. "Helfen" impliziert, dass jemand hilflos ist. Mitmachen, beteiligen, seinen Anteil erledigen, gemeinsam,... klingt besser und auf Augenhöhe.
Gespräch suchen, wenn der Mann grad mal nicht kaputt und genervt ist. Hausfrau sein ist auch harte Arbeit. Ich arbeite z.B. geistig hart, dafür belächelt mich mein Mann auch gern mal, möchte aber auf keinen Fall tauschen. Das ist auch enorm erschöpfend. Bisschen Kopfkino anschalten, was wäre wenn spielen. Wenn sie jetzt länger ins Krankenhaus müsste? (ich sage immer derbe: wenn mich der Laster treffen würde) oder schlimmeres? Was wenn sie entscheidet, wieder ins Berufsleben einzusteigen?
Windeln okay, darüber kann ich auch schmunzeln, das geht ja vorbei. Und wenn der kleine Stinker noch ein bisschen auf Mama wartet, weil der Mann sonst einen Kotzkrampf bekommt, davon geht die Welt nicht unter. Pipiwindeln macht er ja aber sicher, oder?
Es kann auch für den Mann ein entspannender Moment sein, wenn er abends vorliest und mit den Kindern kuschelt.
Wie machen das denn zwei Vollzeit arbeitende Elternteile? Bleibt da alles liegen? Die Windel wächst fest? Der Mülleimer lebt? Alle verhungern?
Also das mit dem Windelwechseln kenne ich auch. Ist für meinen Mann der Endgegner. Dafür ist er aber parat wenn die Kids sich verletzt haben. Alles was Blut Eiter und so weiter betrifft, ist meine Schmerzgrenze erreicht. Und das geht erst nach dem Windelalter richtig los.
Es klingt als ob er vor den Kindern auch nie wirklich etwas im Haushalt getan hat. Wie war vor den Kindern die Arbeits- und Haushaltssituation?
17 Uhr zu Hause ist doch ok. Hat er doch genug Zeit um sich auszuruhen und denn könnt ihr zusammen Abendbrot vorbereiten oder er geht mit den Kids ins Zimmer und spielt sie legt mal ne halbe Stunde die Füße hoch.
Da ich gestilllt habe, habe ich auch meist die Kinder ins Bett gebracht in dem Alter, aber davor waren sie meistens noch bei Papa kuscheln und dallern, sodass ich noch
Der Mann sollte natürlich auch seinen Anteil an Kinderbetreuung übernehmen.
Wenn er körperlich hart arbeitet, dann würde ich ihm eine Stunde Pause gönnen, wenn er heim kommt.
Aber danach müsste er ran.
Man kann ja auch sitzend auf der Couch ein Kind wiegen, dem Großen vorlesen....ect.
Aber sich vor Kacka-Windeln ekeln geht gar nicht - sorry. Da muss man durch als Vater.
Das ist für mich ein Zeichen, dass da irgendwo die Verbindung zu den eigenen Kindern fehlt, wenn man sich als Vater ekelt, eine Windel zu wechseln.
Und was ist mit den Wochenenden?
Was ist da seine Ausrede?
Und deine Freundin überrascht das, weil er bei Kind Nummer 1 noch Windeln gewechselt hat und das Kind ins Bett brachte?
> Es geht um einer guten Freundin von mir....
> Ich bin der Meinung ...
> ...wie seht ihr das
Das ist die Entscheidung dieses Paares, wie sie ihr Leben zu gestalten und wie sie Verantwortung und Arbeit verteilen. Deine Freundin wird den Arbeitsalltag ihres Mannes sicher deutlich besser einschätzen können als du es vermagst. Körperlich harte Arbeit ist halt, naja, "hart", ermüdend und anstrengend. Es ist völlig OK, wenn sie wertschätzt, dass er die Arbeit im Draußen erledigt und sie im Haushalt. Und dort scheint es ja wohl so zu sein, dass er sich durchaus am Betreuen und Spielen beteiligt.
Es ist nicht dein Leben und nicht dein Familienkonzept. Die beiden können damit durchaus sehr glücklich sein. Was bezweckst du denn eigentlich? Glaubst du sie wird zufriedener, wenn du in deren Abläufe reinredest? Wenn man es ganz nüchtern ansieht, sind Haushalt und Kinder schon eine überschaubare Verantwortung und Belastung, die z.B. Doppelverdiener-Eltern schlicht "nebenbei" am Abend erledigen. Wirklich unfair ist deren Arbeitsteilung daher nicht. Das alles mag eher dem Familienprinzip der 1960er entsprechen, aber damals wie heute gibt es eben Paare, die sich damit wohlfühlen und ihr Glück finden.
So einen Mann hätte ich schon lange mal auf den Pott gesetzt!
Bei uns gibt es das so nicht und ich kenne keine Familie, wo der Mann nichts macht. Nun arbeiten die meisten Frauen (ich auch) aber zumindest in Teilzeit, aber selbst bei der "reinen Hausfrau" gibt es das nicht.
In meinen Elternzeiten wurde trotzdem alles gerecht aufgeteilt.
Aber wenn Frauen immer noch von "muss der Mann mir im Haushalt HELFEN" reden, wird sich auch nichts ändern bei solchen Menschen.
Wenn ein Mann so denkt, dann wird ihn nichts vom Gegenteil überzeugen.
Denn wahrscheinlich weißt du auch, dass das,was er da sagt, Quatsch ist.
Für die Mutter beginnt der Tag um 6 und wenn man den Arbeitstag des Vaters zugrunde legt, dann wäre sie um 15 Uhr fertig, sprich hätte Feierabend. Das ist aber ja nicht so, denn auch nach 15 Uhr stehen noch Sachen an.
Helfen impliziert, dass es tatsächlich die Aufgabe der Mutter ist all diese Dinge zu tun. Ist es aber nicht. Jeder macht seinen Anteil am Alltagsleben. Dazu gehört natürlich auch Geld verdienen, aber eben auch Essen kochen, Putzen, Waschen, Kinder anziehen, ausziehen, waschen, wickeln, zum Arzt fahren, in die Kita bringen und abholen,...
Einiges davon wird ja erledigt sein, wenn der Mann nach Hause kommt. Anderes aber eben nicht. Spricht ja nichts gegen eine (gemeinsame) Pause mit einer Tasse Kaffee, damit es nicht nahtlos weitergeht. Aber gemeinsamer Feierabend ist doch erst, wenn alles läuft.
Wenn er sich vor Stuhlgang ekelt (was ja auch durchaus sein kann), dann könnte er ja die Pippiwindeln übernehmen. Oder jeder bringt ein Kind ins Bett. Einer räumt die Spülmaschine aus, während der andere kocht.
Das alles sind halt Absprachesachen und ICH käme mir blöd vor, wenn um mich rum noch alles mögliche gemacht wird und ich sitze halt dann 4 Stunden vor dem Fernseher und warte, dass die Frau endlich die Küche geputzt hat. Aber, siehe oben, jemanden, der so explizit in Frauenarbeit und "richtige Arbeit" unterteilt, den wird man nur schwerlich dazu bewegen etwas zu ändern.
Dann sollte deine Freundin zusehen, dass sie sich die EZ mit ihrem Mann gerecht aufteilt.
Wenn ER in EZ ist, soll sie die Familie finanzieren und ihm ihre jetzigen Aufgaben überlassen.
Nach der EZ, wenn beide Kinder fremdbetreut werden, sollen beide gleich viele Wochenstunden arbeiten gehen und sich die Kinderbetreuung und HH aufteilen.