Komisches Verhalten

Hallo,

mein Mann verhält sich oft seltsam. Er ist abweisend und in sich gekehrt, dann wieder super happy und fröhlich usw

Ständig habe ich das Gefühl, nicht ich selbst sein zu können, weil er dann wieder alles auf sich bezieht.

Haben wir mal ein paar Tage keinen Sex, weil Periode, krank usw. fühlt er sich ungeliebt. Dann ist er oft grüblerisch und ich bin irgendwie ständig in Hab Acht Stellung.

Wenn ich ihn frage, was los ist, sagt er, dass er durcheinander und unzufrieden ist. Aber er sagt mir nicht, warum. Man könnt es eh nicht ändern, es wird schon wieder.

Mittlerweile versuche ich, das nicht an mich ranzulassen, aber irgendwie fühle ich mich ständig beobachtet und analysiert von ihm. Ich fühle mich, als könnte ich nicht ich selbst sein.

Bearbeitet von KomischesVerhalten
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Hallo du,

ich glaube, ich verstehe, was du meinst. Es ist wie auf rohen Eierschalen zu laufen, weil im Grunde genommen jede noch so banale, aber eben für ihn ungewohnte oder unerwünschte Situation ihn irgendwie missmutig, nachdenklich oder übellaunig machen könnte, weil er sich dann weniger geliebt, beachtet oder was weiß ich fühlt. Mein Ex hatte ganz ähnliche Züge. Fühlte sich ständig ungeliebt, missachtet, nicht genug wertgeschätzt usw.

Hast du ihn schon einmal darauf angesprochen und ihm erklärt, wie es dir damit geht? Erfahrungsgemäß tun sich solche Menschen allerdings schwer mit einem Perspektivenwechsel und haben ein geringes Selbstwertgefühl.

Du bist allerdings weder für sein Wohlbefinden noch für sein Seelenheil zuständig (mein Ex sah mich dafür verantwortlich, ihn glücklich zu machen) und - kleiner Spoiler an der Stelle: du wirst es ihm nie recht machen können, so lange er sein Problem (denn deins ist es ja auf keinen Fall!) nicht selbst angeht. Genau das würde ich ihm alsbald möglich unmissverständlich mitteilen, falls noch nicht geschehen. Und mich vor allen Dingen nicht verbiegen und ihn schmollen lassen, wenn er meint.

Bei meinem Ex war dieser Charakterzug im Übrigen ein Grund (von vielen, aber doch ein bedeutender) für meine Trennung. Ich empfand es als sehr anstrengend, immer nur um seine Bedürfnisse herum zu agieren und mich bei allem, was ich sagte oder tat, "beobachtet" zu fühlen.

Liebe Grüße,
DieKati

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Das ist exakt genauso, wie du es beschreibst. So geht es mir

Ich habe mit ihm schon darüber gesprochen, aber es hilft nicht. Wir sind lange zusammen und ich habe jahrelang viel mitgemacht und mit mir machen lassen.

Seit ca einem Jahr habe ich vieles geändert, seitdem ist es so. Seitdem ich mehr auf mich achte.

Aber wie man sieht, fällt es mir schwer, damit umzugehen

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Das ist verständlich, dass dir das schwer fällt. Immerhin sollte der Partner der "sichere Hafen" sein. Der Mensch, bei dem man sein darf, wie man ist.

Genau die Tatsache, dass du nun mehr auf dich achtest, scheint ihm zu missfallen. War bei uns damals genauso. Erst meinte er noch, ganz gönnerhaft mit mir verhandeln zu müssen, nachdem ich nicht meine komplette Freizeitgestaltung an ihm ausrichten wollte. Dann wurde mit "psychologischen Mitteln" gespielt, nach dem Motto: Macht sie nicht das, was ich will, strafe ich sie mit schlechter Laune, bin in mich gekehrt, mache einen auf unnahbar, und so weiter. Hat alles nix in einer Partnerschaft auf Augenhöhe verloren.

Er muss einsehen, dass er ein Problem hat, das er dringend angehen muss. Du kannst es nicht für ihn lösen. Tut er das nicht, wird es nicht besser mit ihm als Partner. Wie gesagt - ich habe nicht gelernt (und auch nicht lernen wollen), damit umzugehen.

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Hallo, kannst du mal ein Beispiel nennen? So ganz verstehe ich es nicht.

In welcher Situation wo du ,,du selbst bist" ?