Als meine Frau nach 42 gemeinsamen Jahren 2022 plötzlich und unerwartet verstorben ist, fiel ich in ein tiefes Loch voller Trauer, Verzweiflung und auch Wut auf sie, dass sie mich so einfach zurückgelassen hat. Mit Hilfe meiner Schäferhündin und einer Psychotherapie gelang es mir wieder Fuß zu fassen, denn das Leben muss ja weitergehen.
Ich begann mich dann im März 2023 in diversen Partnerbörsen herumzutreiben und tatsächlich, schon nach kurzer Zeit begegnet ich einer Frau, die alle meine Hoffnungen, Wünsche und Träume verkörperte. Ja, unsere bisherigen Leben unterschieden sich massiv, sie war geschieden, hat zwei Töchter, zwei Schwiegersöhne, drei Enkel und einen Urenkel, während meine beiden Söhne aus innerster Überzeugung die Produktion von Enkel verweigern. Ich bin daher vollkommen ins kalte (Familien)wasser gestoßen worden, was mir aber anscheinend gut gelungen ist, da von allen akzeptiert werde.
Leider gibt es im Leben meiner Freundin eine langjährige Freundin, die ich nicht persönlich kenne, aber über die meine Partnerin massiv negative Aussagen macht. So ist diese Freundin seit 40 Jahren in einer absolut unglücklichen Beziehung gefangen und dementsprechend neidisch auf meine Partnerin und hetzt ziemlich gegen mich. Da wir ca 40km voneinander entfernt sind, sie in Wien, ich in einer Kleinstadt südlich von Wien und beide in Pension sind haben wir folgende Regelung getroffen: Eine Woche geht sie neben der Pension arbeiten, dann fahren ich mit meinem Hund über das Wochenende zu ihr bis Montag und sie kommt dann nach und bleibt bis Sonntag, dann beginnt das Spiel von neuem. Oder sie kommt am Freitag nach der Arbeit.
Der Freundin passt das aber gar nicht und es kam bereits mehrmals dazu, dass die Freundin just an den Tagen an den sie bei mir ist oder zu mir fahren sollte, Einladungen ausgesprochen hat oder einfach aufgetaucht ist und so unsere gemeinsame Zeit verkürzt hat. Mir ist auch aufgefallen, dass die Freundin immer nur meine Partnerin einlädt und auf mich geflissentlich vergisst. Als auch die Geburtstagseinladung der Freundin wieder nur einseitig war, kam es dann zwischen meiner Partnerin und mir zu einem ersten Streit. Dabei wurde mir gesagt, dass meine Partnerin nicht möchte, dass ich mit der Freundin zusammenkomme, da diese schon bei meinem Vorgänger für Stress gesorgt hat, der dann eine massive Mitschuld an der Trennung hatte.
Meine Partnerin sagt aber auch, dass sie von der Freundin, die sie seit 40 Jahren kennt, nicht lassen wird, da diese während ihrer damaligen schmutzigen Scheidung auch für sie da war.
Das konnte ich akzeptieren, da ich mein Mundwerk bei solchen Menschen nicht halten könnte. Jetzt ist die Sache aber eskaliert. Meine Partnerin hat nächste Woche Geburtstag und hat die Freundin eingeladen, obwohl Familienfeier. Also habe ich, ganz ihrem Wunsch entsprechend, meine Teilnahme am Fest am Samstag abgesagt und ich gesagt, dass ich erst am Sonntag, ihrem tatsächlichen Geburtstag kommen werde. Seitdem ist Funkstille, sie behauptet plötzlich, dass sie das damals nicht so gemeint habe etc pp. Da aber die Freundin sowieso Freitag und Montag immer kommt, bin ich jetzt zugegeben auch dickköpfig und beharre auf meiner Einstellung.
Jetzt hat mir meine Partnerin gerade die Rute ins Fenster gestellt, dass ich, wenn ich nicht kommen würde, die ganze Beziehung erledigt sei, da sie bisher in ihrem Leben immer das bekommen habe, was sie wollte und sehr stur sein kann. Mittlerweile kann ich mich aber auch mit dem Ende anfreunden, auch wenn es sehr weh tun würde, denke auch, wenn ich jetzt nachgebe für alle Zeit „verschissen“ zu haben
Daher meine Frage an die alle: Hat das Ganze noch Sinn und Chance? Bitte um Meinungen.
Wie schätzt ihr die Chance ein?
Wenn du mit der Frau eine Beziehung führen möchtest, wirst du immer das tun müssen, was sie will. Hat Mann im hohen Alter darauf noch Bock?
Und, bei aller Liebe, so groß kann diese liebe nicht sein, wenn man mit der Trennung droht, wenn Mann nicht an den Geburtstag kommt. Sie hat keinen Bock mehr auf dich.
Ich würde noch einmal das Gespräch suchen. Sie muss doch wissen, dass eine Begegnung mit ihrer Freundin und dir nicht gutgehen wird, die Freundin hat dir ja sogar gesagt, dass sie das gar nicht will.
Da diese Freundin Beziehungen zu torpedieren scheint, müsste deine Freundin Stellung beziehen. Im konkreten Fall, da es eine Familienfeier ist, die Freundin nicht einladen - wenn du kommen willst.
Was natürlich gar nicht geht, ist die Drohung, die Beziehung zu beenden, wenn du nicht kommst. Es scheint ihr wichtig zu sein, dass du dabei bist. Dann soll sie die Freundin weg lassen.
Hallo an alle !
Vielen Dank für eure Antworten. Sie kommt morgen noch zu einer Aussprache zu mir und wenn wir uns nicht einigen können, dann werde ich sie ersuchen, mein Haus von ihren Dingen zu säubern.
Soll sie doch mit ihrer Freundin glücklich werden.
Liebe Grüße
Tellme
Ich habe dazu ein paar zugegebenermaßen unausgegorene Gedanken. Ich teile sie trotzdem mal.
Bist du der Freundin schon mal begegnet, gibt es sie wirklich? Oder kramt deine Partnerin diese Freundin immer nur hervor wenn sie auf etwas oder jemanden keinen Bock mehr hat?
Wenn sie dich unbedingt bei ihrer Feier dabei haben will, dann gehe doch hin - trotz der Freundin. Ist die Freundin dann schnippisch zu dir, schneidet dich oder behandelt dich herablassend, dann kannst du ihr ja mal die Meinung zu ihrem Verhalten sagen (ruhig und sachlich natürlich) und auch dass sie eine ganz schlechte Freundin ist wenn sie ihre Freundin nur wegen Neid ständig das persönliche Glück vermiest und jede Beziehung boykottiert. Kein feiner Charakterzug.
Danach werden die Karten neu gemischt, Entweder deine Beziehung hat sich dann erledigt, oder deine Partnerin begegnet mal jemandem auf Augenhöhe und gewinnt ein wenig Achtung vor dir. Denn "sie ist es nicht gewohnt dass sie nicht bekommt was sie will" klingt nicht grade partnerschaftlich.
Bin ich die einzige, die das total kindisch findet? Von allen (!) Beteiligten?
Deine Freundin will sich gleich trennen, du „aus Prinzip“ nicht hingehen obwohl ein persönliches aufeinander treffen ja vielleicht sogar ja mal hilfreich wäre und die Freundin deiner Freundin ist mal „auf Verdacht“ gegen dich.
Und das in eurem Alter, mit 14-18 hätte ich es vielleicht noch verstanden…
Ich wäre halt hin und hätte mir diese Freundin mal angeschaut. Und wenn deine Partnerin eben auch Zeit mit der Freundin will, ist das doch legitim?! Ihr seht euch von 14 Tagen an 9 Tagen komplett. An den anderen 5 arbeitet deine Partnerin. Klar muss sie auch irgendwie noch Zeit fürs restliche soziale Leben inkl. Freundschaften haben. Wäre da jetzt nicht super sauer…
Also ich finde das alles ziemlich Kindergarten. Rede morgen mit deiner Freundin und findet einen Kompromiss 😅
Also ich sehe das komplett anders:
Für mich ist Ehrlichkeit, Verlässlichkeit und Vertrauen die wichtigste Basis für eine Beziehung. Aber was soll ich mir denken, wenn die Wahrheit einmal ist: "ich will nicht, dass ihr zusammen kommt, da schon einmal eine Beziehung von ihr negativ beeinflusst wurde" und ein anderes Mal "du musst kommen, obwohl sie da ist, sonst....." Zumindest eine der Aussagen ist gelogen - und ich finde es massiv schädlich für eine Beziehung wenn jeder jeden anlügt. Aber vielleicht gibt es ja wirklich Frauen, die Lügen und Betrügen als normal finden. Vielleicht bin ich ja wirklich ein Auslaufmodell mit meinen konservativen Ansichten über eine Beziehung. Ich war wirklich verheiratet "bis der Tod euch scheidet", leider selten heutzutage, denn beim kleinsten Gegenwind laufen alle zu den Scheidungsrichtern, mit allen negativen Folgen. Aber die meisten Menschen heute sind zu faul an einer Beziehung zu arbeiten und springen lieber in die nächste. "Darum prüfe wer sich ewig bindet" hat einiges für sich, wobei ich vielleicht nach 42 Jahren Monogamie etwas aus der Übung bin - mag sein!
Ich verstehe die „Lüge“ halt nicht.
Wenn deine Partnerin weiß, dass ihre Freundin eure Beziehung torpedieren will, sollte sie das doch reflektieren können 🤔
Also es ist doch rein vom Menschenverstand her Schwachsinn, dass eure Beziehung sofort ein Scherbenhaufen ist, sobald ihre Freundin und du aufeinander treffen.
Wenn du dir wünschen würdest, dass deine Partnerin ihre Freundin mal in ihre Schranken weist à la „du musst das nicht gut finden, aber mir auch nicht schlecht reden und ihm gegenüber höflich bleiben“ würde ich verstehen. Wenn sonst alles in der Beziehung stimmt, wäre es trotzdem kein Trennungsgrund für mich!
Ich bin zwar erst 32, und „erst“ 14 Jahre mit meinem Mann zusammen. Ehrlichkeit ist mir auch sehr wichtig. Trotzdem würde ich niemals jedes Wort auf die Goldwaage legen oder etwas „aus Prinzip“ nicht tun, sondern drüber reden!
".... wenn ich nicht kommen würde, die ganze Beziehung erledigt sei, da sie bisher in ihrem Leben immer das bekommen habe, was sie wollte und sehr stur sein kann."
Also bis zu dieser Aussage dachte ich, das du eigentlich mal etwas entspannen könntest. Und dann kam der Hammer.
Lauf....und dreh dich nicht wieder um!
Das ganze ist unnötiger Stress.
Deine Freundin boxt ihren Willen durch und wird dies auch weiterhin tun.
Das ist keine Partnerschaft auf Augenhöhe!
Lass sie ziehen. Es gibt bessere!
Was ist das denn für eine Art? Wieso mischt eine Freundin so sehr im Leben deiner (Ex)Freundin mit? Vor allem der Satz "weil ich schon immer bekommen habe, was ich wollte." Was ist denn dort verkehrt? Also wer über meinen Partner schlecht reden würde, der hat in meinem Leben schon mal nichts zu suchen.. Geht gar nicht. Ich hoffe es hilft dir bei deiner Entscheidung, ob du darauf beharrst und mit einem Ende rechnest oder nachgibst. Das Ergebnis wirst du dann sehen, aber unterbuttern würde ich mich von niemandem lassen.
Hallo und guten Morgen an alle !
Vielen Dank für eure zahlreichen Antworten. Der neueste Stand:
Gestern kam es zur vereinbarten Aussprache, die zuerst ruhig und sachlich begann, dann aber auch sehr emotional wurde. Dazwischen hat sie gesagt, sie würde jetzt wieder nach Hause fahren. Ich habe ihr daraufhin einen meiner Koffer in die Hand gedrückt, hab ihr mitgeteilt, dass sie alle Gegenstände/Kleidung/Toilettsachen einpacken solle, wenn sie fertig ist möge sie den Schlüssel liegen lassen und die Tür ins Schloß ziehen, wenn sie geht. Ich würde dann am nächsten Tag meinen Koffer, gefüllt mir dem Zeugs das ich bei ihr habe abholen. Dann habe ich mich in mein Büro begeben, Türe zu und den PC gestartet. Diese (gespielte) Gleichgültigkeit hat ihr offensichtlich zu denken gegeben, denn nach einer halben Stunde ist sie ins Büro gekommen, hat mich von hinten umarmt und geheult, sie möchte mich nicht verlieren. Da wir uns da einig waren, haben wir uns an den Tisch gesetzt und geredet. Dabei hat sie erzählt ein gebranntes Kind zu sein, da sich mein Vorgänger aus genau dem gleichen Grund, die andauernde Anwesenheit der Freundin, im Endeffekt getrennt hat. Da war auch "hilfreich" dass die Freundin immer wieder "den hast du doch gar nicht nortwendig, du hast ja mich" usw. angestimmt hat. Und dann in der "schweren" Zeit der Trennung immer für sie da und das dürfte bei Frauen sehr gefragt sein. So kam es dann immer wieder zu einer emotionalen Bindung an die Freundin. Dazu kommt das sich diese in einer maximal unglücklichen Beziehung befindet und natürlich in ihrer "schweren" Zeit Support einfordert. Ich konnte aber offensichtlich vermitteln, das diese Situation "selbstgewählt" ist und sie es leicht ändern könnte, wenn sie nur den Arsch hoch bekommen würde.
In meine Fall begann sich das Spiel dann wieder von vorne, besonders seit meine Partnerin wochenweise bei mir ist. Diesmal hat meine Partnerin das zwar erkannt, aber in ihrer Wesensart, niemanden vor den Kopf zu stoßen ist sie dann an ihre Grenzen gestoßen und hat sich, wie man in Österreich so schön sagt "in einen Wirbel hineingeredet".
Die Geburtstagseinladung hat sie automatisch an die Freundin ausgesprochen, nicht mir meinem massive Widerstand gerechnet. Da hat sie dann vollends aus der Fassung gebracht und es kam der "ich bin stur und bekomme immer was ich will" - aber offensichtlich aus reiner Verzweiflung. Das Gespräch dauerte mit Unterbrechungen wegen der Bedürftnisse meiner Hündin insgesamt über fünf Stunden und muss hier nicht im Detail widergegeben werden. Nur das Conclusio:
Meine Partnerin hat die Toxizität ihrer Freundin (für diesmal?) erkannt und den Kontakt mit dieser von dreimal auf einmal pro Woche beschränken, wobei in Zukunft der Freitag (mögliche Überschneidungen mit unseren Plänen) tabu ist. Das Problem mit der eingeladenen Freundin wurde auf meinen Vorschlag ganz einfach gelöst. Die Geburtstasparty findet bei mir statt. Die Einladung an die Freundin bleibt weiter bestehen, sie lehnt aber eine Fahrt zu mir von Anfang an ab, wird also nicht kommen. Sollte sie sich aber wider erwarten doch einfinden, so habe ich meiner Partnerin hoch und heilig versprochen, "meine Fresse zu Halten"! 
Am Ende sind wir eng umschlungen eingeschlafen und ich habe das Gefühl, dass sich durch das reinigende Gewitter alles zum Guten gewendet hat.
Ich danke allen Leuten hier für den Support und den regen Meinungsaustausch und wünsche ein schönes Wochenende.
Tellme
Erst einmal vielen Dank für deine Rückmeldung. Ich hatte mir genau so einen Ausgang für euch gewünscht.
Die Idee, bei dir zu feiern, finde ich genial. Hut ab.
Euch noch alles Gute, genau so muss man Probleme anpacken.
Super, ich halt ja sonst nix von Machtkämpfen, aber Ausnahmen bestätigen die Regel. Beeindruckend, dass du dich da von gar nichts hast um den Finger wickeln lassen. Genau das, was deine Freundin von dir lernen kann .
Hallo an alle !
Das neueste Update: ich bin seit heute wieder Single.
Die ältere Tochter meiner ExPartnerin, 44 Jahre alt, hat die Chance genutzt und mit der Begründung sie möchte in der Wohnung feiern, in der sie aufgewachsen ist und es sei nicht zumutbar so weit zu fahren (40km mit dem Auto der Mutter) hat den Ausschlag gegeben. Ich hab dann mit zugegeben ziemlich derben Worten am Telefon gefragt, ob sie irre sei, den mühsam erreichten Kompromiss zu zerstören. Mädi hat dann Mama angerufen, sich über den bösen Onkel beschwert und Mama hat ihre Koffer gepackt und hat die Beziehung beendet.
Es tut zwar weh, da ich diese Frau liebe aber ich glaube mittlerweile, da hab ich noch einmal Glück gehabt. Das wäre ein seelisches Fass ohne Boden geworden.
Danke für eure Gedanken und euren Support
liebe Grüße
Tellme
Hallo Leute !
Im Zuge des Austauschs der gestern vergessenen Dinge kam es heute zu einer letzten Aussprache:
Hinter der ganzen Angelegenheit steckt die 44jährige Tochter meiner ExPartnerin. Diese war vom ersten Tag unserer Beziehung dagegen. Die Begründung liest sich wie ein Scherz, ist aber die traurige Wahrheit. Sie ist es seit ihrer Geburt gewohnt, die Mutter im jederzeitigen Zugriff zu haben, Deshalb ist sie auch mit ihrer eigenen Familie in eine Wohnung gezogen, die max 10 Minuten entfernt ist. Ich habe es selbst mehrmals erlebt, das sie ihre Mutter ausnutzt. Sie und ihr Mann verweigern ein Auto und fahren Roller/Motorrad. Da ist es erforderlich, mit der Mutter jedes Wochenende den großen Wocheneinkauf zu erledigen. Und meine Expartnerin war im letzten Jahr aber selten dafür verfügbar. Und das ist für sie untragbar.
Außerdem hatte meine Expartnerin vor der geplanten Aussprache Angst, das ich die Tochter, die ihre Mutter brutal emotional erpresst hat (er oder ich) und hat daher, wie es ihre Art ist, den Weg des geringsten Widerstandes geht. Traurig aber wahr.
Macht mir die Sache aber wieder ein Stück leichter, da ich schön langsam realisiere, dass es langfristig nichts geworden wäre.
Liebe Grüe an alle
Tellme