Jobsuche Ehemann - bin ich zu ungeduldig?

Hallo zusammen,

Mein Mann hat vor nicht ganz 3 Wochen überraschend mitgeteil bekommen, dass sein Arbeitsvertrag nach der Probezeit aufgrund Einsparungen nicht verlängert wird. Das hat ihn ziemlich mitgenommen und er war dann auch erstmal richtig krank und ist auch immer noch nicht soo fit. Ab Februar ist er jetzt arbeitslos. Er hat ab und zu mal nach Stellen geschaut, aber nicht so konkret. In seiner Branche war er bisher wirklich sehr erfolgreich und ehrgeizig unterwegs, aber gestern meinte er, dass er jetzt nicht so richtig weiß, auf was für Stellen er sich bewerben soll.
Bin ich zu ungeduldig wenn ich finde, dass da langsam mal was gehen sollte? Er kocht jeden Tag für mich wenn ich von der Arbeit komme, geht einkaufen und macht bisschen Haushalt, verbringt sonst aber die Zeit hauptsächlich auf dem Sofa. Mir geht's damit gerade nicht ganz so gut, aber weiß nicht ob ich schon übertreibe.
Wie seht ihr das?

Danke für eure Meinungen 🥰

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Also drei Wochen finde ich jetzt noch nicht viel, vor allem, wenn man da noch krank war... Wenn man sowas nicht hat kommen sehen, muss man sich auch erstmal berappeln. Er hat ja sicher zeitnah einen Termin beim Arbeitsamt, da könnte er sich ja auch grundsätzlich beraten lassen, worauf er sich am besten bewerben soll.

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Danke dir für deine Meinung! Ja das hat ihm einen ziemlichen Dämpfer verpasst weil er damit nicht gerechnet hat. Ich denke er muss sich erstmal sortieren.

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Puh, schwierig. Erst einmal tut es mir leid, dass dein Mann unerwartet seinen Job verloren hat.
Das gibt ihm vermutlich einen ganz schönen Dämpfer und hat sein Selbstbewusstsein etwas angeknackst. Vor allem, wenn er bisher beruflich eher Erfolg gewöhnt war. Da kann man schon mal an sich selbst zweifeln.
Wenn ihr es euch finanziell leisten könnt, würde ich ihm 1 Monat "Auszeit" zugestehen, wo er einfach mal runterkommen kann, den Schock verdauen und sich auch in Ruhe Gedanken machen kann, wie es beruflich für ihn weitergeht. Vermutlich hat er sich grad auf den neuen Job eingestellt und diesen auch bewusst ausgewählt. Daher verstehe ich, dass er jetzt keine Perspektive sieht und sich erstmal sammeln muss.
Nachdem er noch in der Probezeit war, gehe ich davon aus, dass seine Bewerbungsunterlagen aktuell sind und diesbezüglich nicht viel Zusatzarbeit erfordern, da gibt es also vermutlich nicht sooo viel zu tun. Wenn seine Leistung im alten Job und im Job davor gepasst hat, schreiben ihm seine Vorgesetzten und Kollegen bestimmt auch gerne Empfehlungen auf Xing und LinkedIn.
Das hilft bei der Bewerbung und hebt das Selbstbewusstsein. Danach kann er gestärkt in die Bewerbungsrunden gehen.
(Ich verstehe natürlich auch deine Sorge, dass er gar nicht mehr in die Gänge kommt, also würde ich ein konkretes Datum mit ihm vereinbaren, ab wann er sich aktiv um Arbeit bemüht. "Passiv" kann er sich ja jetzt schon z.B. im Profilstatus bei LinkedIn und Co auf "Open to work" stellen und in seinem beruflichen Netzwerk deponieren, dass er offen für neue Herausforderungen ist.)

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Vielen Dank auch dir! Er hat sich bisher in seinem Berufsleben wirklich durchgebissen und hoch gearbeitet und dementsprechend gute Zeugnisse. Aus verschiedenen Gründen war es aber Zeit für einen Wechsel und er wollte etwas anderes noch ausprobieren (was aber auch mit seinen bisherigen Stellen zu tun hatte). Jetzt hat das irgendwie nicht geklappt und ich glaube jetzt schwimmt er ziemlich.
Finanziell können wir es uns leisten.
Ich glaube dann sage ich mal noch ein paar Tage nichts dazu.

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Grad wenn man zuvor längere Zeit im selben Unternehmen war, ist bei einem Jobwechsel der nächste Job nicht immer sofort die nächste große "Arbeitsliebe", sondern eher ein Flirt, der geholfen hat, einen neuen Weg einzuschlagen.
In ein paar Monaten ist er vielleicht froh, dass es so gekommen ist, weil er etwas gefunden hat, das noch besser passt.
Heutzutage sind aus Personalersicht kurze Auszeiten oder einzwei rasch aufeinander folgende Jobwechsel wirklich kein Drama mehr.
Dein Mann klingt nach deiner Beschreibung beruflich sehr engagiert. Das wird schon!
Alles Gute euch!

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Er ist ab Februar arbeitslos - offiziell also erst in drei Tagen. Hat erst vor 3 Wochen die Situation mitgeteilt bekommen, war zwischendurch noch krank und fängt ja auch schon an, sich mal unverbindlich ein bisschen nach Stellen umzuschauen.

Ihr habt momentan keine finanziellen Sorgen, er bekommt Arbeitslosengeld, ich finde da ist es doch völlig okay, wenn er erstmal die Sache ruhig angeht. Ich persönlich finde Bewerbungsphasen sehr belastend, und da bin ich nicht die einzige. Man will am Ende ja auch was gutes und passendes, möchte erstmal ein Gefühl für die möglichen Stellen entwickeln.

Wenn er jetzt den ganzen Tag nur übellaunig herumgammeln würde könnte ich deinen Unmut verstehen. Vielleicht genießt ihr es auch einfach, dass er ein paar Wochen lang die Zeit hat, sich um kochen und einkaufen zu kümmern, bevor er wieder in eine neue Probezeit startet.

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Übellaunig ist er an sich nicht, aber natürlich manchmal ein wenig anders und etwas nachdenklich und "hängt halt etwas mehr rum", um es mal so auszudrücken. In meinem Arbeitsfeld kenne ich die Frage nicht, in welche Jobrichtung man sich bewerben könnte, weil das ganz klar ist. Er teilt halt auch nicht alle seine Gedanken mit mir, das macht es mir manchmal etwas schwer alles nachzuvollziehen.

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Hat er sich beim Arbeitsamt schon arbeitslos gemeldet? Sonst bekommt er kein Alg1. Das wird nicht rückwirkend gezahlt. Mit jedem Tag wo er sich nicht arbeitslos meldet, geht Geld verloren.
Vielleicht solltet ihr auch ergänzend wohngeld und bei Kindern auch Kinderzuschlag beantragen

Aber in Bezug auf deinen Text...du sagst er war krank und ist immer noch nicht fit. Ist deine Frage, da echt ernst gemeint? Ja sorry lass ihn doch erstmal genesen.
Zu deiner Frage. Ja du übertreibst. Arbeitslos sein bedeutet nicht gleich Weltuntergangsszenario

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Ja natürlich ist das ernst gemeint, sonst würde ich die Frage nicht stellen. Ich kenne ihn da jetzt so nicht, da er Jobmäßig immer ehrgeizig war. Da wird man ja mal um eine Meinung fragen dürfen um eine andere Perspektive zu sehen.

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Setz ihn nicht unter Druck. Lass IHN machen und entscheiden und vorallem lass ihn genesen ohne mit der "Peitsche hinter ihm her zu sein"

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Kurz - Ja, du übertreibst.
Manche finden es vielleicht asozial aber ich würde meinem Freund sogar ein paar Monate arbeitslosenzeit gönnen. Er hat ja bis jetzt bestimmt immer gearbeitet und da ist doch so eine kurze Pause mal schön.

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Naja…es sollte eigentlich normal sein „immer zu arbeiten“ (im entsprechenden Alter). Für eine kurze Pause gibt es ja Urlaubstage…
Wenn sich jemand bemüht und dennoch einige Monate keinen Job findet, dann ist es natürlich völlig OK, Arbeitslosengeld zu kassieren. Aber sich „eine Pause zu gönnen“ auf Kosten derer, die tagtäglich arbeiten gehen - ja, das ist asozial.

@TE: da dein Mann die Info ja noch nicht lange hat, diese ihn hart getroffen hat und er zwischenzeitlich krank war, finde ich den derzeitigen Zustand (noch) in Ordnung. Ich würde ihn dann auch nicht anmeckern warum er noch nichts getan hat, sondern eher versuchen, ihn aufzubauen und motivieren. Vielleicht setzt ihr euch gemeinsam hin und überlegt, in welche Richtung es nun gehen könnte oder so… So wie du deinen Mann beschreibst, glaube ich, dass er sich bestimmt bald wieder aufrafft :)

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Blablabla ... das ist mal wieder typisch Deutsch, sich abrackern bis zum umfallen.
Heij, ich rede nicht davon ewig ALG auszureizen, aber man hat doch selber Jahre in diese Versicherung eingezahlt, warum soll man sie dann nicht nutzen wenn man mal unverschuldet arbeitslos wird.

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Ich war nach Jobwechsel immer ein paar Monate arbeitslos, weil ich einfach schauen musste, wohin es geht.
Mach ihm doch keinen Druck, in Deutschland ist man gut abgesichert und zahlt einen fetten Batzen in die Arbeitslosigkeitsversicherung ein. Also kein Stress. Warum bitte machst du Druck?

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Oh Leute, steht da irgendwo dass ich ihm Stress oder Druck mache?
Wir können es uns jetzt leisten, aber wir haben Pläne und ewig könnten wir nicht auf zwei gute Gehälter verzichten.

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Zitat: "Bin ich zu ungeduldig wenn ich finde, dass da langsam mal was gehen sollte?"

Er ist noch nicht mal arbeitslos... und du fragst jetzt schon sowas. Also für mich ist das übertrieben hoch 10. Der Mann ist noch gar nicht arbeitslos und du willst jetzt schon im kranken zustand, dass er macht und tut und sich bewirbt.

Wärst du entspannt, würdest du hier im Forum die Frage nicht stellen. Du hattest dir erhofft hier zu hören "Ja tret ihm in den Po. Der soll arbeiten gehen" ansonsten stellt nie nie jdm so eine Frage im Forum wenn es keinen Hintergrund hat...

Also ich hätte hier nie geschrieben und gefragt, wenn ich entspannt ihn hätte machen lassen...weil das ist unlogisch hier zu fragen, wenn ich doch ihm entspannt Zeit gebe...

Bearbeitet von Oh man
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Ich suche seit September intensivst und will unbedingt arbeiten aber es klappt einstweilen nicht. Ja, du bist ungeduldig. 🙈

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Tut mir leid für dich! Ich wünsche dir viel Erfolg!

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Danke!! Diese Woche habe ich noch 2 Vorstellungsgespräche, ich hoffe das Beste. 🙈

Aber es kommt bestimmt auch darauf an, wie wählerisch man ist. Ich bin da schon recht wählerisch. Es muss passen. 🤷🏻‍♀️

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Hey du,

ich hab das mit meinem Mann vor 2 Jahren auch durch gehabt.
Er hatte mit seinem AG eine sofortige Freistellung ausgehandelt und war dann erstmal 2,5 Monate zuhause.
Anfangs war er so gekränkt, dass er erstmal einfach nichts von Arbeit wissen wollte und erst im letzten Monat angefangen hat, dass er sich bewirbt. Ging sich dann gut aus, weil er auch gefragt war und er konnte direkt in die nächste Beschäftigung starten. Hätte aber auch in die Hose gehen können.

Ich weiß, wie du dich fühlst und ich hab anfangs auch große Bedenken gehabt, dass er es schleifen lassen könnte. Zumal er nicht der Typ ist, der sich gerne irgendwo bewirbt. Aber mehr als Unterstützung anbieten kannst du nicht. Als arbeitender Part oft nicht leicht anzuschauen, aber wenn du sagst, dass er grundsätzlich ehrgeizig ist, dann wird sich das einpendeln.

Alles Gute euch!

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Ich kann dich total verstehen, weil ich auch so ein Typ Mensch bin der dann sofort losgehen und Bewerbungen schreiben würde. Ich könnte das gar nicht ertragen, da ewig mit zu warten. Ich würd mein Krönchen richten und weitermachen zackzack 😅
ABER.
Ich glaube, da ist eben jeder anders und was ich an deiner Stelle tun würde (weil er ja sagte, dass er grade nicht so recht weiß, worauf er sich bewerben soll) wären ein paar Fragen stellen und Angebote machen:
1. Frag ihn ob er es aktuell gedanklich in Betrachtet zieht wieder in seinen alten Job zurückzugehen.
2. Falls nein: sag ihm dass du ihm gern hilfst, wenn er dies möchte oder dich umhörst und dass du jeder Zeit ein offenes Ohr für all seine Gedanken diesbezüglich hast und er nicht das Gefühl haben soll, allein zu sein damit.

Und dabei würde ich es dann vorerst belassen.
So schwierig das auch ist, ich glaube dann würde ich mich erstmal in Geduld üben es sei denn ich höre irgendwo per Zufall von einem Job der ihm gefallen könnte.

Alles Gute!