Guten Abend,
Ich würde euch gerne darum bitten, eine Situation einzuschätzen die ich mit meinem Partner erlebt habe.
Kurz zu mir: Ich habe in meiner vorherigen Partnerschaft häusliche Gewalt erlebt und auch Mobbing auf Arbeit durch meinen Vorgesetzen (nach einem Wechsel nicht mehr).
Als ich meinen jetzigen Partner kennenlernte, und er mir die Hand reichte, fing ich kurz danach an zu zittern. Ich grübele bis heute ob das an meiner schlechten Vorerfahrung lag oder ob mein Unterbewusstsein, sprich Bauchgefühl, reagiert hat.
Jedenfalls bekomme ich dieses Gefühl nicht ganz weg und es wurde vor kurzem wieder getriggert.
Er hatte was für mich eingekauft. Ich öffnete ihm die Tür , aber schloss sie kurz darauf wieder weil Nachbarn kamen (ich sagte ihm aber noch: "Da kommt jemand im Hausflur"). Ein paar Sekunden später öffnete ich die Tür wieder, da meinte er: "Das war absolut lächerlich".
Ihm ist die Situation mit meinen Nachbarn bekannt und ich wollte denen in dem Moment nicht begegnen.
Ich war dann von seiner Aussage etwas vor den Kopf gestoßen und bat ihn, zu gehen (ich hatte auch ein krankes Kind auf dem Sofa und das andere schlief). Da er etwas lauter war beim Sprechen und ich einfach Ruhe haben wollte, bat ich ihn nochmals zu gehen.
Er stemmte sich gegen die Tür und sagte, er würde erst gehen wenn wir geredet haben.
Ich muss erwähnen, dass er übergewichtig ist und sich mir schonmal in den Weg gestellt hat. Das macht mir irgendwie Angst, weil er so einen massiven Eindruck macht in dem Moment. Also er hatte mir schon mal bei einem Streit den Weg versperrt.
Ich musste dann laut werden, damit er geht. Im letzten Moment hat er es verstanden aber ich frage mich nun, ob es berechtigt ist in dem Moment Angst zu verspüren?
Als ich ihn am nächsten Tag sah, hatte ich direkt wieder ein flaues Gefühl.
Ich kann es so schwer einordnen, ob mein Gefühl von der schlechten Vorerfahrung kommt oder ob es eine Vorahnung ist, dass es wieder in keine gute Richtung läuft?
Danke für eure Erfahrungen und lg
Angst vor dem Partner
Hey!
Puh. Ich würde niemandem gegen den Latz knallen, dass sein Verhalten lächerlich wäre. Geht gar nicht.
Wenn mir jemand im Streit den Weg versperren würde oder sich gegen meinen Willen Zutritt zur Wohnung verschaffen mochte, in der sich Kinder befinden, hätte ich auch damit ein Problem. Ist zwar blöd, wenn jemand nicht mit mir reden möchte und die Tür schließt. Aber ich darf diese Tür nicht gegen deinen Willen aufstemmen. Sich mir in den Weg stellen und mich am Gehen hindern oder die Türe aufdrücken würde er nur 1x machen. Ich würde Konsequenzen ziehen und ich habe noch nie Gewalt durch einen Partner erfahren. Aber da ginge der alarm an.
Liebe Grüße
Schoko
Hmhm, naja... also wenn ich mich in die Situation reindenke: Mein Partner hat ein krankes Kind zu Hause, ich biete meine Hilfe an und bringe etwas vorbei. Er öffnet die Tür, ein Nachbar läuft durchs Treppenhaus und mir wird vor der Nase die Tür zu geknallt... dieses Verhalten fände ich auch lächerlich. Und wäre angepisst.
Und wenn ich dann frage, was das sollte, dann werde ich weggeschickt. Puh.
Was spräche denn dagegen zu sagen "Da kommt einer, komm schnell rein." Partner rein, Tür von innen zu, fertig. (Wenn eine Begegnung mit dem Nachbarn – warum auch immer – so furchtbar ist.)
Schräge Situation.
Ja, komisch ist es schon. Ihn hat es offensichtlich gekränkt, dass man vor ihm die Tür schließt. Er kennt sie aber, kennt die Probleme mit den Nachbarn und ihre Gewalterfahrung. Ich kann nur sagen, dass ich es nicht persönlich nehmen würde. Ich würde ihr wohl raten, eine Therapie zu machen. Aber ihr zu sagen, ihr Verhalten sei lächerlich, ist verbale Gewalt und Gaslighting. Dann eine Tür aufdrücken zu wollen und sich durchzusetzen, nachdem das Gespräch für sie beendet ist, ist für mich auch eine Form der Gewalt.
Dieser Typ hat in meinen Augen sein Gesicht gezeigt. Nach "dein Verhalten ist lächerlich" hätte ich die Tür auch geschlossen.
Hast du dein bisher erlebtes therapeutisch aufgearbeitet?
Wenn mein Partner mit die Tür vor der Nase zuknallt, weil Nachbarn im Flur sind, wäre ich auch… irritiert. Und als dank für den Einkauf wird man auch noch weg geschickt. Vermutlich hat dein Partner überhaupt nicht verstanden, was los ist und wollte es klären und du hast alles abgeblockt.
Ich verstehe total, dass du Angst hattest. Angst ist immer „berechtigt“, weil sie nun mal einfach ein Gefühl ist, was einen überkommt. Wenn ich jetzt sage, deine Angst war übertrieben, hättest du beim nächsten Mal ja trotzdem noch Angst ;)
Was ich also fragen würde: bist du überhaupt bereit für eine neue Partnerschaft? Du scheinst noch nicht bereit, Kompromisse einzugehen und auf andere Bedürfnisse achten zu können (was total okay ist!). Und weiß dein Partner von deiner Vorgeschichte? Kann er da emphatisch drauf eingehen? Weiß er, was du dir in solchen Momenten wünschst und brauchst oder ist es jedes Mal was anderes? Also dass er quasi gar nicht weiß, wie er reagieren soll und selbst dann verzweifelt ist?
Es hilft nur, drüber reden und ggf erkennen, noch nicht soweit zu sein, dass es für ne Beziehung reicht.
Hast Du Dich ihm diesbezüglich denn schon geöffnet bezüglich solcher Situationen und Deinen Erfahrungen? Oder tappt er da völlig im Dunkeln? Mal als Perspektivwechsel, wenn er nicht davon weiß und Ihr Euch so nah nicht seid, könnte er in der Situation auch eventuell annehmen, dass da "jemand" in der Wohnung ist und Du ihn (deshalb) wegschickst.
Körperliche Überlegenheit als Druckmittel einzusetzen geht natürlich trotzdem nicht, und wenn er von Deiner Erfahrung weiß, ist es komplett unfassbar, bei allem Verständnis auch für die Überraschung für ihn.
Woher jedenfalls Dein Gefühl rührt, ist vermutlich gar nicht entscheidend, wenn Du Dich in seiner Nähe unwohl und unsicher fühlst und den Beitrag mit "Angst vor dem Partner" überschreibst, ist das doch keine Basis für eine Beziehung. Das ist ja eigentlich eine Red Flag von Anfang an. Aber eine Chance, Dich und solche Situationen zu verstehen und sich anzupassen und vielleicht einen vertrauensvollen Boden einzuziehen, die sollte er haben.
> Körperliche Überlegenheit als Druckmittel
> einzusetzen geht natürlich trotzdem nicht...
Einsatz als Drucklittel setzt aber schon voraus, dass diese Wirkung auch bezweckt ist.
Mehr Körperlänge plus Ansätze zur Adipositas reichen dafür nicht aus. Der Unterschied zwischen kinderlieben Typ Teddybär und Agressor machen Verhalten und die Umstände. Augen auf hilft. Faust oder fragende Pose. Fuss in Tür gestellt oder steht er mehr zufällig im Weg?
Aggressives Verhalten des Mannes ist für mich aus der Schilderung von TE nicht erkennbar. In einer Parterschaft auf Klärung unklarer Situationenbzw. Missverständnissen oder umgehender Streitbeilegung zu drängen und nachzufragen mag für das Gegenüber im Einzelfall mal lästg, unangenehm oder peinlich sein ist aber neutral betrachtet erst mal vorbildliches Paarverhalten. Wie immer gibt es ein zuviel. Aber hier zu fragen, warum TE die Tür zuschlägt und ihn wegen seiner nachvollziebaren Bemerkung zu ihrem Verhalten noch verbal angeht, statt für die erledigten Besorgungen zu danken, ist erst mal nachvollziehbar. Paarcoaches würden vermutlich genau dazu raten: Fragen für direkte Kläung von Missverständnissen.
TE,
Dein Partner kauft ein, hilft, lässt sich deine Behandlung gefallen und versucht dann noch zu verstehen, zu schlichten und zu klären. Klingt nach Typ Teddybär, dem du da ungerechtfertigt Leid antust. Aus deiner Sicht und Erfahrung erscheint das zwar in deinem Kopf nicht grundlos für ihn und Außenstehende ist es eher unerklärlich.
Zu deiner Frage: Angst entseht im Kopf, u.a. durch Erfahrungen und Erinnerungen. Sie kann aber wohl ebenso beeinflusst und abgebaut werden. Hättest du kurz mit ihm gesprochen, dich fürs Türzuschlagen entschuldigt, hättest du aus dieser Situation u.a. lernen können, dass es ungefährlich war. Kein Grund zur Angst. Nicht alle Männer sind wie dein Ex. Beim nächsten mal wäre dein Puls nicht mehr so hoch gegangen.
So hast du für dein Unterbewusstsein nur bestätigt, dass Angst vor deinem Partner wohl richtig ist. Eine Spirale nach unten, bei der vor allem deine Kinder, dein Partner und deine Beziehung unschuldige Opfer sind.
Lass dir helfen, deine Ängste zu regulieren und deine Erfahrungen aufzuarbeiten.
Ich glaube selbst als Frau würde ich wütend werden, wenn mir mein Mann die Türe vor der Nase zugeschlagen wird.
Dein Problem mit den Nachbarn kennt nun niemand aber die 2 Sekunden hättest du vllt deinen Freund noch rein lassen können.
Deinen Freund kennen wir auch nicht, wie ist er ansonsten zu dir?
Ich glaube, diese einzelne Situation jetzt völlig aus deinem Lebenskontext gerissen, von ein paar Fremden beurteilen zu lassen bringt dich nicht weiter.
Das wichtige ist, du hast Angst und das durch schlechte Erfahrungen. Und weil du diese Erfahrungen hattest, bewertest du heute normale Situationen viel schärfer als wie sie eigentlich wären.
Hast du jemanden, der dich begleitet mit deinen psychischen Problemen? Wende dich an diese Personen am besten.
Die Tür Situation klingt äußerst ungesund. Fände ich als Partnerin wohl auch nicht witzig, egal wie die Nachbarn sind. Und ja, es erscheint ohne Hintergrundwissen lächerlich.
Angst vor dem eigenen Partner haben ist falsch. Darf man keine Sekunde haben. Ob deine Angst berechtigt ist, oder aus Erfahrung kommt, kann dir keiner sagen.
Alles in allem solltest du dich in Therapie begeben. Da scheint ja mehr im Argen zu sein. Und deinen Weg ohne jeglichen Partner zu gehen. Wer du erst psychisch gesund, schau was bei dir los ist, lass dir helfen,…& dann kümmer dich um andere.
In einer Partnerschaft sollte man nie mit Angst leben, sich immer geborgen fühlen.
Vorab: deine Vorerfahrung bedaure ich. Aber: Menschen unterscheiden sich doch alle. Andere Menschen an deinen Erfahrungen zu messen ist unfair und erzeugt viel Misstrauen.
Also ich habe breite Schultern und mit den Jahren auch einiges am Bauch angesetzt...
Wenn mir zum Dank für meine Hilfe die Tür zugenallt worden wäre hätte ich auch nach einer Erklärung verlangt. Da es einfach mein Körper ist, bekomme ich gar nicht mit, dass Größe oder Masse einschüchtern könnten. Der Gedanke käme gar nicht. Schliesslich wäreneine Gesten mit offenen Händen und fragendem Blick ja das Gegenteil von aggressiv, eher fragend, hilflos, verdattert...
Jetzt kommst du und wirst auch noch laut? Natürlich würde ich eine Klärung verlangen, aber über Streitkultur habe ich mich hier in anderen Beiträgen eingehend geäußert. Ich bin damit aufgewachsen, dass man im Streit nicht aus dem Haus oder Schlafen geht. Ich wäre also ob deines Undanks und Rausschmises gleich doppelt vor den Kopf gestoßen.
An dem Verhalten muss ja selbst der gutmütigste Mensch verzweifeln.
Angst: Empfundene Angst ist real. Ein existierendes Gefühl. Aber das heißt nicht dass sie in der Realität auch begründet ist. Ängste werden so stark wie ihnen Platz eingeräumt wird.
Daran kannst du arbeiten. Allein schon, um das nicht auch noch auf deine Kinder zu übtrtragen.
Bitte lass Dich dringend therapieren, bevor Du nun eine feste Partnerschaft eingehst, das wird doch alles sonst nichts. Du wartest wie ein paralysiertes Kaninchen auf den nächsten "Vorfall" und der Mann weiß einfach nicht, was los ist.
Ich wurde in meiner ersten Ehe 2 1/2 Jahre geschlagen und gewürgt, nach der Scheidung noch fast 3 Jahre gestalkt, wie man heute so schön englisch sagt, es war die Hölle für mich und die Kinder.
Therapie brauchte ich keine, mein späterer zweiter Mann hat meinen Ex derart gnadenlos verdroschen, dass er nie wieder hier erschien.
Das würde ich in Deinem Fall und heutzutage nicht mehr empfehlen, aber schließ mit den alten Geschichten ab, zum Wohle von Dir und Deinen Kindern - und letztendlich auch zum Wohle Deines Partners, der arme Kerl kann nämlich für garnichts was!
LG Moni
Du solltest dringend eine Therapie machen. Das mit der Türe schließen geht gar nicht. Dass daraus ein Streit entsteht ist logisch. Denn du hast ihn absolut respektlos behandelt. Dann schmeißt du ihn einfach aus dem Haus und wunderst dich dass er mit dir darüber reden will. Würde mir ein Mann so respektlos begegnen wie du deinem Freund, würde ich ihm auch meine Meinung sagen, und wäre nicht nett dabei. Es liegt nicht an ihm, es liegt an dir. Behandle deine Probleme.