Diskussion Ausgleich Freizeit

Hallo zusammen,

Ich bräuchte mal eure Meinungen zu folgender Diskussion, die mein Partner und ich schon mehrfach hatten:

Ich besuche mit unserem Kind (2) ca. alle 6-8 Wochen für ein paar Tage meine Eltern, die etwas weiter entfernt wohnen. Mein Partner ist schon desöfteren nicht mehr mitgekommen, weil das Internet dort nicht ganz so stabil ist und er deshalb nicht so gut von dort aus arbeiten kann (Home Office).

Unter der Woche hilft er ca. 1,5-2h am Tag mit Kinderbetreuung und Haushalt. Am Wochenende teilen wir uns die Betreuungszeit ca. 50/50 auf (meistens hat er aber etwas mehr Freizeit, auch unter der Woche).

Nun ist es so, dass ich bei meinen Eltern relativ wenig Unterstützung mit meinem Kind bekomme. Oma und Opa nehmen sie mal für 15 Minuten auf Nachfrage wenn ich duschen möchte oder schauen mal ein Buch an o.ä.. Insgesamt beschäftigen sie sich mit ihr aktiv weniger als 1 Stunde pro Tag (auch am Wochenende). Meistens bin ich in dieser Zeit auch dabei, weil wir eh gerade gespielt hatten und Oma/Opa dazukommen. Interesse an Ausflügen/Spielplatzbesuchen gibt es nicht so richtig und beide sind meist beschäftigt mit anderen Dingen (Haushalt etc.). Die Wohnung ist nicht kindersicher (kein Treppenschutzgitter, viel aus Glas, Putzmittelschränke leicht zu erreichen etc.), d.h. ich muss schon deutlich mehr als zu Hause aufpassen, dass nichts passiert. Zudem muss ich die Küche (sieht nach dem Essen manchmal aus wie ein Schlachtfeld) am besten sofort nach dem Essen/kochen (koche fürs Kind manchmal extra) aufräumen. Mit müdem Kind am Abend manchmal etwas stressig.. Vor allem mit so vielen zerbrechlichen Dingen in den Schubladen, die dann noch ausgeräumt werden..

Also worauf ich hinaus möchte ist, dass ich deutlich mehr Stress und weniger Freizeit bei diesen Besuchen habe, als wenn ich zu Hause wäre. Ich fahre aber trotzdem hin, weil ich meine Familie gerne sehen möchte und damit meine Tochter Kontakt zu den Großeltern hat. Mein Partner hat in dieser Zeit dagegen ziemlich viel Freizeit, da er sich ja nur um sich selbst kümmern muss (wenn ich Glück habe, putzt er 2h die Wohnung am Wochenende..).

Die Diskussion ist nun folgende: er meint, es wäre ja meine Entscheidung dort hinzufahren und nicht seine Schuld, dass ich dort nicht wirklich Freizeit habe. Dass er nicht Schuld ist stimmt, aber ich ja genausowenig. Aber an der Tatsache, dass er jede Menge Freizeit für Hobbies und zum Ausschlafen hatte, ändert das ja nichts. Wenn ich ihm dann sage, dass ich gerne als Ausgleich dann auch mal am folgenden Wochenende "frei" hätte (z.B. einen Tag, wenn wir fünf Tage weg waren), kommt als Antwort, dass ich zwar fragen, aber nicht darauf bestehen könnte. Also ich soll fragen und wenn ich Glück habe, sagt er ja.. (weil er Lust hat und nett ist!?).

Ich finde das irgendwie ziemlich ungerecht und wir drehen uns da bei unseren Diskussionen im Kreis. Was er allerdings schon mal vorgeschlagen hat, ist dass ich von Freitagabend bis Sonntag alleine zu meinen Eltern fahre und er mit Kind zu Hause bleibt. An sich nicht schlecht, ich verschwende dann aber ca. 6 Stunden im Auto, plus ein paar Stunden zum Milch abpumpen (Kind wird noch gestillt) und müsste auch bei Dunkelheit fahren, wo ich leider schlecht gucken und mich orientieren kann = mich nicht sicher auf der Autobahn fühle. Mir würde es mehr bringen, wenn ich zu Hause einfach mal ein paar Stunden meine Ruhe haben "dürfte". Ist das zu viel verlangt? Oder sehe ich das alles ganz falsch?

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Ich finde diese ganze Aufrechnerei irgendwie befremdlich, von beiden Seiten. Jeder sollte ganz selbstverständlich Auszeiten haben, wie die sich verteilen lassen, das verschiebt sich ja auch immer mal.

Ja, es ist deine persönliche Entscheidung, deine Eltern mit dem Kind so regelmäßig und so lange zu besuchen. Obwohl du da ja nun wirklich keine Auszeit bekommst, das auch weißt und jeder Tag dort für dich eben noch ne Schippe anstrengender ist. Deine Begründung, als Gegenzug dann am nächsten Wochenende einen Tag für dich zu haben, da würde ich mich fragen, ob du mir aus dem Weg gehst. Du warst die ganze Woche weg und dann soll ich mit dem Kind weg? Wenn dich diese zeit bei deinen Eltern so schlaucht, dann nimm eben Abstand davon, aber für mich ist das in der tat keine Zeit, die man in irgendwelche Aufrechnereien einbeziehen kann, wnen man das schon macht.

Und umgekehrt, wenn das Kind da ist, dann bekommst du auch zuhaus ekeine Auszeit....denn du wirst es immer hören und es weiß ja, das du da bist. In dem Alter verstehen sie eben noch nicht, warum du nicht greifbar bist.

"Also ich soll fragen und wenn ich Glück habe, sagt er ja.. (weil er Lust hat und nett ist!?)." das ist komplett albern seinerseits. Zeigt aber deutlich, da ses eben bei euch keine Selbstverständlichkeit ist, das auch du Auszeiten bekommst. Nee, so funktioniert das Spiel überhaupt nicht und da würde ich ziemlich deutliche Worte nutzen.

Auf der anderen Seite bietet er aber an, das du alleine zu deinen Eltern fahren kannst, was dir wiederum nicht passt. Aber auch das wäre eben keine echte Auszeit für dich, on the Top redest du dich raus, warum es nicht geht.

Als unsere ind em Alter war, war ich noch in Elternzeit, wir konnten also ganz andere Dinge machen, damit ich meine Auszeit bekam. Einmal den Bereich soziale Kontakte....Konzerte mit Freunden und Hotelübernachtung, eine kleine Pension in der Nähe....wenn mir alles zwischendurch zu viel wurde, aber auch unser Familienurlaub selber...Ferienhaus/-wohnung nicht ganz so weit weg, ich bin vorgefahren (oder er mit Kind)...schwupp ein paar Tage Auszeit und Ruhe pur, danach den Rest der Zeit Familienurlaub. Oder er ist mit dem Womo mit ihr los, auf einen schönen Platz gar nicht weit weg. Tagesaktionen...er mit ihr in den indoorspielplatz, Freizeitpark, Freunde/Verwandte besuchen mit Kind. Und mein Mann hatte da immer Bock drauf, er hat sich eben auf die Zeit mit dem Kind auch gefreut, eben weil er ja unter der Woche arbeiten war.

Die Stillerei ist in dem Alter eben auch eine selbstgewählte Einschränkung von dir, sie mag zwar im normalen Alltag bequem sein, ist aber...gerade wenn man eine echte Auszeit benötigt, eben auch eine Hürde. Abpumpen ist dir aber auch zu umständlich.

Mit deinen Argumenten hätte auch ich Probleme. Kann es sein, da es dir um was ganz anderes geht und die Auszeit gar nicht so sehr im Fordergrund steht, wie du es darstellst?

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Ja stimmt. Du hast etwas zusammen gefasst, was widersprüchlich ist.

Auf der einen Seite sagt sie, bekommt sie vom Mann keine Auszeit, sondern muss darum betteln.
Auf der anderen Seite bietet er ihr an das ganze Wochenende das Kind zu nehmen.
Das ist mehr als ein bisschen Auszeit.

Irgendwie passt das nicht zusammen.

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Vielen Dank für deinen Beitrag. Du hast Recht, ich suche scheinbar wirklich nach Ausreden, um seine Vorschläge nicht gelten zu lassen. Zu Hause mal etwas entspannen ist nicht möglich, weil meine Tochter dann ständig an die Tür klopft und zu mir möchte. Deine Tipps zu Auszeiten "außerhalb" sind gut, die werde ich mal mit meinem Partner besprechen.

Zu deiner Frage: "Kann es sein, da es dir um was ganz anderes geht und die Auszeit gar nicht so sehr im Fordergrund steht, wie du es darstellst?" Ich glaube ich rechne das Ganze so auf, weil der Mental Load bei uns sehr ungleich verteilt ist (ich mache quasi alles was das Kind betrifft, Finanzen, Versicherungen, Haushalt, Auto, sämtliche Reparaturen, Geschenke organisieren, Reiseplanung, Freizeitplanung, ...) und wenn ich dann noch sehe, dass ich im normalen Alltag immer den Kürzeren ziehe und fühle mich bei diesem Thema "Großelternbesuche" ungerecht behandelt (zu Unrecht, wie ich nun lesen/feststellen durfte ;-)).

Mein Mann ist da bei den Freizeitaktivitäten nicht so begeistert dabei wie deiner. Er geht mal auf den Spielplatz, wenn ich frage, aber das wars auch. Zu dritt unternehmen wir selten was (alle 2/3 Wochen mal sonntags; meist dann spazieren gehen oder Spielplatz. Andere Aktivitäten nur wenn ich was vorschlage), weil er am Wochenende dann lieber die Zeit für seine Hobbies nutzen möchte.

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Ich habe jetzt alle bisherigen Antworten gelesen (vielen Dank an alle) und schreibe mal zusammenfassend, wie eure Meinungen dazu sind (mehrere Anmerkungen wurden häufiger gemacht, möchte dann nicht unter jedem Beitrag das gleiche kommentieren):
- die große Mehrheit findet, dass diese zusätzliche Belastung durch die Besuche bei den Großeltern selbst gewählt ist und mein Partner nichts dafür kann, dass ich dort hinfahre und nicht unterstützt werde
- ich sollte keinen Tag als Ausgleich verlangen und auch nicht die Auszeiten/Freizeit so aufrechnen wie bisher
- stattdessen kommunizieren, dass ich (unabhängig von den Besuchen bei den Großeltern) gerne mal etwas mit Freuden oder alleine unternehmen möchte und wann es ihm passen würde
- ich sehe Probleme wo keine sind und suche Ausreden, um vorgeschlagene "Ausgleichangebote" nicht gelten zu lassen
- Thema Großeltern:
-- warum fahren wir überhaupt so regelmäßig und lange dorthin, wenn sie scheinbar kein Interesse am Enkelkind haben? Wir fahren mehr als 1-2 Tage, damit sich die Fahrt+Sachen packen auch lohnt und generell fahren wir, weil ich hoffe, dass mein Kind dadurch eine Bindung zu Oma und Opa aufbaut (was ja so durch nur Sehen nicht funktionieren wird, siehe andere Beiträge). Wir haben gar keine Familie hier, sie sind die nächsten Verwandten, daher würde ich den Kontakt schon gerne beibehalten. Ich drücke mich da schon lange vor einem Gespräch, weil ich die Konfrontation mit meinen Eltern scheue. Beim nächsten Besuch werde ich das Thema aber definitiv ansprechen, da ich jedes Mal traurig bin, dass während des Besuchs kaum Interesse da ist. Zwischen den Besuchen kommt ab und zu mal per Whats App eine Anfrage wie es uns geht und wann wir mal wieder vorbeikommen. Sie haben auch das Gästezimmer schön für das Kind eingerichtet und Spielzeug besorgt, aber diese materiellen Dinge finde ich nicht so wichtig wie aktive Beschäftigung während des Besuchs.
--warum kommen die Großeltern nicht vorbei? Opa ist beruflich noch sehr eingespannt, Oma viel mit dem Haushalt+Schrebergarten und auch mit den Problemchen meiner 3 jüngeren Geschwister gut beschäftigt. Sie kommen 1-2 Mal im Jahr zu uns, wenn wir explizit einladen (da kommt dann aber auch schon mal die Nachfrage, ob wir nicht einfach den Geburtstag bei Ihnen feiern können, weil es so doch einfacher wäre.)
--wo sind die Großeltern väterlicherseits - kann Papa die nicht mal mit Kind besuchen und ich bleibe zu Hause?: die sind vor Jahren ausgewandert (dementsprechend sehen wir uns selten, 1-2x im Jahr) und zum Rest seiner Familie besteht kein Kontakt.

Ich werde mich nun also mit dem Hauptproblem - dem bisher eher geringen Interesse der Großeltern - beschäftigen und mal schauen, welche Freizeitvorschläge (Hotel in unserem Wohnort, Konzertbesuch mit Freunden etc.) für uns in Zukunft unabhängig von den Großelternbesuchen funktionieren könnten.

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Schwierig.

Ich finds befremdlich und es würde es ungeheuer nervig finden, wenn mein Partner mit meinem Kind alle paar Wochen bis 5 Tage nicht da ist.
Und ja, irgendwie ist das ne Sache, die du dir jedes Mal wieder selbst aussuchst. Ich würde mir mit der Begründung auch nicht aufzwingen lassen, dass ich dann noch mehr vom Familienleben hergebe.

Vielleicht solltet ihr die Betreuungszeit gerechter aufteilen, aber dazu müsstest du auch mehr in deinem Zuhause und nicht woanders verbringen. Zumal dein Kind ja auch nicht zwingend mehr von Oma und Opa hat als andere Kinder.

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Ich verstehe dich total und würde darauf bestehen, dass du auch immer wieder mal in den eigenen vier Wänden etwas "kinderfrei" hast, um aufzutanken und die Ruhe zu genießen.

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Wir haben das in akuten Phasen der Baby-/Kleinkindzeit so gemacht, dass einer von uns mit Kind daheim blieb und der andere sich ein Hotelzimmer in der Nähe (=kein Aufwand für Anreise) genommen hat. Vielleicht wäre das eine Idee für euch. Und ja, ich finde, dir steht ein Ausgleich zu. Ausserdem sollte der Papa auch einmal Zeit alleine mit seinem Kind verbringen, das ist gut für die Bindung und fördert das gegenseitige Verständnis.

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Das mit dem Hotelzimmer in der Nähe ist eine gute Idee, darauf sind wir noch gar nicht gekommen.

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Hallo,

meine Familie wohnt auch weiter weg und ich fahre auch ca. aller zwei Monate hin mit Kind. Dort ist es so ähnlich, dass ich eigentlich 100% auf sie aufpasse. Meine Mama übernimmt auch nur kurz zum duschen. Ich finde es auch Machina-Moment anstrengender, weil man nicht im gewohnten Umfeld ist, wo alles Kindersicher ist.
Mein Mann ist in dieser Zeit auch zu Hause.
Ich würde aber niemals „verlangen“ einen Tag dann zum Ausgleich frei zu haben… Aber wir wiegen auch die Betreuungszeiten nicht so genau auf. Wenn ich mich dann am Wochenende danach mit einer Freundin treffen will und er die Kinderbetreuung übernehmen muss, dann teile ich ihm das so mit und das ist immer in Ordnung. Warum auch nicht, wenn er sowieso nichts vorhat.

Vielleicht wäre es daher eine Idee, wenn du nicht direkt einen Tag Ausgleich forderst, sondern dir dann einen Tag etwas ohne Kind vornimmst, es aber nicht so direkt für dich kommunizierst, dass es für dich der Auslgeich zu dem Besuch ist?

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Das mit der Familie ist aber doch komplett deine Entscheidung. Niemand verlangt das von dir. Deswegen finde ich es irgendwie merkwürdig da einen Ausgleich zu verlangen.

Warum fährst du eigentlich so oft hin, wenn dann nur auf Nachfrage mal 15 Minuten aufs Kind geschaut wird und du noch Probleme hast mit Küche aufräumen usw?

Es klingt nicht danach als hätten deine Eltern Interesse am Kind oder daran dass du überhaupt kommst wenn nicht mal ein Spielplatzbesuch drin ist.

Hast du diesbezüglich schonmal mit deinen Eltern gesprochen?

Ich meine du fährst extra hin und dann sowas ich finde das komisch.

Was ist eigentlich mit den Eltern deines Mannes? Fährt er da nicht mal hin? Dann könntest du daheim bleiben.

Oder du gehst wirklich mal in ein Hotel wie schon vorgeschlagen wurde.

Haben deine Eltern auch schlechten Handyempfang? Mit Tethering hab ich schon von fast überall gearbeitet - da braucht es keinen extra Internetanschluss.

Bearbeitet von Hasimausix
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Ich finde an deiner Schilderung auch am merkwürdigste, dass sich deine Familie nicht mit deinem Kind beschäftigt, obwohl du extra die weite Strecke auf dich nimmst.
Rede mal mit ihnen und schildere dein Problem. Vielleicht kannst du dir Ja auch mal eine Auszeit bei deiner Familie organisieren. ZB gehst du mit Mama frühstücken, während Papa aufs Kind aufpasst. Dann hast du Auszeit und Familie verbunden.

Ich würde nicht einen Tag zum Ausgleich einfordern. Das sehe ich wie dein Mann.
Was du aber machen kannst ist zB dir Mal was vornehmen, ohne es mit dem Wochenende zu verrechnen und deinen Mann als Babysitter einspannen.

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An sich stimme ich dir zu. Nur kleiner Einwand zu deiner Wortwahl. Der Papa ist der Papa und kann in dieser Funktion das Kind betreuen. Aber er ist nicht ein Babysitter! Babysitter wäre er für ein fremdes Baby.

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Also warum du so oft hinfährst für Tage versteh ich auch nicht. Besonders weil deine Eltern nach deiner Beschreibung nicht so wirken als würden sie sich darüber freuen.
Und eben weil es deine Entscheidung ist, die er so denke ich nicht mal gut findet, würde ich es auch nicht verlangen mot dem Ausgleich.

Wenn du Zeit für dich brauchst, dann einfach sagen, schatz ich bin so müde, bitte kümmer du dich mal jetzt oder ich geh mal ein wenig mit xy eine Frauenrunde drehen oder oder. Aber komm nicht mit dem Ausgleich wenn er eigentlich gar nicht will, dass du gehst. Zumal ich finde 1 Tag reicht auch und nicht immer Tage. Das ist wirklich nur deine Entscheidung nicht seine

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Darf ich mal fragen, warum Ihr es nicht einfach so macht, dass Deine Eltern Euch besuchen kommen und so schon mal ganz viel Stress (kindersichere Wohnung, Schlachtfeld Küche, Fahrt, aufpassen usw) rausgenommen wird?

Du möchtest über Deinen Mann reden, der Kern ist aber, dass Du es Deinen wenig hilfsbereiten Eltern recht machen willst. Warum sollen die denn nicht mehr beitragen?

Dein Text liest sich so, als seien Deine Eltern jetzt nicht übermäßig interessiert, viel und intensiv Zeit mit dem Enkel zu verbringen und wenig mit anpacken. Dein Mann hat keinen Bock drauf, jaja, das Internet… Das ist bei uns genauso gewesen, exakt wie von Dir beschrieben. Und doch war immer diese Selbstverständlichkeit im Raum, da eben hinzufahren, weil „man will den Enkel ja sehen!“ samt Nachfragen, wann man denn komme. Und diese Besuchswochenenden lösten aus all den Gründen bei uns schon Tage vorher Stress aus. Zumal meine Eltern auch bei der Wahl aller Unternehmungen/Takt/Essen nur eine ganz grobe Vorstellung hatten, was ein Säugling und Elterngeeigneter Tag ist. Warum wird denn bei mehrtägigen Besuchen die Wohnung nicht bereichsweise kindersicher gemacht? Das ist DEREN Job. Nicht Deiner. Kein Wunder, dass Dein Mann schon anbietet, alleine mit dem Kind zu bleiben ein ganzes WE, um da nicht hinzumüssen bei dem Stress und Deiner Unzufriedenheit, die sich auf IHN richtet, obwohl sie von Deinen Eltern ausgelöst wird.

Wir haben es irgendwann abgebogen und mal klar gesagt: kommt Ihr bitte, gerne jederzeit, aber diese Besuche bei Euch fahren wir runter. Mag sein, dass sie nicht mehr so gut zu Fuß sind und auch „nicht so gerne fahren“, aber nicht gut zu Fuß ist man mit Kleinkind auch und hat meist auch 5x mehr Stress, alles zu organisieren. Da muss man es nicht auch noch denen Recht machen wollen (selbst besuchen, fahren, alles machen), die nur, wir bei Dir, überschaubar unterstützen.

Das hat bei gewisser Leberwurstigkeit geholfen und hat uns weitaus ausgeglichener gemacht und klappt jetzt auch so. Und ja, auch bei einer kleinen Wohnung kann man sich halt mal ein Zimmer nehmen oder fragen: bin ich denn auch mal zu Komfortverlust bereit, um der Tochter zu helfen und den Enkel zu sehen. (Bonusfrage: ist es am Ende auch noch so, dass Deine Mutter stark eingebunden ist, um Deinen Vater zu wurschteln)

Bearbeitet von EsgehtumDeineEltern
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Das wäre eine tolle Lösung (kein Stress wegen Anreise und während Besuch, Großeltern haben dann wirklich mal Zeit, sich nur aufs Enkelkind zu konzentrieren). Und ja, ich glaube bei uns wird auch einfach erwartet, dass wir kommen, weil wir weggezogen sind. Ich weiß, dass meine Eltern beide sehr beschäftigt sind (Arbeit etc.) und deswegen frage ich nicht zu häufig nach, ob sie kommen wollen (1-2x im Jahr) und da kommen dann auch schon mal Nachfragen, ob wir das nicht lieber bei Ihnen machen wollen.

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Hi,
er hat ja schon recht, dass das so bei deinen Eltern läuft, ist nicht seine Schuld. Aber selbst wenn deine Eltern sich hervorragend um ihr Enkelkind kümmern würde, hätte er kinderfreie und somit entspanntere Tage. Dass er dir mal einen freien Tag bzw. Auszeiten verschafft, indem er z.B. etwas mit eurem Kind unternimmt, sollte selbstverständlich und ganz unabhängig von deinen Besuchen deiner Eltern sein.
Fahr doch mal mit einer Freundin über‘s WE weg, muss ja kein Ziel, dass so weit weg ist.
Die Aufrechnerei ist einfach Mist, aber oft muss man das halt doch tun.
Und was ich vehement einfordern würde ist, dass die Wohnung richtig geputzt ist, wenn ich zurück von den Eltern komme. Nicht ein bisschen, weil er gerade Lust dazu hat.

vlg tina

Edit: Deine Eltern scheinen ja keine Vollblutgroßeltern zu sein. Ist es ihnen denn tatsächlich so wichtig, dass du da so häufig und so lange hinfährst?

Bearbeitet von tha.lia72