Raus aufs Land? Mann und ich im Clinch

Hallo ihr Lieben,

ich bin seit Jahren stille Mitleserin, nun habe ich auch einmal ein Thema, bei dem
ich nach eurem Rat fragen müsste, um mich in der ganzen Angelegenheit besser orientieren zu können.
Mein Mann und ich wollen uns wohnlich verändern, können uns aber nicht auf eine zukünftige Wohnform einigen.
Wir wohnen aktuell zu viert (unsere Söhne sind 9 und 3 Jahre alt) in einer 3-Zimmer-Wohnung für 1400 Euro monatlich. Auf Dauer wird es hier wirklich zu klein, es gibt Schimmelprobleme und der Vermieter lässt das Mehrfamilienhaus verkommen. Wir müssten also irgendwann hier raus. Andere Wohnung in der Größenordnung oder ein Zimmer mehr sind schwer zu kriegen.

Wir haben ab und zu mit dem Gedanken gespielt, uns ein Häuschen zuzulegen, aber die sind hier in der Gegend (Wir wohnen im Speckgürtel einer größeren Stadt) unbezahlbar. Kleinere Häuser mit erheblichem Renovierungsbedarf kosten um die 300 000- 400 000 Euro, das heißt, man müsste noch eine größere Summe für die Renovierung reinstecken. Neugebaute Häuser kosten zwischen 600 000 – 700000 Euro.
Uns steht mit dem Kindergeld ca. 5300 Euro (Er arbeitet 40h, ich 30h) sowie ein angespartes Vermögen im höheren fünfstelligen Bereich zur Verfügung. D.h. wenn wir ein Häuschen abzahlen, würden wir letzten Endes trotzdem noch locker die Hälfte davon für die Abbezahlung des Hauskredites sowie für die Hausnebenkosten bezahlen. D.h. große Sprünge könnten wir dann nicht mehr machen und Reisen (die wir sehr gern wenigstens 1x pro Jahr machen, z.B. nach Italien, Spanien) sind dann auch nur noch sehr selten drin.
Wir würden wahrscheinlich abzahlen bis kurz vorm Rentenalter. Wir sind beide Ende 30. Leider ist die Gesundheit meines Mannes nicht die beste und ich weiß nicht, ob er noch 2,5 Jahrzehnte so intensiv arbeiten kann.

Nun haben wir das Angebot bekommen, das Haus von meinen Eltern in einem anderen Bundesland zu übernehmen oder dafür nur eine kleine Miete (ca. 700 Euro) zu bezahlen. Es ist ein tolles großes Haus mit wunderschönem Grundstück, altem Obstbaumbestand, kleinem Teich, Bio-Gemüsegarten – nur leider etwas ab vom Schuss (15 Minuten Autofahrtweg bis zum nächsten Arzt/Supermarkt/Schule). Sie würden in eine größere Stadt in ihrer Nähe ziehen um näher/fußläufig bei den Ärzten zu sein.
Ich denke für unsere Familie wäre es eine tolle mögliche Wohnform, man würde sogar aufgrund des Fachkräftemangels schnell dort wieder schnell einen Job finden, aber mein Mann hält nichts davon. Er kann sich den Umzug in so eine „leere“ Gegend nicht vorstellen.

Gleichzeitig tut er aber nichts um hier fündig zu werden. Jeden Abend landet er nach der Arbeit auf der Couch und spielt am Handy oder Tablet rum, schaut TV, aber setzt sich kaum mit Wohnalternativen auseinander. Auch allgemein ist er nicht der Aktivste.
Ich schaue 1x pro Woche in die hiesigen Immobilienportale, aber finde keine guten Angebote. Ich bin in der Gegend gut vernetzt und frage auch die alteingesessen Nachbarn, ob sie mir wiederum andere Nachbarn nennen könnten, die ihr Haus verkaufen wollen, aber bislang gab es entweder nichts, die Häuser sind schneller weg als man gucken kann oder es war zu teuer.
Deshalb sehe ich das Haus meiner Eltern als Chance...

Bei Diskussionen drehen wir uns im Kreis. Er will nicht aufs Land ziehen und ich sehe nicht, dass wir uns in uns in dieser Gegend etwas leisten können. Oder ist meine Rechnung flasch?
Was meint ihr?
Habt ihr Ideen?
Vielen Dank im Voraus und viele Grüße

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Ich würde hier zwei Dinge voneinander trennen: Die Wohnungssuche in Eurer aktuellen Stadt und wer da auch wie viel investiert - und die grundsätzliche Frage, ob Ihr aufs Land zieht.

Du bringst beides miteinander in Verbindung im Sinne von: Wenn Du da nicht hinwillst, dann kümmere Dich (mit) hier um Alternativen - und es geht sogar noch weiter, dass er generell nicht der aktivste sei und auf der Couch lümmele.

Es springt einen ja schon aus den Zeilen an, dass Ihr sehr unterschiedlich seid. Du hast den "Hustle", den es auf dem Immobilienmarkt nun mal brauch für einen Glücksfall, fragst rum, checkst Anzeigen. Er hat den nicht. Wenn Ihr da fundamental ganz unterschiedlich seid, müsst Ihr eher lernen, mit der Unterschiedlichkeit zu leben und zu akzeptieren. Den Hustle kannst Du nicht lernen und ihm nicht verordnen.

Ob das mit dem "Land" was für Euch wäre, kann hier keiner wissen, das müsste Ihr intern klären. Ich gebe nur zu bedenken: Ein Haus mit tollem Garten in einer Wegzugsregion zu übernehmen oder für 700 Euro zu mieten, wenn die nächste Schule/Supermarkt/Arzt 15 Autominuten weg sind - das ist keine "Chance". Das kannst Du in ganz vielen Regionen haben und hat einen seeeeeehr hohen Preis, auch sozial für 3 und 9jährige Kinder. Wenn jedes Playdate, jedes Fußballspiel, Arztbesuch und überhaupt eine Autofahrt erfordert. Juli Zeh füllt ganze Bücher über den Clash zwischen urbanem und provinziellem Leben. Denk da wirklich sehr gut drüber nach und nicht nur unter einem Apfelbaum ein Buch lesen. (PS: "Älteres Haus auf dem Land mit Garten" = ganz, ganz viel Arbeit. Wer leistet die, wenn Dein Mann die Couch liebt?)

Bearbeitet von ThemenTrennen
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Danke dir für deine Antwort :-)
Du liest gut zwischen den Zeilen und triffst es auf den Punkt, danke dir dafür.

Ja, es stimmt, es sind zwei verschiedene Themen.
Bei beiden drehen mein Mann und ich uns im Kreis und kommen nicht weiter.
Es ist schon schwierig, wenn einer Forderungen stellt, wie er (nicht) leben möchte und der andere darf sich um den Rest kümmern. Ich müsste da schon mehr Engagement von ihm einfordern. Aber verharren möchte ich in unserem jetztigen Konstrukt auch nicht, nur weil er nicht in die Puschen kommt.

Momentan nutzen wir das Auto schon für alle möglichen Sachen/sind eh schon darauf angewiesen, Einkauf, Arbeit (er braucht 30 Minuten mit dem Auto dorthin, ich 50 Minuten mit den Öffis), Fahrdienste für den Großen, weil es sich nicht anders machen lässt. Also noch mehr Autofahrten würden den "Kohl nicht fett machen". Trotzdem läppert sich es dann trotzdem.

Aber dein letzter Satz gibt mir schon zu denken... Wahrscheinlich würde hier wieder viel an mir hängenbleiben, obwohl ihm die Bewegung echt gut täte... für seine Gesundheit wäre es wirklich gut (Er hat Übergewicht und sitzt in der Arbeit viel am Schreibtisch).

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So kluge Antwort von dir, ThemenTrennen!

Bearbeitet von -Lil-
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Ja schwierig. Ich kann deinen Mann da schon verstehen das wäre für mich jetzt auch nichts. Vor allem hätte ich keine Lust permanent aufs Auto angewiesen zu sein und Fahrdienst für die Kinder zu spielen, weil das ist ja dann ganz zwangsläufig so.

Aber doof, dass er sich bei der Wohnungssuche gar nicht engagiert.

Wäre eine Option das Haus zu verkaufen? Dann hättet ihr zusätzlich Kapital um im Speckgürtel was zu finanzieren?

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Danke dir für deine Antwort :-)
Momentan nutzen wir schon das Auto sehr stark, z. B. um zur Arbeit zu kommen (er 30 Minuten Fahrtweg, ich mit Öffis 50 Minuten), Einkauf und natürlich auch für die Fahrdienste des Großen.

Es wäre eine Option, das Haus zu verkaufen, einen Teil davon wäre ja quasi das Erbe. Ich wollte meinen Eltern halt nur nicht so fordernd gegenüber auftreten.

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Hach, Wahnsinn. Da bekommt man(n) alles, was man möchte, "Es ist ein tolles großes Haus mit wunderschönem Grundstück, altem Obstbaumbestand, kleinem Teich, Bio-Gemüsegarten", und dann lehnen manche Menschen ab, weil 15 Minuten Autofahrt zu viel ist...

Mein Mann würde sagen: "Worauf warten wir noch!?" O_O

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Ich habe eine Arbeitskollegin, die raus aufs Land gezogen ist:

Positiv: Deutlich tiefere Wohnkosten als hier, mehr Natur.
Negativ:
- für alles braucht man das Auto, gar nichts geht ohne. Schwimmkurs: 20 Minuten mit dem Auto, Einkauf: 15 Minuten mit dem Auto, Turnen: 20 Minuten mit dem Auto, Arbeitsweg: Je 50 Minuten mit dem Auto. Das wäre vorher alles zu Fuss oder mit dem öffentlichen Verkehr gegangen, die tieferen Wohnkosten sind so schon wieder weg.
- Kinderbetreuung endet um 11:55 Uhr, danach sind sie dein Problem. Man muss eine Nanny bezahlen oder kann nur halbtags arbeiten, bei drei Kindern fährt man dann den ganzen Nachmittag ein Kind von einem Ort zum nächsten
- Die meisten Ortsbewohner kennen einander schon von gemeinsamen Schulzeiten, Anschluss findet man im Ort schwer
- Hier in der Stadt sind viele Angebote für Kinder von der Stadt subventioniert und damit gratis oder stark vergünstigt. Wenn man tausende Kinder pro Jahrgang hat, kann man dafür auch Leute anstellen und das finanziell anders rechnen als in einer Landgemeinde, wo es im Jahrgang acht Kinder hat.

Es muss jeder selbst wissen, ich würde es nicht wollen.

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Danke für deine Antwort :-)

Manchmal denke ich, uns täte mehr Natur schon ganz gut ;-)

Wir nutzen hier auch schon stark das Auto, zur Arbeit/Einkauf/Kinderfahrdienste, manches lässt sich aber auch gut zu Fuß erledigen wie zur Kita/Schule bringen.

Ein bisschen kenne ich die Leute auch noch von früher, weil ich in der Gegend aufgewachsen bin.

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Es ist aber vermutlich ein Unterschied, ob man für vieles das Auto nutzt, oder ohne ein Auto nicht zurecht kommt. Wenn alles mit dem Auto erledigt werden muss und der Umkreis, in dem gefahren wird steigt, dann steigen eben auch die Kosten.

Heute vielleicht Kind zum Turnen: Vier km innerstädtisch.
Zukünftig vielleicht Kind zum Turnen: 20 km über Land.

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Wenn er prinzipiell nichts gegen einen Umzug hat, würde ich da einen Mittelweg suchen.
Sprich in oder an den Rand einer Kleinstadt ziehen, wo es günstiger ist, man aber auch nicht für Alles ein Auto braucht.

Wäre der Speckgürtel, in der Nähe deiner Eltern vielleicht bezahlbarer?
Da hättet ihr noch Familienanschluss dazu.

Wir wohnen, relativ zufrieden im Vorort.
Sind in 3 Minuten auf der Autobahn, können fußläufig in mehreren Supermärkten einkaufen und bis 20 Uhr mehrfach die Stunde Verbindungen in die nächsten zwei Städte mit Bus und Bahn.
Nach 20 Uhr fährt nur noch der Zug, einmal die Stunde.
Dazu haben wir noch einen großen Garten.

Klar, ist es bei meinen Schwiegereltern auf den Land optisch schöner, dafür wären wir da mit nur einem Auto aufgeschmissen und spontan schnell in die Stadt wäre nicht mehr möglich.

Ich denke, 100% zufrieden, kann man kaum werden, sofern man nicht sehr viel Geld hat, also muss man irgendwo Abstriche machen.
Ihr müsst euch da nur einig werden, wo.

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Danke dir für deine Antwort und deine Ideen :-)
Eigentlich wohnen wir schon kleinstädtisch/fast wie ihr, dass wir nicht für alles das Auto brauchen, aber oft sind wir doch darauf angewiesen. Leider sind hier die Häuser unbezahlbar, weil es trotzdem eine absolute Zuzugsgegend ist.
Mein Mann ist halt der Meinung, dass es jetzt unbedingt ein Haus sein muss, was wir schlecht finanzieren können.
Das, was wir uns leisten könnten, würde finanzierungstechnisch wirklich eher im sehr ländlichen Bereich liegen.
Aber ich prüfe deine Idee nochmal, ob es nicht kleinstädtisch in der Nähe meiner Eltern gehen würde.

Du hast schon recht, alle guten Dinge sind eben nie beisammen... ich hoffe, wir können uns irgendwann einigen.

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Also ich denke eine 4 Zimmerwohnung zu bekommen ist einfacher als ein Haus...

Da du speckgürtel sagst und ich das nur weil ich Berlinerin bin als unser Umland kenne, geh ich davon aus dass ihr die selbe situation habt wie wir. Hier ist es aber umgekehrt. Mein Mann möchte gern aufs Land.
Aber ich möchte nicht, weil hier in der Stadt alles viel leichter und schneller zu erreichen ist und für mich das Land einfach heißt kaum Leute kennen lernen, kaum Menschen erleben, kaum Freunde haben etc...von den Wegen ganz zu schweigen. Und die Kinder sollen selbstständig werden. Mit den Öffentlichen auf dem Land ja kaum möglich.

Ich gebe auch zu bedenken dass in Berlin viel kostenlos ist oder sehr stark reduziert. Es kann also sein durch Benzinverbrauch und andere Mehrkosten die entstehen, fahrt ihr vielleicht finanziell schlechter. Das alles sollte gut überlegt sein und als Eltern mit nur 2 Kindern sollte eine größere Wohnung eigentlich kein Problem sein, sodass nur ein Haus in Frage kommen würde für euch ist quatsch. Ja der Wohnungsmarkt ist furchtbar geworden aber der Häusermarkt ist noch schlimmer..

Also wie gesagt mein Mann ist wie du. Ich bin wie dein Mann. Mich kriegen keine 10 Pferde aufs einsame Land mit viel mehr Anstrengungen und Zeitraub und finanziellen Verlust

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Ist ja fast wie ein 6er im Lotto... Wenn man das ländliche mag. Ich würde sofort umziehen ohne Überlegung...

Setzt euch mal in Ruhe hin.. Schreibt die minus und plus Punkte auf, und dann redet...

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Danke dir :-)
Ja, Pro und Contra sammeln wäre schon gut. Dann hätte man es mal schwarz auf weiß.

Für mich und die, die es ländlich mögen, ist es bestimmt wie ein 6er im Lotto.

Zumal wir unser Angespartes nehmen könnten für den Innenausbau/Innengestaltung.
Wir hätten keine Schulden, müssten keinen Kredit abbezahlen und es wäre noch Geld für ab und zu mal Urlaub da.

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Ich kenne mich damit nicht so gut aus, aber könnte man nicht für ein Haus einen Kredit aufnehmen und diesen monatlich genau so viel abzahlen, wie ihr aktuell Miete zahlt?

Zum Dorf:

Ich finde das Angebot deiner Eltern mega verlockend, aber das negative überschlägt sich ja.

- schaffst du es täglich dein Kind zur Schule zu bringen (oder ist eine fussläufig erreichbar?)
- neuer kitaplatz muss gefunden werden

Das man nur aufs auto angewiesen ist, wäre jetzt das Kleinste Übel, aber ich denke, dass dann jeder von euch eins brauch (falls nicht schon vorhanden)

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Zusatz:

Ich habe als kind in einem Dirf gewohnt, auch eher abseits, aber alles schnell mit Fahrrad erreichbar (klar einkauf mit Fahrrad für 4 personen macht sich schlecht). Aber andere Wege zb Schulweg, kleine Einkäufe, weil nur was kleines fehlt, Kindergarten ect waren sehr gut zu erreichen mit Fahrrad

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Danke für deine Antwort :-)
Also meine Rechnungen ergaben, dass man dann monatlich deutlich mehr zahlt (obwohl das Haus dann einem ja schlussendlich gehört) als bei einer Miete: also monatliche Abzahlung, Zinsen, Nebenkosten Wasser/Abwasser/Heizung/Müll/Strom, evtl Renovierungskosten sowie eine eigene kleine Miete an sich selbst (falls Reparaturkosten entstehen).
Mit den ganzen Kosten für ein Haus in unserer jetzigen Gegend wäre die Hälfte unseres Einkommens weg.
Man sagt ja immer, dass Wohnkosten nicht mehr als ein Drittel des Einkommens sein sollten, oder? Zumindestens war das noch bis fast vor einigen Jahren so...

Zwischen Schule und Wohnort würde auf dem Lande 2-3x am Tag eine Schulbusverbindung bestehen, ansonsten müsste man das Kind auf dem Hin -oder Rückweg zur Arbeit abgeben/einsammeln (Kita ähnlich).

Ja, wir bräuchten dann beide ein Auto.

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Es ist ja erstmal weniger eine Frage von "Was kann ich mir leisten?", sondern vorher steht die Frage: "Was will ich?" Wir haben beide eine Weile in der Metropole schlechthin gelebt, und meine Wohnung war gefühlt ein Schuhkarton - ein sehr hübscher zwar, aber winzig. Mir war das aber damals völlig egal, denn hey, es war die großartigste Stadt der Welt, ich war mittendrin, von mir aus hätte mir auch ein 1-Zimmer-Appartment gereicht :-D Mir war die Stadt, die Möglichkeiten, einfach das Gefühl wesentlich wichtiger als Platz. Als wir geheiratet haben, was das keine Option mehr - und wir standen vor dem Dilemma, dass wir beide komplett andere Sachen wollten. Letztlich siegte der Gedanke, dass wir für unsere Kinder das wollen, was wir beide auch hatten: Ein kleines, überschaubares Örtchen, viel Natur, ein sicheres Gefühl, langfristige Freundschaften. Und die Entscheidung müsst ihr erstmal treffen. Klar ist das Angebot mit dem Haus eurer Eltern verlockend. Aber wenn dein Mann das Landleben hasst, bringt dir Platz am Ende auch nichts. Ihr könntet es auch einfach vermieten und nicht verkaufen, dann hat man immer noch die Option, das Angebot irgendwann wahrzunehmen und genug Geld für etwas Größeres.

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Hi,
also ich würde noch mal ins Gespräch gehen mit deinem Mann und vielleicht einen Zeitrahmen festlegen, zu wann spätestens ein Umzug anstehen soll, vielleicht wird er dann ja auch aktiver bei der Suche!
Ich bin Dorfkind durch und durch und kann dieses für-alles-braucht-man-ein-Auto nicht ganz so sehen...
Ja, ich muss in den nächsten Ort zum einkaufen, aber wie machen das denn die Städter? Fahren die jeden Tag mit dem Bus zum shoppen oder wie? Mit den Öffentlichen Verkehrsmitteln kann man doch keinen Wocheneinkauf für eine Familie transportieren? Da nehmen die meisten doch auch das Auto oder nicht?
Mein Kind verabredet sich im Normalfall mit Kindern aus dem Dorf, sollte es ausnahmsweise mal nicht so sein, teile ich mir die Fahrerei mit den anderen Eltern, mache dann gleich den Einkauf mit oder die Kinder kommen gleich von der Schule aus mit hier her.
Sportangebote und z.B. Kinderfeuerwehr sind auch im Ort möglich daher fahre ich mein Kind (11) höchst selten irgendwohin.
Du bist doch dort aufgewachsen und kennst die Möglichkeiten, wie siehst du das denn?

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Danke dir :-)

Das mit dem Zeitrahmen halte ich für eine gute Idee. Vielleicht braucht er den Ansporn ;-)

Ja, tatsächlich geht es auch in der Stadt nicht immer ohne motorisierte Fortbewegungsmittel ;-)

Daneben fragt man sich, ob alle Landkinder denn wirklich so unglücklich sind ohne dieses ganze kostenpflichtige Massen-Bespaßungsprogramm... man muss auch auf dem Land nicht immer nur die Kinder von A nach B fahren...ein Hobby pro Kind reicht doch aus...

Wir waren früher mit den Kids im Dorf immer auf Streifzug, entweder bei uns im Dorf oder im Nachbardorf, mit dem Fahrrad,mit den Hunden, fanden immer irgendwelche Beschäftigungen.
Meine Eltern haben mich auch zu weiter entfernten Freunden gefahren. Dort war ich dann meist das ganze Wochenende und meine Eltern hatten das Haus für sich ;-)

Aber ab der Teenie-Zeit wollte man dann schon mehr entdecken, Kultur, Konzerte, Ausgehen... da fand ich es dann doch manchmal langweilig.
Nichtdestotrotz gab es auch gute Home-Partys.

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Als Kinder waren wir definitiv sehr glücklich auf dem Land, das kann man nicht anders sagen. Als Teenager war es mir dann zu öde, aber die Großstadt war nicht weit ;-)

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