Mein Freund wird 32 und lebt noch in einer 4er-WG. Dort hat er eine Mitbewohnerin, mit der er sich super versteht. Mich macht unglücklich, dass er in gewissen Situationen sie bevorzugt und kontaktiert, anstatt mich. Ich finde diese Konstellation toxisch, da es in mir Minderwertigkeitskomplexe hervorruft. Er denkt ständig an sie, assoziiert vieles mit ihr, kocht ihre Rezepte, möchte dort wohnen, wo sie evtl. bald hinzieht (sie hat einen Freund), bestellt das gleiche Essen wie sie und kommt ihr körperlich nah (Massage). Er spricht sie in der WG am meisten an, schenkt ihr Aufmerksamkeit und kontaktiert sie, wenn er Stress mit mir hat. Es zerbricht mir das Herz zu merken, dass ich ständig an die zweite Stelle rutsche, wenn sie ihm schreibt. Sie geht vor, und er steht voll hinter ihr und ihrer Meinung. Dinge, die ich vorschlage, passen ihm nicht. Er setzt sich durch, um das zu machen, was sie vorgeschlagen hat, z.B. beim Kochen. Wenn ich ihm eine Bootsfahrt schenke, kann er dem nichts abgewinnen. Schlägt sie es ihm aber vor, ist er Feuer und Flamme und möchte es unbedingt auch machen. Alle ihre Empfehlungen möchte er umsetzen und findet alles super.
Außerdem flirtet er fremd. Er hat mir schon 3-4 Mal erzählt, dass sein Umfeld ihn darauf anspricht, wie er mit anderen Frauen flirtet. Er erzählt es so, als würden die Leute nur vermuten, dass er flirtet. Es ist grenzüberschreitend, vor allem, dass er Intimitäten zulässt, wie in ihrem Bett zu schlafen (sie hat woanders übernachtet, und sein Verwandter war in seinem Bett), und sie zu massieren. Er macht sogar sein Leben mehr abhängig von ihr als von mir. Erst wenn sie auszieht, kann er sich vorstellen, mit dir zusammenzuziehen.
Ich fühle mich wenig wertgeschätzt und zweitrangig wegen ihr. Ich fühle mich nicht geliebt, wenn wir uns 1-2 Mal die Woche sehen, er sie aber täglich sieht. Wenn wir uns sehen, schreibt er aber lieber mit ihr. Sobald wir zusammen wohnen, kann ich mir gut vorstellen, dass sie weiterhin sehr präsent ist in seinem Leben und er ständig mit ihr schreiben möchte. Sie ist ihm so wichtig, dass ich glaube, dass er sich in sie verliebt hat und durch ihre Abweisung sich anderweitig umgeschaut hat. Unsere Beziehung fühlt sich an wie ein Alibi, dass er ihr vorgaukeln kann, dass er ja vergeben ist, aber trotzdem sie anhimmelt, anbetet, sogar wie besessen wirkt. Mir sagt er, sie ist "wie" seine beste Freundin.
Übertreibe ich? Ich habe ihn nie darauf angesprochen, ob er Gefühle für sie hat. Manchmal macht es mich aber so sauer, dass er lieber mit ihr schreibt und sie priorisiert, dass ich platze und ihm sage, dass ich mich zweitrangig fühle... Er meint dann, dass er dusselig ist und sich schwer konzentrieren kann... Aber sie interessiert ihn und stimuliert ihn irgendwie, was sich einfach schmerzhaft anfühlt. Wie würdet ihr mit der Situation umgehen?
Zweitrangig wegen bester Freundin
Ich würde das weite suchen und mich trennen. Das kann doch so auf Dauer nicht weiter gehen
Also normalerweise bin ich ja nicht schnell mit so was: aber sicher, dass er nicht vielleicht in sie verliebt ist? das klingt sehr danach!
Wie lange seid Ihr zusammen?
Habt Ihr jemals darüber gesprochen? Ich bin ja kein Freund von "den Kontakt muss er abbrechen". Das bringt eh nichts, aber mir würde das klare Bekenntnis zu mir da doch arg fehlen. Das würde ich dann doch nicht mitmachen.
Ja das ist es ja leider.. Er bezeichnet sie als beste freundin aber ich habe eben auch das ganze starke Gefühl dass er verliebt ist in sie. Wir hatten einmal über Grenzen in der Beziehung gesprochen (das war vor der Massage, sonst hätte ich das auch genannt) und ich habe ihm gesagt dass es für mich zu viel wäre wenn er eine emotionale Bindung mit einer Frau eingeht... Seine Antwort war direkt: Aber eine Freundschaft ist doch ok.
Ich wusste sofort dass er an sie denkt.
Wir sind im März 1 Jahr und 4 Monate zusammen. Schon in der Kennenlernenphase hat er oft von ihr erzählt aber ich habe es glaube ich sehr unterdrückt und wollte ihm keine Eifersuchtsszene machen.
Aber jede Freundschaft (völlig losgelöst vom Geschlecht) bedeutet doch eine emotionale Bindung, sonst wäre es ja keine Freundschaft.
Du willst also im Grunde gar keine weiblichen Freunde im Leben deines Partners?
Ich wäre nicht seine Freundin!
Sprich mit ihm genauso ehrlich und deutlich darüber so wie du es hier getan hast. Anders kann man das nicht lösen… vielleicht hat er Gefühle für sie, vielleicht wohnen sie einfach schon echt eine Weile zusammen und sind best buddies, vielleicht bewundert er sie einfach, vielleicht vielleicht vielleicht :…
Sprich mit ihm, dann kann er versuchen an einigen Stellen etwas zu ändern, oder dir mehr seine Liebe zu versichern oder du ziehst eine Grenze und sagst, dass dir das so zu wenig ist …
Die Situationen die du geschildert hast können etwas bedeuten, müssen es aber nicht.
Ich habe auch total oft im Bett eines Studienfreundes neben ihm geschlafen und wir haben immer noch Kontakt und bei keinem von uns beiden waren da irgendwelche Gefühle … es kann aber eben auch sondern wie du schreibst
Ich hatte mal einen exfreund der immer wenn ich kam (Fernbeziehung) irgendwelche „wichtigen“ Veranstaltungen mit total „coolen“ Leuten hatte … ich hatte dadurch immer das Gefühl , dass ich wohl nicht schlau und cool genug bin … das war verletzend … was soll ich sagen: wir sind immer noch befreundet aber für die Beziehung hat es nicht gereicht und im Nachhinein weiß ich dass mich das immer verletzt hätte und er einfach so als Mensch ist.
Alles Liebe!
Ist das denn gegenseitig? Also, findet diese Freundin deinen Freund auch so toll oder geht das eher von ihm aus? Du kennst sie ja wahrscheinlich auch... wie ist sie denn zu dir oder wie sind die zwei, wenn du dabei bist? Ist er dann ganz klar bei dir? Seid ihr euch nah und gibt es mal einen Kuss, Händchen halten oder ähnliches zwischen dir und deinem Freund oder ist er auch dann eher in ihrer Nähe und zeigt keine Innigkeit zu dir?
Grundlegend würde ich sagen, er ist (zumindest heimlich) in sie verliebt und da sie ja einen Freund hat braucht er wahrscheinlich auch eine Freundin, also dich, um diese ständige Nähe zu ihr zu rechtfertigen, denn sie sind ja "nur" Mitbewohner... da kann ja offiziell niemand was dagegen sagen.
Puh, es klingt jedenfalls nach einer sehr blöden Situation für dich. Ständig die zweite Geige zu spielen ist weder schön noch gesund. Sprich ihn konkret darauf an und wenn sich nicht dauerhaft etwas ändert, musst du dir wohl oder übel klar werden, wie lange du dieses Spiel noch mitmachen möchtest.
Alles Gute dir
Mit so jemandem wäre ich nicht mal über die kennenlernphase gekommen. Kein Mann für eine Beziehung.
Da würde ich nicht mal im Traum ans zusammen ziehen denken.
Ich glaube, dein Bauchgefühl täuscht dich nicht und da wird was dran sein.
Ich hatte auch mal einen Ex der eine beste Freundin hatte, da gab es aber für mich nie einen Grund zum zweifeln, ich hatte sie kennengelernt und positive Gefühle ihr gegenüber gehabt. Außerdem drehte sich sein leben auch nicht nur um diese eine Freundin. Hat dein Partner denn keine anderen sozialen Kontakte?
"Ich finde diese Konstellation toxisch, da es in mir Minderwertigkeitskomplexe hervorruft. " Puh, ja...damit ist dann wohl alles gesagt und eure Beziehung hat keine Zukunft und daran trägt nicht die Mitbwohnerin die Schuld, auch nicht dein Freund.
Kurzum, ja ich glaube an ganz tiefe und platonische Freundschaften zwischen unterschiedlichen Geschlechtern. Ich lebe sie selber...diese Menschen sind länger in meinem Leben und an meiner Seite, als mein Mann. Es besteht eine extrem tiefe Bindung. Ein Partner an meiner Seite, der damit nicht zurecht käme, mit dem würde es keine Zukunft geben. Jeder Mann, der mich da vor die Wahl gestellt hat oder auch nur etwas in diese Richtung probiert hat, der hat einfach verloren. Auf emotionale Erpressung reagiere ich wirklich extrem.
Hm, warum stört es meinen Mann nicht? Weil er die unterschiedlichen Beziehungsebenen super trennen kann und ausreichend Selbstbewußtsein besitzt, um sich da nicht aus der Fassung bringen zu lassen. Er ist auch nicht eifersüchtig. Er weiß genau, was unsere eigene Paarbeziehung ausmacht, was deren Pfeiler sind.
Du wirst hier sicherlich viele Antworten bekommen, das du den Typen doch in den Wind schießen sollst. Das sehe ich auch so, aber aus völlig anderen Gründen, wie andere aufführen werden. Es wird sicherlich was in die Richtung dabei sein, das er dich verarscht.
Für mich passt ihr einfach nicht zusammen und selbst wenn diese Mitbewohnerin sich in Luft auflösen würde, tickt ihr beide so unterschiedlich, das das niemals gut gehen kann. Du möchtest der Mittelpunkt deiner Beziehung sein, die Gründe sind ja erstmal zweitrangig, aber schlußendlich doch nicht ganz unwichtig udn gehören sicherlich separat betrachtet. Und da draußen laufen eben auch Männer rum, die das genauso sehen, wie du. Aber es gibt da auch die anderen, für die eine Beziehung doch etwas anderes/mehr ist, als das sich alles nur um sich als Paar dreht. Sie ziehen ihre Selbstbestätigung nicht aus der Partnerschaft. Und keiner von ihnen tickt irgendwie falsch....aber es kann eben nur klappen, wenn keiner sich verbiegen muß. Wenn man einen Partner wählt, mit dem man auf einer Wellenlänge ist. Alles andere bringt nur Streß und ein gebrochenes Herz.
Aktuell bist du unglücklich, würde er dich glücklich machen, dann wäre er unglücklich. Der Preis ist doch für beide einfach zu hoch, also laß ihn ziehen.
Zustimmung,
Spätestens die Minderwertigkeitsgefühle der TE machen es zum Problem. Ob einer von beiden toxisch ist, möchte ich nicht bewerten.
Ich hatte lange eine ähnlich enge Freundschaft wo einfach klar war, dass da nichts sexuelles zwischen uns ist.
Aber im selben Bett übernachtet haben wir dann doch nie.
Ich bin da grundsätzlich total bei Dir. Das, was hier oft diskutiert wird, dass man keine andersgeschlechtlichen Freunde haben darf ... puh.
Was bei mir in dem Beitrag sehr zu denken gegeben hat, sind Aussagen wie diese "Erst wenn sie auszieht, kann er sich vorstellen, mit dir zusammenzuziehen" ... Da würde ich mich dann doch als zweite Wahl fühlen. Diese Entscheidung sollte unabhängig von den Plänen der besten Freundin gemacht werden.