Guten Morgen zusammen.
Ich möchte mich hier mal auskotzen und hoffe auf Tipps,ähnliche Erfahrungen was auch immer.
Ich habe folgendes Problem. Egal ob ich in einer Beziehung bin oder nicht, ich habe immer die Augen offen für andere Männer. Dieses Spiel mit dem Feuer, bevor irgendwas passiert, was in Beziehungen aber nie der Fall war. Es ist wie eine Droge. Diese Bestätigung oder dieser Jagdinstinkt, der dann bei mir ausgelöst wird...und wenn ich dann weiß, ich könnte denjenigen haben, bin ich zufrieden. Es ist aber auch Fluch zugleich. Ich möchte glücklich in einer Beziehung sein ohne immer dieses Verlangen nach Bestätigung zu haben oder dieses Spiel mit dem Feuer zu spielen. Ich möchte es auch nicht immer auf meine Kindheit schieben. Gekämpft und alles getan, um Liebe vom Vater zu bekommen...daran kann es doch nicht nur liegen. Wenn man gern flirtet ist es ja ok aber ich finde es bei mir langsam ungesund. Vielleicht hilft eine Therapie oder ich bin einfach beziehungsunfähig. Ich will das so alles nicht mehr
Immer Augen für andere
Liebe notgood,
ich glaube, jeder Mensch wünscht sich Bestätigung und das Gefühl liebenswert zu sein. Bei dir scheint dieses Bedürfnis scheinbar einen sehr hohen Stellenwert einzunehmen. Das verstehe ich gut. Ich war auch so ein Mädchen, mit einem eher abwesenden Vater, mit dem Ergebnis, dass ich mich dem ersten Jungen an den Hals geworfen habe, der mich toll fand. Ich hatte Glück, es war ein netter Kerl, der mich gut behandelt hat. Trotzdem habe ich in der Beziehung immer wieder nach rechts und links geschielt und am Ende ist sie an einem anderen Mann zerbrochen (was rückblickend nicht die beste Idee meines Lebens war und ich sehr lange ein schlechtes Gewissen hatte- zurecht). Die Beziehung mit meinem zweiten Partner, war nicht "schlimm" aber unterm Strich war er meinem Vater sehr ähnlich, irgendwie immer nur halb da für mich. Nach 9 Jahren hatte ich dann den Kaffee auf und bin gegangen (ungefähr 5 Jahre zu spät).
Was hat mir danach geholfen? Die Erkenntnis, dass Selbstliebe ein Wert ist, der zuallererst aus mir selbst kommen muss. Meine Stärken zu feiern und meine Schwächen zu akzeptieren und mit Humor zu nehmen.
Ich denke, du bist mit deinen Vermutungen über deinen Vater auf der richtigen Fährte, und wenn dich dein Verhalten selbst stört, ist eine Therapie sicher eine gute Idee.
Bis dahin möchte ich dir ein Buch empfehlen, was mir geholfen hat. Ich bin eigentlich nicht so für Selbsthilfebücher, aber das fand ich ganz hilfreich: "Liebe dich selbst, und es ist egal, wen du heiratest" von Eva-Maria Zuhorst.
Alles Gute,
Lexi
Ein toller Beitrag, nur das Buch kann ich nicht empfehlen.
Mir bleibt in Erinnerung, dass in dem Buch vermittelt wurde, dass Fremdgehen in Ordnung sei. Das hat meine Grenzen überschritten. Ich habe mich von meinem damaligen Partner getrennt als ich merkte, dass ich nach links und rechts schaute. Die Gründe waren vielfältig, er hatte seinen Beitrag genauso wie ich für die Umstände geleistet. Und Nein, es ist ganz und gar nicht egal, wen man heiratet!! Selbstliebe fängt wie es schon sagt, bei sich selbst an. Und am besten lernt sich das, wenn man allein ist. Dann müssen weder andere in Mitleidenschaft gezogen werden noch muss man mit jemandem zusammen sein, der einem nicht gut tut!
Da du in letzter Konsequenz auch den Gegenüber „haben willst“ - theoretisch - geht das ja weit über ein bisschen Flirten hinaus. Es muss ja dann Richtung Date laufen. Das finde ich zu viel, wenn man in einer Beziehung ist. Daher ist eine Beziehung vielleicht im Moment nicht das richtige für dich und es wäre leichter für dich als Single mit ONS, Affären o.ä. glücklich zu werden, bis sich eine innere Ruhe und Zufriedenheit einstellt und du damit bereit bist, treu zu sein und glücklich mit einem Partner zu werden. Das Paar-sein ist ja nicht für jeden das perfekte Lebensmodell. Oder du vereinbarst mit einem potentiellen Partner von Anfang an eine offene Beziehung. Da gibt es ja Möglichkeiten, das unter einen Hut zu bringen.
Ich glaube auch, dass - und es klingt schon ziemlich ausgelutscht - Du die Bestätigung in Dir finden "musst", wenn Du eben nicht immer von anderen abhängig sein willst. Ich stelle mir das auch ehrlich gesagt ziemlich anstrengend vor.
Ich glaube, dass sich so eine doch gestörte Beziehung vom Vater nicht so ausdrücken muss. Bei mir ist es ähnlich und es äußert sich total anders, aber ich glaube nicht, dass Du ein hoffnungsloser Fall bist, sondern dass Du da eher gerade das Symptom siehst. und vielleicht wäre eine Therapie für Dich ein Weg zu schauen, was da alles dahintersteckt und das Schritt für Schritt zu klären. Und dann kannst Du schauen, wo es Dich hintreibt. Vielleicht findest Du auch heraus, dass die Männer, die Du kanntest, nicht gut zu Dir passten, Du Dich vielleicht auch nicht angenommen fühltest mit allem, was dazu gehört. Das ist schon ein ziemlich weites Feld. Aber was hast Du zu verlieren?
Ich kenne das sehr gut und ich habe für mich dazu mittlerweile eine eigene Erkenntnis. Ich bin einfach nicht der Typ Mensch / Frau, die nur glücklich wird wenn sie sich einmal für einen Mann entschieden hat. Bei mir zieht sich die Freude und Lust auf Abwechslung wie ein roter Faden durchs Leben. Ich muss auch nicht unbedingt immer zum selben Friseur, zum gleichen Italiener, etc. Für mich macht es keinen Sinn zu glauben, dass ich nur einen Mann von ca. 3,5 Mrd attraktiv und interessant finde. Zur Zeit bin ich Single und ich werde das wohl auch erstmal bleiben weil ich selbst nicht richtig weiß, wie mit diesen Gefühlen umgehen.
Ich hatte es erst einmal in meinem Leben, dass ich mit einem Mann "zusammen" war und währenddessen wirklich keine Augen für andere Männer hatte. Der Mann hat mir unglaublich gut optisch gefallen und mich wiederum im Unklaren darüber gelassen, was er eigentlich von mir will ("toxisch"). Ich bin ein Mensch und habe mehr als 3 Gefühle. Sicherlich ist das jetzt ein Thema, was man pathalogisieren und therapieren lassen kann. Wenn man mal einen Mann darauf anspricht wird er wahrscheinlich räuspern und stammeln und insgeheim denken "wie, ist doch total normal dass fast alle Frauen heiß sind und ich Sex mit ihnen haben will".
Ich bemerke das auch sehr oft wenn ich draußen unterwegs bin, wie Männer in weibl. Begleitung hinterher schauen. Man kann ja über Monogamie und Homo Sapiens wirklich viel diskutieren.