Zuerst Familie, dann wieder Leben, eben nicht nur

Naja, die Überschrift klingt komisch… aber, ich möchte gerne etwas mit euch teilen…
Vor einiger Zeit habe ich in einem Zeitungsbericht gelesene, wie sich eine Frauen ihre Zukunft vorstellt und eine Familie Lebt. ich fand das sehr spannend!

Für eine Frau war/ist klar, sobald die Kinder erwachsen sind, wird sie sich räumlich (nur räumlich, die Partnerschaft soll erhalten bleiben!) vom Mann trennen. Sie sagt, sie möchte danach wieder mehr sich selbst sein, Raum für sich haben.
Die Kinder wären dann gross genug, selbst in Bett zu gehen, für den Rest ist sie immer noch 24/7 Greif und erreichbar!

Eine Familie hat erzählt, dass sie als Ehepaar nicht gemeinsam wohnen und sehr dankbar darüber sind, da beide sehr viel Raum für sich selbst brauchen, da wo die Frau wohnt, ist die Familienwohnung, die Kinder haben dort ihre Zimmer, die Kinder sind aber auch an fixen Tagen beim Vater alleine, oder alle zusammen sind im Familienhaus.

Ich finde beide Modelle sehr spannend, und für mich auch völlig nachvollziehbar… Ich war schon immer jemand der sehr viel Raum für sich selbst braucht… als die Kinder Babies waren, empfand ich es als nicht ganz so anstrengend, 24/7 da zu sein, denn, ein Baby ist nun mal einfach auf meine Hilfe angewiesen! Das war völlig ok für mich! Doch, um so grösser sie werden, desto anstrengender finde ich es! Eigentlich wären sie schon recht selbstständig, aber sie sind einfach gesegnet mit einer jugendlichen Faulheit und Bequemlichkeit… :-)
Auch bezogen auf meine Partnerschaft, wir sind beides keine Menschen die 24/7 aufeinander sitzen möchten und ohne den anderen nicht Lebensfähig wären… jeder braucht Raum und Zeit für sich selbst, ohne sich lang erklären zu müssen…

Ich könnte mir, obwohl wir aktuell ein anderes Lebensmodell leben, vorstellen nach den Kindern alleine zu leben…

Könntest du dir ein eben beschriebenes Lebensmodell vorstellen?

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Nein, das kann ich mir so gar nicht vorstellen.

Klar brauche ich auch Raum für mich. Den kann ich aber auch mit Mann und großen Kindern nehmen.
So lange man nicht zu viert in einer 3 Zimmerwohnung lebt, geht das auch ohne räumliche Trennung.
Ich wüsste wirklich nicht, was an einer eigenen Wohnung besser sein sollte. Ganz im Gegenteil, ich denke, das wäre sogar zusätzlicher Stress, weil ich ja zusätzlich zu dem, was ich ja sowieso schon tue, auch noch Zeit für Treffen mit meinem Mann bzw Kindern und Familie einplanen muss. Und dann auch noch Zeit nur für mich, sonst lohnt es sich ja gar nicht...puh
Da schaue ich doch lieber, dass ich in meinem normalen Familienleben genug Freiraum für mich einbaue, ich kann auch mit Familie mein Leben, so wie ich es will, führen.

Bearbeitet von njeri
8

Und dann ist auch nicht nur eine Wohnung / Haus zu putzen, sondern 2 😵‍💫

Und die zusätzlichen Kosten dafür...

2

Also ich brauche auch viel Raum für mich, aber verstehe nicht warum man deshalb in getrennten Häusern leben sollte.
Wir haben ein großes Haus und großes Grundstück, jeder hat sein eigenes Schlafzimmer und seinen Hobbybereich.
Wir hängen auch nicht die ganze Zeit mit Kleinkind aufeinander, sondern teilen uns den Tag mit Kind eher auf, müssen das auch nicht voreinander rechtfertigen oder so. Jeder hat mehrere Stunden täglich oder auch mal einen oder zwei Tage komplett für sich. Das reicht mir völlig aus. Mehr wäre es auch nicht, wenn wir getrennt voneinander leben würden. Wäre in meinen Augen eher zeitverschwendung, wenn man sich dann dauernd besuchen fahren müsste.

3

Also das Modell mit Kindern zuhause getrennt zu leben finde ich anstrengend. Das ist wie halb alleinerziehend - warum? Ich würde da mit keiner Silbe mehr Freiraum für mich vermuten, sondern noch mehr Stress als ohnehin schon. Das ständige Planen und Organisieren...nein. Keine Chance.

Da mein Mann häufig zwei, drei Wochen am Stück in der Weltgeschichte herumreist, habe ich schon viel Zeit für mich alleine. Das finde ich mit Kindern nicht sooo großartig :-D , aber auch ohne war das schon nicht so mein Ding. Ich brauche schon meinen Freiraum, wir sind auch öfter alleine mit unseren jeweiligen Freunden unterwegs oder sind abends in unterschiedlichen Zimmern. Aber ich genieße es, wenn ich weiß, dass er da ist. Er muss nicht mal im gleichen Raum sein - seine schiere Anwesenheit ist ein schönes Gefühl. Und ich glaube nicht, dass ich das später missen möchte.

4

Ich kann es mir nicht vorstellen. Ich hätte Angst auch dass wir uns zu sehr dran gewöhnen und uns Fremd werden.

Ich habe meinen Mann zu gern um mich herum. Wir wollen auch keinen Tag ohne einander sein. Wir vermissen uns schnell. Klar macht auch jeder mal sein Ding bzw die Arbeit trennt einen ja auch aber getrennt wohnen und zusätzlich auch noch Geld verlieren durch doppelte Miete. Nein das brauche ich nicht

Bearbeitet von Nein danke
5

Ich versuche mich in die Situation hinein zu versetzen: würde mir zu viele Gedanken machen. Dh ich würde den Bezug zu meinem Partner endgültig verlieren. Die Gespräche nach Feierabend oder abends würden fehlen. Ich würde mich zunehmend entfremden und es wäre für mich auch einfach zu kompliziert extra in die Wohnung des Mannes zu gehen, um ihn mal zu sehen. Wofür braucht man denn so viel Raum, dass man sogar getrennt lebt? Ist es nicht schön, wenn man eine gemeinsame Küche hat und endlich in Ruhe frühstücken kann, wenn die Kinder raus sind?

Bearbeitet von Inaktiv
6

Alleine zu leben kann ich mir nicht mehr vorstellen . Ich finde es interessant was du schreibst meine Kinder sind mittlerweile auch nicht mehr so klein und auch sehr selbstständig aber ich empfinde es ganz genauso wie du . Als sie klein waren hatte ich sie immer und dauernd um mich das fand ich bei weitem nicht so anstrengend wie jetzt . Ich wünsche mir jetzt tatsächlich manchmal das ich einfach nur alleine sein darf und das nicht permanent jemand um mich herum ist . Später Schule , früher aus , geselliges Sitzfleisch in der Küche , das sind meine Teenager . Wer hatte noch behauptet man bekommt Teenager kaum zu Gesicht weil sie sowieso nur im Zimmer abhängen? Bei meinen Kindern ist das irgendwie nicht so . Es ist schön wenn sie noch Zeit mit einem verbringen wollen aber manchmal wenn meine Teeny Tochter die ein Gespür für Timing hat sich abends auch noch versucht bei uns auf der Couch niederzulassen würde ich manchmal am liebsten nur flüchten . Mein Mann versteht das gar nicht, die stören doch gar nicht . Nein stören tuen sie nicht man kann auch drumherum putzen ohne das sie es mitbekommen .

7

Wir mussten aus beruflichen Gründen viele Jahre eine Fernbeziehung führen.

Ich fand es machbar, aber es hat mich viel Energie gekostet. Ich chatte und telefoniere nicht gerne.
Ich rede aber gerne mit meinem Mann.

Ich bin glücklich so wie es jetzt ist - gemeinsam in einem Haus mit gemeinsamen Zimmer.
Wenn er jetzt wegen der Schichtarbeit einen Tag nicht da ist, vermisse ich ihn auch nach 17 Jahren Ehe immernoch.
Man könnte meinen, wenn man nicht zusammen wohnt, trifft man sich bewusster. Das tun wir in der jetzigen Situation auch. Wir nehmen uns Zeit füreinander und lassen kurz den ganzen Alltag liegen.

Ich kann mir vielleicht vorstellen mal ein eigenes Zimmer im Haus herzurichten.

9

Kurz nachdem ich 16 wurde, zog mein Vater aus
Ich hab erst später verstanden, dass es keine Trennung der Eltern, sondern eine Trennung der Wohnsituation war.
Meine Eltern haben zusammen als Paar besser funktioniert, wenn sie sich nur am Wochenende gesehen haben.

Das wussten sie wohl schon länger, denn meine Mutter war 2 Jahre lang aus beruflichen Gründen nur alle zwei Wochen am Wochenende zu Hause und dadurch haben beide bemerkt, dass das beiden gefällt und der Beziehung gut getan hat.
Sie haben dann wohl noch länger drüber nachgedacht, auch eine Paartherapie gemacht und waren sich dann sicher es umzusetzen.
Das hat auch 15 Jahre so funktioniert bis mein Vater starb.
In der Woche war ich dann bei einem der beiden und am Wochenende waren wir zusammen , mal beim Vater mal bei der Mutter.in der Wohnung.
Mit 19 bin ich dann aber ausgezogen und meine Eltern haben das als Paar dann weiter so gemacht dass sie sich nur am Wochenende getroffen haben.
Ich denke, es gibt tausend Möglichkeiten Familie oder auch Partnerschaften zu gestalten, man muss sich nur trauen zu den eigenen Wünschen zu stehen bzw sich erst mal trauen solche Bedürfnisse zuzulassen und darüber zu sprechen.
Mein Mann und ich leben auch nicht das klassische Familienmodell, wir haben schon Verschiedenes ausprobiert und sind immer danach gegangen was für beide von uns ok ist.
Also ja, ich kann mir die o.g Konstellationen vorstellen.
Die Kinder haben so auch mitbekommen, dass es mehr an Möglichkeiten gibt, Partnerschaft und Familie zu leben als das klassische Modell und sind dementsprechend nicht auf eine Lebensweise festgelegt und werden sicher auch das ein oder andere ausprobieren.

Bearbeitet von Loonas
10

Ich lebe seit meiner Trennung vom Vater meiner Kinder in meiner eigenen Wohnung, allerdings mit meinem 19 jährigen Sohn zusammen. Er ist sehr aktiv und unterwegs und deshalb haben wir beide sehr viel Freiraum. Mit ihm wohne ich sehr gerne zusammen. In Kürze macht er Abitur und über kurz oder lang wird er wohl ausziehen. Ein bisschen traurig macht mich das schon, auch wenn ich dann wieder ganz andere Freiheiten haben werde. Allerdings wünsche ich mir sehr, meine 10 jährige Tochter irgendwann zumindest wieder im Wechselmodell bei mir zu haben.

Mein Freund wohnt 10 Autominuten von uns entfernt. Teilweise verbringe ich eine ganze Woche nur bei ihm und genieße die Zeit auch sehr. Mein Sohn übrigens auch, weil er dann die Wohnung für sich hat. Er kocht und wäscht dann und ist sowieso sehr selbstständig.
Zusammen ziehen wollen mein Partner und ich aber beide nicht, weil wir auch gerne Zeit alleine verbringen.
Mein Fazit für mich persönlich ist, meine Kinder können sehr gerne bei mir wohnen, ein Partner nicht mehr auf Dauer.
Aus einer bestehenden Ehe in der man auch zusammen wohnt, kann ich mir aber nicht vorstellen, diesen Schritt mit getrennten Wohnungen zu gehen.
Tief in mir drin, ist es schon ein Ideal, glücklich zusammen zu leben. Hat bei mir leider nicht auf Dauer funktioniert.