Hallo, ich weiß nicht, was ich mir von dem Thread erhoffe. Vielleicht Verständnis oder Erfahrungsberichte.
Ich habe vor 2,5 Wochen unser erstes Kind auf die Welt gebracht. Oder eher die Ärzte, da die Geburt (die wir beide als schlimm und sehr fremdbestimmt empfanden) in einem Not-KS aufgrund ausbleibender Herztöne endete. Mir fiel und fällt es teilweise noch schwer eine enge Bindung zu unserem Kind herzustellen. Mein Freund sagt zB schon dass er ihn liebt, das kann ich noch nicht. Ich denke die Geburt hat da ihre Spuren hinterlassen.
Im Wochenbett unterstützt er mich sehr, Haushalt und Einkaufen hat er selbstverständlich übernommen. Auch beschäftigt und beruhigt er den kleinen sehr und wechselt wohl zu 90 Prozent die Windeln.
Mir ging es ca 14 Tage aufgrund des KS ziemlich schlecht, hatte Schmerzen beim Sitzen und Stehen, teilweise auch im Liegen. Seit ein paar Tagen ist es besser, habe jedoch einen Riss in der BW, wodurch ich links starke Schmerzen beim stillen habe. Heute Nacht habe ich mich dann beim stillen irgendwie verlegen und bin auf der linken Seite extrem verspannt. Das tut furchtbar weh und ich kann nicht mal meinen Kopf nach links drehen. Meine Nerven liegen entsprechend ziemlich blank. Ich bemitleide mich wegen der Geburtserfahrung und den anhaltenden Schmerzen irgendwie selbst. Ich beginne das Stillen zu hassen, empfinde meinen Körper und mich als extrem unattraktiv und mache mir Vorwürfe dass ich den kleinen noch nicht liebe. Eben ist ein Streit eskaliert, weil ich meinem Freund vorgeworfen habe, dass ich seit zwei Stunden zu nichts komme weil ich nur am stillen bin und mir nicht mal ein Wärmepflaster aufkleben konnte, das er aus der Apotheke besorgt hat. Er wiederum meinte, dass er mir das stillen ja nicht auch noch abnehmen könne und auch nur am machen und tun sei seit 2,5 Wochen. Dann hat er noch aufgezählt was ich falsch mache (habe beim hochheben seinen Kopf nicht unterstützt und ihn gestern unsanft abgelegt weil er mehrmals hintereinander auf dem lädierten Nippel rumgekaut hat) und er meinte, wenn ich das alles nicht will, soll ich mich halt verpissen. Er hat mich angeschrien während ich den kleinen auf dem Arm hatte, was ich richtig scheiße finde. Auch dass er mich irgendwie fertig macht, obwohl ich mir eh schon extreme Vorwürfe mache. Gleichzeitig weiß ich, dass er mir wirklich viel abnimmt und er mich gut unterstützt. Er würde es Safe mit baby auch besser hinbekommen als ich. Ich bin gerade einfach nur traurig.
Heftiger Streit im Wochenbett
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Ich habe die Zeit genossen und nicht mal als anstrengend empfunden. Ich lasse es an der TE aus, weil sie grob mit ihrem Kind umgeht und weil weil ihr Freund absolut recht hat. Er scheint eine bessere Mutter zu sein als die eigentliche Mutter. Sie hat nach Meinungen gefragt. Und das ist meine Meinung.
Noch mehr kann er wirklich nicht übernehmen. Und er wird inzwischen eben auch mit den Nerven am Ende sein. Ich kann schon verstehen, dass ihm der Kragen platzt.
Du klingst, als würdest du dringend Hilfe brauchen.
Wenn du dich so überfordert fühlst, dein Kind nicht lieben kannst und jetzt schon grob zu einem so kleinen Baby bist, dann hol dir bitte dringend fachliche Unterstützung!
Sprich mit deiner Hebamme oder deiner Frauenärztin- die kennen die besten Anlaufstellen für Wochenbettdepressionen (denn danach klingt es bei euch).
Und ein wahrscheinlich unbeliebter Vorschlag, um bei dir erstmal Druck rauszunehmen: du musst nicht stillen. Auch das ist ok. Wenn du dich (trotz der o.g. guten Tipps) so unwohl dabei fühlst, ist es ok, entweder (vielleicht auch nur vorübergehend) abzupumpen oder ganz umzustellen. Vielleicht täte das dir ganz gut, um einfach aus deinem Gedankenkarussell raus zu kommen?
Sprich bitte ganz dringend mit deiner Hebamme oder dem Gynäkologen, du bist gerade auf dem besten Weg in eine dicke Wochenbett Depression.
Ich hatte auch eine sehr schwierige Geburt mit Komplikationen aber zum Glück ohne Kaiserschnitt und hatte sehr lange daran zu knabbern. Ich konnte mein Kind auch einige Zeit nicht lieben, es war halt ein Baby was da war und um das ich mich kümmern musste aber das war's halt auch schon.
Da mein Sohn auf Grund der Komplikationen eine schwere Trinkschwäche hatte musste ich per Spritze und Brusternährungsset zufüttern und hab auch wochenlang quasi 24/7 gestillt, das alles gepaart mit dem Schlafmangel hat mich richtig fertig gemacht.
Mein Freund konnte meine Gefühlslage auch nicht nachvollziehen und hat mir Stress gemacht bis meine Hebamme sich ganz intensiv Zeit genommen und mit uns lange geredet hat. Ich hatte viele Gespräche mit ihr über alles und das hat mir sehr geholfen, so war es dann nur ein babyblues und keine richtige Depression.
Es ging mir dann zum Glück nach ein paar Wochen besser und die Mutterliebe kam dann auch.
Du musst dich nicht dafür schämen oder Vorwürfe machen aber du musst dir dringend Hilfe holen bevor es schlimmer wird.
Es ist hier ja nicht gern gesehen, dass man jemanden zu psychologischer Unterstützung rät und die Kommentare werden gerne gelöscht, aber ich versuche es bei dir einfach noch mal, weil du gerade drauf und dran bist alles zu verlieren, weil du dich selbst so bemitleidest.
Ja, die Geburt war, wie bei vielen anderen (inkl. mir) sch.., das verstehe ich. Aber wenn du dich damit nicht schnell auseinander setzt, ist dein Partner weg.
Und du musst nicht stillen, wenn es dich so sehr stresst. Dann kann dein Partner sich liebevoll um das Baby kümmern und du heilen und in der Zeit dann zum Beispiel den Haushalt abnehmen, damit er nicht alles machen muss.
Das man eine Weile braucht um sich an das Kind zu gewöhnen ging mir jedes Mal so. Zack große Liebe das kenne ich so auch nicht. Gib dir Zeit das kommt schon noch.
Das mit dem Stillen war auch überhaupt nicht mein Ding. Ich hab es bei jedem meiner Kinder versucht und bin dann doch entnervt auf die Flasche umgestiegen. Aber ganz ehrlich Frau muss nicht stillen. Wenn du dich deswegen im Wochenbett fertig machst dann lass es.
Ich hatte beim ersten Kind übrigens eine "natürliche" Geburt und bin so gerissen, dass ich ein halbes Jahr nicht gescheit sitzen konnte. Bis heute habe ich untenrum deswegen diverse Probleme. So kann es auch laufen du hast also nichts verpasst. Eine schöne Geburt ist nun mal keine Leistung sondern ein Geschenk was leider nicht jedem zu Teil wird.
Ansonsten kann ich auch nur raten dich an Gyn oder Hebamme zu wenden wenn du das gefühlsmäßig nicht in den Griff bekommst.
Habt ihr eure Eltern in der Nähe? Können die vielleicht auch regelmäßig unterstützen?
Hallo,
dass du ihm das mit dem Stillen nicht vorwerfen kannst, ist dir ja selbst klar ;). Bei euch beiden scheinen die Nerven blank zu liegen. Außer bei seiner Rumschreierei und dem "Verpissen" (hallo?!) kann ich aber kein schlimmes Problem erkennen.
Natürlich seid ihr beide von der Geburt mitgenommen. Dein Körper steht ja quasi noch unter Schock, was soll man sich denn da attraktiv fühlen? Und selbstverständlich muss dein Freund gerade den Haushalt übernehmen, da weiß ich auch nicht, was das noch besondere Anerkennung braucht. Das hat mein Mann hier inklusive zwei älteren Kindern gemacht, die nichtmal von ihm sind. Nach Traumgeburt.
Ihr seid nicht die ersten, bei denen nach so einer großen Umstellung ein paar Gereiztheiten in der Luft liegen.Vielleicht könntet ihr beide versuchen, etwas großzügiger miteinander zu sein. Und die Liebe zum Baby wird ganz sicher kommen. Damit habe ich bei meinem ersten Kind auch ein paar Wochen gebraucht.
Alles Gute!
Danke für deine schöne und unaufgeregte Antwort!
Hol dir unbedingt Hilfe. Frag die Hebamme, den Arzt, wen auch immer du greifen kannst. So wie dir geht es vielen, die können dir weiter helfen.